von Imobilus
Guten Morgen alle zusammen,
sorry, das es eine Woche länger gedauert hat, aber ich bin etwas im Stress im Moment. Da komm ich nicht wirklich zum Schreiben. Seit also bitte etwas nachsichtig mit mir, ich gebe mir auch wirklich die größte Mühe.
Viel Spaß beim lesen.
Eure Imo
20. Das erste Aufeinandertreffen
Gedankenverloren saß Kingsley Shacklebolt in seiner kleinen Erdgeschosswohnung und sah aus der Verandatür.
Als er vor zwei Wochen erfahren hatte, dass ein Mordanschlag auf ihn geplant war, war er nicht wirklich überrascht gewesen. Viel eher hatte es ihn gewundert, dass es so lange gedauert hatte, bis man das versuchen würde. Was ihm allerdings etwas Unbehagen bereitet hatte, war die Tatsache, dass der Todesengel diesen Auftrag ausführen sollte. Es gab nach den Informationen der Auroren keinen Mordauftrag, den dieser Todesser nicht erfolgreich erfüllt hatte und bedachte man, aus welcher Situation heraus er den Minister umgebracht hatte, waren die Chancen zu überleben sehr gering. Egal wie viel Schutz ihm der Schulleiter auch anbot.
Kingsley wusste, dass draußen vor der Tür und auch in der näheren Umgebung einige Mitglieder des Ordens aufpassten. Gut versteckt unter Tarnumhängen, Desillusionszaubern oder weil sie eine natürliche Begabung dafür hatten. Dennoch fühlte er sich unwohl. Diese ganze Situation zerrte gewaltig an seinen Nerven.
Während der Arbeit sah er sich ständig um und hatte seinen Zauberstab in Griffnähe. Jeder unverhoffte Schatten ließ Schweißperlen auf seiner Stirn erscheinen und jedes Geräusch ließ ihn heftig zusammenfahren. Heute Morgen war ein Kollege unverhofft in sein Büro gestürzt und zum Empfang verhext worden, weil Kingsley gerade mit dem Rücken zur Tür gestanden hatte. Lange durfte das nicht mehr so weiter gehen, dann würde er vermutlich wahnsinnig werden.
Harry wusste sehr gut um den Zustand seines Opfers. Natürlich überwachte er ihn nicht persönlich. Das erlaubte weder seine Arbeit noch wollte er Gefahr laufen, sich dem Orden direkt in die Hände zu spielen. Harry hatte sich etwas anderes ausgedacht, um die Informationen zu bekommen, die er brauchte.
Eine kleine nahezu durchsichtige Kugel war die Lösung. Eine Überwachungssphäre, eigentlich nur zur Verhinderung von Diebstählen gedacht. Doch sie machte auch so ihren Job ganz gut. Immerhin funktionierte sie fast wie eine Videokamera. Nur das diese eben magisch waren und es keine Kabel brauchte und nicht von Magie gestört werden würde. Harry konnte ganz praktisch von zu Hause mit einem Zauber alle gesammelten Beobachtungen auf ein Gegenstück übertragen und sich Kings Tagesablauf in Ruhe ansehen. Egal wo er war und ohne Gefahr.
Leider würde er den Mord nicht mehr all zu lang hinaus zögern können. Eloise Douran war bereits tot. Sie hatte einen Autounfall gehabt und war in die Themse gestürzt. Ein genialer Schachzug.
Und es war anzunehmen, dass auch die Tage von Frank Smith gezählt waren. In vier Tagen war Vollmond und da er ein erklärter Gegner der Lockerung der Werwolfsgesetzte war, war es zu Ideal ihn auch von Werwölfen hinrichten zu lassen. Das würde jeder nachvollziehen können. Dennoch jagte Harry ein Schauer über den Rücken, wenn er nur daran dachte, was Fenrirs Rudel dem armen Kerl antun würde.
Allerdings wollte Harry nicht der letzte sein, der seinen Auftrag erfüllte, auch wenn er sicherlich die schwerste Aufgabe hatte. Deswegen war er heute Nacht auch nicht in seiner Wohnung und übersetzte ägyptische Schriftzeichen, sondern spazierte, den Hund seiner Nachbarin an der Leine führend an Kingsleys Wohnung vorbei.
Er lief dabei mit halb geschlossenen Augen, um sich nahezu gänzlich auf seine Sinne zu konzentrieren und die Magie der Umgebung zu erspüren. Es gab hier einige Schutzzauber, stark aber nicht unbrechbar. Es würde nur etwas Zeit kosten und dann waren da auch noch menschliche magische Signaturen. Fünf, wenn Harry es richtig einschätzte. Keine leichte Aufgabe, aber auch keine Unlösbare. Was Harry allerdings wirklich erstaunte, war die Tatsache, dass ihm eine davon bekannt vorkam. Sehr bekannt sogar. Er hatte dem Besitzer vor gar nicht all zu langer Zeit den Hintern gerettet, als er beinahe im Begriff war, sich selbst zu enttarnen.
„Stehst du so sehr unter Dumbledores Fuchtel, dass du dich auf so ein gefährliches Spiel einlässt?“ murmelte Harry durchaus amüsiert. Denn damit war der Weg zur Rache an Snape praktisch frei. Er würde Blaise nur noch einmal ein wenig auf den Zahn fühlen in den nächsten Tagen. Ihn ein wenig darüber ausquetschen, was der Orden über James Evans wusste oder auch nur vermutete, wäre sicherlich hilfreich. Doch zuerst musste er das hier hinter sich bringen. Gemächlich spazierte Harry noch zwei Straßen weiter und band den Hund dann an in einer dunklen Seitenstraße an und belegte ihn mit einem Tarnzauber.
Mrs. Hannricks, von ganz unten aus dem Mietshaus, würde ihn mit bloßen Händen erwürgen, sollte ihrer Tiffy etwas zustoßen. Die Frau war so vernarrt in die Yorkshirehündin, als sei es ihr Kind. Das Tier wurde verhätschelt und betüddelt wo es nur ging.
„Sei lieb, mach platz und halt einfach die Klappe. Dann bist du in einer Stunde wieder bei deinem Frauchen“, sagte Harry leise und fügte sicherheitshalber noch einen Stillezauber um das Tier herum. Dann machte er sich unsichtbar und apparierte auf das nächstliegende Dach. Direkt über dem Haus lag ein Apparierschild und die Haustür war allem Anschein nicht mit einem Zauber belegt, der jede Tarnung aufhob, sobald man sie durchschritt. Also musste er auf einem anderen Weg ins Haus gelangen. Zum Glück waren die Häuser hier alle ziemlich dicht gebaut, so dass es recht einfach war, von einem Dach zum anderen zu springen und sportlich war Harry ja allemal.
Als er schließlich auf dem Dach von Kingsleys Wohnhaus landete, musste er erkennen, dass er jemanden übersehen hatte. Eine Frau mit dunklen Haaren verbarg sich hinter dem hohen Schornstein und sah sich nun alarmiert um, denn ganz geräuschlos war Harry nicht auf dem Flachdach gelandet. Doch Harry war schnell hinter ihr, hielt ihr den Mund zu und raunte. „Schlaf gut Nymphadora.“ Dann murmelte er einen Zauber, der sie für die nächsten Stunden ins Land der Träume schicken würde. Ein Mord an einem Freund reichte für diese Nacht absolut.
Vorsichtig legte er Tonks auf den Boden und deckte sie mit ihrem Umhang zu, ehe er die Sicherungszauber an der Dachluke aufhob und ins Treppenhaus gelangte. Auch hier gab es ein paar Schutzzauber, die aber schnell aufgehoben waren. Dazu waren sie zu einfach angelegt.
Ohne noch einer weiteren Person zu begegnen, gelangte Harry ins Erdgeschoss. Er hob seinen Tarnzauber auf und atmete noch einmal durch. Der Orden war hier und damit waren die Chancen, dass Kingsley diesen Anschlag überstand gut. Harry hatte zwar alles getan, um den Sicherungen aus dem Weg zu gehen, doch das war in erster Linie gewesen, um den Schein vor seinem Meister zu waren. Er war sich sicher, dass Dumbledore noch einiges mehr angelegt hatte, um Shacklebolt zu schützen. Dinge die Harry nicht erspüren konnte, oder die sich einfach so aufheben ließen. Dazu war der alte Mann auf seine eigene Art zu gerissen.
Wenn das wider erwarten aber nicht der Fall sein würde, würde heute Nacht wohl oder übel ein weiterer Toter auf der nahezu schon endlos langen Liste seiner Opfer hinzukommen.
„Du tust das für den Frieden, Harry. Einzig und allein für den Frieden auf dieser Welt“, machte Harry sich selbst leise Mut, ehe er seine Todesserrobe und die Maske beschwor.
Dann analysierte er von hier aus genauestens die Schutzzauber auf der Haustür und veränderte anschließend ihre Polaritäten so, dass sie nicht mehr auf dem normalen Wege aufzuheben waren. Außerdem fügte er auch noch ein paar Zauber an, die es den Helfen von draußen noch um einiges schwerer machen würden, herein zu kommen. Dann wandte er sich wieder der Wohnungstür zu.
Mit einigen kleinen Beschwörungen waren die Schutzzauber schnell Vergangenheit und Harry betrat die kleine, spartanisch eingerichtete Wohnung. Kingsley war offenbar ein Mensch, der nicht viel brauchte um sich wohl zu fühlen.
Praktisch lautlos bewegte Harry sich durch den kurzen Flur zur Küche hin, von wo aus man einen Blick auf die Straße werfen konnte. Zum Glück aber waren die Gardinen zugezogen und mit zwei schnellen und für das menschliche Auge farblosen Zaubern war das Glas bruchsicher gehext und reflektierte von der Außenseite jeden Zauber während die Innenseite die einschlagende Magie aufnahm und damit den Schutz auf der Außenseite verstärkte. Kombinierende Magie war wirklich etwas Geniales.
Als Harry das Wohnzimmer betrat, fand er Kingsley in einem Sessel. Er schien ihn gar nicht zu bemerken, gerade so, als würde der Auror schlafen. Harry zögerte einen Moment. Sollte es am Ende doch wirklich so einfach sein? Kein Kampf, keine Wunden? Würde sich der farbige Mann einfach wehrlos ergeben?
Eigentlich war es Harry zu wider wehrlose Menschen zu töten. Vor allem dann, wenn sie zumindest die Möglichkeit besaßen sich zu wehren. Doch der Unnennbare würde ihm die Hölle heiß machen, wenn er einen Kampf provozierte. Also richtete er seinen Zauberstab auf den Auroren und konzentrierte sich. Jeder Gedanke an Mitleid wurde aus seinem Kopf verbannt. Für einen Moment war Harry ein Todesser, der seinen Auftrag mit Freude erfüllten würde, um in der Gunst seines Herrn zu steigen. Nichts anderes zählte mehr.
„Avada Kedavra!“ Seine Stimme klang kalt und abweisend, aber behielt eine vollkommen normale Lautstärke.
Wie ein Pfeil zischte der giftgrüne Blitz auf den Auroren zu, der sich noch immer nicht rührte. Dann, zu Harrys absoluter Überraschung und auch Entsetzten löste sich der Mann in Luft auf, als ihn der Todesfluch traf und im nächsten Moment spürte Harry hinter sich Magie aufwallen.
Ein Sprung zur Seite und ein eilig beschworenes Schild, waren die Eröffnung eines Duells, welches Harry sich gewünscht hatte. Kingsley hatte sich in einer dunklen Zimmerecke versteckt und nur eine Kopie seiner selbst im Sessel Platznehmen lassen. Es gab offensichtlich wirklich noch mehr Zauber, die einen Alarm auslösten und den Bewohner gewarnt hatten.
Harry grinste unter der weißen Maske und schickte Fluch um Fluch in Richtung des Auroren, der ebenfalls nichts anderes Tat, wenn er nicht gerade einen Zauber blockte. Natürlich musste auch Harry einige Flüche blocken und für einige war er auch nicht schnell genug. Sein Umhang wurde von einem besonders starken Schneidefluch in Fetzten gerissen und kleine Schnitte bildeten sich auf seiner Haut.
Aber auch Kingsley musste im Verlauf des Duells Fluche einstecken. Sein linker Arm war gebrochen und einem Rückstoßzauber hatte er eine schwere Platzwunde am Kopf zu verdanken, die ihn Zusehens einnebelte.
Aus dem Augenwinkel sah er, dass seine Beschützer von außen versuchten ins Haus zu kommen, es aber nicht schafften. Der Todesengel hatte ganze Arbeit beim Verzaubern der Glasscheiben geleistet.
Harry hatte beschlossen es zu Ende zu bringen, auch wenn das so nicht geplant gewesen war. Es gab immer noch den Weg über das Dach, der ins Haus führte. Offensichtlich kam nur niemand auf die Idee. Alles andere wäre für Harry allerdings zu auffällig und damit zu gefährlich gewesen. Er hatte in diesem Spiel einfach keine andere Wahl gehabt, so sehr ihm das auch gegen den Strich ging.
Mit einem „Expelliarmus!“, entwaffnete er den nur noch auf den Knien sitzenden Auroren und richtete seinen Zauberstab auf ihn.
„Kingsley Shacklebolt“, sagte Harry leise. „Sie werden beschuldigt, mehrere Anhänger des Unnennbaren verhaftet und grausamer Verbrechen an der nichtmagischen Bevölkerung überführt zu haben. Entspricht dies der Wahrheit?“ Er wollte Zeit schinden. Er wollte dem Orden die Möglichkeit geben doch noch einen Geistesblitz zu bekommen.
Kingsley sah auf. Blut lief ihm über den Nacken, sein Schädel dröhnte und seine Sicht verschwamm langsam. Er wusste, dass er verloren hatte. Sein Tod war nur noch eine Frage von Minuten. „Jeder von euch gehört hinter Gittern, die mit unbrechbaren Verschlusszaubern belegt sind“, sagte er leise. „Die Muggel haben euch nichts getan. Sie in unseren Krieg mit hinein zu ziehen, war das dümmste was euer Lord je hatte tun können.“
Harry sagte nichts dazu, weil er immer noch nicht wusste, wer am Ende wirklich für die Aufdeckung der Magie gesorgt hatte. „Ihre Aussage wird als Schuldeingeständnis gewertet“, sagte er stattdessen langsam. „Auf diese Art des Verrats an der Sache des Lords steht die Todesstrafe. Haben sie noch etwas zu sagen, ehe sie vollstreckt wird?“
Kingsley starrte ihn Hasserfüllt an. „Fahr zur Hölle“, knurrte er und im nächsten Moment gab es einen ohrenbetäubenden Knall und Kingsley verschwand in gleißendem Licht. Reflexartig hob Harry die Hände vor die Augen und drehte sich weg.
Er hatte keine Ahnung was da gerade geschehen geschah. Es gab seines Wissens nach keinen Zauber, mit dem man Selbstmord begehen konnte. Es sei denn man richtete den Todesfluch gegen sich selbst. Doch ohne Zauberstab war das schwer möglich und das erklärte keinesfalls das grelle Licht.
Das verschwand jedoch ebenso plötzlich, wie es gekommen war und als Harry sich umsah war Kingsley verschwunden und seiner Stelle stand ein Mann, dem Harry eigentlich niemals in einem Duell gegenüberstehen wollte.
„Albus Dumbledore“, sagte er leise.
„In der Tat“, sagte der gerade eben erschienene mit einer harten und kalten Stimme, die eigentlich so gar nicht zu ihm passte. Außerdem war die Macht, die von ihm ausging durchaus beeindruckend. „Gibt es eine Chance auch ihren Namen zu erfahren?“
Harry hasste sich selbst für seine Überheblichkeit. Er hätte den Todesfluch gleich sprechen sollen. Er wusste das er für diese Aktion bezahlen würde müssen. Es sei denn er brachte dem Unnennbaren Dumbledores Zauberstab. Das Leben war wirklich ein scheiß Spiel. „Meinen Namen?“ fragte Harry dann. „Den erfahren sie nur, wenn es ihnen gelingt mich zu überwältigen.“
Dumbledore sah ihn kurz überrascht an, dann entbrannte ein Duell in dem Harry das erste Mal seit seiner Rückkehr nach England wirklich um sein Leben fürchtete. Dumbledores magische Kraft war nicht zu verachten und ihn als Gegner zu haben war durchweg beängstigend. Da war es nicht mal beruhigend zu wissen, dass sich der alte Mann davor scheute das Wissen, dass er besaß auch gänzlich einzusetzen.
Machtvolle Flüche wechselten wortlos die Seiten. Harry musste immer wieder ausweichen, weil seine Schilde dieser Energie nicht standhalten konnten und durch seine Verletzungen war er schon zu angeschlagen um die Angriffe schon im Entstehen zu blocken. Daher blieb ihm keine andere Wahl als sich ebenfalls seines Potentials zu bemächtigen und dabei zu versuchen sich nicht zu verausgaben. Es war ein erzwungenes Training an dessen Ende er nicht nur einfach versagen konnte, sondern dass schlichtweg alles zu Nichte machen könnte, was er sich aufgebaut hatte.
Schnell gewann nun das Duell an Raffinesse. Dumbledore ließ Gegenstände einfach in die Flugbahnen seiner Flüche schweben, währen Harry trotz nun starker Schilde immer auswich und sich nicht scheute schwarze Magie zu benutzen. Was allerdings nicht bedeutete, dass er dabei kein schlechtes Gewissen hatte. Merlin, wenn der Orden irgendwann erfuhr wer er war, würde er dort einen verdammt schweren Stand haben, selbst bei Dumbledore. Schließlich war die dunkle Magie für ihn etwas Verachtenswertes.
Ein harter Rückstoßzauber schleuderte Harry schließlich gegen die Wand und sein Zauberstab viel zu Boden. Dumbledore, ebenfalls sichtlich mitgenommen von diesem Duell, bedachte ihn mit einem kühlen aber auch irgendwie nachdenklichen Blick. „Ich würde sagen, es ist an der Zeit deinen Namen preis zu geben, nicht wahr?“
Harry atmete schwer. Er spürte, dass er fast am Ende seiner Kräfte war. Aber in ihm brannte noch immer der Wille zu überleben. Er hatte nicht all diese Schinderei und die vielen Toten auf sich genommen, um jetzt zu versagen. Würde er erst einmal seinen Namen Preis geben, wäre er vermutlich erledigt. „Ich sagte überwältigt, Professor, nicht entwaffnet“, murmelte Harry gerate laut genug, dass er alte Mann es hörte und ballte eine blutige Hand zur Faust.
Doch bevor er damit beginnen konnte mittels Blutmagie das Apparierschild zu brechen und einen Fluchtversuch zu unternehmen, erklang ein angenehmer und kraftgebender Gesang. Harrys sah erstaunt auf und im nächsten Moment erschien Fawkes über dem alten Schulleiter, der ihn mit einem tatsächlich traurigen Blick bedachte. „Ich hoffe wir werden eines Tages erfahren, warum du alles verraten hast, für das du kämpfen wolltest.“ Dann verschwand der Mann in einer Stichwolke und ließ einen perplexen Harry Potter zurück, dem langsam aber sicher bewusst wurde, dass er gerade erkannt worden war. Etwas das heftige Übelkeit in ihm auslöste.
Stunden später besuchte Minerva McGonagall ihren Vorgesetzen in seinen privaten Räumen auf Hogwarts. Sie hatte gewusst, was er für diese Nacht geplant hatte, hatte aber gehofft, dass es nicht so weit kommen würde. Aber nun saß er blass in einem weichen Ohrensessel und schenkte ihr ein klägliches Lächeln.
„Albus… lebendige Magie und das in deinem Alter“, sagte sie leise.
„Es ist der einzige Weg gewesen die Schutzzauber zu überwinden und den Todesengel abzulenken“, sagte der alte Mann, der sich im Moment sogar zu schwach fühlte, um eine Teetasse zu heben.
„Aber musstest du dir dann unbedingt noch ein Duell mit ihm liefern? Wir wissen doch auch so eine Menge über den diesen Todesser“, schalt sie ihren langjährigen Freund, als sei er einer ihrer Schüler und es schien ihm zu gefallen, denn er lächelte tatsächlich weiterhin.
„Minerva, du solltest niemals denken alles über deinen Feind zu wissen. Es wird immer Geheimnisse zu entdecken geben, die unter Umständen alles in einem ganz anderen Licht erscheinen lassen.“
„Dann hast du also etwas rausgefunden?“ fragte die stellvertretende Schulleiterin nun hellhörig geworden.
Albus Dumbledore schwieg. Er war sich absolut sicher, dass er die Identität des Todesengels kannte. Seine schlimmsten Befürchtungen hatten sich bewahrheitet und er würde ihnen ins Auge sehen müssen. Aber er war nicht bereit den Orden oder auch nur einen einzigen Menschen darin einzuweihen. Nicht bevor er nicht wusste, was dazu geführt hatte. Außerdem verbot sein Herz ihm daran zu glauben den Jungen, der ihm einst so nah war wie ein Enkelsohn, an die dunkle Seite verloren zu haben. Sein unerschütterlicher Glaube in diesen Jungen und seine Erfahrungen mit ihm gaben ihm die Hoffnung, dass in Harrys Herz immer noch die Flamme der Gerechtigkeit brannte. Doch er wollte Harrys Freunden diese Ungewissheit ersparen. Sie hatten schon genug ertragen müssen. Vor allem Remus würde an dieser Ungewissheit vermutlich zu Grunde gehen.
„Möglicherweise, Minerva. Möglicherweise. Aber ich möchte dazu noch nicht mehr sagen. Nicht solang es keine Beweise gibt. Bis dahin sollte niemand etwas davon erfahren“; sagte er schließlich und sah deutlich die Enttäuschung seiner Stellvertreterin. Doch sie sagte auch nichts weiter dazu, sondern wechselte das Thema.
„Welche Aufgaben stehen in der nächsten Zeit an? Poppy hat dir absolute Ruhe verordnet und ich beabsichtige dafür zu sorgen, dass du diese auch strikt einhältst. Alles andere würde deiner Gesundheit nur noch mehr schaden und dein Tod, wäre das endgültige Ende aller Hoffnung für unsere Welt. Etwas für das ich nicht verantwortlich sein will.“
Albus Dumbledore lächelte leicht. „Mein Tod ist nicht das Ende aller Hoffnung, denn die Hoffnung stirbt erst dann, wenn sie niemand mehr hat.“
Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.
Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel