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Fanfiction

Der endgültige Sieg - Schock des Lebens

von Imobilus

13. Schock des Lebens

Endlich war Freitag. Genau genommen, war es Freitagabend und schon nach einundzwanzig Uhr. Sämtliche Angestellten von Grunnings waren schon lange bei ihren Familien, sogar die Wachleute hatte Harry schon vor zwei Stunden nach Hause geschickt, da er schon da gewusst hatte, dass er länger blieb. Doch er hatte die Leute nicht wegen einer für ihn nicht existenten Gefahr von ihren Familien fern halten wollen.

Aber nun war auch er mit dem letzten Brief fertig. Ein paar Mausklicks noch, den Brief in der Ablage gespeichert, aus der Mary morgen als erstes alles ausdrucken würde, dann fuhr der Computer runter.

Harry räumte noch schnell die letzten Akten der Geschäftspartner in die Ablage, in Gedanken war er aber schon zu Hause. Hatte es sich mit einem Becher Kakao und ein paar Sandwiches vor dem heimischen PC bequem gemacht und brütete über Hieroglyphen.

Die Übersetzung lief ganz gut und so langsam kam der Text zum Wesentlichen. Immer häufiger war die Rede von einem allmächtigen Stab, mit dem man sogar den Tod bezwingen konnte. Doch noch war kein Hinweis aufgetaucht, wer ihn besessen hatte, woher er gekommen war und wo man ihn heute vielleicht noch finden konnte.

Und wenn Harry ehrlich zu sich selbst war, war er darüber auch ganz froh. Es würde seine Mission nur verkomplizieren, wenn Voldemort dieser Stab in die Hände fallen würde.

Doch da es noch lange nicht so weit war, brauchte man sich darüber auch keine Gedanken machen. Zudem hatte er für das Wochenende eine ausgiebige Exkursion durch den Grimmauldplatz geplant. Er musste wissen, was Malfoy besitzen wollte. Es konnte ja nie verkehrt sein, etwas gegen ihn in der Hand zu haben.

Harry schmunzelte bei dem Gedanken voller Vorfreude, obwohl er eigentlich hätte wissen müssen, dass es gefährlich war, sich über eine so ruhige Zeit zu freuen. Denn meist geschah genau dann etwas, das nur Probleme verursachte und alles auf den Kopf stellte.

Ein möglicher Verursacher solcher Probleme schlich grade auf dem Parkplatz von Grunnings umher.

Remus Lupin hatte es im neuen Hauptquartier des Ordens einfach nicht mehr ausgehalten. Ihm dauerten die Versuche James Evans auszuspionieren zu lange.

Er musste endlich wissen, warum Harry grade diesem Menschen alles hinter lassen hatte und noch wichtiger war ihm, ob unter diesem „Alles“ sich auch persönliche Gegenstände von Harry waren. Natürlich war Remus sich bewusst, dass Harry noch lebte. Er war überzeugt davon, dass dieser Brief der sie vor dem Anschlag auf dem Minister von ihm gekommen sein musste, aber Harry wollte offenbar seinen tot vortäuschen, also konnte es durchaus sein, dass er sich auch von seinen Habseligkeiten getrennt hatte.

Der Tarnumhang seines Vaters, zum Beispiel oder das Album mit den Fotos von Harrys Eltern, seiner Freunde und auch Fotos von ihnen beiden. Dinge für die Evans eigentlich gar keinen Verwendungszweck hatte, die Remus dagegen aber sehr viel bedeuteten und die er gern in Verwahrung nehmen würde, bis Harry sich endlich wieder zeigte.
Zugegeben, der Tarnumhang war ein kleines Vermögen Wert und James Evans ein Geschäftsmann. Aber soweit Remus es wusste, war er auch kein herzloser Bastard, der nur an Profit dachte. Grunnings warf, zumindest soweit Remus auch dies wusste, mehr als genug Geld ab, um im Luxus leben zu können. Der Werwolf hoffte einfach, dass Evans ihm die Sachen überlassen würde, wenn er ihm erklärte, wie sehr er mit diesen Dingen verbunden war, sollte er sie wirklich zu seinem Besitz zählen. Er würde sich aber hüten ihren Verdacht, dass Harry gar nicht so tot war wie er allen glauben machte, auszusprechen.

Und vom Orden wusste auch niemand von seiner Aktion. Als er ganz offen vorgeschlagen hatte, Evans schlichtweg zu fragen, hatte man das als ein zu hohes Risiko eingestuft, da der Orden inzwischen davon ausging, das Evans tatsächlich zu den Todessern gehörte, wobei nach wie vor nicht geklärt war, ob dies Freiwillig geschah, oder erzwungen wurde.

Remus sah aber keine große Gefahr darin. Er hatte nicht vor erkennen zu lassen, dass sie einen Verdacht hegten. Er war hier, als Harrys einstiger Verlobter, der einfach nur ein paar Erinnerungsstücke haben wollte und eine Erklärung für Harrys absolut absurdes Verhalten.

Damit ihm aber niemand folgte, auch nicht heimlich, hatte Remus schon vor Stunden allen vorgemacht, seinen Kummer wieder einmal in Alkohol ertränkt zu haben. Er hatte sich sogar von Molly ins Bett bringen lassen um diese Lüge aufrecht zu erhalten.

In Wahrheit war er absolut klar im Kopf. In seinem Blut fand man allenfalls ein Glas Feuerwhisky das er zum Schein runtergekippt hatte. Jedes weitere Glas war, wie von Zauberhand immer dann verschwunden, wenn er so tat als würde er es trinken.
Das niemand in sein Zimmer kam, war allein schon dadurch sicher gestellt, dass er seit Jahren auf jeden Versuch ihn aufzumuntern sehr allergisch reagierte, wenn er getrunken hatte. Dann war er einfach unberechenbar und ein Risikofaktor den keiner bewusst herausforderte.

Die Idee, das er für diese Heimlichtuerei würde bezahlen müssen, kam ihm erst als James Evans das Gebäude verlassen hatte.

Remus näherte sich ihm behutsam, um ihn nicht zu Tode zu erschrecken und einen Angriff zu provozieren, als aus einem Schatten mehrere Gestalten auf ihn zustürmten. Alle waren sie mit Holzschlägern bewaffnet und jäh fühlte sich Remus einige Jahre in die Vergangenheit zurück versetzt.

Auch damals war es Frühjahr gewesen. Die Jagdfreigabe war grade erst erteilt worden, doch Remus hatte keine andere Wahl gehabt, als raus zu gehen. Es gab Dinge zu erledigen, die nur er tun konnte.

Werwolfsjäger hatten ihm aufgelauert und ihn gefangen genommen. Vier Wochen und zwei Vollmonde hatte er in einem dreckigen Kerker zugebracht. Man hatte ihn verprügelt, Rippen und Gliedmaßen gebrochen. Kaum Wasser, so gut wie keine Nahrung und praktisch kein Schlaf.

Es waren vier Wochen Hölle gewesen, in denen er sich nach dem Tode gesehnt hatte. Dann hatte der Orden ihn befreit. Seit dem wagte er sich eigentlich kaum noch aus dem Haus. Monatelang hatte ihm keiner zu nahe kommen dürfen und hatte man ihn irgendwie erschreckt, hatte er sofort zugeschlagen.

Das war auch die Zeit gewesen in der er Angefangen hatte zu trinken. Der Alkohol war ein erlösender Fluchtweg geworden. Zumindest für einige Stunden und zum ersten Mal hatte er verstanden, warum Sirius so viel getrunken hatte, während er im Grimmauldplatz festgesessen hatte. Alkohol erleichterte so vieles.

Vollkommen gelähmt von dieser Erinnerung traf ihn der erste Schlag hart in den Rücken und brachte ihn wieder zur Besinnung. Er griff nach seinem Stab, kam aber kaum zum Zaubern. Diese Leute hatten ihn bereits umzingelt und nach einem harten Schlag auf das Handgelenk, das daraufhin sofort taub wurde, verlor Remus seinen Stab.


Während Harry die Seitentür der Firma verriegelte, entschlüsselte er schon die nächsten Hieroglyphen aus dem Kopf. Doch ein roter Lichtstrahl, der knapp an ihm vorbei schoss und in die Wand einschlug, riss ihn brutal aus diesen Gedanken.

In einer fließenden Bewegung zog Harry seinen Stab und wollte einen Fluch sprechen, stockte dann aber. Es war kein Überfall von Greyback wie er erwartet hatte. In einiger Entfernung standen mehrere Menschen im Kreis. Eine Gestalt war offenbar in die Mitte genommen worden und wurde mit Holzschlägern verprügelt.

Ein weiterer Lichtstrahl schoß aus der Mitte hervor, dann sah Harry einen Zauberstab zu Boden fallen. Damit war eines klar, ein paar Muggel machten sich hier über einen wehrlosen Zauberer her.

„Nicht auf diesem Parkplatz und schon gar nicht vor meinen Augen!“, grummelte Harry. Mit einem schnellen Fluch waren die Überwachungskameras lahmgelegt. Merlin sei dank, funktionierte Technik nach wie vor nicht sonderlich gut in der Nähe von Magie.

Sein Gesicht war schnell verschleiert und dann griff er ein. Schon der erste Schockzauber saß, und ehe sich die verbleibenden Vier richtig umsehen konnten, lag auch schon ein zweiter am Boden.

„Weg hier!“ rief einer und das ließ sich der Rest nicht zwei Mal sagen. So schnell sie konnten rannten sie über den Parkplatz, ihre beiden Mitstreiter einfach zurück lassend. Harry schickte ihnen noch Flüche hinterher, aber ohne wirklich zu zielen.

Dann weckte er die anderen beiden und jagte sie ebenfalls davon. „Und lasst euch hier nie wieder blicken!“ rief er ihnen noch nach.

Es war dieser Ruf, der Remus wieder zu klarem Verstand brachte. Er zitterte am ganzen Körper, realisierte nur langsam, dass er nicht mehr geschlagen wurde. Nicht reichlich kleiderlos in einem verdreckten Kerker lag. Und dennoch zuckte er heftig zusammen, als ihn eine Hand berührte.


Harry kniete sich zu dem Fremden, der zusammengerollt am Boden lag und am ganzen Körper zitterte. „Beruhigen sie sich. Diese Idioten sind weg und ich werde ihnen nichts tun.“


„Mr… Evans?“ fragte Remus zögerlich und sah auf. Trotz des hellen Parkplatzes konnte er das Gesicht nicht erkennen. Aber es gab hier eigentlich nur einen Zauberer der ihm hätte zu Hilfe kommen können.


Harry war im ersten Moment verwundert darüber, dass der Mann doch seinen Namen kannte, dann viel aber endlich licht auf das geschundene Gesicht und bei ihm setzte Verstand aus.

Er starrte ihn einfach nur an. Wusste nicht, was er denken sollte, geschweige denn was er tun sollte. Denn vor ihm saß ein Toter. Oder zumindest sollte das so sein.

Harry merkte nicht, dass sich sein Verschleierungszauber auflöste. Erst als Remus ihn am Arm berührte kam er wider zu sich. Und sein erster Gedanke war Flucht. Er musste von hier weg. Wenn Remus ihn erkannte war alles aus. Der Orden würde es erfahren, würde ihn hassen. Seine Freunde würden ihn noch mehr verachten und Remus… Merlin, was Remus mit ihm machte, daran wollte er lieber nicht denken.


„Mr. Evans, ich… ich will ihnen nichts tun. Ich… ich bin ein Freund von Harry. Genau genommen bin ich sein Verlobter… oder viel mehr war ich es“, sagte Remus, der sich langsam wieder fasste und nun in ein kreideweißes Gesicht blickte. Vermutlich weil Evans selbst auch eine Liste mit Fotos der gemeldeten Werwölfe kannte und ihn erkannte. Und wer fürchtete die Werwölfe nicht.


Harry hörte die Worte, verstand sie auch, aber konnte nicht auf sie reagieren. Er war nicht mehr wirklich Herr seiner Sinne, geschweige denn seines Handelns. Sein Körper setzte sich wie von selbst in Bewegung.


Remus starrte Evans nach, der nun förmlich aufsprang und zurück wich. „Bitte. Mr. Evans. Ich… ich möchte doch nur wissen, ob… ob sie etwas von Harrys persönlichen Gegenständen haben. Ein Fotoalbum oder ein Umhang. Vielleicht auch ein kaputtes Messer oder ein zerbrochener Spiegel.“ Remus Stimme war voller Verzweiflung. Er schalt sich selbst einen Narren, nicht einfach einen Brief geschrieben zu haben. Er hätte sich denken können, das Evans beim Anblick eines Werwolfs in Panik geriet.


Noch ehe Harry wirklich über eine Antwort nachdenken konnte, bewegte sich sein Mund und seine Stimme hatte eine Schärfe, die er sich selbst in dieser Situation nicht zugetraut hätte.

„Ich hab nichts dergleichen und ich will sie hier nie wieder sehen!“

Dann schnappte Harry seine Tasche und disapparierte um einfach nur weg zu kommen.


Remus starrte dem Mann hinterher und obwohl er schon sehr viel Ablehnung erfahren hatte, zerbrach etwas in ihm. Er hatte absolut nicht mit einer solchen Panik gerechnet. Dumbledore hatte Evans als einen sehr offenen Menschen beschrieben. Jemand den nichts so leicht aus der Ruhe brachte. Offenbar ein Irrtum seitens des Schulleiters.

Mühsam kam Remus auf die Beine. Er spürte jeden Knochen im Körper, das Atmen viel ihm schwer. Ein paar Rippen waren wenigstens angebrochen. Seine rechte Hand dagegen war ganz sicher gebrochen. Er konnte keinen Finger bewegen und allein der Versuch, tat höllisch weh.

Unter einem Aufstöhnen las er seinen Zauberstab vom Boden auf und verschwand dann ebenfalls und Merlin schien sich noch mehr an ihm rächen zu wollen, für seine Geheimnistuerei.

Im Flur des neuen Hauptquartiers standen nämlich Albus Dumbledore und Severus Snape zusammen.

Letzterer schenkte ihm nur eine Hochgezogene Augenbraue, der Schulleiter dagegen bedachte ihn mit seinem sorgenvollen Blick und als sei das nicht genug, tauchte in diesem Moment auch noch Molly auf.

„Du lieber Merlin, Remus. Du warst draußen? In deinem Zustand?“ platze sie sofort heraus und kam auf ihn zu.

Ohne es zu wollen schreckte Remus zurück. Ein Reflex den er sich eigentlich schon wieder abgewöhnt hatte, aber offenbar hatten die Ereignisse es wieder hervorgeholt.

„Ich denke, Remus ist gar nicht so betrunken, wie er es euch hat weiß machen wollen“, stellte Albus Dumbledore ruhig fest.

„Noch nicht“, gestand Remus und wandte sich den Stufen zu. Er hatte es aber definitiv vor. Allein schon um die Schmerzen los zu werden und die Nacht einigermaßen ruhig schlafen zu können.

„Wo warst du?“ fragte Dumbledore jedoch, und hielt Remus so zurück.

Einen Moment sah der Werwolf dem Schulleiter tief in die Augen, ehe er sagte: „Herausfinden ob es möglich ist, irgendwas von Harrys ganz privaten Dingen zu bekommen.“

Dumbledores Blick nahm einen eindeutig enttäuschten Ausdruck an. Einen Ausdruck den Remus sehr gut kannte. Immerhin war auch er einer der Rumtreiber gewesen und die hatten sich häufig diesen Blicken aussetzen müssen, wenn ihre Streiche mal wieder zu derbe ausgefallen waren.

„Hatten wir nicht beschlossen, dass das zu gefährlich ist?“

Remus schnaubte nur.

„Haben sie wirklich erwartet, dass er darauf hört? Wenn es um Potter geht, war er doch noch nie zurechnungsfähig“, scharrte Snape.

Remus knurrte bedrohlich. Wenn er seine Hand hätte gebrauchen können oder richtig betrunken gewesen wäre, wäre er sicher sogar auf Snape losgegangen. Doch dazu war sein Verstand zu klar und der sagte ihm, dass er den kürzeren ziehen würde.

Snape dagegen grinste hämisch, als würde er sich über einen Sieg freuen und Remus war schon drauf und dran, seinen Verstand, Verstand sein zu lassen und dem Urinstinkt folgen und sein Rudel verteidigen, doch Dumbledore kam ihm dazwischen.

„Ich nehme nicht an, dass Evans dich so zugerichtet hat. Wer hat dich angegriffen?“

„Denken sie einfach mal darüber nach was ich bin und wie der größte Teil der Welt über mich und meines gleichen denkt. Und Evans ist da nicht viel anders. Wenn er vorher gewusst hätte, was ich bin, hätte er den Muggeln sicher geholfen mich tot zu schlagen.“

„Muggel?“ fragte Molly entsetzt und Severus Snape konnte sich ein amüsiertes Grinsen einfach nicht verkneifen. Mit Todessern wurde Lupin fertig, aber von ein paar Muggeln ließ er sich halbtot schlagen.

„Ja Muggel. Fünf wenn du es genau wissen willst“, schnappte Remus und fixierte dann Snape. Doch er sagte nichts weiter dazu sondern machte sich auf den Weg nach oben.

„Du hast den Orden in Gefahr gebracht Remus. Du hast unsere Mission in Gefahr bebracht mit deinem Handeln. Ist dir das eigentlich bewusst?“ fragte Dumbledore.

„Ich habe den Orden mit keinem Wort erwähnt, aber wenn es sie beruhigt, ja ich weiß es. Und jetzt lasst mich in Frieden, wenn es nicht noch mehr Verletzte geben soll.“

Damit verschwand Remus in seinem Zimmer, wo er mit zwei Feuerwhiskyflaschen allein sein würde.


Und er war nicht der Einzige, der sich dieses teuflische Getränk einverleibte. Auch James Evans, oder besser Harry Potter genehmigte sich nun schon sein wohl fünftes Glas, sehr zur Sorge seiner Hauselfe. Doch der hatte Harry schon lange verboten zu fragen was er denn habe. Er wollte es nicht sagen. Er konnte es nicht sagen, denn es würde ihn entgültig in das Loch stoßen, das sich vor ihm aufgetan hatte.

Flashback

Es war kurz vor Weihnachten. Dicker Schnee lag auf den Wiesen um das Schloss und es herrschte eine klirrende Kälte. Selbst im Schloss war es bitterkalt, was eigentlich ungewöhnlich war. Oder es kam Harry nur so vor, weil er sich so allein fühlte.

Von seinen Freunden hatte er sich vor zwei Wochen losgesagt. Endgültig. Zugegeben, er hatte die Worte, die er gesagt hatte nicht so gemeint. Er wusste, dass Ron und Hermine Sirius gemocht hatten, aber ihm war diese ewige Rederei von den dunklen Künsten und die Gefahr durch sie auf die Nerven gegangen. Sie hatten einfach nicht begreifen wollen, dass er wusste was er tat, und keineswegs vor hatte selbst ein Todesser zu werden. Doch die Zeit der Spielereien war lang vorbei. Er hatte beschlossen das Feuer mit Feuer zu bekämpfen, egal um welchen Preis.

Remus hatte ihn in dieser Entscheidung bisher unterstützt und ihm Rückendeckung gegeben. Sie waren beide zu diesem Entschluss gekommen, da sie beide gleich viel verloren hatten.

Doch jetzt stand Harry kurz davor noch mehr zu verlieren. Remus war gestern unvermittelt aufgetaucht. Seine Kleider zerrissen und sein Zauberstab zerbrochen. Er war mitten in der großen Halle zusammengesackt.

Harry war sofort zu ihm gestürmt, ebenso wie Madam Pomfrey. Die war es auch die bei Remus hohes Fieber und diverse Verletzungen festgestellt hatte. Sie hatte ihn sofort auf die Krankenstation gebracht und ihn hinaus geworfen.

Seit dem hatte Harry Remus nicht mehr gesehen. Und auch nun stand er vor verschlossenen Türen. Alles Klopfen und rufen brachte nichts, außer das plötzlich Severus Snape hinter ihm auftauchte.

„Hören sie auf, hier so einen Aufstand zu machen Potter und gehen sie wieder in ihren Turm!“ scharrte der Lehrer und derzeitige Schulleiter.

Albus Dumbledore weilte seit zwei Wochen im Ministerium, damit dieses nicht vollkommen zerfiel, nach der Ermordung des Ministers und Professor McGonagall war beim Überfall auf Hogsmeade so schwer verletzt worden, dass sie immer noch im St. Mungo lag.

Harry hatte es für eine Fehlentscheidung gehalten, grade diesem Mann, einem Todesser, die Leitung der Schule zu überlassen. Voldemort würde das sicher ausnutzen, doch Dumbledore beharrte darauf, dass Snape ihm treu war.

„Ich will wissen wie es Remus geht, Sir“, beharrte Harry also auch, so wie er es bei jedem anderen auch getan hätte.

„Sie haben gar nichts zu wollen Potter! Sie haben zu gehorchen. Also verschwinden sie!“ war Snapes Antwort darauf.

Harry ballte eine Hand zur Faust. „Remus ist mein Verlobter, Professor. Ich möchte nur wissen wie es ihm geht.“

„Seien sie lieber froh dass ich diese Behandlung hier überhaupt zulasse. Ich könnte genau so gut dafür sorgen, dass er nach St. Mungo kommt. Und nun gehen sie!“

In Harry wallte die Wut hoch. „Nein, Sir. Ich geh erst wenn ich weiß wie es Remus geht.“

„50 Punkte Abzug von Gryffindor für ihr schlechtes Benehmen und nun machen sie das sie Weg kommen. Ihrem Verlobten helfen sie so viel mehr als wenn sie bei ihm sitzen und seinen baldigen tot bejammern!“

Flashback Ende

Zitternd schloss Harry die Augen. Diese Nachricht hatte ihm damals einen Schock verpasst. Er war tatsächlich gegangen, um das erst Mal zu verarbeiten und seine Wut auf die Todesser in den Griff zu bekommen. Doch nach wenigen Stunden hatte er es schon nicht mehr ausgehalten und er hatte versucht in die Krankenstation zu kommen. Doch seine Zauberei gegen die Tür hatte nur Snape auf den Plan gerufen und Gryffindor hatte weitere 100 Punkte verloren. Er musste zudem nachsitzen bei Filch.

Harry war das jedoch alles egal. Er wollte einfach nur zu Remus, um bei ihm zu sein. Er wollte seinen Verlobten nicht allein sterben lassen, wenn dass denn schon sein musste. Er wollte für ihn da sein, so wie sie es sich versprochen hatten.

Doch Snape hinderte ihn daran, egal was Harry auch versuchte. Sein Besen wurde konfisziert, hätte er seinen Tarnumhang nicht mit einem Rückholzauber belegt, hätte er auch ihn verloren.

Auch der Brief an Dumbledore war offensichtlich nie angekommen, ebenso wenig wie Hedwig zurückgekommen war, denn der Schulleiter hatte in keinster Weise reagiert.

Harry hatte Snape schließlich höflich gebeten, sich für alle Fehltritte aus den letzten Jahren entschuldigt, war sogar bereit alles zu tun, was der Lehrer verlangte, doch Snape war hart geblieben. Anstatt ihn zu Remus zu lassen, hatte Snape ihm erzählt wie schlecht es Remus ging.

Er hatte ihm stattdessen Tag für Tag sehr Bildhaft beschrieben, wie Remus sich unter Schmerzen und Fieberschüben wand, wie der Werwolf immer mehr abnahm und schwächer wurde, ohne das sie etwas dagegen tun konnten.

Harry hatte es jedes Mal mehr zerrissen doch auf alles bitten war der Lehrer nicht eingegangen. Es hatte ihn sogar kalt gelassen als Harry angefangen hatte Tränen zu vergießen und ein wütendes Duell gegen Snape einen Abend drauf, hatte dem Lehrer zwar sicherlich einige blaue Flecken eingebracht, doch sonst hatte es nichts genutzt. Außer das inzwischen ganz Gryffindor wütend auf Harry war, denn sie hatten praktisch keine Hauspunkte mehr.

Schließlich, eine Woche nach Remus' auftauchen, Harry hatte einfach nur vor den Türen des Krankenflügel gesessen, in der Hoffnung Madam Pomfrey würde mal wieder raus kommen, hatte Snape ihm den letzten Stich versetzt. Er war aus dem Krankenflügel gekommen, hatte Harry kalt angesehen und gemeint: „Hier rumsitzen bringt nichts, Potter. Ihr kleiner Schoßwolf ist nur noch Stunden vom Tod entfernt und würde es nicht mal mehr bemerken, wenn sie mit ihm Intim werden.“

Mit tränenverschleiertem Blick schob Harry den linken Ärmel hoch und starrte auf das dunkle Mal.

Das war die Nacht gewesen in der Harry gegangen war. Die Todesser hatten ihm alles genommen, England hatte ihm alles genommen. Es gab hier nichts mehr das ihn hielt und hier würde er niemals die Kraft finden, um Voldemort zu vernichten.

Er hatte seine Sachen gepackt, sein Verließ geleert und war nach Frankreich gefahren und von dort nach Deutschland. Seine Cousine lebte dort seit dem Tod der Dursleys bei Zauberern und die hatten auch ihm bis zum neuen Jahr Unterschlupf gegeben.

„Das wirst du mir büßen Snape“, flüsterte Harry. „Du wirst es bitter bereuen mich dermaßen belogen zu haben.“

Mit voller Wucht und einem wütenden Aufschrei warf Harry das Glas gegen die Wand, wo es zerbrach und sogar eine Delle im Beton hinterließ. Sämtliche Fensterscheiben im Wohnzimmer hatten einen Sprung bekommen, aus dem Aquarium begann das Wasser hinaus zu sickern und das Glas knirschte gefährlich.

Harry stand da, presste die Lippen fest zusammen und starrte ins Leere. Er hatte gar nicht gesehen, welche Magie er grade entfacht hatte. In ihm brannte nur Wut und der Sinn auf Rache. Auf ganz brutale Rache an dem Mann der sein Leben auf so nachhaltige Art und Weise zerstört hatte.


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Im Buch wird sie als hässliche Kröte beschrieben. Als man mir dann sagte: ,Du wärst toll in der Rolle‘, antwortete ich: ,Herzlichen Dank!‘ Aber natürlich habe ich mich gefreut, als man mich darum bat, denn die Rolle ist ein echtes Juwel, es ist einfach traumhaft, in dieser Welt mitmischen zu dürfen … ganz abgesehen davon, dass ich in der Achtung meiner zwölfjährigen Tochter deutlich gestiegen bin.
Imelda Staunton