Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ăśber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Weasleys’ Wizard Wheezes - Die ruhigen Tage sind vorbei! - Unter Verschluss

von S_ACD

Mensch, fĂĽr dieses Kapitel habe ich echt Blutzoll bezahlt.
Musste schon mal irgendjemand von euch Rosen "entdornen"? Nein?
Seid froh. Das macht echt ĂĽberhaupt keinen SpaĂź.
Und tippen mit lauter zerstochenen Fingern ist auch nicht grade das, was ich als lustige Freizeitbeschäftigung bezeichnen würde.

Dann war auch noch die Motivation weg und das KreaTief im Anmarsch... aber es wurde ĂĽberwunden! Heldenhaft!
Alles, was ich tun musste, war, mein ganzes AC/DC-Zeug wieder auszugraben.
Wer sagt's denn, geht doch!

He, he, he...


~-~-~-~

„Und Sie bleiben dabei?“

„Absolut, Mr. Halleb.“

Der Ministeriumszauberer, der uns gegenübersitzt, nickt langsam und sieht nicht ganz überzeugt aus. Auf der Tischplatte ist eine lange, fein geschwungene, schwarze Feder eifrig dabei mit graziösen Bewegungen über einen ausgebreiteten Pergamentbogen zu huschen, um den ganzen Mist, den Fred und ich zu sagen haben, Wort für Wort niederzuschreiben.

Ja, wir haben das Finsternispulver hier verkauft.
Nein, wir hatten keine Ahnung, dass es illegal importiert wurde.

Nein, eine Person mit dem Namen Miguel Holeswood ist uns nicht bekannt.

Nein, es ist uns leider Gottes nicht möglich, Ihnen die Unterlagen unserer Lieferanten sofort zukommen zu lassen, weil die vor ein paar Tagen auf mysteriöse Weise verschwunden sind.


„Vielen Dank, meine Herren“, Halleb tippt den Pergamentbogen mit dem Zauberstab an, der daraufhin damit beginnt, sich einzurollen, „Ich schätze, vorerst wäre das dann alles.“

So weit, so schlecht.

Wir erheben uns alle zusammen, Halleb verstaut Pergament samt Feder in seinem Umhang und Fred räuspert sich.
„Darf ich fragen, wie’s jetzt weitergeht? Kriegen wir ’ne Vorladung oder so was?“

Im Prinzip wissen wir über die Prozedur, die kommen wird, bereits Bescheid – wenn Percy mal bei irgendeinem Thema ins Detail geht, dann sind das überflüssige, bürokratische Maßnahmen – aber offiziell wussten wir bis vor einer halben Stunde ja noch nicht mal, dass das Ministerium uns einen Besuch abstatten würde und da käme es doch ein wenig seltsam rüber, wenn wir überhaupt keine Gegenfragen stellen würden.

Halleb schĂĽttelt den Kopf.
„Nein, Mr. Weasley, zumindest nicht nach dem jetzigen Stand der Dinge. Als erstes müssen wir diesen Holeswood auftreiben, dessen Aussage in dieser ganzen Angelegenheit von oberster Priorität ist, dann werden Ihre Aussagen überprüft und wenn wir“, er zieht warnend eine Augenbraue hoch, „…feststellen sollten, dass die von Ihnen angegebene Geschichte nicht ganz den Fakten entspricht oder dass Sie das eine oder andere Detail weggelassen haben…“

Der Satz hängt in der Luft, aber alle Anwesenden könne sich das Ende ziemlich gut in Gedanken ausbuchstabieren.

„Alles klar“, sage ich, „Können wir Ihnen sonst noch irgendwie behilflich sein?“

Er schiebt seinen Stuhl ordentlich unter den Tisch und rĂĽckt ihn gerade.
„Momentan nicht, aber kontaktieren Sie mich, falls Sie neue Informationen erhalten sollten, die zur Aufklärung der Sache beitragen könnten.“
Schmales Lächeln.
„Ansonsten machen Sie sich strafbar.“

„Versteht sich“, sagt Fred liebenswürdig und durchquert den Raum, um Halleb die Tür aufzuhalten.

Der Ministeriumsinspektor nickt zufrieden, ich geleite ihn hinüber, Fred öffnet die Tür und-

Rauch.
Dicker, qualmender Rauch, der unter dem Türspalt unseres Experimentierzimmers hervorquillt und mich vom Geruch her unangenehm die paar Gelegenheiten in Hogwarts erinnert, bei denen Peeves es besonders lustig fand, diverses Gänge und Türen zu blockieren und Passanten nur dann durchzulassen, wenn sie ihre Unterwäsche oder – wahlweise – ihre Zaubertrankaufsätze anzündeten.
Aus dem Zimmer sind dumpfe Geräusche zu hören.

Fred und ich wechseln einen raschen Blick.
Uh, oh.

„Äh, also“, Fred knallt die Tür hastig wieder zu, „Und wie war das mit-“

Aber Halleb lässt ihn gar nicht erst ausreden. „Was war das?“
Ich setzte meine beste Unschuldsmiene auf. „Was war was?“

Er verzieht skeptisch das Gesicht und deutet auf die Tür. „Der Rauch.“

Freds Augen sind so groß und schuldlos, dass glatt die Jungfrau Maria noch eifersüchtig werden könnte. „Welcher Rauch?“

Hallebs skeptischer Gesichtsausdruck wandert immer mehr Richtung „verärgert“.
„Mr. Weasley, Sie wollen mir doch wohl nicht ernsthaft weismachen, Sie hätten nicht bemerkt, dass es in ihrem Hausflur qualmt wie aus einem Kessel ranzigem Skele-Wachs!“

Bevor noch einer von uns beiden den Mund aufmachen kann, beginnt der Rauch langsam damit, sich auch unter diesem Türspalt durchzukräuseln. Der verbrannte Geruch wird immer aufdringlicher.

„Eh“, mache ich, „Ach das. Diesen Rauche meinen Sie!“

Hallebs Augen wandern mit hochgezogenen Brauen zwischen uns beiden hin und her.
„Also?“, hakt er nach, als niemand weiter spricht, „Ja, diesen Rauch. Was hat es damit auf sich?“

„Das…“, meine Hand will automatisch zu meinem Hinterkopf und ich reiße mich gerade noch rechtzeitig am Riemen.

Was soll das?
Warum stottern wir hier herum wie die reinsten Vollidioten? Nur weil der Typ von offizieller Stelle kommt?
Das hier ist nur irgendein blöder Laufbursche vom Ministerium – mit dem werden wir ja wohl noch fertig werden!

Ich meine, ernsthaft… McGonagall? Filch? Snape?!Gegen diese Herrschaften kann der gute Geoffrey Halleb einpacken.

Ich räuspere mich, stelle mich unauffällig so kerzengerade hin wie möglich und starre ihm vollkommen überzeugt in die Augen.
„Schiefgegangenes Experiment.“

„Ein Experiment?“

„Yep. Wir arbeiten momentan an einer neuen Produktlinie und dafür müssen natürlich ein paar…“
„-ein paar Opfer gebracht werden“, steigt Fred mit wiedergefundenem Selbstbewusstsein ein, „Und wir wollen ja wirklicht nicht unhöflich sein, aber wenn eines unserer zusammengebrauten Dinge erst einmal anfängt, solche Wohlgerüche zu verbreiten…“

Er rĂĽmpft die Nase und ich ĂĽbernehme.
„-dann ist es höchste Zeit, nach dem Rechten zu sehen, wenn man an seinem Mobiliar hängt, versteht sich. Deshalb… dürften wir Sie bitten zu gehen?“
„Wenn wir nichts mehr für Sie tun können“, fügt Fred in einem Tonfall hinzu, den man nicht anders höflich bezeichnen kann, obwohl der spöttische Unterton kaum zu überhören ist – aber vielleicht geht das auch nur mir so.

„Ich, äh… selbstverständlich.“

Wir begleiten ihn durch beinahe blickdichte, ĂĽbelriechende Rauchwolken zur WohnungstĂĽr. Auf der Treppe und im Hinterzimmer ist die Luft noch einigermaĂźen klar.

„Sie finden den restlichen Weg alleine?“, erkundige ich mich und stelle mich dabei so in den Türrahmen, dass Halleb nicht einmal dann einen Blick zurück in die Wohnung erhaschen könnte, wenn er wollte.

„Ja, ich denke schon“, er scheint deutlich hin- und hergerissen zwischen dem Drang, so schnell wie möglich aus dem vermaledeiten Rauch herauszukommen (in dem das Atem nicht unbedingt zu einem der angenehmsten Beschäftigungen wird) und dem Bedürfnis, der Ursache dafür auf den Grund zu gehen.

GlĂĽck fĂĽr uns, dass ihn besagte Ursache im Moment offiziell aber ĂĽberhaupt nichts angeht und ihn deshalb nicht zu interessieren hat.

„Also dann“, Fred schiebt ihn beinahe auf die erste Stufe, „Wiedersehen. Nett, dass sie vorbeigeschaut haben. Wir melden uns, sollte uns noch irgendwas einfallen.“
Ich unterdrĂĽcke den Drang, ihm unschuldig grinsend hinterher zu winken, als er die Treppe hinunter verschwindet.

Wir bleiben exakt so lange unbeweglich und gelassen stehen, bis uns das Klingeln unten im Verkaufsraum bestätigt, dass er den Laden wirklich verlassen hat – dann wirbeln wir auch schon auf dem Absatz herum und stürzen hinüber zum Experimentierzimmer.

Fred zieht seinen Zauberstab und fuchtelt damit herum, was einigermaßen unelegant aussieht, dafür aber den gewünschten Effekt erzielt, dass sich der Rauch zumindest teilweise missmutig kräuselnd verzieht.
Drinnen sind die Schwaden beinahe so dick und zäh wie Suppe. Wir husten und würgen und ich ziehe meinen Zauberstab ebenfalls.

Was zum Teufel ist hier los?

„Miguel?“, kratzt Freds Stimme durch den Rauch und ich warte mit angehaltenem Atem (nicht vor Spannung, bloß aus Überlebensinstinkt – ich will schließlich weder ersticken, noch will ich mir irgendeine ominöse Vergiftung einfangen) auf ein Lebenszeichen seinerseits.

„¿Sí?“, hustet es zurück.

„Was…“, Fred sieht sich verwirrt um, „Wo steckt er?“
„Im Wandschrank“, sage ich, was mir einen halb belustigten, halb beeindruckten Blick von ihm einbringt, während er den Rauch zusätzlich mit der Hand wegwedelt.

„Im Wandschrank?“

Ich zucke mit den Schultern.
„Jahh… irgendwo musste ich ihn schließlich lassen, oder?“

Er grinst und reiĂźt die SchranktĂĽr auf.

Miguels „¡Ojo!“ ist alles was ich noch höre, bevor etwas Kleines, rötlich Schimmerndes pfeilschnell an uns vorbeizischt und im Vorüberfliegen die Vorhänge des am nächsten liegenden Fensters in Brand steckt.

Fred zuckt reflexartig zurĂĽck und verhindert damit wahrscheinlich, dass seine Haare auch noch Feuer fangen.
„Woah!“

„Haltet es auf!“, schreit Miguel heiser und stolpert Hände fuchtelnd aus dem Schrank heraus (Ob er das tut, um den Rauch zu verscheuchen oder einfach aus Aufregung, ist mir nicht ganz klar), „Haltet es auf, das kleine Mistvieh!“

„Welches Mistvieh?“, fragen wir gleichzeitig und verschieben die Frage in der nächsten Sekunde auf später, um uns dringenderen Problemen zuzuwenden.
Ich lösche hektisch die kokelnde Fensterzierde, während Fred sein bestes gibt, nicht von Miguel über den Haufen gerannt zu werden.

„Ich bring es um!“, empört sich unser Südamerikaner, „Hat das ganze Zeug da drinnen angezündet und mich dabei fast abgefackelt, das blöde Mistding!“

„Was hat dich fast abgefackelt?“, fragt mein Zwillingsbruder und sieht sich suchend um.

Miguel starrt ihn an als wäre er derjenige, der wirres Zeug daherredet.
„Das… das Ding!“

„Ah ja“, wiederhole ich zweifelnd, „Das Ding. Alles klar.“
„Was auch sonst“, ergänzt Fred genauso skeptisch.

Miguel rollt mit den Augen. „Das Ding eben… das Vieh!“

„Merlin noch mal, welches Vieh?!“

„WEISS ICH DOCH NICHT“, explodiert er, „Woher soll ich bitte wissen, welchen Schwachsinn ihr in eure Schränke stopft, häh?“

„Warte, warte“, ich hebe eine Hand, „Du willst uns sagen, dass da irgendein… ein Tier drin war?“

Er nickt ungeduldig und sieht sich fieberhaft im Zimmer um.
„In diesem Schrank?“, hakt Fred nach.

Miguel nickt wieder. „Sí.“

O~kay, das ist… neu.

Ich will gerade den Mund aufmachen, um ihm zu sagen, dass er sich geirrt haben muss, schlicht und einfach, weil das ganz und gar unmöglich ist, als sich aus der hintersten Ecke des Zimmers plötzlich ein leises Fauchen vernehmen lässt. Wir fahren alle drei herum.

Fred und ich starren gleichermaßen irritiert auf das winzige, scharlachrot-gold schimmernde Etwas, das auf Hüfthöhe die Wand entlang flattert.
„Was zum…?“

Das Ding ist ganz klar auf dem Weg zum Ausgang, aber ich bin schneller und knalle ihm die Tür vor der Nase – Schnauze? – zu, bevor es entwischen kann. Den Fluchtweg abgeschnitten zu bekommen scheint es offenbar nicht sehr erfreulich zu finden, denn das Fauchen ertönt erneut und dann schießt – wir zucken allesamt zusammen – eine winzige, pilzförmige Stichflamme hervor, die auf dem Holz des Türrahmens einen dunklen Brandfleck hinterlässt.

Mit einem Mal dämmert mir, was wir hier vor uns haben.

„George…“, macht Fred gedehnt und ich nicke zustimmend, obwohl er und Miguel im Augenblick wohl nicht mehr als meinen Hinterkopf sehen können.
„Yep.“

„Sag mir jetzt bitte nicht, dass das-“
„Doch, ich denke schon.“
„Ich dachte, wir hätten-“
„Offensichtlich nicht.“
Stille.
„…verdammter Mist.“

„Was…?“, Miguel klingt verwirrt, „Ich hab mich ausgeklinkt. Was ist los?“

Wir antworten gleichzeitig.
„Gar nichts.“

„Haltet ihr mich für bescheuert?“

Ich drehe mich grinsend zu ihm um, gerade rechtzeitig, um Fred in perfekt gespielter Ernsthaftigkeit den Kopf schĂĽtteln zu sehen.
„Eigentlich wollten wir ja nicht unhöflich sein, aber wenn du schon fragst…“

„Ach, halt die Klappe, ja? Ich weiß, dass ihr euch für besonders witzig haltet, aber jetzt ist mal Schluss mit dem ganzen verdammten Drumherum!“
Er zeigt auf die herumschwirrende rot-goldene Kugel, als wollte er sie mit seinem Zeigefinger aufspieĂźen.
„Was IST das?!“

„Chinesischer Feuerball“, sage ich.
„Drache“, präzisiert Fred.
„Chinesischer Drache“, ergänze ich.
„Natürlich kein echter Drache-“
„-klarerweise-“
„-sonst hätten wir jetzt im Moment wirklich andere Probleme-“
„-völlig andere Probleme-“
„-aber eine ziemlich gelungene Nachbildung.“

Miguels Augen huschen zwischen uns hin und her wie die eines Mannes am Jahrmarktstand, der vergeblich versucht, den Ăśberblick darĂĽber zu behalten, unter welchem der drei HĂĽte die Kugel wirklich versteckt ist.
„Ihr macht Witze.“

„Definitiv nicht.“
„Schluss mit dem ganzen Drumherum“, fügt Fred hinzu, „Hast du doch grade selber gesagt.“

„Aber was-“, Miguel wirft dem Mini-Drachen, der schon wieder gefährlich nahe an den Vorhängen vorbeiflattert einen nervösen Blick zu und dreht sich so, dass er ihn im Auge behalten kann, „Was in Dreiteufelsnamen macht ein Drache-“
„-ähm, die Nachbildung eines Drachen.“

Er sieht mich an als wollte er mich mit bloßen Händen erwürgen.
„-die Nachbildung eines Drachens in EUREM GOTTVERDAMMTEN KLEIDERSCHRANK?!“

Wir sehen ihn unbeeindruckt an, tauschen einen langen Blick… und zucken vollkommen synchron mit den Schultern.

„Lange Geschichte.“
„Sehr lange Geschichte.“
„Yep.“
„Viele unwichtige Details.“
„Ohh, ja.“
„Und außerdem-“
„-nur um das klarzustellen-“
„-das ist kein Kleiderschrank.“
„Nope.“
„Nie einer gewesen.“
„Aber das nur am Rande.“

So furchtbar lang ist die Geschichte eigentlich gar nicht. Sechstes Jahr in Hogwarts, Trimagisches Turnier, zweite Aufgabe, Fred und ich nehmen Wetten auf den Sieger an.
Irgend so ein Typ aus Durmstrang (Ich glaube, sein Name war Poliakoff oder so ähnlich…) kam an und wollte mit einsteigen, hatte das nötige Kleingeld aber nicht.

Normalerweise hätte das ungefähr so ausgesehen – Pech gehabt, Kumpel, komm nächstes Mal wieder vorbei – aber dann hatte der Typ plötzlich einen Stoffbeutel mit einem Chinesischen Feuerball in der Hand, sagte irgendwas von wegen, Krum hätte das Ding bei der ersten Aufgabe gezogen und jetzt wollte er es als Wetteinsatz anbieten.

Wir sind selbstverständlich drauf eingestiegen, weil es… keine Ahnung, einfach cool war. Und irgendwie auch originell.

Poliakoff hat als Durmstrang-Schüler klarerweise auf Krum gesetzt, was, wie sich dann herausgestellt hat, keine besonders schlaue Idee war, weil Harry den skandinavischen Deppen gezeigt hat, wo der Hammer hängt. (Mal ehrlich, was auch sonst?) und weg war der Drache.
So kann’s gehen, schätze ich.

Das Teil lag wohl die ganze Zeit in unserem Schrank herum und mit der Zeit haben wir einfach drauf vergessen.

(Bist zum heutigen Tag, versteht sich. Etwas, das Vorhänge in Brand steckt, lässt sich ja auch nur schwer ignorieren.)

Miguel lässt eine spanische Schimpftirade vom Stapel, die sich gewaschen hat und gerade, als ich nachfragen will, ob sich mit „¡Hijo de puta!“ einer von uns beiden angesprochen fühlen soll, wird die Tür aufgerissen.

Mein erster Gedanke ist die Frage, warum zum Teufel keiner von uns die Schritte auf der Treppe gehört hat und der nächste einfach nur „Scheiße. Das ist Halleb. Wenn der Miguel hier sieht, können wir einpacken.“

Aber es ist nicht Halleb.

Zuerst bin ich erleichtert… aber nur so lange, bis die Erkenntnis in mein Gehirn sickert, dass die Person, die da im Türrahmen steht, auch nicht unbedingt besser ist – wenn sie sich nicht sogar als noch viel katastrophaler entpuppt, als Halleb es jemals sein könnte.

„Was zum…“, sagt Percy, das Gesicht eine ziemlich gelungene Mischung aus Argwohn und purer Verblüffung und zuckt dann erschrocken zusammen, als der kleine Chinesische Feuerball über seinen Kopf hinweg in die Freiheit zischt, „Was geht hier bitteschön vor sich?“

Sein Blick huscht zu Miguel und er runzelt die Stirn.
„Wer ist das?“

„Miguel?“, sagt Fred, ohne den Blick von unserem Lieblingsbruder zu nehmen.
„¿Sí?“
Ich klopfe ihm jovial auf die Schulter. „Entschuldigst du uns für einen Moment?“

„Ich… sí, claro.“

Er schiebt sich an Percy vorbei auf den Flur hinaus und dieser verzieht nicht allzu begeistert das Gesicht, als er das immer noch verrauchte Zimmer betritt und die TĂĽr hinter sich zuzieht.

„Hab ich da grade richtig gehört?“, hakt er nach und schafft es dabei irgendwie, Mums vorwurfsvollen Unterton perfekt zu imitieren, „Miguel?“

„Ja“, sagt Fred, „Miguel. Warum? Irgendwas nicht in Ordnung mit diesem Namen?“

Das Stirnrunzeln wird noch intensiver. (Manchmal kommt mir der Verdacht, er ĂĽbt diese Art von GesichtsausdrĂĽcken bei sich zuhause vor dem Spiegel.)

„Heißt nicht der Hauptverdächtige von dieser, eh… unrühmlichen Angelegenheit, in die ihr gerade verwickelt seid, Miguel? Miguel Holeswood?“

Ich tue so, als mĂĽsste ich ĂĽberlegen.
„Hmm, eigentlich… ja doch, Perce-“
„-jetzt, da du es erwähnst-“
„-ich glaube fast, du hast recht.“

Er verschränkt tadelnd die Arme vor der Brust. Das ist das Dumme an Familien – er lässt sich von unserem Satz-Getue weder verwirren, noch aus der Ruhe bringen und beeindrucken lässt er sich davon schon gar nicht.
„Also?“, hakt er stattdessen nach und, als wir keine Reaktion zeigen, „War das da eben Miguel Holeswood?“

„Öh“, macht Fred, „Nein.“

Percy zieht eine Augenbraue hoch. „Sicher?“

„Ganz sicher“, sage ich.

Die Augenbraue wandert noch ein StĂĽck weiter nach oben.
„Ihr gebt mir doch sicher recht, wenn ich sage, dass das selbst für eure Verhältnisse ein wenig zu viel des Zufalls ist, oder? Ich meine, da geratet ihr in dieses ganze südamerikanische Debakel, die halbe Ministeriumsabteilung ist auf der Suche nach Miguel Holeswood und in eurer Wohnung steht ganz plötzlich jemand mit demselben Vornamen?“

Ich gebe mich ehrlich empört. „Was ist eigentlich dein Problem? Miguel ist ein sehr beliebter, weit verbreiteter spanischer Vorname!“
„Ganz genau“, wirft Fred ein, „Und obwohl dich das überhaupt nichts angeht, weil es Privatsache ist, können wir dir guten Gewissens mitteilen, dass der Typ da draußen NICHT Miguel Holeswood heißt!“

„Ah ja?“

Wir reagieren gleichzeitig. „Ja.“

„Und er kommt auch nicht aus Peru?“

„Nein.“

„Ah ja. Sondern?“

Wir tauschen einen hastigen Blick.
„Erm… Brasilien.“
„Jahh, genau. Du erinnerst dich an diesen Brieffreund, den Bill mal hatte?“
„Weißt schon, der, der ihm diesen fiesen Hut geschickt hat, nachdem sich rausgestellt hatte, dass das mit dem Austausch nichts wird, weil Mum und Dad sich das nicht leisten konnten?“

Er furcht die Stirn erneut. „Das war eine Brieffreundin, wenn ich mich recht erinnere.“

„Tjaaa…“, Fred grinst vielsagend, „Dachten wir zuerst auch, aber was soll ich sagen… Willkommen in der Realität. Wir waren ja schon immer der Meinung-“
„-dass Bill mit diesem Macho-Getue die ganze Zeit nur versucht hat, gewisse Dinge zu kompensieren.“
„Wenn du verstehst, was wir meinen.“

Seinem Gesichtsausdruck zufolge versteht er offenbar verdammt gut, was wir meinen.
Und er glaubt uns kein Wort.

„Ihr wollt mir also weismachen-“

Aber er hat keine Gelegenheit mehr, alles noch einmal in sarkastischem Tonfall zu wiederholen, um uns klarzumachen, wie unglaubwürdig sich diese Geschichte in seinen Ohren anhört, weil er durch hastiges Klopfen unterbrochen wird.

„Was?“, knurrt er unwillig, denn bei einem seiner ellenlangen Vorträge unterbrochen zu werden, noch bevor er richtig in die Gänge gekommen ist, ist eines der vielen Dinge, die Percy Weasley auf den Tod nicht ausstehen kann.

Miguel schiebt den Kopf zur TĂĽr herein.
„Sorry, dachte nur, es interessiert euch vielleicht, dass der Teppich im Wohnzimmer in Flammen steht.“


~-~-~-~


Es kostet uns die Hälfte des Teppichs und zahlreiche weitere Brandflecken, bevor wir unseren Möchtegern-Drachen wieder hinter Schloss und Riegel im Schrank verstaut haben. Die alten Hogwarts-Umhänge und noch eine ganze Menge anderes Zeug, das wir mangels besserer Aufbewahrungsorte dort hineingestopft hatten, ist komplett hinüber, aber das eine oder andere sieht so aus, als ob man es noch retten könnte.

Demnächst werden wir wohl wirklich mal Bestandsaufnahme machen müssen.

„Meine Güte“, murmelt Percy mehr zu sich selbst und sieht sich in unserem friedlich vor sich hinkokelnden Wohnzimmer um, „Ich kann einfach unmöglich mit euch verwandt sein…“

„Du wirst es kaum glauben, Perce“, ich grinse vor mich hin, „Aber der Gedanken ist uns auch schon ein paar Mal gekommen.“
„Dreimal täglich, um genau zu sein“, ergänzt Fred, „Und wenn wir schon mal beim Thema sind, was machst du eigentlich hier?“

Percy zupft sich seinen Umhang zurecht und mustert sein äußeres Erscheinungsbild dann kritisch (wohl um sicherzugehen, dass er selber keine Brandflecken abgekommen hat).
„Wir müssen uns unterhalten“, sagt er dann, „Es geht um… ähm…“

Pikierter Blick in Richtung Miguel, der an der gegenĂĽberliegenden Wand lehnt und ob dieser Geste genervt die Augen verdreht.
„Bin ja schon weg, bin ja schon weg!“, er hebt die Hände, als wolle er sich ergeben und verschwindet auf den Gang hinaus, „¡Madre de Dios!“
„Hey!“, ruft Fred ihm nach, „Versuch, nichts abzufackeln, solange du da draußen bist, klar?“

Miguel erklärt ihm ziemlich explizit durch die Tür, wohin er sich seine guten Ratschläge stecken kann.

„Also“, ich wende mich Percy zu, „Was verschafft uns die unerwartete Ehre, Bruderherz?“
„Nicht, dass wir gegen Überraschungsbesuche deinerseits irgendwas einzuwenden hätten“, murmelt Fred spöttisch, gerade laut genug, damit es niemand überhören kann.

Percy sieht sich im Zimmer um und reibt sich den Nacken.
„Es… um es kurz zu machen, es geht um diese Ministeriumsuntersuchung, in die ihr hineingeraten seid…“, er wirft einen vielsagenden Blick auf die Tür, hinter der Miguel verschwunden ist, „…völlig zu Recht hineingeraten seid, wie ich eben feststellen durfte.“

„Na, erlaube mal“, werfe ich ein, „Das ist Bills Brieffreund aus Brasilien!“
„Haben wir dir doch schon erklärt!“

Unser Lieblingsbruder starrt uns mit seinem patentierten „Also bitte, wem wollt ihr hier eigentlich irgendwas vormachen?“-Blick an und nach ein paar Sekunden heben wir resigniert die Schultern.

„Schön“, sagt Fred und ist von einer Sekunde auf die andere plötzlich pure Verteidigungshaltung, „Und? Was willst du jetzt machen, hä? Uns verpetzen?“

Percy, dessen Augen zum FuĂźboden gewandert sind, sieht scharf auf.
„Das ist es, was ihr denkt? Dass ich auf der Stelle losrenne und diesem Halleb Bescheid sage?“

Er klingt – und ich hätte nie gedacht, dass ich das mal über Percy sagen würde – ehrlich verletzt und im ersten Moment bin ich mir nicht sicher, ob ich gerührt oder genervt sein soll. Wir entscheiden uns übereinstimmend für „überrascht“, weil „verunsichert“ für Fred und mich als Reaktion einfach nicht zur Debatte steht.

„Ähm…“, sage Fred, „Na ja, also… ja?“
„Das sind nur die bisherigen Erfahrungswerte“, versuche ich zu retten, was zu retten ist, „Nichts, was du persönlich nehmen müsstest…“

Sein Gesicht verschließt sich und er nickt langsam. „Verstehe.“
Und da ist er wieder, Percy Weasley, der VertrauensschĂĽler, Percy Weasley, der Schulsprecher, Percy Weasley, der Juniorassistent des Zauberreichministers.

Ein paar Sekunden lang herrscht unangenehmes Schweigen, dann straffen sich seine Schultern.
„Wie auch immer“, sagt er und klingt mit einem Mal vollkommen geschäftsmäßig und zielorientiert, „Weswegen ich hergekommen bin… nun, ich bin durch Zufall auf etwas gestoßen, das euch betrifft und euch deshalb vielleicht interessieren könnte.“

„Percy…“, sagt Fred langsam und es ist klar, dass er nicht von unserer Anzeige redet, „So war das nicht-“
Er winkt ungeduldig ab. „Ich bitte euch, vollkommen unwichtig. Weswegen ich hergekommen bin… ich konnte in Erfahrung bringen, wer euch angezeigt hat.“

„Rein zufällig“, wiederhole ich skeptisch.

Seine Ohren beginnen damit, rosa anzulaufen und er räuspert sich.
„Ja.“

Rein zufällig, meine Fresse. Das glaubt er doch wohl selber nicht!
Man kann ĂĽber unser Ministerium ja sagen, was man will, aber so unvorsichtig sind sie dann doch wieder nicht (vor allem jetzt, wo ihnen die RĂĽckkehr des Dunklen Lords noch immer frisch in den Knochen steckt), als dass sie einfach so Namen zur freien Ansicht herumliegen lassen wĂĽrden.

Aber das würde bedeuten, dass Percy gezielt nachgefragt hat und wenn er gezielt nachgefragt hat, würde das bedeuten, dass… na ja, dass er sich echt Gedanken gemacht hat.

Zum zweiten Mal an diesem Tag beginnt das schlechte Gewissen damit, sich seinen Weg durch meine Eingeweide zu nagen.
Neben mir tritt Fred unbehaglich von einem FuĂź auf den anderen.

„Okay“, sage ich schließlich, „Dann, ähm… dann mal raus mit der Sprache. Wer hat uns ins Messer rennen lassen?“
(Uns ist zwar ziemlich klar, dass es Thredder war, der uns diesen ganzen Mist eingebrockt hat, aber das braucht Percy ja nicht zu wissen und außerdem – wenn er sich schon die ganze Mühe gemacht hat und wir es nicht mal hinkriegen, ihn einigermaßen fair zu behandeln, ist ihm zuzuhören ja wohl wirklich das mindeste, was wir tun können.)

Percy nickt zögernd – Regelverstöße fallen ihm ganz offensichtlich noch immer nicht besonders leicht – und holt dann tief Luft.
„Ich nehme mal an, der Name wird euch ohnehin geläufig sein, aber… Dowens. Rosemarie Dowens.“

Gut eine halbe Minute lang ist es so still, dass man ein Einhornhaar fallen hören könnte.

„Ähh…“, mache ich nicht besonders intelligent und kann Fred dabei nicht mal von der Seite ansehen, „Äh. Was?“


~-~-~-~


Ich mag Percy. Ich mochte ihn schon seit dem ersten Band. Irgendwie drücke ich immer für die Figuren die Daumen, die außer mir nur ganz wenige Leute leiden können.
Genau wie Neville - ich war schon ein Neville-Fan, seit er im Hogwarts-Express rumgerannt ist und seine Kröte gesucht hat. (Und außerdem bin ich ein überzeugter Malfoy-Hasser. Mal ehrlich, diese Familie ist doch bescheuert! Genau wie Bellatrix... ich hab ihr nie verziehen, dass sie Sirius um die Ecke gebracht hat.)

Und Aberforth! Mal ehrlich, Aberforth ROCKT!
Warum sich die gute J.K. Rowling diesen Charakter bis zum letzten Band aufgespart hat, werde ich nie verstehen...


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Ich habe diese BĂĽcher fĂĽr mich selbst geschrieben. Was passiert ist, ist ein Schock fĂĽr mich. Ich dachte mir, dass die BĂĽcher vielleicht drei Menschen gefallen werden, neben mir meiner Schwester und, vielleicht, meiner Tochter.
Joanne K. Rowling