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Fanfiction

Der endgültige Sieg - Es ist nicht immer leicht

von Imobilus

14. Es ist nicht immer leicht

Harry hatte sich die ganze Nacht unruhig hin und her geworfen. Alpträume von seiner Vergangenheit hatten ihn gequält und seine Phantasie hatte sich im Schlaf ausgemalt wie Remus reagiere, wenn er die Wahrheit über Harry erfuhr. Das sein Geliebter ein Mörder war. Einer der meist gefürchtetsten Todesser, die bislang nicht zum inneren Zirkel gehört hatten.

In seinen Träumen war Remus jedes Mal ausgeflippt. Er hatte Harry nicht mehr angesehen, ihm ihren Verlobungsring vor die Füße geworfen und gewünscht, Harry sei tot, so wie er es allen glaubhaft machen wollte. Jedes Mal wenn Harry nach dem Hochschrecken, wieder eingenickt war, war es etwas anderes gewesen. Doch die Enden waren immer die Gleichen. Harry und Remus standen sich gegenüber und fast immer verlief das Duell tödlich,… für Harry. Denn er war einfach nicht in der Lage Remus umzubringen, denn egal wie der ihn vorher behandelt hatte, Harry liebte ihn immer noch und war nicht im Stande ihm etwas anzutun.

Und wenn Harry zwischen den Träumen wach lag, ging ihm Remus Blick nicht mehr aus dem Kopf. Dieses Entsetzten und diese Traurigkeit als er dessen Bitte nach ein paar Habseligkeiten so kalt abgeschmettert hatte.

Das war wohl auch der Grund warum Harry an einem Samstag um sechs Uhr morgens an seinem Schreibtisch saß und über einem Brief brütete. Allerdings hatte er erst ein paar Worte geschrieben, denn ihm war etwas eingefallen, das es zu bedenken galt. Etwas das er bei seinem letzten Schreiben nicht hatte bedenken musste, hatte er Remus doch für Tod gehalten.

Es ging um den Geruchssinn seines Verlobten. Nachdem Remus und er sich seine Gefühle gestanden hatten, hatten sie sich auch über Remus Krankheit unterhalten. Nicht weil Harry in irgendeiner Weise Angst gehabt hätte. Er hatte einfach nur dafür sorgen wollen, dass er Remus nicht irgendeiner Form weh zu tat oder ihn in eine Unangenehme Situation brachte. Im Zuge dieser Gespräche hatte Harry dann auch von Remus hochsensibler Nase erfahren und die Tatsache, dass er Menschen auch am Geruch erkennen konnte.

Und Harry wusste, dass alles, was er berührte mehr oder weniger nach ihm roch. Je nachdem wie lang er es in der Hand oder generell bei sich hatte. Er konnte es praktisch nicht verhindern. Damit roch aber auch jeder Brief nach ihm und würde er diesen nun als James Evans verfassen, würde er sich selbst verraten.

Mürrisch warf Harry die Feder hin und raufte sich die Haare. „Warum ich? Was in Merlins Namen hab ich denn getan, dass ich so bestraft werden muss?“

Eine Antwort bekam Harry natürlich nicht. Von wem auch? Seine Elfe war grade nicht in der Nähe und er selbst konnte sie sich nicht geben. Und auch die Antwort würde ihm kaum helfen. Denn schreiben konnte er Remus nicht. Es reichte schon, dass der Orden durch Remus höchst wahrscheinlich wusste, dass er nicht so tot war, wie er sie alle glauben lassen wollte. Sie mussten nicht wissen wo er war, oder wer. Dann würde er vermutlich gar kein Auge mehr zumachen können, da ihn alle hassen würden.

Eine ganze Weile saß Harry einfach nur da und dachte darüber nach, was er nun tun sollte. Eigentlich hatte er vorgehabt sich schriftlich bei Remus zu entschuldigen und ihm zu sagen, dass er nichts von Harrys privaten Dingen besaß. Allerdings durch diese neue Erkenntnis, war klar dass der Orden wusste, dass Harry Potter im Land war. Damit mussten auch die Privaten Dinge im Land sein und im Zuge der Testamentsvollstreckung hätten sie in den Besitz von James Evans gelangen können.

Andererseits, war es für ihn nicht ganz verständlich, warum Remus mit so einer bitte zu ihm gekommen war. Wusste Remus vielleicht doch nichts von seinem Überleben? Hatte er diesen ersten Brief nicht gesehen?

Harry seufzte erneut. Nun, egal wie es war, er würde ihm nicht schreiben können, aber er würde auch nicht ruhig schlafen können, solang er wusste, das Remus offenbar durch die Hölle ging. Das musste er ändern und wenn Remus sich so sehr nach ein paar Erinnerungen sehnte, dann sollte er sie bekommen.

Mit diesem Entschluss warf Harry sich seinen Mantel über und verließ sein Wohnhaus, zum Glück ungesehen. Er würde also nachher auch seinen Wagen von Grunnings holen, den er gestern so achtlos hatte stehen lassen. Außerdem mussten die ersten Anzeichen magischer Aktivität noch von den Überwachungsbänden gelöscht werden. Und vielleicht waren auch die Kameras noch zu retten, dass würde ihm am Montag einiges an Fragen ersparen.

Doch darüber würde er sich Gedanken machen, wenn er das genau wusste. Jetzt galt es erst Mal in der Winkelgasse vorbei zu sehen und ein Verließ aufzusuchen, in dem er bislang nur ein Mal gewesen war. Damals, als er es eröffnet hatte.

Der tropfende Kessel war wie ausgestorben. Nur der Wirt sah einmal kurz auf, als er rein kam, doch Harry beachtete ihn nicht weiter, sondern ging zielstrebig auf die Hintertür zu. Das entlockte dem Wirt ein leises Knurren und Harry glaubte sogar zu hören, dass er demnächst Wegzoll verlagen wollte, weil er sonst dicht machen müsse.

Doch darauf achtete Harry nicht weiter. Er öffnete den Durchgang zur magischen Einkaufsstraße und verwandelte seinen dunklen Mantel in einen hellen Umhang. Zwar war anzunehmen, dass die hier tätigen Auroren in der Zwischenzeit schon alle gegen Anhänger ausgetauscht worden waren, doch er wollte keine Panik unter den wenigen Passanten verursachen oder sich die Aufmerksamkeit einiger Auroren zuziehen, die der weißen Seite treu ergeben waren.

Es versetzte Harry aber einen tiefen Stich, wenn er sah, wie viele Läden bereits ganz zu gemacht hatten, und wie verängstigt die Passanten hier aussahen. Dabei war die Einkaufstraße einmal so voller Leben gewesen.

Es wurde an der Zeit, dass der Krieg ein Ende fand. Das man den Weg zurück in eine Normalität frei gab, auch wenn diese Normalität anders aussehen würde, wie die die es vor diesem Krieg gegeben hatte. Doch Voldemorts Vernichtung war zunächst wichtiger als die Muggel.

Dann hatte das Morden an ihnen ein Ende und sie würden vielleicht endlich richtig zuhören. An eine gemeinsame Welt glaubte Harry keineswegs. Das war einfach zu utopisch. Aber Friede zwischen ihnen sollte schon irgendwie möglich sein.

Gringotts erstrahlte aber trotz allem immer noch im gleichen Glanz, als Harry es erreichte. Der Marmor schimmerte und die goldenen Buchstaben glänzten im Sonnenlicht.

In der Bank selbst war nicht viel los, was allerdings nicht bedeutete, dass Harry schnell an sein Ziel kam. Die Kobolde ließen sich nämlich nicht von den Vorgängen in der magischen Welt beeindrucken. Sie hatten schließlich ihre ganz eigene Magie mit der sie sich zur Wehr setzen konnten und mit der legte sich auch der dunkle Lord nicht freiwillig an und er beabsichtigte es auch nicht, da sich die Kobolde ihm noch in keinster Weise in den Weg gestellt hatten.

So musste Harry sich auch den ganzen Sicherheitskontrollen stellen, die aber kein Problem darstellen. Schließlich hatte er das Verließ auch mit seiner gefälschten Identität eingerichtet. Da war es schwerer Gewesen, das Gold aus Sirius Verließ in das neue zu transferieren, ohne den Kobolden seine Identität offen legen zu müssen.

Der Kobold, der ihn nach unten gebracht hatte, ließ Harry allein, sobald er die Tür geöffnet hatte.

Das hohe Gewölbe war gut gefüllt mit der magischen Währung, doch die war nicht Harrys Ziel. Er hatte auch so mehr als genug Geld. Seit er das hier von Sirius geerbt hatte, hatte er keinen Knut davon ausgegeben und er hatte es auch nicht vor.

Sein Ziel war eine alte Eichenholztruhe in einer der Ecken. Runen waren in ihr eingebrannt und ein schlafender Greif prangte auf dem Deckel. Er hatte die Kiste im zerstören Goderic's Hollow gefunden und hier her gebracht. Alte und mächtige Schutzzauber versiegelten sie. Vermutlich war die Kiste von Generation zu Generation in seiner Familie weiter gegeben worden.

Als Harry sie gefunden hatte, waren nur ein paar Briefe darin gewesen. Briefe die sich seine Eltern geschrieben hatten. Jetzt bewahrte Harry seine größten Schätze darin auf.

Behutsam legte er seine Hand auf den Greifen, der daraufhin erwachte und ihn kurz musterte. Anschließend konnte man ein Nicken von ihm sehen und darauf folgte das Klicken der Verriegelung.

Harry bedankte sich leise und öffnete die Truhe schließlich. Darin befanden sich nach wie vor die Briefe seiner Eltern. Ein paar alte Schulbücher und welche, die er auf seinen Reisen erworben hatte, dessen Inhalt aber viel zu gefährlich war, um sie irgendwo herum stehen zu lassen. Nicht mal der Bibliothek des Grimmauldplatzes würde er diese anvertrauen.

In einer Holzschatulle lag sein Phönixzauberstab. Seit er den japanischen Stab hatte, hatte er ihn nicht mehr benutzt, auch wenn der Stab ihm gute Dienste geleistet hatte. Doch auch jetzt blieb er noch wo er war. Noch war es nicht Zeit Voldemort für immer zu vernichten und eher würde er ihn nicht hervor holen. Erst zum letzen Gefecht würde sein erster Stab wieder zum Einsatz kommen.

Harrys Ziel war das alte Fotoalbum, das ebenfalls in der Kiste ruhte. Er hatte seine Erinnerungen als einen Anker in der besseren Welt. Mehr brauchte er nicht und es war auch zu gefährlich. Wenn Todesser die Bilder in seiner Wohnung fänden, würde er in Erklärungsnot gelangen.

Dazu kamen noch das alte kaputte Messer von Sirius und die Überreste des Zwei-Wege-Spiegels. Ob er sich von letzterem auch trennen würde, wusste Harry noch nicht. Irgendwo war er immer noch sentimental und wollte auch etwas von Sirius behalten. So sehr er Remus auch verstand.

Nachdem er die Bank und schließlich auch die Winkelgasse verlassen hatte, apparierte er in die Nähe von Grunnings um sein Auto zu holen.

Die Überwachungskameras brachte Harry mit ein paar Zaubern wieder zum Laufen, und die Aufzeichnungen des letzten Abends waren schnell gelöscht. Genauer gesagt, machte Harry aus den Kassetten Bandsalat und warf sie anschließend in den Müll. Technik hatte eben ihre Tücken, doch Videokassetten waren bei Magie immer noch praktischer als Festplatten. Die reagierten nämlich noch empfindlicher.

Dann fuhr Harry nach Hause und verbrachte den Rest des Tages damit, sein inneres Gleichgewicht wieder herzustellen. Darauf beruhte nämlich seine Okklumentik und wenn er das nicht in den Griff bekam, würde er sich bei seinem nächsten Treffen mit dem Unnennbaren ebenso gut gleich selbst enttarnen können.


Zugegebener Maßen war ein Tag für die Verarbeitung eines solchen Schocks nicht sonderlich viel Zeit, doch Harry hatte in den letzten Jahren erkennen müssen, dass er unter Zeitdruck besser arbeitete.

Zudem gab es da noch ein Haus, was er durchkämmen wollte, um etwas gegen einen wichtigtuerischen Einfallspinsel in der Hand zu haben. Und auch das erforderte Zeit bei der Größe des Grimmauldplatzes.

Doch das erste was ihm auffiel, als er das Haus seines Paten betrat war die Stille. Eine ungewohnte Stille, hatte er doch mit dem Geschrei von Sirius Mutter gerechnet. Das Bild von ihr hing jedoch immer noch da, wo es zu hängen hatte, doch irgendwie schien man sie Mundtot gemacht zu haben. Etwas das Harry keineswegs bedauerte. Er war viel mehr erleichtert darüber sich nicht auch noch mit ihr auseinander setzen zu müssen, wobei sein dunkles Mal sie sicherlich sofort zum Schweigen gebracht hätte.

Bei seiner Suche fand er zunächst jedoch nichts. Die meisten Artefakte hatte man in den Keller gebracht, doch keines ließ auf den ersten Blick darauf schließen, dass Lucius Malfoy ein gehobenes Interesse daran hegen konnte. Vielleicht hatte er sich also geirrt. Vielleicht ging es ihm gar nicht um ein Artefakt. Vielleicht war es doch ein Buch.

Doch auf dem Weg in Richtung Bibliothek entdeckte er zunächst etwas anderes. Ein kleines silbernes Medaillon mit verschlungenen Ornamenten. Es war eine Weile her, dass er diesen Anhänger einmal gesehen hatte. Es war in seiner Anfangszeit als Todesser gewesen. Er gehörte Blaise Zabini, der seine eigenen Eltern hatte töten müssen.

Harry lächelte leicht in sich hinein. „Das nenn ich doch mal interessant.“

Nachdem er den Anhänger auf Zauber überprüft hatte, steckte er ihn ein. Die Gedanken an Malfoy waren weggewischt. Dieser arrogante Bastard konnte warten und würde es müssen. Er hatte ein neues Ziel und das hob seine Laune gewaltig. Denn wenn dieses Medaillon hier war, musste auch Zabini hier gewesen sein und soweit Harry wusste, war es Voldemort bislang nicht gelungen einen Spion in den Orden des Phönix zu bringen.

Sicher hatte Harry schon häufig mit dem Gedanken gespielt, Snape aus Rache zu enttarnen. Vor allem nach dem Freitagabend war dieser Wunsch ziemlich stark geworden. Doch dessen Spionagetätigkeit und Harrys wissen darum, den Orden und damit auch seinen Spion noch brauchen zu können, hatte ihn davon abgehalten.

Doch wenn auch Zabini ein Spion war, war Snape verzichtbar. Selbst wenn man sagen konnte, dass zwei Spione besser waren als einer.

Sollte sich herausstellen, dass Zabini für den Orden arbeitete, würde das Snapes Todesurteil sein. Es würde der zweite Mord werden, den Harry tatsächlich genießen würde.


Allerdings enttarnte man keinen Spion innerhalb weniger Stunden zumal er praktisch nichts über Zabini wusste. Doch Recherchearbeit war etwas womit er sich abgefunden hatte. Er würde schon rausbekommen, was er wollte und dann würde man sehen.

Doch zunächst kam der Montag. Den verbrachte Harry relativ gelangweilt in seinem Büro. Die Post war nicht sonderlich interessant und auch die Unruhe seiner Buchhalter machte ihn nicht nervös. Sicher stand eine Finanzprüfung ins Haus, aber seine Bücher waren so sauber wie ein frisch gewickelter Babypopo. Es gab nichts, weswegen man so in Panik verfallen musste.

Da machte Harry sich viel mehr Gedanken um das, was er für den Mittag geplant hatte. Er wusste nicht, ob es eine Gute Idee war, doch er wollte auch keine Post verschicken. Dazu war der Inhalt seines Päckchens dann doch zu Wertvoll.

Um halb zwölf meldete er sich dann bei Mary zum Mittagessen ab und suchte das kleine Café auf, welches seine Sekretärin zu besuchen pflegte. Er wusste von ihr, dass diese andere Sekretärin immer noch kam, sich mit ihr unterhielt, wenn auch nicht mehr abfällig über ihren Chef. Inzwischen verstanden sie sich sogar ganz gut, wie Mary ihm berichtet hatte.

Es war ein ziemlich kleines Café. Kleine runde Tische mit drei bis vier Stühlen darum. Alle dunkelrot bezogen. Auf den Tischen standen Blumengestecke, künstlich, aber dennoch nett arrangiert. Musik spielte leise im Hintergrund. Das klassische Café für das erste Date. Absolut kitschig.

Harry musste unwillkürlich daran denken, wie dankbar er gewesen war, dass Remus ihm anvertraut hatte, lieber mit ihm allein irgendwo unter einem Baum zu sitzen als sich Händchen haltend so in der Öffentlichkeit zu präsentieren.

Schnell verdrängte Harry den Gedanken wieder. An Remus denken würde er gleich schon noch genug, wenn seine Zielperson auftauchte und er seinen gefassten Plan in die Tat umsetze.

Nun setzte Harry sich erst Mal an einen der vielen noch leeren Tische, bestellte sich einen Tee und wartete. Viel los war noch nicht. Nur eine Hand voll weiterer Gäste gab es hier und alle konzentrieren sich nur auf sich, anstatt sich groß umzusehen. Das typische Verhalten, magiescheuer Muggel. Wegsehen, um nicht in die Schusslinie zu geraten. Wenn diese Menschen alle etwas mehr Mumm aufbringen würden, wäre es für sie leicht, mit den Zauberern fertig zu werden. Dann gäbe es einige Probleme sicherlich gar nicht.

Harry verkniff es sich zu seufzten. Zivilkurrage war leider etwas das nicht all zu oft zu tage trat, wenn man eine Masse von Menschen betrachtete.

Es dauerte etwa zehn Minuten dann betrat tatsächlich eine durchaus bekannte Person das Café. Es war wirklich Hermine und sie sah so noch besser aus als er sie in Erinnerung hatte. Nur der Muggeldress der so nach Führungsetage aussah, stand ihr so gar nicht. Aber vielleicht lag es auch daran, dass er es gewohnt war sie in Jeans und Shirt zu sehen, oder in einer Hogwartsuniform in Erinnerung hatte.

Das zweite was Harry auffiel war der kleine Goldring an ihrer rechten Hand. Also hatte sie inzwischen schon geheiratet. Wenigstens eine die aus seinem Freundeskreis glücklich war, oder auch zwei, wenn Ron endlich den Mumm gefunden hatte, den Mund aufzumachen. Ihren Zauberstab trug Hermine in einem Unterarmholster. Das war das letzte was Harry auffiel ehe sie sich an einen Tisch setzte und sich einen Tee und einen Snack bestellte.

Er wartete noch, bis die Bedienung ihr die Sachen gebracht hatte, dann stand er auf und ging zu ihr rüber, um sich zu ihr zu setzen.

Wie erwartet brachte ihm das einen pikierten Blick von ihr ein und insgeheim wartete Harry auch darauf, dass einer der anderen drei Männer etwas sagte, doch in diese Richtung geschah nichts. Etwas das auch Hermine mit gerümpfter Nase zur Kenntnis nahm.

„Sie sind ganz schön dreist, Mister“, erklärte sie dann.

Harry lächelte in sich hinein. Selbstsicher und nie um einen Spruch verlegen. Wie erfrischend das Hermine sich das bewahrt hatte. Und wie sehr er das vermisst hatte. Sie war sicher im Duell auch eine sehr erst zu nehmende Gegnerin geworden und er hoffte, sie würden nie in die Verlegenheit geraten, einander als Feinde gegenüber zu stehen.

„Ich bezeichne es als dreist, zu versuchen meiner Sekretärin ein schlechtes Wort über mich entlocken zu wollen“, konterte Harry ruhig und sah wie Hermine ihn für eine Sekunde abschätzend musterte.

„Ihrer Sekretärin?“ fragte sie schließlich.

Harry nickte. „Mein Name ist James Evans und ihrer ist Hermine Granger. Zumindest war er das einmal. Als ich Harry das letzte Mal sah, waren sie allerdings auch noch nicht verheiratet, also verzeihen sie bitte, wenn ich nur ihren Mädchennamen kenne.“

Nun schien Hermine tatsächlich einen Moment geschockt. Ihre Augen waren leicht geweitet. Offenbar hatte ihr niemand erzählt, wie James Evans aussah. „Weasley. Hermine Weasley“, sagte sie dann leise.

Also war es wirklich Ron, schloss Harry und freute sich ganz ehrlich für die Beiden.

„Nun, Mrs. Weasley, ich habe nicht vor, ihre Mittagspause lange zu stören und Mary wird in zehn Minuten auch hier sein. Ich möchte sie nur um einen Gefallen bitten“, sagte Harry und legte ein kleines Paket auf den Tisch.

„Geben sie das Mr. Lupin. Ich weiß durch Harry, dass sie ihn näher kennen und damit dürfte es ihnen leichter fallen, ihn zu finden. Ich würde nur ungern über das Ministerium versuchen seine Adresse zu bekommen. Unter den gegebenen Umständen wäre das sicherlich nicht gut."

Hermine sah ihn verwundert an und dann spürte Harry, wie sich ein ziemlich starker Schutz um sie aufbaute.

„Woher kommt ihr plötzlicher Sinneswandel?“ fragte Hermine argwöhnisch.

Harry seufzte leise. Er hatte mit so etwas gerechnet, allerdings machte ihm dass nicht leichter nun eine schauspielerische Meisterleistung gegenüber einem Menschen an den Tag zu legen, der ihn verdammt gut gekannt hatte.

„Es ist kein Sinneswandel. Nicht wirklich. Mr. Lupin hat mich am Freitagabend einfach nur vollkommen überrumpelt und ich hatte eigentlich genug von diesem Erbe.

Allerdings weiß ich auch wie sehr ihn Harrys Tod schmerzen muss. Ich habe selbst schon so etwas erlebt“, erkläre Harry.

Hermine musterte ihn besorgt. „Die Todesser sind auf sie zugekommen, oder? Sie suchen immer noch nach Harry und da er alles ihnen vermacht hat, ist man auf Sie zugekommen.“

Harry lächelte innerlich über Hermines Scharfsinnigkeit, während er nach außen keine Regung zeigte. Ja das hätten die Todesser sicherlich unter anderen Umständen genau so getan und er verstand Hermines Sorge sehr gut.

„Ich konnte diesen Leuten glaubhaft versichern, dass ich keine Ahnung habe, was Harry zu diesem Schritt bewogen hat, noch dass er sich in einem der Häuser versteckt. Es besteht also kein Grund zur Sorge um meine Gesundheit.“

„Sind sie sicher? Diese Leute geben normalerweise nicht einfach so auf. Sie verlangen Beweise oder noch mehr“, sagte Hermine.

„Ich sitze hier vor ihnen und erfreue mich bester Gesundheit“, sagte Harry und zog beide Ärmel seines Hemdes hoch. „Auch das hat man nicht von mir verlangt, noch werde ich zu irgendwas anderem gezwungen. Es ist wirklich alles in Ordnung.“ Sicher gab Harry damit indirekt zu, zu wissen, mit wem Hermine zusammenarbeitete, doch das war ihm im Moment egal. Er wollte nur den Orden von sich so weit wie möglich weg halten.

Hermine starrte ihn an, nun wissend dass sie enttarnt worden wie, wie auch immer das hatte möglich sein können. Außerdem kam ihr an diesem Mann etwas so unglaublich vertraut vor, dass es richtig beängstigend war.

„Und… was ist nun in dem Päckchen?“ fragte Hermine.

„Das was ich bisher von Harrys persönlichen Dingen finden konnte. Ein Fotoalbum und ein sehr seltener und wertvoller Umhang.

Ich hab Harry zwar nicht sonderlich gut kennen gelernt, aber ich bin mir sicher, er hat nichts dagegen, wenn ich die Sachen dem Menschen überlasse, für den sie wirklich eine Bedeutung haben“, antwortete Harry und fragte dann in einem Anflug von Neugier: „Verraten sie mir, wo ich Mr. Lupin erreichen kann, sollte mir noch etwas in die Hände fallen?“

Hermine sah ihn nachdenklich an, darum bemüht nicht misstrauisch zu werden. „Schicken sie die Sachen nach Hogwarts. Solang die Schule unter Albus Dumbledores Einfluss liegt, wird Mr. Lupin die Sachen erhalten.“ Antwortete sie dann. Es war sowieso alles egal und ihr war Remus wohl in diesem Moment wichtiger als der Orden und seine Mission.

„Und wenn das nicht mehr der Fall sein sollte?“ fragte Harry, obwohl ihm dieser Gedanke gar nicht behagte. Er hegte allerdings die Hoffnung, Hermine würde ihm verraten wo das neue Hauptquartier des Ordens lag. Wahrscheinlich würde er es nicht finden können, aber zu wissen wo es war, war unter Umständen schon mal viel wert.

„Wenn das einmal der Fall sein sollte, wird jede Post für Remus bedeutungslos sein. Sollte Hogwarts fallen, ist das Schicksal unserer Welt endgültig besiegelt und Remus wird keine Chance haben, in ihr noch all zu lange zu leben“, sagte Hermine und steckte das Packet ein. „Also hoffen wir mal, dass es nie so weit kommt.“

Harry nickte leicht. Ja diese Hoffnung teilte er. „Sagen sie Mr. Lupin bitte, dass es mir Leid tut. Ich habe ihm nicht wehtun wollen“, sagte er dann. „Ich habe kein Problem mit Seinesgleichen. Harry hat mich nachdrücklich davon überzeugt, dass Mr. Lupin ein guter Mensch ist, der dieses Schicksal eigentlich nicht verdient hat. Es waren die Umstände die jedes rationale Denken bei mir ausgeschaltet hat.“

Hermine nickte leicht. „Ich werde es ihm sagen und er wird es zu schätzen wissen.“

Harry nickte nur und verabschiedete sich dann. Er hatte lange genug hier gesessen. Würde er noch länger bleiben, würde Remus seinen Geruch an Hermine so intensiv wittern, dass man das nicht mehr durch den Kontakt zu dem Umhang und dem Album erklären könnte.
Außerdem lief er womöglich noch Gefahr, sich durch irgendwas vor Hermine zu enttarnen. Es machte nun schon dein Eindruck, als hätte auch sie irgendwas gespürt. Hermine besaß einen Urinstinkt für Geheimnisse der fast schon erschreckend war.


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Sie ist eindeutig der Wolf im Schafspelz, also überhaupt nicht so 'pink', wie sie aussieht.
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