von Imobilus
Eine Chance tut sich auf
Im Büro für die Flohnetzwerkaufsicht begann ebenfalls der neue Arbeitstag. Allerdings ein ziemlich langweiliger, wenn man Blaise Zabini fragte.
Die Überwachung der einwandfreien Funktion des Flohnetzwerks war nun mal alles andere als spannend. Zudem waren Störungen selten der Fall und unbefugte Lauschangriffe gab es so gut wie nie, es sei denn, das Ministerium selbst führte sie durch.
Doch selbst das brachte keine aufregende Abwechselung. Denn kein Todesserverdächtiger führte wichtige Gespräche über den Kamin. Nicht mal Verabredungen wurden darüber beschlossen. So verrückt war keiner mehr. Auch nicht die helle Seite in diesem Krieg.
Blaise beklagte sich jedoch nicht. Die Bezahlung war nicht schlecht und er hatte einen Job, der noch einige Zeit sicher sein würde. Zumindest solang man ihn nicht als Todesser enttarnte.
Oh ja. Er war ein Todesser und das ein gar nicht mal schlechter. Er gehörte zum innersten Kreis und stand recht hoch in der Gunst seines Herren. Von Zeit zu Zeit befehligte er einige niedere Todesser und delegierte so Angriffe auf Muggel oder andere als Feind deklarierte Gruppen und dann war er noch sehr talentiert was Abhörzauber anging. Leider brachte ihm das hier im Ministerium recht wenig, denn der Sicherheitsstandard war reichlich hoch und die Büros der wichtigen Leute gegen mithören gut abgesichert. Seine Fähigkeiten wurden also in erster Linie dann gebraucht, wenn man eine der Widerstandsorganisationen abhören wollte.
Allerdings musste Blaise gestehen, seit einiger Zeit nicht mehr wirklich stolz darauf zu sein dem mächtigen Zauberer aller Zeiten zu dienen. Eher im Gegenteil. Er schämte sich dafür. Und der Grund dafür war eine Tat die er vor vier Jahren hatte begehen müssen. Die der dunkle Lord von ihm verlangt hatte.
Er hatte seine eigenen Eltern, die bis dahin immer seine Vorbilder gewesen waren, töten müssen. Nur weil sie auf einen Spion reingefallen waren und so ein Anschlag vermasselt wurde.
Den dunklen Lord hatte es aber nicht interessiert, was der Grund für ihr versagen gewesen war. Sie hatten versagt und das bei einem sehr wichtigen Auftrag. Damit war ihr tot beschlossene Sache.
Er hatte Blaise als ihren Mörder auserkoren und ihm zu verstehen gegeben, das dies seine Eintrittskarte in den innersten Kreis sein würde. Dennoch hatte Blaise gezögert. Er liebte seine Eltern, die für ihn einfach alles bedeuteten.
Aber er hatte auch keine andere Wahl. Wenn er es nicht getan hätte, hätte es jemand anders getan und dann wäre es sehr viel qualvoller geworden. Und sein eigenes Leben wäre damit auch beendet gewesen. Also hatte er es getan, wenn auch mit dem größten Widerwillen. Alpträume hatten ihn anschließend wochenlang den Schlaf geraubt und auch den Appetit.
Er hatte sich selbst dafür verabscheut, dass er sich so einem Monster angeschlossen hatte. Freiwillig. Er war ihm Regelrecht nachgelaufen, hatte jede Aufgabe erfüllt die man ihm gestellt hatte, egal wie sehr das unter seiner Würde gewesen war.
Schließlich hatte er erkennen müssen, dass es dem dunklen Lord gar nicht um die Erhaltung der Blutreinheit ging. Es ging ihm und die Weltherrschaft. Die Kontrolle und sonst nichts.
Lange hatte Blaise überlegt wie er da rauskommen konnte. Er wollte das nicht mehr tun, er konnte es einfach nicht mehr. Mit jeder Tat, die er beging, fühlte er sich schmutziger und elender. Doch es gab keinen Ausstieg, nicht wenn man weiter leben wollte. Zumindest hatte Blaise das gedacht, bis ihm sein ehemaliger Hauslehrer einen Ort genannt hatte an dem er sich einfinden sollte, wenn er wirklich an seinem Lord zweifelte.
Lange hatte Blaise darüber nachgedacht, ob es vielleicht eine Falle sein sollte. Das der dunkle Lord etwas von seinem Problem mitbekommen hatte und nun so seine Loyalität testete. Aber dann war er doch gegangen. Zu seinem Glück. Er war dort auf Albus Dumbledore getroffen, der ihm einen Ausweg geboten hatte. Zwar nicht in der Form wie Blaise in sich gewünscht hätte, aber es war ein Weg mit dem er leben konnte. Bei dem er das Gefühl hatte zu helfen und seine Fehler wieder gut zu machen.
Blaise war so zum Spion für den Orden des Phönix geworden. Zum zweiten Spion, neben seinem Hauslehrer. Und er hatte Wahrheiten erfahren die ihn schockiert hatten. Der dunkle Lord war ein Halbblut, Harry Potter war tatsächlich seit Jahren spurlos verschwunden und wurde nicht irgendwo heimlich trainiert. Zudem war Potter schwul und vor seinem Verschwinden mit dem Werwolf Remus Lupin zusammengewesen, der abgesehen von seinem Alkoholproblem tatsächlich ein ganz netter Kerl war. Er musste sogar zugeben das Hermine Granger, oder jetzt Weasley und Ron Weasley gar nicht so schlimm waren, wie er zu seiner Schulzeit gedacht hatte. Alles in allem hatte er seine Meinung in so manchen Dingen drastisch revidieren müssen.
Zur selben Zeit Irgendwo in England war der Tag für einen Mann schon vor Stunden angebrochen.
Der großgewachsene saß hinter einem schweren Eichenschreibtisch und hielt in seinen bleichen, dünnen langgliedrigen Fingern mehrere Pergamente. Seine Augen glühten in einem bedrohlichen rot und die Schlitze in seinem Gesicht, die die Nase ersetzen, öffneten Sich weit, wenn er tief einatmete.
Mit einem Mal gingen die Pergamente in rauch auf und Lord Voldemort stieß einen Zornesschrei aus. Die Fensterscheiben des Hauses, in dem er sich befand, klirrten leise und das Feuer im Kamin loderte für einen Moment gefährlich hoch auf.
Es kam äußerst selten vor, dass Lord Voldemort so zornig wurde, dass er die Kontrolle über seine Kräfte verlor und wäre jetzt jemand anderes, als seine Schlange anwesend gewesen, hätte er ihn töten müssen. Denn ein derartiger Kontrollverlust war eine Schwäche. Es war ein Zeichen für die mangelnde Kontrolle über Gefühle. Und Lord Voldemort war nicht schwach. Er war der mächtigste Zauberer aller Zeiten.
Außerdem war er umgeben von stümpern. Überall waren Stümper am Werk. Nicht fähig einen nichtsnutzigen Bengel zu finden, der der magischen Welt seit sieben Jahren auf der Nase herum tanzte. Zumindest wollte das dieser muggelverliebte Narr Dumbledore allen weiß machen. Harry Potter war verschwunden. Spurlos. Als wenn so etwas möglich wäre. Niemals hätte dieser Greis seinen Helden aus den Augen gelassen. Nein.
Lord Voldemort war sich sicher, dass Harry Potter irgendwo versteckt wurde. Nur keiner seiner Anhänger war dazu in der Lage ihn zu finden. Weltweit ließ der Dunkle Lord nun schon seit Jahren nach diesem drei Mal verfluchten Bengel Ausschau halten, aber niemand fand ihn.
Nachdem er von James Evans erfahren hatte, dass er seinen Erzfeind in Japan getroffen hatte, hatte er dort alles auf dem Kopf stellen lassen. Erfolglos. Und James Evans wusste wirklich nicht mehr, als er ihm erzählt hatte. Er hatte den ganzen Geist des jungen Mannes durchwühlt.
Trotz des miesen Aussehens des Potter-Jungen zweifelte er daran das er tot war. Berechtigt. Denn er konnte ihre Verbindung immer noch spüren. Sie war da, aber dieser Bengel blockierte sie, also nutzte sie ihm nichts.
Dennoch stand für ihn außer Frage, dass Dumbledore nur Scharade spiele. Der alte Narr versteckte ihn irgendwo. Entweder weil der Bengel zu krank war, um sich einem Kampf zu stellen, oder weil er trainiert wurde. Trainiert für einen finalen Kampf. Aber auch das würde nichts helfen. Niemand konnte ihn aufhalten. Schon gar nicht Harry Potter. Egal wie sehr sie ihn trainierten. Und das würde er ihnen beweisen. Früher oder Später mussten sie den Jungen wieder rauslassen. Und dann würde die ganze Welt wissen, wer der stärkere von ihnen war.
James Evans stimmte hier einigen Vertragsänderungen mit Kunden und Lieferern zu, andere wurden abgelehnt. Er arbeitete sich durch seinen virtuellen Posteingang und bestritt dann ein kleines hochinteressantes Geschäftsessen. Zumindest war es hochinteressant, was die Positionen der beiden anwesenden Männer im Bezug auf die Zauberwelt betraf.
Mr. Norton, sein Geschäftspartner war sehr angetan von dieser Welt und begierig darauf seine Meinung und Vorstellung genauer zu erfahren. Mr. Mathews dagegen, der Anwalt von Norton, war wie der Großteil der Bevölkerung sehr ablehnend eingestellt und sah nur das schlechte und die grausamen Taten, für die die Zauberer seiner Meinung nach alle verantwortlich waren.
Am Ende hatte James jedoch den Geschäftsvertrag in der Tasche und das Versprechen gegeben, sich noch in diesem Jahr bei Mr. Norton zu einem Abendessen einzufinden, um sich in Ruhe über die magische Welt auszutauschen.
Lord Voldemort dagegen saß einfach nur da und starrte auf seinen Schreibtisch. Körperliche Arbeit ziemte sich nicht für jemanden seines Standes. Er zog es vor Geistig zu arbeiten und neue Pläne zu schmieden. Pläne zum entgültigen Sturz des Zaubereiministers, Pläne zur entgültigen Vernichtung Albus Dumbledores und des Phönix Ordens. Er hatte seines Erachtens lange genug gespielt. Es wurde Zeit, dass man wieder Stabilität in dieses Land brachte. Stabilität unter seiner Führung.
Blaise Zabini dagegen hoffte derweil inständig, dass alsbald etwas Aufregendens geschehen würde, sonst würde er noch einschlafen. Aber nach einer weiteren Stunde war nichts weiter geschehen, als dass eine sehr beleibte Frau das Flohnetzwerk verstopft hatte. Das war allerdings eher amüsant als aufregend und auch nach ein paar Zaubern wieder in Ordnung gebracht. Und zu Blaise Leidwesen sollte es das einzige sein, was seinen heutigen Arbeitstag etwas Schwung verlieh.
Das Brennen auf seinem linken Arm riss James Evans am Abend aus seiner Konzentration. Natürlich grade zu dem Zeitpunkt, wo die Übersetzung gut lief. Der Lord hatte mal wieder ein hervorragendes Timing.
Doch alles Grummeln half nichts, er musste gehen. Also griff er sich beim Rausgehen seine immer noch unter dem Tarnzauber liegende Todesserrobe und rief Tinker zu, dass er noch mal weg musste, ehe er ging.
Mrs. Fisher, die sich grade im Treppenhaus mit Mrs. Vance mal wieder über den Fernseher stritt, ignorierte er vollkommen, als sie ihn erneut aufhalten wollte.
Er suchte sich eine kleine Seitenstraße, beschwor sich seine Todessermaske und hob dann den Tarnzauber auf, so dass jeder nun erkennen konnte wer er war. Dann apparierte er dem Ruf seines Herren folgend.
Das war gängige Praxis, da sie keinen festen Versammlungsort hatten. Wäre auch viel zu gefährlich gewesen, da die Auroren irgendwie hätten dahinter kommen können, und ihnen dann ja nur einfach aufzulauern brauchten.
James war immer wieder beeindruckt von der Magie, die hinter dieser Zeichnung steckte. Ein sehr mächtiges und vor allem raffiniertes Stück Magie, das davon zeugte, wie Brillant der dunkle Lord war.
Der Zielort von James Apparation war eine kleine Wiese inmitten eines Waldes. Etwa zwanzig Personen hatten sich bereits in einem Halbkreis aufgebaut. Alle trugen sie dieselbe Kleidung wie James, abgesehen von schwarzen Handschuhen. Das Zeichen dafür, dass sie alle zum innersten Kreis gehörten.
In diesem Halbkreis stand unverwechselbar der dunkle Lord. Die roten Augen ließen einem kalte Schauer über den Rücken laufen, wirkten sie doch ständig bedrohlich und man konnte an ihnen nie erkennen in welcher Stimmung ihr Meister grade war.
Vor ihm knieten bereits zwei weitere Todesser aus dem äußersten Kreis. James gesellte sich wortlos zu ihnen. Ihm war es nicht gestattet seinen Herren anzusprechen, wenn er nicht dazu aufgefordert wurde. Und noch weniger durfte er in seiner Gegenwart stehen, ihn ansehen oder gar berühren. In den Augen des Lords, waren die äußeren Todesser nichtsnutzige Diener, die sich seine Aufmerksamkeit erst zu verdienen hatten.
Nach James erschien nur noch ein Todesser auf der Lichtung und dann schloss sich der Kreis der Inneren.
„Ich habe eine Aufgabe für euch“, begann der Lord kalt, der sich nun dicht vor den Äußeren aufgebaut hatte.
„Die Ministerialfront muss ausgelöscht werden. Sie sind schon viel zu weit gekommen mit ihren neuen Schutzplänen für das Ministerium. Ich will, dass ihr sie alle tötet. Keiner darf entkommen. Habt ihr das verstanden?“
„Ja my Lord“, antworteten die vier im Chor.
„Sehr schön. Für einen von euch wird das die Chance sein“, fuhr der Lord dann fort und ein paar Schwarze Handschuhe landeten im Gras vor den vieren. „Sollte aber auch nur einer entkommen habt ihr versagt und werdet alle bestraft. Ist das klar?“
„Ja, my Lord“, war wieder die Gemeinsame Antwort während James alles Mögliche durch den Kopf ging. Ihm war klar dass jeder von ihnen auf diese Chance wartete. Keiner konnte vorhersagen, wann der Lord jemand neu in den Kreis der Inneren aufnahm und Gerüchten zu folge, war dies schon seit einigen Jahren nicht mehr vorgekommen.
Aber ebenso wenig wusste man, wonach der Lord seine Leute beurteilte. Oder auch nur wie er sie beurteilte.
Dann nannte der Lord ihnen die Adresse des Hauses und zog sich mit seinem innersten Kreis zurück. Sie hatten eine Stunde um diese Aufgabe zu erledigen.
Erst als die anderen außer Sichtweite waren, wagten die Todesser sich zu erheben. James hatte dabei die Handschuhe fest im Blick. Sein Ziel war damit zum Greifen nahe. Nur zwei Schritte von ihm entfernt.
„Also wie sieht's aus Todesengel? Schenkst du uns auch etwas deiner Aufmerksamkeit?“ fragte eine helle Stimmte hinter ihm.
„Wenn einer von euch einen adäquaten Plan vorweisen kann, sicherlich“, antwortete James und drehte sich dann um. Wehe dem einer von ihnen würde ihm die Tour vermasseln. Gut… die Chancen, dass er ausgewählt wurde lagen bei fünfundzwanzig Prozent, aber immerhin. Wenn einer von ihnen es vermasselte lagen sie bei gleich null.
„Wir machen das auch nicht erst seit Gestern, also plustere dich hier mal nicht so auf“, schnappte der größte von ihnen.
James winkte aber nur ab. „Also, wie sieht euer Plan denn nun aus. Wir haben schließlich nicht ewig Zeit und ich bin alles andere als Scharf darauf, den Zorn unseres Herren zu spüren.“
„Na fest steht ja wohl alle mal, das wir es mit harten Gegnern zu tun bekommen. Würde mich nicht wundern, wenn darunter einige Auroren sind. Und die Umgebung dürfte auch gesichert sein. Also sollte einer von uns sich um die Rückendeckung kümmern“, erklärte der dritte.
„Das kann ja mal unser Todesengelchen hier machen, wenn es sich das zutraut“, meinte der größte von ihnen.
James schnaubte nur. „Passt ihr mal lieber auf das euch die Leute von drinnen nicht aufmischen. Die dürften nämlich auch alles andere als Anfänger sein, wenn da drin die neuen Sicherungspläne fürs Ministerium liegen.“
„Die Frage ist, warum liegen die überhaupt außerhalb des Ministeriums. Die sind doch eigentlich total bescheuert. Die müssten doch wissen, das wir das rausbekommen, wo die diese Pläne entwickeln“, bemerkte der mit der hellen Stimme und James konnte ihm nur zustimmen. Das Ministerium war in der Hinsicht wirklich verdammt leichtsinnig. Aber andererseits hatten sie sicherlich auch ihre Gründe.
„Nu zerbrich dir darüber mal nicht dein Köpfchen, unser Lord wird schon wissen, ob das stimmt, oder nur ne Falle ist“, meinte der Größte und ging James nun schon auf die Nerven.
„Gut. Ich übernehme die Rückendeckung. Einer von euch sollte sich von hinten anschleichen, damit unsere Gegner nicht dort entkommen können.
Jeden Gegner sauber und Schnell erledigen, keine langen Machtkämpfe, desto besser sind unsere Chancen das mit heiler Haut zu überstehen“, erklärte er.
Der Größte von ihnen baute sich mit einem Mal vor James auf und packte ihm am Umhang. „Wer hat dich denn nu zum Anführer gemacht, hä?“
„Keiner, ich hab nur den Plan beendet, damit wir hier nicht noch länger dumm rum stehen. Und nimm die Hände von meinem Umhang“, erklärte James ruhig.
„Na, ich glaub wir müssen erst mal klären, wer hier das sagen hat, nicht das du uns noch in den Rücken fällst“, hielt der Mann aber dagegen.
Stumm seufzte James auf, um dann blitzschnell ein Handgelenk des größeren zu packen, sich dann einmal um hundertachtzig Grad um die eigene Achse zu drehen und aus dem Schwung heraus den Mann über seine Schulter auf den Boden zu werfen.
Dann hatte er auch schon seinen Zauberstab in der Hand und hielt ihm den anderen an die Kehle. „Ich sag es dir noch mal, wenn du ein Problem mit mir hast, klären wir das nach dem erfolgreichen Abschluss unseres Auftrags.
Jetzt aber werden wir erst mal diesen erledigen, andernfalls haben wir wohl Glück wenn wir den morgigen Tag überhaupt noch erleben.“
Damit ließ James von dem Mann ab und disapparierte. Allerdings nicht in die unmittelbare Nähe des Hauses. Er blieb einige Straßen weit entfernt und schlenderte dann, ohne Todesserrobe, dafür aber mit einem Mantel und tief ins Gesicht gezogener Kapuze durch die Straße.
Unauffällig beobachtete er seine Umgebung und ließ seine Sinne schweifen. Magie zu erfühlen war eine ziemlich schwierige und nicht immer zuverlässige Angelegenheit. Man brauchte dafür einiges an Feingefühl um überhaupt magischen Schwingungen wahr zu nehmen und dann musste man auch noch zwischen Schutzzaubern und den Schwingungen von Hexen und Zauberern unterscheiden können.
Dabei war das größte Problem, dass es durchaus Schutzzauber gab, die den von Hexen oder Zauberer ähnelten. Zudem wurde diese Technik auch ungenau, je höher die Anzahl der Schutzzauber waren. Allerdings hatte James diese Technik in den letzen Jahren ausgiebig trainieren können, im Gegensatz zu seinem Potential und noch interessierte ihn die Anzahl der Gegner im Haus nicht. Er war für die Umgebung zuständig und die galt es nun einmal zu sondierten.
Viele Häuser standen hier leer, oder die Gardinen waren zugezogen und absolut blickdicht. Ideal für heimliche Beobachter des Ministeriums. Gleich vier versteckten sich auf der anderen Seite in den Gärten. Eine sicherlich ziemlich ungemütliche Angelegenheit, auch mit Wäremezaubern und einem feuchtigkeitsabweisenden Mantel. James hatte solche Beobachtungen schon selbst durchgeführt. Einem wurde trotzdem irgendwie kalt. Im Haus neben ihrem Zielobjekt, spürte James noch mal etwa fünf magisch begabte. Vermutlich die zweite Wache oder die Ablösung für die armen Leute hier draußen.
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