von Hermine*Granger
Schöne Weihnachten!
Lg. Hermine
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„Harry-Schatz, mein lieber! Bitte, sei nicht tot! Bitte nicht jetzt, wo wir doch endlich glücklich waren!“ Von Ganz weit her hörte Harry Ginnys Stimme. Seit Tagen spürte er ihre Hand auf der seinen. Das war der Faden, der ihn am Leben hielt. Er spürte das Bett unter sich, er wusste aber auch, dass er nicht zu Hause war. Er wollte etwas sagen, doch es ging nicht. „Bitte Harry, wach auf! Ich warte auf dich! Ich liebe dich!“, sagte Ginny wieder. Was war nur geschehen? Wieso war er überhaupt hier? Was bedeutete das alles? Irgendwo im Hintergrund hörte Harry, dass sich eine Tür öffnete. Ganz vorsichtig kam jemand herein. „Mum, lebt Dad noch?“, fragte eine ängstliche, tränenerstickte Stimme, die Harry als Lilys erkannte. „Ja, mein Schatz. Aber er ist noch nicht wach und wir wissen auch nicht, ob er es überhaupt überleben wird. Sei tapfer, mein kleines Mädchen!“, antwortete nun Ginny. Harry wollte nur eines. So schnell wie möglich aufwachen. Er hatte sich schon einmal zurück zu Ginny gekämpft, er wollte dies auch jetzt tun. „Dad, bitte wach auf! Wir vermissen dich!“, sagte Lily schluchzend. Sie umarmte ihn und ging wieder aus dem Zimmer. Dann kam Al herein. „Mum, wie geht es?“, fragte er besorgt. „Al, wir wissen nicht, ob dein Vater jemals wieder aufwachen wird.“ – „Mum, Dad ist doch weggewesen, weil etwas mit Albus Dumbledore los war, nicht?“ – „Ja Kleiner, aber was nützt uns das?“ – „Albus Dumbledore hat Dad schon einmal wieder zurück ins Leben geschickt. Ich hoffe, er wird das diesmal auch tun!“ – „Ja Al, das hoffen wir alle.“, sagte Ginny, aber ihre Stimme klang hoffnungslos. Auch Al umarmte seinen Vater. „Dad, halt durch. Komm zurück, ich weiss, dass du das kannst.“, sagte Al. Am liebsten hätte Harry jetzt Als Hand gepackt und wäre aufgewacht. Doch er war gerade mal fähig dazu, seine Hand leicht zu bewegen. Nun begann Al zu weinen. „Er hört uns, Mum, er hat verstanden, was ich gesagt habe, sonst hätte er seine Hand nicht bewegt. Er lebt. Er soll zurückkommen“, schluchzte Al. Dann ging er aus dem Zimmer hinaus. James kam herein. Er sagte kein Wort, sondern weinte einfach nur. Harry hörte Ginny zu James sprechen: „James, sei stark. Wir werden es schaffen. Wir dürfen nicht aufgeben und die Hoffnung nicht verlieren!“ Der Lautstärke von James Schluchzen nach zu urteilen, hatte Ginny ihren Sohn nun in die Arme genommen. Nach einer kurzen Zeit ging die Tür wieder und es war wieder ruhig im Zimmer. Harry wollte etwas sagen. Er wollte seiner Familie zeigen, dass er da war, dass er sie gehört hatte.
Es mussten einige Tage vergangen sein, in denen Harry einfach im Bett gelegen hatte. Jeden Tag waren seine Kinder vorbeigekommen und hatten ihm etwas gesagt. Lily und James hoffnungslos, Al immer voller Hoffnung und darauf bedacht, Harry zum Leben zu motivieren. Er war eben Al und das liebte Harry so an ihm. Immer hatte Ginny Harrys Hand gehalten. Jeden Tag hatte Harry gemerkt, wie er näher an das Leben zurückgezogen worden war. Er war so dankbar darüber.
Wieder einmal kam seine Kinder Harry besuchen. Er war schon sehr nahe daran, ihnen endlich zu zeigen, dass er da war. Aber er war noch immer sehr weit weg. Jedoch so weit, dass man ihn zurückholen konnte. Er hörte wieder, was seine Kinder ihm sagten. Jeden Tag schöpfte er neue Kraft. Diese brauchte er aber auch, denn es war ein schwerer Weg, wieder ins Leben zurück. Zwar war er diesmal nicht richtig tot gewesen, doch auch nicht mehr lebendig. Es war schrecklich. Er wollte seiner Familie nun endlich all das sagen, was er ihnen schon lange sagen wollte. Irgendwann gingen seine Kinder wieder. Diesmal kam Hermine rein. „Ginny, du musst was essen. Du verhungerst uns ja noch!“, sagte sie, „ich löse dich so lange ab. Geh nun schon. Das ist ja nicht mit anzusehen. Oh Ginny, es tut mir so leid für euch!“ Ginny antwortete ohne dabei ihre Hand von Harrys zu nehmen: „Harry braucht mich. Ich kann ihn nicht alleine lassen. Ich spüre, dass er zurückkommt. Aber ich muss ihm helfen. Hermine, bitte, bringe mir etwas, wenn es sein muss, aber zwinge mich nicht von ihm weg!“ Anscheinend ging Hermine dann, um Ginny etwas Essbares zu holen, denn Harry hörte die Tür gehen. Er wollte zurück, zurück zu seinen Freunden, zu Ginny, zu seinen Kindern. Er wollte, dass alles so war wie früher.
Es war spät in der Nacht, als Harry zum ersten Mal die Augen öffnete. Ginny schlief. Er sah den Mond, der durch das Zimmer schien. Er wollte sprechen, Ginny sagen, dass alles gut würde. Doch sein Mund war zu trocken. Seit Tagen, vielleicht sogar Wochen hatte er nichts mehr getrunken oder gegessen. Wie gerne wäre er jetzt aufgesprungen und hätte Ginny umarmt. Doch er war zu schwach. Das einzige, was er konnte, war, seine Hand unter der ihren wegzuziehen und sie zu streicheln. Als er Ginny ansah, erschrak er. Das war doch nicht mehr seine Ginny! Sie hatte ein eingefallenes Gesicht und war stark abgemagert. Die Frau neben ihm sass da, wie wenn es keine Hoffnung in der Welt mehr gäbe. Und doch erkannte Harry in ihren Gesichtszügen Ginny. Sie war eben unverwechselbar und Harry dachte, er hätte sie noch nie so geliebt wie jetzt. Er strich ihr immer weiter über die Hand. Plötzlich wachte Ginny auf. Sie sah auf und direkt in seine Augen. „Harry!“, rief sie, „Harry, oh ich bin so froh!“ Sie umarmte ihren Mann und küsste ihn. Dabei bemerkte sie, wie Trocken Harrys Lippen waren. „Ich hole dir etwas zu Trinken. Wart schnell!“, sagte sie und kam gleich darauf mit einem Becher Wasser zurück. Vorsichtig gab sie ihm kleine Schlucke davon. „Ginny, ich habe dich vermisst!“, sagte Harry ganz leise. Dann fiel er in seine Kissen zurück und schlief wieder ein. Ginny legte sich neben ihn und fiel bald darauf ebenfalls in einen tiefen. Schlaf.
Von da an ging es Harry von Tag zu Tag besser. Nach zwei Tagen, konnte er schon im Bett aufsitzen sprechen. Alles kam Harry wie ein Wunder vor. Ein Wunder, das der Mensch erst mit der Zeit so richtig schätzen lernte – das Leben!
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