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Fanfiction

Weasleys’ Wizard Wheezes - Die ruhigen Tage sind vorbei! - Typisch untypisch

von S_ACD

Zeit für die nächste fette Dankeschön-Runde an die Leute, die hier regelmäßig so klasse Feedback geben!
(Ehrlich mal, ich LEBE für Feedback – aber wer tut das nicht?)


Heeeere we go:

Großes, fettes Dankeschön an-
Katie Weasley
Eo-Lahallia
~cloverleaf~
LilyFan
nora^^
issi

(…für die treuen, oftmals saulangen Kommentare! =D
FĂĽhlt euch zu-Tode-umarmt!)


Außerdem großes Dankeschön an-
lma23
sisa

(…für das pünktliche, regelmäßige Kommentieren!)

Uuuund ein Dankeschön an-
Artemis
Hauself


Last but not least, ein spezielles Extra-Dankeschön an-
-Mao-
(…die sich extra anmelden musste!)


Tja. Was gibt’s zu sagen?
Dieses Kapitel ist unter… schwerem Alkoholeinfluss entstanden.
Kein Witz. Ich hab’s verkatert geschrieben und zwar nach einem äußerst, ähem… „lustigen“ Trinkspiel: Dem Ansehen des Films „Bad Boys“ auf DVD in englischer Sprache mit der Aufgabenstellung, jedes Mal einen runterzukippen, wenn das Wort „Fuck“ drin vorkam.
Heilige ScheiĂźe, die FLUCHEN in diesem Film vielleicht rum! (Nach der dritten Szene war ich weg vom Fenster. Aber das nur am Rande.)



~-~-~-~

„IHR HABT WAS?!“

„Also“, sagt Fred unbeeindruckt, „Genau genommen haben wir gar nichts.“
„Stimmt“, pflichte ich ihm bei und versuche, die Geräusche auszublenden, die von der Badewanne her zu uns herüberhallen, „Ist es denn unsere Schuld, dass man in diesem Haus nicht mal mehr irgendwas herumliegen lassen kann, ohne-“

„IHR HABT WAS?!“

Ich kann mich nur an eine handvoll Gelegenheiten erinnern, bei denen Dad so wĂĽtend war wie jetzt.
Eine davon war, als wir vor Ewigkeiten Harry von seinen bescheuerten Muggelverwandten abgeholt haben. Wie so mancher vielleicht noch weiß, endete diese Geschichte letztendlich damit, dass dieser fette Dudley-Junge beinahe an seiner eigenen Zunge erstickt wäre.

Ich meine, okay. Der Rest der Weltbevölkerung fand die ganze Sache ja ziemlich witzig, aber Dad hat schon damals nicht gelacht.

Und so dunkelrot, wie sein Gesicht im Augenblick ist, bezweifle ich stark, dass er diesmal lachen wird.

„Zugegebenermaßen, das war schon etwas…“, Lupin kniet neben unserem (diesmal vollkommen unbeabsichtigtem) Opfer und scheint ganz offensichtlich ein Auge darauf zu haben, dass unser „Priester“ nicht erstickt, „…ähm, unverantwortlich.“

Er sieht etwas unbehaglich drein, aber ich bin mir nicht sicher, ob das daran liegt, dass er Dad nicht in die Quere kommen will oder einfach nur an dem durchdringenden Geruch nach Erbrochenem, der mittlerweile in der Luft hängt.

Bill lehnt mit verschränkten Armen am Waschbecken und wenigstens er scheint nicht der Meinung zu sein, dass wir die ganze Sache nur inszeniert haben, weil wir uns (um Dad zu zitieren) für „so wahnsinnig witzig halten.“
Eine besonders groĂźe Hilfe ist er allerdings auch nicht, denn ich habe ziemlich deutlich den Verdacht, dass er uns das bedauernswerte Versehen zwar abkauft, aber andererseits genau das der Punkt zu sein scheint, den er verdammt amĂĽsant findet.

Ich weiß, wie jemand aussieht, der sich mit aller Kraft davon abhalten muss, in schallendes Gelächter auszubrechen.

„Okay“, sage ich rasch, bevor Dad seinem Ärger erneut Luft machen kann (einerseits, weil ich absolut keinen Bock darauf habe, weiterhin angebrüllt zu werden und andererseits, um unserem Erzeuger Gelegenheit zu geben, wieder richtig durchzuatmen – er macht nämlich den Eindruck, als würde er vor lauter Wut gleich ersticken), „Heben wir uns das für später auf, ja? Immerhin geht die Trauung ja gleich los-“
„In exakt zehn Minuten.“
„-danke, Fred. Also, ich schlage vor, wir lösen dieses, äh… Problem hier, sehen zu, dass wir Ron unter die Haube kriegen und dann-“
„-wenn du zu diesem Zeitpunkt immer noch das Bedürfnis danach verspürst, versteht sich-“
„-dann kannst du uns meinetwegen anbrüllen, solange du willst.“

Vom Waschbecken her kommt ein ersticktes Geräusch und als Dad aufsieht, dreht sich Bill hastig so, dass man sein Gesicht nicht sehen kann.
„Klingt ganz vernünftig“, meldet sich Lupin beschwichtigend zu Wort, „Was meinst du, Arthur?“

Dad atmet ein paar Mal tief durch und wedelt dann Zustimmung mit der rechten Hand.

„Na wunderbar“, Fred reibt sich die Hände, „Gentlemen, wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können-“
„-dass die Lösung der ganzen Angelegenheit im Prinzip recht einfach ist.“

„Freut mich zu hören“, knurrt Dad, „Auf geht’s, dann behebt das Debakel mal!“

„Im Prinzip recht einfach“, wiederholt Fred und grinst nicht ganz so selbstsicher wie sonst, „Ein winziges Problem wäre da nämlich schon… noch.“

Das erstickte Geräusch ertönt zum zweiten Mal, aber als Dad wütend zu unserem Ältesten hinüberfunkelt, gibt sich dieser wenigstens Mühe, ein wackeliges „War ja klar…“ in seinen nicht vorhandenen Bart zu murmeln.
Seine Stimme zittert verdächtig.

„Ein winzige Problem“, echot unser Vater und die jetzt mühsam beherrschte Stimme ist nur bedingt ein gutes Zeichen, „Raus mit der Sprache, meine Herrschaften! Ich höre.“

„Wir brauchen bloß die zweite Hälfte der Kotzpastille aufzutreiben.“
„Genau“, strahlt Fred, „Die würgt er runter und die ganze Angelegenheit ist vom Tisch.“

Sein Blick huscht hinĂĽber zur Badewanne.
„Beziehungsweise aus dem Badezimmer“, ergänze ich hilfsbereit.

Dad sieht schon wieder so aus, als wĂĽrde er am liebsten zu schreien beginnen, aber diesmal kommt Lupin ihm zuvor.

„Hört sich doch relativ unkompliziert an“, sagt er vorsichtig, „Und wo ist diese, ähm… zweite Hälfte?“

„Tjaaa…“, sage ich gedehnt, „Hier kommen wir zum nicht ganz so unkomplizierten Teil.“

„Jetzt sagt bloß, ihr wisst nicht wo das Ding ist!“

„Ähhm…“, machen wir unisono und das ist ganz offensichtlich zu viel für Bill, der an der gefliesten Badezimmerwand nach unten rutscht und in schallendes Gelächter ausbricht.

Vier Paar Augen starren ihn an, teils entgeistert, teils entzĂĽckt.

Und es gibt sie doch, die GrĂĽnde warum sich Bill einfach unerreicht groĂźartig fĂĽr seine groĂźe-Bruder-Rolle eignet.
Einer davon ist im Augenblick zum Beispiel sein heldenhafter Versuch, Dads uneingeschränkten Zorn auf sich zu ziehen, um uns aus der Schusslinie zu bringen.

Gut, wie freiwillig dieser Versuch nun sein mag, darüber lässt sich streiten – wichtig für Fred und mich ist einzig und alleine, dass es funktioniert.

„Darf man vielleicht erfahren“, unser Vater klingt immer noch gefährlich ruhig, „…was daran so komisch sein soll?“

Bill hat echte MĂĽhe, sich das Lachen zu verbeiĂźen.
„Gar nichts“, bringt er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, „Furchtbar ernste Sache, ich bin vollkommen deiner Meinung-“
Er bricht ab und beiĂźt sich in die eigene Faust.

Das scheint offenbar der letzte Tropfen zu sein, der das Fass zum Ăśberlaufen bringt und Dad explodiert.
„DAS IST ÜBERHAUPT NICHT WITZIG!“, legt er los, schon wieder ungesund rot im Gesicht, „EUER BRUDER HEIRATET HEUTE! DAS IST EIN WICHTIERG TAG UND IHR ALLE MITEINANDER NEHMT DAS KEIN BISSCHEN ERNST!“
Er fährt zu uns herum.

„UND IHR! KÖNNT IHR DENN NICHT EINMAL NETT ZU EUREM KLEINEN BURDER SEIN, NUR EIN EINZIGES MAL?! IST DAS DENN WIRKLICH ZU VIEL VERLANGT?!“

Wir heben gleichzeitig die Hände.
„Zum tausendsten Mal“, knurrt Fred gereizt, „Es war keine Absicht!“

„DAS MACHT DIE GANZE SACHE NICHT BESSER!“

„Dad, sieh mal“, erkläre ich geduldig (Irgendjemand muss ja schließlich ruhig bleiben. Wenn wir hier alle mit Herumschreien anfangen werde wir doch nie fertig!), „Diese Kotzpastille besteht aus zwei Teilen, okay? Alles was wir tun müssen ist, ihm die violette Hälfte in den Rachen zu schieben. Dann ist der ganze Mist vorbei!“

Schön, das Schlucken besagter Hälfte könnte sich bei permanentem Übergeben unter Umständen als etwas schwierig gestalten, aber darüber können wir uns später Gedanken machen.
Im Moment haben wir ja leider weder die violetten Hälfte noch die leiseste Ahnung, wo sie sein könnte und der einzige Mensch, der uns über ihren Verbleib Auskunft geben könnte, kotzt gerade in unsere Badewanne.

Ich liebe solche Tage.

Ich meine, ernsthaft – als ob es schon immer unser größter Traum gewesen wäre, Rons Hochzeitstag zu ruinieren!

Das einzige Gute an dieser Situation ist wahrscheinlich, dass im Augenblick weder Braut noch Bräutigam über das kleine Problem Bescheid wissen, das es unter Umständen schaffen könnte, ihre ganze Trauung zu versauen.

Okay – Ron wäre ja schon schlimm genug, aber wir haben es auch noch mit Granger zu tun und das könnte ziemlich… unschön werden.
Ich kann die Schlagzeile schon direkt vor mir sehen: Braut metzelt zukünftige Zwillingsschwager – Blutiges Massaker am Tag der Hochzeit

Auch wenn wir ja prinzipiell nichts dagegen hätten, auf der Titelseite des Tagespropheten zu landen – aber auf die Art von Ruhm verzichte ich dankend.

Unser Opfer über der Badewanne gibt ein mitleiderregendes (und äußerst unappetitliches) Geräusch von sich und Lupin ist gerade dabei, ihm unbeholfen auf den Rücken zu klopfen, als jemand hektisch an die Badezimmertür hämmert.

„Nein!“, brüllen Fred und ich gleichzeitig.
„Nicht reinkommen!“, schreit Dad.
„Sekunde noch!“, ruft Bill grinsend.

„Ähm… Mr. Weasley?“, kommt Harrys Stimme durch die Tür, „Könnte ich Sie mal für ’ne Sekunde sprechen?“

Dad ist sichtlich hin und hergerissen.
„Was gibt’s denn, Harry?“, antwortet Lupin an seiner Stelle, „Wenn es nicht furchtbar dringend ist, dann-“

„Ron ist ohnmächtig!“

Bill kippt vor Lachen beinahe um und ich bin mir fast sicher, dass Dad das nicht besonders hilfreich findet.


~-~-~-~


„Meine Fresse!“, Fred klingt begeistert, „Wie dämlich kann man denn bitte sein?“
Ich grinse in mich hinein.
„Es ist Ron“, sage ich nachsichtig, „Das sagt doch wohl alles, oder?“

Wir sitzen mit dem Rücken zur Badewanne (unser Opfer hängt zwischen uns über dem Badewannenrand und… nun ja, übergibt sich) und warten.
Der Rest der Truppe ist nach unten gerast, um Erste Hilfe zu leisten.

So wie’s aussieht, ist unser Bräutigam nämlich verunglückt, als er die Treppe runter Richtung Garten wollte. Einfach die restlichen Stufen hinuntergepoltert und ziemlich unsanft auf dem Küchenboden gelandet, wenn man dem guten Harry Glauben schenken möchten.

„Weißt du“, setzte ich an, „Sollten wir uns nicht eigentlich… keine Ahnung, Sorgen machen oder so was?“
Fred zuckt mit den Schultern. „Sollten wir wahrscheinlich, ja.“

Einen Augenblick lang herrscht Schweigen.

„Wie spät?“
„Zwei Minuten vor drei.“
„Scheiße.“
„Kannst du laut sagen.“

Irgendetwas landet klatschend in der Wanne und Fred rĂĽmpft die Nase.
Klar – das ganze Debakel ist unsere Schuld, deshalb können wir auch hierbleiben und zusehen, dass es keine Toten gibt.

Die Uhr tickt unbarmherzig dahin und ich ĂĽberlege.
Ich meine, wir haben quasi die ganze vergangene Woche damit verbracht, uns genau aus solchen bescheuerten Situationen rauszureden. Irgendwann musste ja mal irgendwas schiefgehen.

Aber dass es ausgerechnet Ronnies Hochzeit sein muss, das ist irgendwie… keine Ahnung. Nicht richtig.

„Weißt du“, Fred verschränkt die Arme im Nacken, „Das ist irgendwie… keine Ahnung.“
„Verkehrt.“
„Yep.“
„Schlechtes Gewissen?“

Er grinst sein aufrichtiges Grinsen und sieht damit sekundenlang beinahe… nett aus.
„Auf jeden Fall verdammt nahe dran.“

„Okay“, sage ich und stehe auf, wobei ich sorgfältig darauf achte, nicht mit dem Badewannenrand in Berührung zu kommen, „Dann geh ich mal nachsehen.“

„Hey! Und was soll ich in der Zwischenzeit machen?“

Ich grinse und bin schon an der Tür. „Ihr beiden könntet euch ja nett unterhalten.“
„Ahahaha…“, er zieht eine Grimasse, „Hau schon ab.“


~-~-~-~


Im Treppenhaus kommt mir auf halbem Weg Charlie entgegen.
„Woah“, sagt er, als er mich sieht, „Ist denn die ganze Belegschaft hier?“
„Nah“, ich halte inne, „Bloß die wichtigen Leute.“

„Ah ja“, er schüttelt den Kopf, „Euch ist aber schon klar, dass da draußen n’ganzes Zelt voller Leute auf ’ne Hochzeit wartet, oder?“
Ich versuche, an seinem Kopf vorbei in die Küche zu spähen.
„Sag das nicht mir sondern unserem bewusstlosen Bräutigam.“

Er zieht eine Augenbraue hoch. „Ach, deshalb bist du hier – dich treibt die Sorge.“
Ich nicke eifrig. „Yep. Was auch sonst?“

„Hätte ich mir ja denken können“, er grinst leicht, „Willst du wissen was passiert ist?“
Ich breite die Arme aus. „Ich bitte darum!“

Sein Grinsen wird breiter. „Ron ist ausgerutscht.“

Ich bin mir darüber im Klaren, dass mein Gesichtsausdruck selten dämlich sein muss, aber dass Charlies Grinsen noch eine Spur breiter wird, macht die ganze Sache nicht unbedingt besser.
„Bitte was?“

„Er ist ausgerutscht“, wiederholt er langsam und klingt dabei viel belustigter, als er eigentlich sein dürfte, „Hier, auf der Treppe. Als sie grade nach unten wollten.“

„Heilige …!“
Er nickt. „Ich weiß.“

Sekundenlang herrscht beeindrucktes Schweigen. „Wie dämlich kann man denn …!“
Erneutes Nicken. „Ich weiß.“

Er schiebt die Hand in die Taschen seines Festumhangs und fördert etwas Kleines, Unförmiges zutage. „Auf diesem Ding da. Was auch immer das sein soll…“

Klein. Violett.
Mein Herz setzt ein paar Schläge lang aus.
DaswirddochdaskanndochdasDARFdocheinfachnichtwahrsein!

„Scheiße!“, fauche ich und bin mir dabei nicht mal sicher, ob ich glücklich oder stocksauer sein soll, „Scheiße, verdammt noch mal! Gib das her!“
Charlie sieht aus, als könne er sich nicht zwischen verwirrt und verärgert entscheiden.
„Was?“

„Her damit!“, wiederhole ich aufgeregt, reiße ihm die heißersehnte zweite Hälfte unserer Kotzpastille aus der Hand und hoffe gleichzeitig, dass es noch nicht so spät ist wie es meiner inneren Uhr zufolge eigentlich sein müsste.

Unser Zweitältester starrt mich an, als wäre ich nun endgültig verrückt geworden, aber es gibt im Augenblick nicht viele Dinge, die mir noch mehr egal sein könnten als das.
„Sieh zu, dass sie Ron wieder auf die Beine kriegen!“, kommandiere ich, während ich auf dem Treppenabsatz herumwirble, „Und sag Dad, die Badezimmerkrise ist unter Kontrolle!“

„Wer, wie… was?!“, Charlie furcht die Stirn, „Welche Badezimmerkrise?“

Ich bin schon am oberen Ende der Treppe angekommen. „Mach einfach!“
„Aber-“
„Los!“

Diese Hochzeit findet statt. Heute. Jetzt.
Und wenn es das gottverdammt Letzte ist, was ich in meinem ganzen Leben tue!


~-~-~-~


„Meeerlin“, murmelt Fred so leise, dass es selbst für mich kaum zu hören ist, „Müssen die immer alle losheulen?“

„Sei nicht so unromantisch“, gebe ich grinsend zurück, „Das ist immerhin ein rührender Moment.“
„Pff.“

Wir stehen einmal mehr Schulter an Schulter und lauschen andächtig. Etliche Stuhlreihen hinter uns schluchzt Hagrid lautstark in etwas, das wie eine gepunktete Zirkuszeltplane aussieht. Gleich kommt das Eheversprechen.

Aber Fred kann einfach seine Klappe nicht halten. Konnte er noch nie.
„Bisschen blass um die Nasenspitze ist er aber schon noch, was?“

Ich sehe stur geradeaus (wenn wir jetzt zu lachen anfangen, tötet uns Mum mit dem Tortenheber), aber mein Grinsen wird breiter.
„Wer von beiden? Ron oder Mr. Kotzpastille?“

Aus der Reihe vor uns ist ein unterdrücktes Prusten zu hören und als Bill beginnt, äußerst unüberzeugend vor sich hinzuhusten (nachdem Fleur ihm empört einen Ellenbogen zwischen die Rippen gestoßen hat), wird mir klar, dass wir vielleicht doch eine Spur zu laut geflüstert haben.

Aus den Augenwinkeln kann ich sehen, dass Lee auf seinem Platz ein paar Reihen weiter hinten still in sich hineingrinst – und das völlig zu Recht.
Er ist im Augenblick der einzige Anwesende, der guten Gewissens von sich behaupten kann, dass er von uns die ganze Geschichte zu hören kriegen wird.

Aber alles der Reihe nach. Erst muss Granger noch offiziell zu Mrs. Hermine Weasley erklärt werden.

Der Zauberer leiert seinen bis-das-der-Tod-euch-scheidet-Spruch herunter, Granger (die so dermaßen strahlt, dass alles an ihr irgendwie zu leuchten scheint) haucht ihr „Ja!“ und das warme, glückliche Gefühl in meinem Magen wird so intensiv, dass ich etwas dagegen unternehmen muss.

Ich stoße gegen die Schulter meines Zwillingsbruders. „Hey.“
Er sieht mich nicht an, aber er muss schon wieder grinsen. „Was?“

Ich ziehe das Stück gepunktete Taschentuch, dass mir Hagrid vorhin im Vorbeigehen in die Hand gedrückt hat („S’is doch immer so herzzerreißend, nich’ wahr?“) aus der Tasche und halte es ihm hin.

„Sieh mal. Ich hab vorgesorgt.“

Er sieht nach untern, starrt auf das riesige StĂĽck Stoff mit den bunten Punkten und hebt den Kopf genau in der falschen Sekunde.
Unsere Blicke treffen sich. Uhhh, scheiĂźe.

Ich wende mich hastig ab und versuche, an irgendwas Trauriges zu denken, aber für Fred kommt jede Hilfe zu spät und die restliche Trauung verbringt er damit, in unser Taschentuch zu „husten“ als gäbe es kein Morgen.


~-~-~-~


„Kann ich dich mal für eine Sekunde sprechen?“

Ich hebe unbeeindruckt den Kopf und rundherum dreht sich die ganze Welt ob der plötzlichen Bewegung ausgelassen im Kreis.
Wuiii. War wohl doch ein Feuerwhiskey zuviel.

Neben mir steht unser Lieblingsbruder Percy und starrt auf mich hinunter. Ich starre unwillig zurück, denn der Satz „Kann ich dich mal für eine Sekunde sprechen“ gehört nicht unbedingt zu den Dingen, die ich auf einer Hochzeitfeier hören will und Percy Weasley ist der definitiv letzte Mensch auf diesem Planeten, von dem ich diesen Satz überhaupt hören möchte.

„Nein“, sage ich bestimmt und blinzle gegen das Licht des Lampions an, der direkt über unseren Köpfen trudelt, „Absolut keine Lust.“

Er lässt nicht locker. „Es wäre wichtig.“

Er klingt stocknüchtern und furchtbar ernst und erwachsen und ich will mich ganz einfach nicht mit ihm beschäftigen müssen.
Grundsätzlich nicht und jetzt schon mal gleich gar nicht.

Mein Kopf fĂĽhlt sich ungewohnt leicht an.
Auf der Tanzfläche herrscht ausgelassenes Treiben (Auch wenn es mittlerweile zu spät für ordentliche Paartänze ist und ein Großteil der Leute einfach ausgelassen und lauthals singend herumhüpft. Victor Krum macht Tonks und Lupin mit grimmiger Miene und gekreuzten Handgelenken etwas vor, das wie ein Volkstanz aussieht, Luna wirbelt mit ausgebreiteten Armen und verträumtem Gesichtsausdruck um die eigene Achse – beobachtet von einem äußerst fasziniert wirkenden Neville Longbottom – und Dean Thomas versucht ganz offensichtlich, Hagrid klarzumachen, wie Wiener Walzer funktioniert.) und draußen zischt alle paar Sekunden eine unserer Raketen vorbei.

Durch die geöffneten Zeltwände erhasche ich einen kurzen Blick auf einen panischen Xenophilius Lovegood, der vor einem giftgrünen Drachen mit funkensprühenden Flügeln flüchtet, der es irgendwie auf ihn abgesehen zu haben scheint.

Percys nervtötende Stimme reißt mich aus meinen Gedanken und ich seufze laut.
„Was gibt’s denn so wichtiges?“

„Ich… nicht hier, in Ordnung?“

Ich runzle die Stirn in dem Versuch, mich zu konzentrieren und komme zu dem Schluss, dass ich dafĂĽr wirklich schon zu viel getrunken habe.
Wie schrecklich geheim kann es schon sein, was er zu sagen hat? Ach, was soll’s.
„’Kay. Wo?“

Er sieht sich rasch um und ich muss beinahe lachen, als ich seinen ernsten Gesichtsausdruck sehe.

„Los, komm mit.“

Ich mache Anstalten, ausnahmsweise einem seiner Befehle nachzukommen und falle beinahe der Länge nach hin, als ich aufstehe. Er erwischt mich gerade noch am Kragen und zieht mich zurück ins Gleichgewicht, wo ich mir redliche Mühe gebe, einigermaßen aufrecht stehen zu bleiben.

Woah. Seit wann ist der Boden hier so uneben?

„Meine Güte“, murmelt er entgeistert, „Wie viel hast du denn bitte getrunken?“

Ich versuche, die Achseln zu zucken und schwanke dabei gefährlich.
„Keine Ahnung…“ Er hält mich mit beiden Händen an den Schultern fest und ich stelle fest, dass ich das nicht mag. Immerhin… meine Fresse, das hier ist Percy!

Von allen Menschen auf der Welt – ausgerechnet Percy. Fast schon peinlich.
Sein Griff verstärkt sich und ich nehme die Stuhllehne zu Hilfe, obwohl ich deutlich das Gefühl habe, er erwartet, dass ich mich auf ihn abstütze, um dorthin zu gehen wo auch immer er hin will.

„Hey!“, sagt jemand hinter meinem Rücken und insgeheim atme ich auf, „Wollt ihr tanzen oder so was?“

Percy rollt bloß die Augen. „Quatsch. Ich muss mit euch reden.“

Fred kommt ins Blickfeld und scheint noch einigermaĂźen sicher auf den Beinen zu sein.
„Aber pssst“, ergänze ich und bin plötzlich wieder gut gelaunt, „Streng geheim.“

Unser Lieblingsbruder rollt erneut mit den Augen und sogar diese kindische, trotzige Geste sieht bei ihm erwachsen und staubtrocken aus.
„Aha“, macht Fred unbeeindruckt und legt den Kopf schief, „Was sagst du, George? Reden wir mit ihm?“

Ich nicke, schwanke dabei erneut gefährlich hin und her und stelle erleichtert fest, dass Fred bemerkt hat, wie blau ich wirklich bin.
„Wir reden mit ihm“, sage ich und bin sekundenlang selbst überrascht darüber, wie undeutlich meine Stimme klingt, „Immerhin bin ich seinetwegen aufgestanden!“

„Bitte sehr“, mein Zwillingsbruder setzt sein bestes falsches Lächeln auf, „Wir reden mit dir.“ Er stellt sich neben mich.
„Aber jetzt sei so gut und lass mal los. Der da gehört nämlich zu mir.“

Und ich bin endlich die bescheuerte Stuhllehne los.


~-~-~-~


Unser Treppenhaus ist stockdunkel und wirkt seltsam unbelebt.
Vom Garten her dringen Gelächter und Wortfetzen und ab und zu auch ein Raketenknallen herein.

„So“, sagt Fred und ich bin mir ziemlich sicher, dass er dieses Gespräch genau so schnell hinter sich bringen will wie ich, „Also, Perce, dann erzähl mal. Wo brennt’s denn?“

Percy lehnt sich mit verschränkten Armen gegen die Wand und einen Augenblick lang bin ich verblüfft darüber, wie ähnlich er im Halbdunkeln Bill oder Charlie sieht.

„Bei euch brennt es“, sagt er und ich bin mir nicht sicher, ob seine Stimme bloß dermaßen im Treppenhaus widerhallt, weil es dunkel ist, „Gegen euch liegt Anzeige vor.“

Von einer Sekunde auf die andere fĂĽhlt sich mein Kopf viel klarerer an als vorher.
„Ähh…“, macht Fred, „Was?“

„Gegen euch liegt Anzeige vor“, wiederholt Percy, „Im Büro gegen Missbrauch der Magie. Eigentlich geht mich das gar nichts an, weil das nicht meine Abteilung ist, aber der gute Beltwin ist auf den Namen Weasley aufmerksam geworden und wollte Dad Bescheid sagen – ich hab ihn Merlin sei Dank zufällig vor seiner Bürotür getroffen.“

„Ähh…“, mache ich, „Was?“

„Ihr wurdet angezeigt“, sagt Percy zum dritten Mal und (vielleicht kommt mir das auch nur so vor) viel geduldiger als sonst, „Wegen irgendeiner illegalen Sache in… was war das noch, Bolivien?“

„Peru“, machen wir gleichzeitig.

Eine Weile lang herrscht Schweigen und meine Eingeweide fĂĽhlen sich viel schwerer an, als sie eigentlich sollten.

„Das…“, sagt Fred schließlich langsam (ich bin froh, dass es zu dunkel für Percy ist, um unsere Gesichter sehen zu können), „…das ist ungut, oder?“


~-~-~-~


Während des Schreibens ist übrigens das Lied „Stalker“ von Goldfinger in Dauerschleife gelaufen und in anbetracht der Tatsache, dass in diesem Kapitel eine Hochzeit vorkommt… hm. Wie soll ich sagen…?
Leicht seltsam.

(Wen’s interessiert, HIER sind die Lyrics.)


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

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