Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ăśber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Weasleys’ Wizard Wheezes - Die ruhigen Tage sind vorbei! - Beutezug

von S_ACD

Ich sterbe. Ich bin tot.
Aber das Kapitel...! Das Kapiiiiitel!
Es ist da...

Und es ist saulang. -.-
Neuer Rekord - das längst bisher. Mein Gott.
Demnächst werd ich zweiteilen...

Danke an all die lieben Leser! (FĂĽhlt euch wahnsinnig geliebt!!!)



~-~-~-~

Die Tür fliegt auf, kracht lautstark gegen die Wand und ich bin so schlagartig wach, als hätte mir jemand einen Eimer eiskaltes Wasser ins Gesicht geschüttet.
„Frühstück ist fertig! Ihr- ähh…“

Irgendjemand benutzt meinen Hinterkopf, um sich äußerst unsanft darauf abzustützen und drückt mein Gesicht ins Kissen, was mich der Möglichkeit beraubt, dem frühmorgendlichen Störenfried gehörig die Meinung zu geigen.

„Wassslos?“

Fred klingt kein bisschen wach. Ich schubse ihn von mir runter und damit fast aus dem Bett, fahre in die Höhe und stelle fest, dass Ron uns anstarrt, als hätten wir ihm gerade erklärt, weltweit gesuchte Todesser zu sein.

Sein ausgestreckter Zeigefinger wandert stumm zwischen uns beiden hin und her und mein schlafvernebeltes Gehirn brauchte in paar Sekunden, bis es kapiert, dass er die „Zwei-erwachsene-Männer-im-selben-Bett“-Sache meint.

„Leute? Was, äh… was macht ihr da?“

Ich setze mich seufzend und mit einiger MĂĽhe auf und sehe ihn ungerĂĽhrt an.

„Tststs… sag bloß, du bist noch nicht aufgeklärt worden, Ronnie-Spätzchen“, seine Augen weiten sich fassungslos und von Fred, (der die vergangenen paar Sekunden damit verbracht hat, sich wieder in dem Gewühl aus Kissen, Decke und Laken zu vergraben, um weiterzuschlafen) ist ein ersticktes Lachen zu hören,
„…immerhin heiratest du morgen!“

„Ihr…“, ihm ist deutlich anzuhören, dass er nicht weiß, wie ernst er meine Bemerkung nehmen soll (das wusste er noch nie…), „Ihr… also… ne oder? Aber… ihr seid doch… ihr dürft gar nicht…“

Er bemerkt Freds zuckende Schultern und läuft knallrot an.
„HÖRT GEFÄLLIGST AUF, MICH ZU VERARSCHEN!!“

Damit wirbelt er herum, die Tür knallt ins Schloss und dann poltert er mit beeindruckender Lautstärke die Treppe hinunter.

„Meine Güte…“, ertönt Freds Stimme gedämpft aus diversen Bettlaken, „Wie lange will er denn bitte noch auf so was reinfallen?“

Ich zucke mit den Schultern und beginne zu überlegen, welche Gliedmaßen zu mir gehören und welche nicht, um das Aufstehen so problem- und unfallsicher wie möglich zu gestalten.

„Keine Ahnung… rück mal.“
„Ja, ja…“
„Ernsthaft.“
„Ja, ja.“
„Fred, verzieh dich!“
„Ja, ja.“

Ich sehe ja ein, dass er müde ist und Schlaf nachholen muss, aber bei aller Liebe- wenn er sich nicht gleich bewegt…!
Ich stoße ihn zwischen die Schulterblätter.

„Guten Morgen, Sonnenschein!“
„Lass das!“
„Dann lass mich aufstehen!“
„Merlin noch mal, George, mach doch! Ich werde dich sicher nicht davon abhalten.“
„Neeein- du liegst bloß im Weg rum.“

Er rĂĽhrt sich keinen Zenitmeter.
„Soll vorkommen.“

Ich gebe ein drohendes Knurren von mir, ändere aber dann die Taktik und verhalte mich für ein paar Sekunden vollkommen still. Lange muss ich nicht warten.

„George?“
Seine Stimme klingt dumpf und undeutlich, weil er den Kopf immer noch in der Decke vergraben hat.
„Ja?“
„Was überlegst du grade?“
„Wo ich meinen Zauberstab gelassen habe.“
„Warum?“

„Sagen wir’s mal so“, ich grinse in mich hinein, „Wenn du dich nicht bald bewegst, wird Ron unter Zuhilfenahme von lebendem Anschauungsmaterial aufgeklärt- und das wird n’Anblick, den er sicher sein Leben lang nicht vergessen wird.“

Sein Kopf fährt ruckartig in die Höhe – seine Haare stehen nach allen Seiten ab, er grinst genauso gefährlich wie begeistert und ich frage mich ernsthaft, wie ich jemals so bescheuert sein und mich mit ihm streiten konnte.
„Ah ja?“
„Ja.“
Er schüttelt grinsend den Kopf. „Ist das ’ne Drohung oder ein Versprechen…?“


~-~-~-~


In der Küche ist es mucksmäuschenstill und im ersten Moment denke ich schon, dass wir doch länger gebraucht haben als angenommen und alle schon satt und in einer von Mums Missionen unterwegs sind, aber dann marschieren wir durch die Tür und stellen fest, dass alle schweigend um den Tisch sitzen und so leise wie möglich auf ihren Toasts herumkauen.

„Was…“, Fred lässt sich auf unseren angestammten Platz fallen und ich mich neben ihn, „…ist jemand gestorben?“
Ginny schĂĽttelt den Kopf.

„Eure Mum“, erklärt Hermine mit leiser Stimme, „Sie ist… im Augenblick ein wenig gereizt.“

Meines Wissen nach ist Mum schon seit vier Tagen gereizt (wenn man diesen Ausdruck nicht für hoffnungslos untertrieben hält), aber ich halte ausnahmsweise die Klappe.

„Warum?“, hakt Fred nach.

Ron verdreht nur die Augen und isst dann ungerĂĽhrt weiter.
Harry schluckt runter.
„Bill und Charlie“, setzt er zu einer Erklärung an, „Die zwei hätten gestern… keine Ahnung, irgendwas wichtiges erledigen sollen-“

Er hält eine Sekunde lang inne und uns allen ist klar, was „irgendwas wichtiges“ bedeuten soll.
In Mums Gehirn – das besessen ist von dem Gedanken, nach der letzten Hochzeit, die in diesem Haus gefeiert wurde (und dann, wie man sich vielleicht noch erinnern kann, vom Sturz des Ministeriums und einem äußerst unschönen Todesser-Angriff gesprengt wurde), diesmal alles bis ins kleinste Detail perfekt machen zu müssen – nimmt die Höhe der Hochzeitstorte den gleichen Stellenwert ein wie die farbliche Übereinstimmung der Tischdecken und… sagen wir mal, der Türmatte.

„Aha“, mache ich und angle mir das Glas mit Johannisbeergelee, „Und?“
„Tja“, sagt Hermine und schafft es dabei nicht so ganz, den missbilligenden Unterton aus ihrer Stimme zu verbannen, „Ganz offensichtlich hielten sie es für witziger, stattdessen die magische Variante eines Spiels zu spielen, dass in der Muggelwelt gemeinhin unter dem Namen Paintball bekannt ist.“

„Ah“, machen Fred und ich gleichzeitig.
„Diese Asozialen…“, murmelt Ginny um einen Löffel weichgekochtes Ei herum, „Die hätten wenigstens fragen könne, ob wir mitspielen wollen… ICH hab in der Zeit den Hühnerstall entrümpelt!“

Hermine öffnet den Mund, um – ihrem Gesichtsaudruck nach zu urteilen – irgendeine kritische Bemerkung vom Stapel zu lassen, aber glücklicherweise werden wir von Dad und Charlie gerettet, die betont leise durch die Hintertür hineinhuschen.

„Morgen, Männer“, Dad klingt ziemlich beunruhigt.
„Und Frauen“, fügt Charlie zwinkernd hinzu. Im Gegensatz zu unserem Vater wirkt er seltsam amüsiert – und das, obwohl Mum ganz offensichtlich sauer auf ihn ist.

„Wo ist eure Mutter?“

Allgemeines Schulterzucken.
„Ooben, schätsche isch maal“, nuschelt Ron mit vollem Mund.

„Oh“, murmelt Dad mehr zu sich selbst, „Das ist gut, das ist wirklich sehr gut…“
„Wieso?“, schaltet sich Ginny ein, „Ist was passiert?“

„Na jahh“, unser Vater reibt sich den Nacken und wirft einen zerstreuten Blick in die Runde, „Passiert würde ich nicht unbedingt sagen, allerdings…“
„Die Tische für morgen sind weg“, unterbricht ihn Charlie.

„Wie, weg?“
„Weg!“, wiederholt Dad und wirft in einem leichten Anflug von Verzweiflung die Hände in die Luft, „Fort! Verschwunden!“

„Weggelaufen“, korrigiert ihn Charlie und wirkt dabei so, als ob er sich vor lauter Vergnügen am liebsten die Hände reiben würde.

„Weggelaufen?“
Hermine sieht drein, als erwarte sie, sich verhört zu haben.

„Weggelaufen“, bestätigt Dad zerknirscht, „Ich hab… na ja, gestern noch… ein Tischbein war schon wieder locker und als ich’s gerichtet habe, ist mir der Gedanke gekommen, dass es doch ganz lustig wäre…“

Er bricht ab und fährt sich durch die Haare.
„Was wird nur Molly dazu sagen?“

Ich werfe Fred einen raschen Blick zu und stelle fest, dass „sagen“ definitiv das falsche Verb sein wird, um die Lautstärke von Mums Reaktion auch nur annährend beschreiben zu können.


~-~-~-~


Fred kickt missgelaunt einen Farn aus dem Weg und stopft die Hände in die Hosentaschen.

„Warum noch mal können wir keine Besen verwenden?“
„Wegen der Muggel“, gibt Charlie zurück, „Ist doch wohl klar.“
„Jahh, aber überlegt doch“, Bill steigt über eine Wurzel, „Hatte Harry nicht mal so ’nen Tarnumhang…?“

Drei Parteien unserer Vierergruppe bleiben wie angewurzelt stehen.

Charlie dreht sich um und verdreht genervt die Augen.
„Leute, jetzt kommt schon…“

„Nein!“, protestieren Fred und ich einstimmig, „Ernsthaft, warum-“
„-leihen wir uns den nicht aus?“

„Aus der Luft hätten wir die Dinger sicher schneller gefunden, das lässt sich nicht abstreiten…“, sagt Bill bedächtig.
„Toll“, macht Charlie trocken, „Damit hätten wir dann einen einzigen Besen zur Verfügung, ihr Genies. Das ist nicht unbedingt ein wahnsinniger Fortschritt!“

Er und Bill wechseln einen kurzen Blick und mir kommt (übrigens nicht zum ersten Mal in meinem Leben) der Verdacht, dass Fred und ich nicht die einzigen sind, die ohne Worte miteinander kommunizieren können.
„Okay“, sagt unser ältester Bruder am Ende ihrer stummen Konversation, „Er hat Recht. Keine Besen.“

Wir murren gleichzeitig.

Seit gut einer Stunde marschieren wir durch die Botanik, um die Tische für Rons Hochzeit wiederzufinden, die Dad… „verloren“ hat.
Der Frühling hat sich anscheinend dazu entschlossen, das regnerisch-kalte Wetter der letzten paar Wochen ausgerechnet heute wieder gutzumachen und uns strahlend helle, warme Spätmärztage zu schenken.

Das einzig Gute an der ganzen Sache ist, dass wir – um keine Zeit zu verschwenden, versteht sich – aus dem Haus gekommen sind, noch bevor Dad Mum von seinem kleinen Missgeschick erzählen konnte.

Auf der Türschwelle rannten wir in Bill und Fleur und unser Erstgeborener (der den Ernst und die Gefährlichkeit der Lage, mit Mum nach dem Tisch-Geständnis den ganzen Tag unter einem Dach verbringen zu müssen, unverzüglich erkannt hat) entschied kurzerhand, sich unserer heldenhaften Suche anzuschließen.

Die bis jetzt ĂĽbrigens ziemlich erfolglos verlaufen ist.

„Wie wär’s mit ’nem Aufrufezauber?“, schlägt Charlie ein paar Minuten später vor, „Möchte jemand mal versuchen?“

„Schon passiert“, gibt Fred widerwillig zu, „Vor ’ner ganzen Weile übrigens.“
„Und?“
Ich breite die Arme aus. „Siehst du hier vielleicht irgendwo ’nen Tisch?“
Bill grinst schief. „Wäre ja auch zu einfach gewesen.“

„Kannst du laut sagen.“ Ich stoße einen Ast aus dem Weg, der auf Augenhöhe hängt. Er schwingt zurück und schnalzt Charlie beinahe ins Gesicht.
Unwilliges Brummen.

„Pass doch auf.“
„Was denn…“, zieht ihn Bill auf, „…hast du was gegen Grünzeug?“
„Nein“, gibt unser Zweitältester grinsend zurück, „Bloß was gegen idiotische Brüder.“

„O-ho!“, machen wir dreistimmig.

„Hört euch Mr. Rumänien an“, Fred umgeht ein Schlagloch auf dem platt getrampelten beinahe-Waldweg, „…lässt sich das ganze Jahr nicht blicken-“
„-und dann ist ihm schon das bisschen Zeit, dass er mit uns verbringen darf, zu viel.“

Bill steigt mit ein. „Tsts… ich muss schon sagen, Charlie, du weißt deine Privilegien wirklich nicht zu schätzen.“

„Aaach“, der Angesprochene winkt schmunzelnd ab, „Ihr könnt mich alle mal.“

„Na, na…“, Bill schlägt ihm gönnerhaft auf die Schulter, „Ich bin mir sicher, du-“

Es kracht ganz gewaltig und wir bleiben alle wie angewurzelt stehen.
Der Boden erzittert. Keine drei Meter entfernt bricht etwas aus dem splitternden Unterholz, macht eine Kehrtwende und-
galoppiert volle Kanne auf uns zu.

„Achtung!“

FĂĽr irgendeine Art von Zauber bleibt absolut keine Zeit.

Bill schnellt mit einem gewagten Hechtsprung aus dem Weg, mich bewahrt bloĂź die Geistesgegenwart meines Zwillingsbruders (der mich an der Schulter packt und unsanft zur Seite reiĂźt) davor niedergetrampelt zu werden.

Die Tisch-Herde verschwindet ein Stück weiter lautstark zwischen den Bäumen.
Charlie zieht Bill in die Höhe, während wir schon im Laufschritt die Verfolgung aufgenommen haben.


~-~-~-~


„Was für’n Glück, dass Tische Rudeltiere sind, was?“
Bill klingt definitiv so, als hätte er ein Problem mit der Sauerstoffzufuhr.

„Jahh… kann mich kaum halten vor Freude“, keuche ich zurück und gebe mir Mühe, nicht hinter ihm zurückzufallen.

Wir hetzen durch den Wald. Irgendein Ast peitscht gegen meine Schulter, neben mir ĂĽbersieht Bill eine Unebenheit.
Ich erwische ihn gerade noch so am Ärmel, bevor er hinfallen kann und zerre ihn zurück ins Gleichgewicht, ohne unser Tempo zu verringern.

„Danke!“
„Bitte!“
„Wie höflich!“
„Klappe halten und laufen!“

Zu meiner Rechten arbeitet sich etwas lärmend durch den Wald. Wir ändern die Richtung, ich renne um ein Haar gegen einen Baum und falle zurück.

Bill springt elegant über etwas, das aussieht wie ein mit Moos bewachsener Baumstamm und ein paar Meter vor ihm schlägt der Tisch einen panischen Haken.
Ich stĂĽrze nach links, um unserer Beute den Weg abzuscheiden und werde eine Sekunde lang an unsere Minimuffjagd vor knapp einer Woche erinnert.

Ein Fluch zischt durch den Wald, zahlreiche Blätter rascheln empört, aber unseren Tisch kümmert das wenig – er rast weiter, als wäre nichts gewesen.
Hinter mir flucht mein ältester Bruder lautstark.

Ich ignoriere ihn, ziele selber und jage dem flüchtenden Möbelstück eine Ganzkörperklammer hinterher.

Daneben.

Jetzt läuft Bill wieder neben mir, ich gebe mir Mühe, mein Seitenstechen nicht wahrzunehmen und sehe aus den Augenwinkeln noch etwas Feuerrotes durch die Bäume leuchten.

Eine Stimme schreit „Weg da!“ und wir hechten auseinander.
Keine Sekunde zu frĂĽh.

Der nächste Fluch saust durch den Wald und entweder hat der Schütze mehr Glück als wir oder er hat ganz einfach besser gezielt, denn der Tisch erstarrt mitten in der Bewegung und fällt ins Grünzeug.
Stocksteif und unbeweglich, so wie sich das für einen richtigen Tisch gehört.

„Puhh“, japst Fred hinter mir, als Bill und ich ein wenig schwankend wieder auf die Beine kommen, „War das der Letzte?“

„Yep“, sagt Charlie, der, wie ich nicht ganz neidlos feststelle, nicht annähernd so atemlos klingt wie der Rest unserer Truppe, „Auftrag abgeschlossen, Gentlemen. Gute Arbeit.“


~-~-~-~


Wir sehen aus, als kämen wir gerade aus dem Krieg zurück.

Verschwitzt und zerzaust, mit zerrissenen Klamotten, unzähligen Gras- und Erdflecken und dermaßen außer Atem, als hätten wir soeben den Hogwarts-Rekord im „Um-den-Quidditchplatz-laufen“ gebrochen.

Nichtsdestotrotz sind wir die strahlenden Sieger.

FĂĽr den RĂĽckweg lassen wir uns so richtig Zeit. Niemand ist besonders scharf darauf, zum Fuchsbau zurĂĽckzukehren.
AuĂźerdem gibt es noch ein paar wichtige Sachen, die besprochen werden mĂĽssen.

Als der Fuchsbau in Sichtweite kommt, ist es später Nachmittag und wir haben wieder mal einen sinnlosen Tag damit verbracht, den Mist auszubügeln, den andere Leute gebaut hat.

Zumindest hatten wir unseren Spaß (Es tut richtig gut, mit Bill und Charlie unterwegs und seit Ewigkeiten mal wieder unter acht Augen zu sein… immerhin sind wir miteinander aufgewachsen und stehen uns – entgegen so mancher Meinung – ziemlich nahe.) und als wir endlich daheim ankommen, sind wir alle ziemlich fröhlich drauf.

In der Auffahrt kommt uns Ginny entgegen. Sie hebt eine Augenbraue, als sie unsere Aufmachung sieht, lächelt dann aber breit.
„Drückeberger!“


~-~-~-~


Wir biegen um die Ecke, in der vagen Hoffnung, unbemerkt zu viert durch die Hintertür ins Haus schlüpfen zu können und laufen prompt in eine lautstark diskutierende Gruppe, die selbige blockiert.

Dad, dessen Gesicht sich bei unserem Anblick sichtbar aufhellt, steht mit zerrauften Haaren ein Stück abseits. Harry, ein zylinderförmiges, grau schimmerndes Instrument in der Hand, das auf hygienische Art und Weise zweckmäßig wirkt, befindet sich unbestreitbar im Zentrum der Aufmerksamkeit.

Um ihn drängen sich Ron, der wild durch die Gegend gestikuliert, Fleur, die die Arme in die Seiten gestemmt hat und ein ziemlich nachdenklich wirkender Lupin.

Unsere Anwesenheit wird zwar kurz wahrgenommen, ansonsten allerdings ignoriert.
„Man muss daran siehen!“, empört sich Fleur gerade.
„Schwachsinn“, unterbricht Ron sie ruppig, fuchtelt mit seinem Zauberstab herum und beachtet ihren erzürnten Blick nicht im Geringsten, „Lass mich mal, Harry, ich glaub ich weiß, wie das-“
„Ich glaube nicht“, wirft Lupin rasch ein, „…dass das so eine gute Idee-“
„Aber, aber…“, schaltet sich Dad wieder ins Gespräch ein, nachdem er Freds und meinen hochgereckten Daumen erleichtert zur Kenntnis genommen hat, „…was schadet ein Versuch? Mehr als schiefgehen-“
Harry sieht nicht sehr überzeugt aus. „Und wenn wir’s kaputt machen?“

„Hey, hey, Leute!“, Bill betrachtet das Teil neugierig, „Dürfen die unwissenden Neuankömmlinge auch erfahren worum’s geht?“

Ron deutet missmutig auf den zylindrischen Gegenstand. „Um das Ding da.“
„Und was-“ „-soll das sein?“
„Eine Gnomfalle.“

Charlie runzelt die Stirn. „Bitte was?“
„Eine Gnomfalle“, erklärt Lupin, „Also, keine Falle im eigentlichen Sinn, sondern viel mehr… eine Art Abschreckung.“
„Weil doch die Gnome im Frühling so aktiv sind“, ergänzt Dad, „Molly dachte, so geht es schneller.“

Kann ich mir vorstellen.
Wenn wir die Biester allesamt per Hand aus dem Garten werfen müssten, stünden wir höchstwahrscheinlich morgen Früh noch da – und bis dahin hätten sich die ersten Störenfriede längst wieder erholt und zurück in ihr trautes Heim gefunden.

„Wenn’s wahr ist, dann soll das Teil die Biester mit irgend so ’nem hohen, durchdringenden Pfeifton verscheuchen.“
Unser ältester Bruder zuckt mit den Schultern. „Und? Warum der Aufstand?“

Ein paar Sekunden lang herrscht betretenes Schweigen.

„Sie… wissen nischt, wie es funksioniert“, gibt Fleur schließlich zu.
„Bitte?“, empört sich Ron, „Was soll das heißen, wir wissen nicht, wie das funktioniert? Du hast doch auch keine Ahnung!“

„Ich hab mal gelesen, dass die Muggel mitunter eine ganz ähnliche Technik verwenden, wenn sie Ungeziefer verscheuchen wollen“, murmelt Dad mit begeistertem Unterton vor sich hin, „Ist das nicht faszinierend?“

„Wirklich faszinierend“, Harry lächelt gezwungen, „Also, was tun wir jetzt damit…?“

Fred und ich grinsen in uns hinein. Ich strecke fordernd die Hand aus.
„Lasst uns mal versuchen!“

Sie erbleichen alle miteinander und Harry zieht die Gnomfalle hastig auĂźer Reichweite.
Ron schluckt hörbar.
„Ne, ne… lasst mal.“

„Also bitte!“, Fred verzieht gespielt empört das Gesicht, „Kein Vertrauen in unsere Fähigkeiten?“
„Doch“, Bill grinst schief, „Wir sind bloß nicht lebensmüde.“


~-~-~-~


Zehn Minuten später sind wir immer noch kein Stück weiter.

„Versuch doch lieber mal, dran zu ziehen.“
„’Ab isch doch gesagt…“
„Woran denn bitte?“
„Warte, warte! Du machst es kaputt-“
„Ach, halt die Klappe!“
„Fred!“
„Merlin noch mal, Dad! Ich bin George.“
„Oh… tut mir lei-“
„WAS MACHST DU DENN?!“
„Ah! Das war mein Ohr, du Vollidiot-“
„Moment mal, Charlie… gib kurz her das Teil.“
„Ja, ja, gleich… hey, vielleicht-“
„Neeein, doch nicht so!“
„Du sei bloß still- stehst hier rum und tust gar nicht-“
„Vielleischt sollte man…“
„Remus, jetzt sag doch auch mal was!“
„Ich überlege, Harry, wirklich…“
„Hm… steht da was eingraviert?“
„Das ist ein Schatten, du Trottel!“
„Also, in diesem einen Muggelbuch stand… ähh…
„Man müsste eigentlisch…“
„…nein, das war anders…“
„War da kein Beipackzettel dabei oder so was?“
„Dooooch, klar war einer dabei. Wir blödeln hier nur rum, weil’s uns Spaß macht!“
„Ohh… wird der kleine Ronnie jetzt etwa sarkastisch?“
„Du kannst mich mal, du bekloppter-“
„Na, na, Ron…“
„Gib mal her das Ding.“
„Nicht, nicht!“
„Wir könnten immer noch…“
„Ey! Das ist mein Fuß, auf dem du da grade rumtrampelst!“
„Dann hör auf zu schubsen!“
„Herrschaften!“
„ICH schubse? Frag mal Bill-“
„Ich?! Ich steh nur rum und mach gar nichts!“
„Ah ja?“
„Jetzt lasst mich das endlich mal sehen!“
„Herrschaften!“
„Krieg dich wieder ein…“
„Sag DU mir nicht, dass ich mich wieder einkriegen soll, du-“
„HERRSCHAFTEN!“

Wir alle halten ĂĽberrascht (und zugegebenermaĂźen vollkommen unbeeindruckt) inne.

Im Rahmen der HintertĂĽr steht Tonks mit Teddy auf dem Arm.
Erstere wirkt verstimmt, zweiterer scheint – dem vergnügten Quietschen nach zu urteilen – ganz unumstritten seinen Spaß zu haben.

„Würde es euch“, sie klingt gefährlich liebenswürdig,
„…vielleicht was ausmachen, eine Spur leiser zu sein?“

„Hm“, macht Fred, „Leiser, na ich weiß nicht… Was sagst du dazu, George?“
„Leiser“, ich lege die Stirn in Falten, „Schwierige Sache. Na ja, unter Umständen… obwohl…“

„Lässt sich einrichten, Liebes“, unterbricht uns Lupin schmunzelnd, „Gar kein Problem.“


~-~-~-~


„Ich hab ein Klingeln im Ohr“, Fred steigt die letzte Stufe nach oben und schüttelt umständlich den Kopf hin und her.
„Denkst du da bist du der Einzige?“ Ich gähne demonstrativ, um das schrille Geräusch, das durch meine Hirnwindungen pfeift, zu verscheuchen, aber das erhoffte Knacken im Ohr bleibt aus.

„Tja…“, grummelt mein Zwillingsbruder vor sich hin, „Wenigstens unsere bezaubernde Schwägerin hatte Grund zur Freude.“

Stimmt.

Nachdem wir geschlagene zwanzig Minuten an dem blöden Ding herumgewerkelt hatten, stellte sich mehr oder weniger durch Zufall heraus, dass Fleur von Anfang an Recht gehabt hatte: Das obere Ende des Zylinders ließ sich – nachdem man dreimal dran gedreht hatte – tatsächlich ausziehen.
Womit keiner von uns gerechnet hatte, war ein ohrenbetäubend schrille Kreischen, das – keineswegs nur für Gnome hörbar (die übrigens scharenweise unsere Garten verließen) – unseren Trommelfellen dermaßen zur Last fiel, dass wir in den ersten paar Sekunden alle dachten, wir wären endgültig taub geworden.

Dass diese Sorge völlig unbegründet war, stellte sich zwei Minuten später heraus, als Mum mit dem Rest der im Haus befindlichen Personen angestürmt kam (übrigens ist das selbst für Fuchsbau-Verhältnisse im Moment eine ziemlich stolze Zahl), um sich erst total erschrocken zu erkundigen, ob alles in Ordnung sei und dann (nachdem ihr klar geworden war, dass wir alle noch lebten) in lautstarkes Geschrei auszubrechen.

Irgendwas von wegen unachtsam, verantwortungslos und unfähig… keine Ahnung.
Ich war zwar nicht wirklich taub, aber immerhin angeschlagen.

Tja. Soweit der Stand der Dinge.
Ein gutes hatte die Sache ja- unser Garten ist so Gnom-frei wie schon lange nicht mehr.

„Weißt du“, sagt Fred, während er sich mit der flachen Hand mehrmals gegen die Stirn schlägt (Was denn? Mitunter hilft das wirklich gegen ein seltsames Klingeln, das nicht mehr verschwinden will – auch damit haben wir schon so unsere Erfahrungen gemacht…) und schließlich die Badezimmertür öffnet, „Ich frage mich echt, ob…“

Aber man wird wohl nie erfahren, was Fred sich fragt (Obwohl… vielleicht wird man doch. Ich zumindest. Ihr wohl eher nicht.), denn er hält plötzlich wie vom Donner gerührt inne.

Das Badezimmer ist bereits besetzt. Besetzt von jemandem, der – zumindest seit ich zurückdenken kann – eigentlich aufs Penibelste darauf geachtet hat, die Tür abzuschließen, um sich seine hochheilige, wahnsinnig wichtige Privatsphäre zu bewahren.

Warum er ausgerechnet heute nicht daran gedacht hat, wird mir ewig ein Rätsel bleiben.

„Uh“, mache ich.
„Ah“, macht Fred.
„Öhh…“, machen wir beide und dann, nach ein paar Sekunden äußerst unangenehmen Schweigens „Hi, Percy!“

„Raus!“, ist seine nicht besonders höfliche Antwort, während seine Ohren dunkelrot anlaufen, „Schert euch raus, auf der Stelle! Alle beide!“

„Schon gut, schon gut“, ich hebe beschwichtigend die Hände und Fred schließt die Tür nachdrücklich, „Ist ja nicht so, als ob wir besonders scharf auf diesen Anblick gewesen wären, meine Güte…“

„Beeil dich wenigstens!“, ruft Fred durch die Tür, „Es leben noch andere Menschen in diesem Haus!“

Dann lehnen wir uns Schulter an Schulter gegen die gegenĂĽberliegende Wand.

Es dauert keine Minute, dann sind Schritte auf der Treppe zu hören und Charlie taucht in unserem Blickfeld auf.
„Mann…“, murmelt er, als er uns sieht, „So ’ne Anfuhr hab ich nicht mehr gekriegt, seit ich sechzehn war und heimlich dieses Drachenei kaufen wollte, wisst ihr noch?“

Wir grinsen gleichzeitig. Ohh ja. Und ob wir das noch wissen.

„Was ist los?“, unser Zweitältester runzelt leicht die Stirn, „Wolltet ihr nicht duschen gehen oder so was?“ Er breitet die Arme aus.
„Ginny hat vorhin gemeint, so wie wir aussehen würde nicht mal Luna Lovegood ’ne Verwandtschaft mit uns zugeben.“

„Wir lassen dir gern den Vortritt“, erwidert Fred mit einer kleinen charmanten Verbeugung, „George und ich haben’s nicht so eilig.“
„Jahh…“, ergänze ich, „Wir stehen auf Dreck.“

„O-kay“, mach Charlie gedehnt, „Na dann… danke, schätze ich mal.“
Die letzten zwei Schritte, er öffnet die Tür-

„MERLIN NOCH MAL!“, kreischt es in besorgniserregend hoher Tonlage aus dem Badezimmer, „HAT MAN HIER DENN NICHT MAL FÜNF MINUTEN RUHE?!!“

Blitzschnell und mit tellergroĂźen Augen knallt Charlie die TĂĽr wieder zu, die Ohren ebenfalls im Begriff, rosa anzulaufen.
„’Tschuldige, Perce!“
Er wendet sich uns zu. „Danke für die Warnung!“

„Bitte sehr.“
„Gern geschehen.“

„Das haltet ihr wohl auch noch für witzig, was?!“
Er dreht sich um und stapft den Gang entlang. „Sagt Bescheid, wenn wieder frei ist…“
„Aaach, komm schon“, ruft Fred ihm fröhlich nach, „Als ob’s dir nicht gefallen hätte!“

„Ihr beiden könnt mich mal!“


~-~-~-~


Ich betrachte mich in dem alten zerkratzen Spiegel und ignoriere, dass mein Spiegelbild mir die Zunge herausstreckt, obwohl ich selber nichts dergleichen tue.
„Fred?“

„Ja?“

Ich schiebe die paar nassen, halb trocken gerubbelten Haarsträhnen langsam mit der rechten Hand zur Seite und starre dorthin, wo sich mal ein ganzes Ohr – mein ganzes Ohr befunden hat.
„Sag mal…“

„Was?“, kommt es über das Plätschern des Wassers zurück und er hantiert mit den Wasserreglern (Das heiß/kalt im Fuchsbau ist nämlich eine echte Wissenschaft.),
„Red lauter, ich versteh dich nicht.“

„Sag mal“, ich erhöhe meine Lautstärke, „…was sollte das jetzt eigentlich?“

Ein paar Sekunden lang ist es still und ich weiĂź, dass das nicht daher kommt, weil er mich nicht verstanden hat.

„Was sollte was?“
Ganz im Gegenteil, er hat mich verdammt gut verstanden – und jetzt will er Zeit schinden.

„Du weißt, was ich meine.“
„Ach ja?“
„Ja!“

Wieder ist sekundenlang nur das Wasser der Dusche zu hören.

„Die Scheiß-Aktion mit Rosemarie?“, helfe ich ihm auf die Sprünge.
„Also…“, kommt es zurück, „Scheiß-Aktion ist dann doch ein bisschen hart…“

„Fred!“, ich bin nicht wirklich im Begriff, wieder sauer zu werden, aber eine Spur Unwillen darf ja wohl noch drin sein.

„Okay, okay…“, das Wasser hört auf zu rinnen, „Scheiß-Aktion, ganz wie du willst. Hab’s ja kapiert.“

„Freut mich zu hören“, ich fahre mir hastig durch die nassen Haare und angle nach dem erstbesten Teil aus unserem Klamottenhaufen, „Also?“
Der alte, ausgebleichte Duschvorhang schiebt sich zur Seite.
„Gib mal’n Handtuch.“

Ich komme seiner Bitte nach und schlĂĽpfe dann in meine Hose.

„Also…“, setzt er an, während er sich das Handtuch um die Hüften bindet, „Ich… na ja. Keine Ahnung.“
Ich drehe mich mit verschränkten Armen zu ihm um. So nicht, Freundchen.
„Keine Ahnung, ah ja. Und das soll ich dir glauben?“
„Nicht wirklich.“

Wieder herrscht Schweigen, er starrt mit hochgezogenen Schultern und eingezogenem Kopf auf den FuĂźboden und ich kenne jede Menge Leute, denen bei diesem Anblick die Kinnlade herunterklappen wĂĽrde.

Ich gehöre nicht dazu – ich kenne das. Vermutlich sehe sich selber genau so aus, wenn ich wirklich schuldbewusst bin.

Was heiĂźt da vermutlich?
Ich sehe genau so aus, wenn ich wirklich schuldbewusst bin.

„Also?“, hake ich erneut nach, aber diesmal tue ich nicht mehr so, als wäre ich dabei, schon wieder sauer zu werden.
Er hebt den Kopf, beiĂźt sich auf die Unterlippe und unsere Blicke treffen sich im Spiegel.

„Tust du mir ’nen Gefallen?“
„Keine Panik. Ich werd schon nicht ausflippen, wenn du mir gleich gestehst, dass du bloß rasend vor Eifersucht warst, weil du mich tief in deinem Herzen unsterblich liebst und auch immer lieben wirst.“

Ich kann einfach nicht anders. Ich kann nicht danebenstehen und mit ansehen, wie er sich unwohl fĂĽhlt. Das ist, als wĂĽrde ich mir selber dabei zusehen.

Auf seinem Gesicht blitzt kurz das altbekannte Grinsen auf.
„Bilde dir bloß nichts drauf ein, klar? Ich liebe ’ne Menge Menschen!“

„Tse“, ich verdrehe die Augen und ziehe mir mein T-Shirt über den Kopf, „Klar doch. Und jetzt raus mit der Sprache, sonst muss ich leider anfangen, dich zu hassen.“

„DEN Versuch seh’ ich mir an!“

„Mein lieber Sir, ich glaube Sie überschätzen Ihre Qualitäten.“
Ich habe das T-Shirt endlich richtig herum an und bemerke, dass er ernst geworden ist.

„George… Tu mir den Gefallen und frag nicht.“
Einen Augenblick lang bin ich perplex.

„Äh… was?“

„Frag nicht.“
Kein Spiegel mehr, jetzt sieht er mir direkt in die Augen. „Ernsthaft. Ich kann dir meinetwegen sagen, dass es mir leid tut. Mich entschuldigen und das ganze Zeug… tausendmal, wenn’s unbedingt sein muss. Aber… frag nicht, okay? Es ist… mach’s einfach nicht.“

„Wieso nicht?“

Er verdreht die Augen. „Weil ich keinen Bock drauf hab, dich anzulügen.“

Ich denke einen Augenblick lang drĂĽber nach.
Klingt ziemlich logisch… auf vollkommen verdrehte Art und Weise.
Unfair, aber logisch.

„Hm“, ich mustere ihn einmal nachdenklich von oben bis unten und er rührt sich keinen Zentimeter vom Fleck, obwohl ihm mittlerweile schon ziemlich kalt sein muss,
„Und was hab ich davon? Das ist doch bescheuert! Wenn ich nicht frage, weiß ich nicht warum du dich dermaßen abgedreht aufgeführt hast, aber wenn ich frage kriege ich bloß ’ne Lüge zu hören.“

„Yep.“

„Hilf mir mal auf die Sprünge. Total unparteiisch und objektiv betrachtet – warum sollte ich noch mal so blöd sein und mich darauf einlassen?“

Er verschränkt die Arme vor der Brust – selbst aus meiner Ego-Perspektive ist mir vollkommen klar, dass wir wieder mal exakt dieselbe Haltung eingenommen haben – und senkt den Blick: „Bitte?“

Ich schlucke.
Verdammt gutes Argument.
Unfair, aber gut.

Die Gelegenheiten, bei denen Fred „bitte“ sagt, sind echt selten.
Die Gelegenheiten, bei denen er es wirklich ernst meint, sind noch seltener.
Was soll ich da noch groĂź entgegenhalten?

Ich verziehe das Gesicht und knurre leise (SchlieĂźlich soll es nach Kapitulation aussehen und nicht nach blutiger Niederlage).
„Na schön, na schön! Ich werde nicht fragen. Nicht in nächster Zeit zumindest. Und jetzt zieh dir endlich was an!“

„Zieh dir endlich was an!“, äfft er mich nach, angelt nach seinem eigenen T-Shirt und schafft es außerdem fast, die Erleichterung aus seiner Stimme zu verbannen, „Sir, Sie sind ein ausgemachter Sklaventreiber!“

Dass ich ihm zwanzig Sekunden später das triefnasse Handtuch, mit dem ich mir die Haare trocken gerubbelt habe, an den Kopf knalle, ist natürlich reines Versehen.


~-~-~-~


Und ich dachte, ich hätte meine Ärzte-Phase mit dreizehn hinter mir gelassen... ein Hoch auf die Ärzte! Und ein Hoch auf das Einfach-bescheuert-glücklich-vor-sich-hingrinsen. Das hat's nämlich auch verdient...


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Manchmal nützt es, mich vor all den Leuten lächerlich zu machen, die mich als Autoritätsperson erleben. Auch ich habe nicht auf alles eine Antwort parat, und die Mitarbeiter geben nur ihr Bestes, wenn sie mich nicht für vollkommen halten.
Mike Newell