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Fanfiction

Der endgültige Sieg - Auf dem Weg zur Wahrheit

von Imobilus

15. Auf dem Weg zur Wahrheit

Nach diesem überraschenden und ungewöhnlichen Treffen war Hermine noch geblieben. Auch wenn sie ganz offensichtlich aufgeflogen war, wollte sie ihre Mission noch nicht ganz aufgeben und ihr nahezu tägliches Treffen mit Mary ausfallen lassen.

Doch kaum das sie zurück im Hauptquartier war, sorgte sie dafür, dass am Abend die wichtigsten Leute anwesend sein würden. Immerhin galt es über die neusten Entwicklungen zu beraten. Dann aber suchte sie Remus auf, der sich noch immer in seinem Zimmer verkroch und gerade auf ein Foto von Harry starte.

„Ich hatte grade ein Treffen mit James Evans“, sagte sie, das Päckchen auf den kleinen Tisch legend. „So wie es aussieht, weiß er vom Orden, oder zumindest das ich im engen Kontakt zu Albus stehe.“

„Aha“, war Remus' Antwort darauf, ohne seinen Blick vom Foto zu nehmen. „Und du willst mir jetzt vorwerfen alles verraten zu haben?“ Seine Stimme klang vollkommen tonlos. Er war zur Zeit wieder in einer Phase in der ihm alles egal war. Es war egal ob er starb, es war egal ob man ihm Hochverrat vorwerfen würde. Nichts davon würde Harry zu ihm zurück bringen und damit machte es auch keinen Sinn darüber nachzudenken wie man etwas daran ändern konnte.

Hermine seufzte leise. „Nein. Ich glaube nicht, dass du so leichtsinnig warst, den Orden zu erwähnen. Ich wollte es dir nur schon mal erzählen“, sagte sie und schob Remus dann das Päckchen zu. „Und er hat mich gebeten dir das zu geben. Es ist alles, was er von Harrys Sachen bisher gefunden hat.“

Nun sah Remus doch auf. „Wieso denn das auf einmal?“

Bevor Hermine antwortete setze sie sich zu Remus auf die kleine Couch und nahm ihm das Bild von Harry an den Händen, um es selbst einmal anzusehen. Es war ein einfaches Portraitfoto, magisch entwickelt, so dass Harry sie nun ganz offen lächelnd ansah, ehe er kurz darauf verschwand.

„Er meinte du hättest ihn auf dem falschen Fuß erwischt. Die Todesser haben sich ihn wohl zur Brust genommen und er hatte eigentlich die Nase voll von diesem Erbe. Aber irgendwie scheinst du ihn doch berührt zu haben. Es tut ihm nämlich leid so schroff gewesen zu sein. Er sagte, er wüsste wie du dich fühlst, denn er hätte auch schon Mal so etwas erlebt und er wollte dich nicht noch mehr quälen. Außerdem scheint Harry ihm wohl klar gemacht zu haben, dass du nicht so bist, wie die Allgemeinheit über Werwölfe denkt.“

Remus war sich nicht sicher, was er von diesem Sinneswandel halten sollte. Er hatte nicht den Eindruck gehabt, Evans einfach nur auf dem falschen Fuß erwischt zu haben. Dann viel sein Blick jedoch auf das Päckchen und ihm wurde dieser Umstand vollkommen egal. Er hatte, was er wollte, auch wenn das ebenfalls Sorge in ihm weckte. Und diese steigerte sich noch, als er das Packpapier auseinandergeschlagen hatte. Mit zitternden Fingern berührte er fast schon ehrfürchtig das silbrig schimmernde Stück Stoff, dass ihm viele schöne aber auch schmerzhafte Erinnerungen beschwerte.

Einige Minuten erlaubte Remus es sich in diesen zu schwelgen ehe er Hermine ansah, die mit scheinbar feucht werdenden Augen in dem Fotoalbum blätterte.

„Harry lebt“, sagte er leise und Hermines Blick flog hoch.

„Wie kommst du da auf einmal drauf?“

Remus lächelte gequält. „Der Umhang riecht so stark nach ihm, dass er ihn erst vor wenigen Tagen benutzt haben kann, oder er war zumindest permanent in der Nähe von Harry. Er kann nicht tot sein. Dann würde das hier alles ganz anders riechen.“

Hermine seufzte leise. „Dass heißt, aber auch, dass Evans Kontakt zu ihm haben muss. Sonst wäre er nicht an die Sachen gekommen.“

Remus nickte leicht. „Entweder hat Harry sie ihm freiwillig gegeben oder Evans hat sie zufällig gefunden als er sich in den Häusern umgesehen hat. Denn der Umhang bedeutet Harry eine Menge. Er würde ihn nicht herumliegen lassen.“

„Dann kann er ihn nur aus Goderic's Hollow haben. Wenn Harry im Grimmauldplatz gewesen wäre, hätten wir das gemerkt“, schloss Hermine.

Remus nickte lediglich. Es gab nur diese Möglichkeit. Der Fidelius war inzwischen aufgehoben. Er selbst hatte praktisch dafür gesorgt, indem er Peter kurz nach Harrys Verschwinden getötet hatte.

Es war während eines Ordenseinsatzes gewesen und Peter hatte ihn schlichtweg provoziert, indem er sich über seine Liebe zu Harry lustig gemacht hatte und darüber spekulierte wie abartig James das wohl gefunden hätte.
Remus hatte dann einfach die Nerven verloren und Peter hatte nicht den Hauch einer Chance gehabt. Nicht gegen die Urgewalt eines Werwolfs der Herr seiner magischen Begabung war. Es hatte Remus sogar für eine kurze zeit richtig befriedigt. Denn endlich war der Verrat an seinen besten Freunden gesühnt.

„Wir sollten uns dort einmal umsehen“, schlug Hermine vor und holte Remus so zurück in die Realität.

„Aber nicht, ohne das der Orden bescheid weiß. Das würde uns beiden nur Ärger einbringen“, stellte Remus fest.

„Dann müssen wir ihnen aber auch sagen warum“, bemerkte Hermine.

Remus zuckte leicht mit den Schultern. „Wir müssen ja nichts von der Warnung erzählen. Dass kann Albus entscheiden, denn ich denke er weiß es auch.“

Für den Orden war es wie ein Schock von Remus Vermutung zu erfahren und einige glaubten sogar, der Werwolf würde sich das in seiner Verzweifelung nur einbilden.

„Es ist keine Einbildung“, erklärte der Schulleiter. „Die Warnung die wir vor Weihnachten erhalten haben stammte auch von Harry.“

„Was?“ Molly war eindeutig schockiert, so wie wohl auch jeder andere im Raum, ausgenommen der Drei die es schon vorher gewusst hatten. Und das war auch kein Wunder, denn jeder kannte den Inhalt des Briefes.

„Woher weißt du das so genau?“ erkundigte sich Arthur Weasley.

„Der Schwur auf das Blut von Goderic Gryffindor“, sagte Dumbledore. „Harry hat ihn mir gegenüber schon einmal benutzt. Damals hatte er grade von dieser Verwandtschaft erfahren.“

Hier und da nickten die Anwesenden verstehend, während Ron sich gegen seine Mutter verteidigen musste, die inzwischen bemerkt hatte, dass Ihr Sohn davon keineswegs überrascht war.

„Denkst du, mich hat das nicht geschockt? Außerdem hat Professor Dumbledore auch nichts gesagt. Warum hätte ich es machen sollen?“

„Weil ich deine Mutter bin! Außerdem weißt du, was für Sorgen ich mir um Harry mache!“

Ron setzte schon zu einer Erwiderung an, doch der Schulleiter hob die Hand um alle zur Ruhe zu bringen.
„Diese Diskussion bringt nichts und außerdem sollten wir nichts übereilen. Lasst uns erst mal überlegen, was wir tun können, um Harry zu finden oder zumindest herausfinden wie es ihm geht und in welcher Beziehung er zu James Evans steht.“

„Und in welcher Beziehung Evans zu den Todessern steht. Immerhin könnte es sein, dass er Harry hintergeht“, sagte Bill.

„Ich denke eher, dass sie gemeinsame Sache machen. Wäre Evans Voldemort gegenüber loyal, dann hätte er Harry schon längst ausgeliefert“, sagte Remus.

„Du denkst, Evans ist Harrys Spion?“ fragte Molly.

„Aber dann wäre es Unsinn ihm alles zu hinterlassen. Das muss doch Aufmerksamkeit erregen“, sagte Bill.

„Nicht, wenn sie eine gute Erklärung dafür abgeliefert haben und das ist wohl Tatsache, egal ob Evans nun ein Todesser ist oder nicht. Er ist noch am Leben“, sagte Hermine. „Und keiner von uns weiß doch, warum Harry weggelaufen ist und was er grade macht.“

„Noch ein Punkt was wir in Erfahrung bringen sollten. Offenbar hat Harry einen noch besseren Kontakt zu den Todessern als wir. Er könnte wichtige Informationen besitzen“, sagte Dumbledore.

„Er könnte auch so manchen Skeptiker davon überzeugen, dass es sinnvoller ist, sich der Allianz anzuschließen“, stellte Moody fest, auch wenn er sich nicht sicher war, ob er diesem Jungen noch Potter trauen konnte. Zu lang war der weg gewesen und jetzt gemeinsame Sache mit einem Todesser zu machen, nachdem er Snape derart misstraut hatte, war irgendwie seltsam.

„Ich denke, dass können wir vergessen“, sagte Ron. „Er lässt sich nicht einfach so von irgendwem einspannen und er wird auch seine eigenen Pläne haben. Welche in denen wir vermutlich nicht mal vorkommen, warum auch immer.“

Remus nickte zustimmend. „Wenn wir Harry als Aushängeschild missbrauchen wollen, werden wir ihn nur noch weiter von uns wegtreiben.“

„Daran hatte ich auch überhaupt nicht gedacht“, sagte Dumbledore. „Mir liegt einzig und allein Harrys Gesundheit am Herzen und ich möchte wissen, was ihn dazu bewegt hat, davon zu laufen, ohne ein Wort zu sagen. Alles andere muss sich hinterher ergeben.“

Der alte Schulleiter war auch jetzt noch nicht bereit die dritte und wohl wahrscheinlichste Variante laut auszusprechen. Doch zeitgleich hatte er auch keine Zweifel daran, dass jemand anders ebenfalls auf diese Idee gekommen war. Doch Harry als einen Todesser zu bezeichnen, klang viel zu absurd und in diesem Punkt weigerte sich der Schulleiter einfach, das Offensichtliche zu akzeptieren, denn die Konsequenzen daraus bereiteten ihm einige Bauchschmerzen.

„Lasst uns mit der Theorie aufhören und endlich überlegen wie wir Harry finden könnten“, sagte Moody.

„Das Haus seiner Eltern. Wir sollten es überprüfen. Es klang für mich so, als hätte Evans die Sachen gefunden und nicht einfach überstellt bekommen.“

„Gut… ich werde das machen“, sagte Bill doch Remus schüttelte den Kopf.

„Ich werde gehen. Allein“, sagte er.

„Ich denke nicht, dass du dazu in der Verfassung bist“, stellte Moody fest.

„Außerdem könnten sie dich erwischen“, warf Molly ein. „Denk doch mal an Harry. Wie würde er reagieren, wenn er erfährt das du tot bist?“

Remus der Moody grade mit einem finsteren Blick fixiert hatte, sah Molly an. „Ich denke nur an Harry. Tag und Nacht denke ich an ihn“, knurrte er. „Außerdem wird mich niemand erwischen. Harry wird mich auch beschützen“, sagte er und legte seine Hand auf den Tarnumhang der vor ihm auf dem Tisch lag. „Außerdem hab ich nicht vor das heimlich zu machen. Evans weiß von Harry scheinbar eine Menge über mich. Es ist anzunehmen, dass er auch über meine Freundschaft zu James und Lily bescheid weiß und es ist ihr Haus. Ich habe es nicht mehr betreten seit der Fidelius gesprochen wurde. Es dürfte leicht sein, ihn davon zu überzeugen, dass ich in meiner Sentimentalität noch einmal dort hin möchte.“

„Das ist sehr riskant“; stellte Dumbledore fest.

„Aber ich würde es am ehesten merken wenn Harry dort war, ohne mit dem Zauberstab herum zu wedeln oder zu versuchen Evans über ein Gespräch dort zum Reden zu bringen“, konterte Remus.

„Und was tust du wenn er ein Todesser ist?“ fragte Molly besorgt.

„Entweder steht er dann auf Harrys Seite und bringt mich zu ihm, oder lehnt meine Bitte schlimmstenfalls ab. Steht er nicht auf Harrys Seite wird mir schon was einfallen.“

„Das ist Wahnsinn. Das Risiko ist viel zu groß“, protestierte Bill.

„Es wäre bei keinem von euch geringer“, sagte Dumbledore. „Außerdem hat Remus als Einziger einen plausiblen Grund, um eine Erlaubnis einzuholen, sich dort umzusehen, ohne dass wir Harry erwähnen müssen.“

„Wenn Remus dabei stirbt, und er erfährt, dass wir ihn in diese Falle haben laufen lassen, wird er uns das nie vergeben“, sagte Molly.

„Harry wird es verstehen. Ich tue das weil ich ihn liebe und ich endlich verstehen will, was damals schief gelaufen ist.“

--------

Zwei Tage später bekam James Evans einen sehr ungewöhnlichen Brief mit der Muggelpost. Schon bei der ersten Berührung spürte er die Schutzzauber darauf, was ihn stutzig werden ließ. Niemand schickte ihm Post die magisch gesichert war. Die wenige Post die er von seinen ausländischen Freunden bekam, war so normal wie jeder andere Geschäftsbrief, nur das sie den Vermerk „Privat“ trug.

Er gab über das Telefon kurz seiner Sekretärin Bescheid, dass er in den nächsten dreißig Minuten für niemanden zu sprechen sei und versiegelte zusätzlich sein Büro mit ein paar Schutzzaubern. Er wollte nicht von magischem Besuch überrascht werden, auch wenn es bislang noch keiner gewagt hatte, hier direkt hinein zu apparieren. Grade jetzt könnte das unter Umständen fatal werden.

Etwas später wusste Harry, dass es fatal wäre. Denn er wollte keineswegs den Auftrag bekommen, einen Kontakt zum Orden aufzubauen um ihn womöglich auch noch zu zerschlagen. Er konnte keinem seiner Freunde Leid zu fügen, ganz zu schweigen davon, dass er vermutlich auf die Dauer wahnsinnig werden würde, seine Tarnung aufrecht zu erhalten, während er sie regelmäßig sah. Das würden seine Nerven nicht mitmachen.

Dennoch las er den Brief. Zu wissen, was der Orden von ihm wollte, war sicher nicht verkehrt. Doch je mehr er las, desto stärker wurde das beklemmende Gefühl.

Remus wohlgewählte Worte brannten sich in sein Gedächtnis wie sich das dunkle Mal in seinen Arm gebrannt hatte. Er drückte nicht auf die Tränendrüse oder so etwas. Es war eine sachliche Schilderung über seine Freundschaft zu James und Lily Potter verbunden mit der bitte noch einmal in deren Haus zu dürften. Er begründete es damit, dass Harrys Tod auch diese alte Wunde aufgerissen hatte und hoffte auf diesem Weg damit fertig zu werden.

Harry wusste nicht, was er davon halten sollte. Auf der einen Seite konnte er sich gut vorstellen, dass es so war. Seit Sirius Tod war Remus irgendwie sensibel geworden. Er hatte große Angst, noch jemanden zu verlieren. Vor allem Harry war Ziel dieser Sorge, weswegen Remus ihm viele Zauber gezeigt hatte, die im Duell hilfreich waren.

Auf der anderen Seite konnte es auch nur ein Trick sein, um dort nach Hinweisen auf den Verbleib von Harry Potter zu suchen. Es war der naheliegendste Ort, um sich zu verstecken. Unter anderen Umständen, so befand Harry, hätte er das sogar genau so getan. Wobei er dann vermutlich einen neuen Fidelius gesprochen hätte.

Ein leises Seufzen kam über Harrys Lippen. Es hätte ihm eigentlich klar sein müssen, dass der Orden erst recht etwas würde finden wollen, wenn sie etwas handfesteres als diesen Brief hatten. Ebenso hätte er erwarten müssen, dass man auf ihn zukam. Nur was er tun sollte, wusste er nicht.

Erneut seufzte er noch mal, ehe er seinen Computer abschaltete und seinen Mantel überzog. Er brauchte frische Luft, um einen klaren Kopf zu bekommen.

„Ich bin für eine Weile außer Haus. Im Notfall bin ich aber auf dem Handy zu erreichen“, erklärte er seiner verwunderten Sekretärin, dann verließ er das Gebäude und fuhr eine Zeitlang einfach nur durch die Gegend.

Schließlich parkte er irgendwo sein Auto und ging zu Fuß weiter durch die Wohngegend.

Die Häuser wirkten verlassen, andere waren verwahrlost und herunter gekommen. Überall waren deutliche Spuren von magischen Duellen zu sehen. Ein weiteres Zeichen für die Unzulänglichkeit des verschiedenen Zaubereiministers. Er hatte sich hier niedergelassen, so die Muggel den Todessübergriffen ausgesetzt, aber nur die Gegend direkt um sein Haus ausreichend gesichert. Das Schicksal aller anderen war ihm ganz offensichtlich egal gewesen. Und auch jetzt überließ man die Muggel sich selbst, denn mit dem Tod des Ministers, war auch das Interesse der Todesser an dieser Gegend erloschen.

Nachdenklich ließ Harry seinen Blick wandern. Es war Jahre her, dass er das letzte Mal in Surrey gewesen war.

Flashback:

Es war das erste Weihnachtsfest ohne Sirius und auch wenn Harry nur ein einziges mit ihm richtig hatte feiern können, vermisste er ihn. Deswegen hatte er sich auch gleich nach dem Geschenke auspacken wieder auf sein Zimmer zurückgezogen, um niemanden die gute Laune zu verderben.

Lange war er aber nicht allein. Remus kam zu ihm und leistete ihm Gesellschaft, versuchte ihn aufzumuntern, doch Harry wollte sich nicht aufmuntern lassen. Er wollte sich jetzt einfach mal seiner Trauer hingeben und nicht mehr den starken Kämpfer spielen, wie in den letzen Wochen.

Außerdem gingen ihm Mollys Blicke furchtbar auf die Nerven, sobald Remus sich nur neben ihm setze. Dabei nahmen sich die beiden schon sehr zusammen. Nur wenn sie wirklich allein waren, tauschten sie Zärtlichkeiten aus, damit keiner in einen Gewissenskonflikt geriet, wenn er etwas sah, dass nicht sein durfte.

Dann wurde plötzlich die Tür aufgerissen und Tonks stürzte ins Zimmer. „Schnell. Angriff auf die Dursleys“, keuchte sie.

Sofort stürzten Remus und Harry aus dem Haus, der jüngere ignorierte dabei Molly, die nicht wollte dass er ging, weil es ihrer Meinung nach viel zu riskant war. Dabei lernte er bei jedem Besuch von Remus neue Zauber, sogar das Apparieren hatte sein Freund ihm schon gezeigt.

So war es für ihn kein Problem ohne Hilfe in den Ligusterweg zu kommen, doch was er sah, schockte ihn zunächst. Die absolut in der Überzahl anwesenden Todesser hielten den Orden davon ab, in das lichterloh brennende Haus zu gelangen.

Harrys Herz zog sich dabei zusammen. Er konnte seine Verwandten zwar nach wie vor nicht leiden, aber ihren Tod wollte er ganz sicher nicht. Vor allem die kleine Katleen hatte ihm doch noch gar nichts getan. Sie war doch grade mal vier Monate alt und hatte das ganz sicher nicht verdient.

Harry zog seinen Zauberstab, griff aber nicht in den Kampf ein. Er schlich sich in den Garten der Nachbarn und von dort in den Garten der Dursleys. Leider klappte dass nicht ganz so unbemerkt, wie er gehofft hatte. Zwei Todesser entdeckten ihn und nahmen ihn gleich in die Mangel, doch Harry war schon dort wo er wollte. Er hatte das Haus im Rücken und der Orden tat das, was er immer tat, wenn Harry unter Fluchbeschuss geriet. Sie kämpfen noch verbissener, nur mit dem Unterschied, dass man Harry dies Mal nicht einfach so in Sicherheit bringen konnte.

Dafür sorgte Harry allerdings selbst. Kaum, dass die Todesser weitere Gegner hatten, rannte er auf das Haus zu und sprengte die Haustür einfach heraus. Remus' Ruf, er sollte nicht rein gehen, beachtete er nicht weiter. Zu viele Menschen waren seinetwegen schon umgekommen. Er würde nicht zulassen, dass die Todesser seine Muggelverwandtschaft auch noch umbrachten.

Auch im Haus brannte alles schon lichterloh. Die Hitze trieb Harry sofort die Tränen in die Augen und der beißende Rauch machte ihm das Atmen schwer. Unterdrückt hustend bahnte Harry sich einen Weg durch den Flur in Richtung Wohnzimmer, dabei seine Augen mit dem Arm etwas vor der Hitze schützend.

Alles stand in hellen Flammen. Die Couch, die Garndienen, einfach alles. Im Wohnzimmer war sogar schon ein Teil der Decke heruntergekommen und hatte offenbar seinen Onkel getroffen. Denn der lag auf dem Boden mit einer ziemlichen Wunde am Kopf. Dudley lag neben ihm, die Augen seltsam nach innen verdreht.

Harry hatte noch nicht viele Tote gesehen, doch hier brauchte er nicht nach dem Puls fühlen, oder irgendeinen Zauber sprechen. Er war sich auch so sicher, dass die beiden nicht mehr lebten.

Schwer hustend zog Harry sich zurück. Er musste seine Tante und die kleine finden. Wenn sie es geschafft hatten zu fliehen, hätte Tonks das sicher schon gesagt, außerdem würden weder Todesser noch Orden einen derartigen Aufstand veranstalten. Sie mussten noch im Haus sein.

Unter einem berstenden Knall splitterten die Fenster in der Küche und Harry stolperte erschrocken nach vorn. Hinter ihm schlugen die Flammen augenblicklich bis zur Decke und auch im Flur ließ die Luft von draußen die Flammen höher schlagen.

Harry war aber noch nicht bereit aufzugeben, auch wenn er kaum noch etwas sehen konnte und nur noch schwer Luft bekam. Sich eng an der Wand entlang drückend, um dem zündelnden Treppengeländer nicht zu nahe zu kommen, bahnte Harry sich seinen Weg in die oberen Räume. Hier war alles voller qualm und stellenweise waren auch schon Flammen zu sehen.

Harrys erstes Ziel war das Schlafzimmer seiner Verwandten, doch kaum, dass er die Klinke berührt hatte, riss er die Hand zurück. Sie war kochendheiß und Brandblasen bildeten sich auf Harrys Handfläche.

Ohne weiter nachzudenken zog Harry seinen Zauberstab und räumte auch die Tür aus dem Weg. Ein Fehler wie er schnell feststellen musste. Grade noch rechtzeitig konnte er sich vor einer Stichflamme in Sicherheit bringen, doch die setze auch den gesamten oberen Flur in Brand.

Hustend fluchte Harry ungehalten und warf einen Blick in das Zimmer. Es brannte lichterloh, aber er konnte erkennen, dass das Kinderbett leer war. Niemand war in dem Raum gewesen. Vorsichtig suchte Harry weiter. Dudleys Zimmertür stand offen, auch hier zündelte schon alles, doch es war niemand zu sehen. Dafür drang nun über das Knistern der Flammen und dem bedrohlichen Knarren des Betons ein Weinen an seine Ohren.

Harry wandte sich sofort seinem Zimmer zu und testete mit seiner sowieso schon verletzten Hand die Klinke. Doch die war kalt. Vorsichtig schob er die Tür auf, musste dabei die vor die Tür gelegte Decke beiseite schieben.

Seine Tante saß vor dem Fenster auf dem Boden. Ihr Gesicht war ziemlich verbrannt, aber sie blinzelte.

„Harry!“ ihre Stimme war rau und kaum mehr als ein Flüstern.

Der Gryffindor stürzte sofort zu ihr. „Ganz ruhig Tante Petunia. Ich hol euch hier raus. Wir finden schon einen Weg. Kannst du aufstehen?“

Seine Tante schüttelte den Kopf. „Es tut mir leid“, sagte sie stattdessen. „Wir hätten dich besser behandeln müssen. Du hast keine Schuld an dem was du bist.“

Harry erstarrte. Er hatte viel erwartet, aber niemals eine Entschuldigung. Ein bedrohliches Krachen ließ ihn aber schnell wieder zur Besinnung kommen. „Entschuldige dich, wenn wir hier raus sind. Jetzt müssen wir erst dafür sorgen, dass wir nicht in Asche verwandelt werden.“

Doch Tante Petunia machte keine Anstalten aufzustehen. Stattdessen rang sie nach Atem und ihre Augen weiteten. „Nimm… Kat… Kümmere dich… um sie und… lass sie nicht… spüren, dass… wir dir nie…. Das gegeben haben was… was du verdient hättest.“

Harry konnte nicht anders als seine Tante entsetzt an zustarren und hilflos zusehen zu müssen wie sie leblos in sich zusammensackte, während das kleine Bündel auf ihrem Arm schrie wie am Spieß.

„Ich verspreche es dir. Katleen wird es bei mir gut gehen“, sagte Harry leise und zog den Umhang aus, den er sich beim Verlassen des Grimmauldplatzes gegriffen hatte. Vorsichtig wickelte er das Baby darin ein und nahm sie dann auf den Arm.

„Es wäre besser, wenn du nun nicht mehr so viel schreist, so viel Luft ist da nämlich nicht“, flüsterte er. Die kleine beruhigte das jedoch nicht im Mindestesten. Warum sollte es auch. Sie verstand ihn vermutlich nicht mal wirklich.

Doch darauf konnte Harry keine Rücksicht nehmen. Inzwischen begann es auch hier zu brennen und es war vermutlich nur noch eine Frage der Zeit, bis alles in sich zusammenfiel.

Das kleine hilflose Wesen fest an sich drückend, um es vor Rauch, Feuer und allem anderen zu schützen, trat Harry hinaus in den Flur. Es gab nur den Weg, den er gekommen war. Apparieren klappte nicht. Dumbledores Schutzzauber über dem Haus standen noch immer und wurden nun praktisch zur Falle.

Knapp entkam Harry einem Stück der Flurdecke im zweiten Stock und konnte grade noch verhindern dass er die Treppe runter stürzte. Auch die brannte schon erheblich mehr, als vorhin und irgendwie wünschte Harry sich einen Besen herbei. Doch so viel Glück hatte er kaum.

Vorsichtig taste er sich die Stufen runter, mit dem Rücken zu den Flammen. Verbrennungen waren schmerzhaft, aber in seiner Welt leicht zu heilen. Er konnte damit leben, solang der kleinen nichts geschah. Sie war alles, was er noch an Familie hatte und er würde eher sterben, als sie den Flammen zu überlassen.

Und obwohl die Treppe unter ihm gefährlich knarrte und sein Rücken sich verdammt heiß anfühlte, ebenso wie er wirklich kaum noch Luft bekam, schien es ganz gut auszusehen. Zumindest genau bis zu dem Moment wo Harry dies Gedacht hatte.

Die Stufen unter ihm brachen im selben Moment weg, wie sich auch das Apparierschild auflöste.

Harry wusste nicht, wie er es geschafft hatte, zu apparieren, fest stand nur, dass er es geschafft hatte. Statt unsanft in dem Schrank zu landen, der Jahrelang sein Zimmer gewesen war, war er im Schnee vor dem Haus gelandet.

Die Todesser disapparierten gerade, ließen verletzte, und entsetzte Ordensmitglieder zurück und das Letzte was Harry von diesem Abenteuer wusste, war Remus panischer Ruf nach einem Heiler. Dann war er ohnmächtig geworden.

Flashback Ende


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