von Hermine*Granger
Hallo liebe Leserinnen und Leser!!!
Es tut mir wirklich sehr Leid, dass ich das Chap erst heute rausstelle, obwohl ich es euch doch so sehr versprochen habe. Der eine Grund ist, dass Deena und ich uns missverstanden haben. Ich hatte gemeint, sie hätte das Chap noch nicht korrigiert, sie hatte das Chap aber schon lange korrigiert und mir das in einer Pause auch kurz gesagt. Doch das muss ich wohl überhört haben...
Ausserdem haben wir seit einigen Wochen immer mal wieder Probleme mit unserer Internetverbindung. Es gibt Tage, wo ich einfach nicht aufs Netz komme. Und wenn es ginge, gibt es da noch Schulaufgaben, die gemacht und Proben, die gelernt sein wollen.
Ich hoffe, ihr könnt mir verzeihen!
Lg. Hermine
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„Rose, Scorpius, Hugo, es ist Zeit zum Aufstehen!“, Hermine rief von unten zu den drei Kindern hoch, während sie elegant drei Pfannkuchen aufs Mal wendete. Zaubern war ja so praktisch! Schon fünf Minuten später sassen Rose, Scorpius und Hugo mit verstrubbelten Haaren und verschlafenem Ausdruck in der Küche und machten sich gierig über die Pfannkuchen her. „Scorpius, heute ist der Gerichtstermin. Wir werden mit dir kommen und dich, so gut es geht, unterstützen. Denk dran, sei immer freundlich, höflich, aber sag, was du denkst und fühlst. Nur so ist es möglich, eine optimale Lösung für dich zu finden. Und Rose, Hugo, ihr sagt nur etwas, wenn ihr gefragt werdet, ansonsten haltet ihr euch still, verstanden? Es wird ein Verhör geben, in dem ihr werdet aussagen müssen, zum Beispiel über unseren Lebensstil und solche Dinge. Natürlich nur, sofern Scorpius sich nicht dagegen ausspricht, bei uns zu leben.“ Scorpius schüttelte den Kopf und verschlang einen weiteren Pfannkuchen. Der Junge war offensichtlich ziemlich nervös. Er stampfte unruhig mit den Beinen auf den Boden, klopfte mit den Fingern gegen die Tischplatte und verschüttete dann auch noch seine Milch. Hermine nahm alles gelassen und versuchte, Scorpius zu beruhigen. Nur zu gut verstand sie, was in dem Jungen vorging. Er hatte seine Mutter verloren, aber diese hatte ihn aus unerfindlichen Gründen angelogen. Sein Vater war ein gemeiner Todesser und hatte seine Mutter getötet. Er musste ziemlich einsam sein, denn die riesige Weasley-Familie würde ihm, trotz aller Bemühungen nie einen vollständigen Ersatz zu seiner Ursprungsfamilie bieten können. Obwohl die ja auch nicht gerade das gewesen war, was man unter einer geordneten Familie verstand. Und doch hatte er seine Eltern irgendwie geliebt, besonders Astoria. Hermine versuchte, ihm Geborgenheit zu vermitteln, ihn aufzumuntern, und auch Rose half tatkräftig mit. Hugo als Morgenmuffel sass stumm vor seinem Teller und sagte kein Wort.
„So Kinder, geht rauf und macht euch bereit. Ich habe euch eure Kleider schon gestern Abend in den Schrank gehängt. Und Rose, ich komme gleich hoch, um dir beim Frisieren zu helfen. Auf Muggelart geht das eindeutig zu lange!“ Also gingen die Kinder hoch und machten sich bereit. So langsam wurde auch Rose nervöser und musste drei Male nach Hermine rufen, um zu fragen, wo sie nun das Kleid hingelegt hatte.
Um Viertel vor zehn mussten sie dann gehen, denn der Gerichtstermin war auf halb elf angesetzt. Hermine hatte beschlossen zu apparieren, da bei der Benützung des Flohnetzwerks mit gröberen Verschmutzungen der Kleider gerechnet werden musste. In der Eingangshalle des Ministeriums trafen sie auf Ron, welcher soeben mit George eingetroffen war. Hermine musste schmunzeln. Sie konnte sich fast nicht vorstellen, wie der Richter mit dem riesigen Weasley-Clan als Zeugen fertig werden wollte. Etwas weiter vorne sah Hermine, wie Victoire, James und die Zwillinge aus einem Kamin auftauchten und Victoire rasch alle vom Dreck befreite. Und von hinten kamen plötzlich Ginny und Albus aus der Menge aufgetaucht. Zwei Kamine weiter stiegen Molly und Arthur aus und aus einem Lift traten gerade Harry und Teddy. Nun waren beinahe alle da – und die anderen würden in den nächsten Minuten folgen. Die Gruppe setzte sich langsam in Bewegung. Harry hatte die wichtigen Termine intern erhalten, da er ja als Chefauror den Haftbefehl gegen Jennifer und Draco Malfoy hatte unterschreiben müssen. Alle machten ihnen sofort Platz, als sie Harry an der Spitze der Gruppe auftauchen sahen und so kamen sie selbst im Gewirr der vielen Gänge geschwind voran. Endlich gelangten sie in den grossen Gerichtssaal. „Scorpius, komm doch mit mir.“, sagte Harry und führte den Jungen mit sich auf eine separate Bank. Er klopfte einem seiner Auroren, der ebenfalls an der Verhandlung teilnehmen musste, gutmütig auf die Schulter und erklärte Scorpius und Teddy, wo sie sich setzen mussten.
Langsam trudelten auch diverse Schaulustige, sowie das Zauberertribunal ein und Scorp hatte ziemlich Mühe, nicht völlig verzweifelt aus dem Raum zu laufen. Harry schaute Scorpius aufmunternd an und setzte sich dann neben ihn. Und dann kam der Richter, ein etwas untersetzter Mann in den Fünfzigern. Er war etwas wortkarg und Hermine machte sich erneut grosse Sorgen um Scorpius. Wie sollte er zu einem solchen Mann so viel Vertrauen fassen, dass er sagen konnte, was er sagen wollte? Sie hoffte auf Harry, doch sehr schnell wendete sich die Angelegenheit. Eine junge Frau kam herein und stellte sich als zweite Richterin vor. Es war beschlossen worden, die Angelegenheiten in zwei Prozesse zu unterteilen. Der Strafprozess würde vom älteren Richter geleitet werden und die junge Richterin würde die Verhandlung über Scorpius’ Verbleiben übernehmen. Die Verhandlungen war nur so gelegt worden, damit die Zeugen nicht zwei Male kommen und Aussagen machen mussten, sondern nur einen Tag Zeit dafür brauchten. Zuerst kam der Strafprozess – und wie erwartet wurden Draco, Jessica und die anderen Todesser unbedingt verurteilt. Draco als Anführer der Gruppe erhielt eine Strafe von 15 Jahren Askaban, Jessica und die anderen Mitglieder wurden zu 12 Jahren verurteilt. Plötzlich schluchzte Scorpius auf. Er wurde von einem Weinkrampf nach dem anderen geschüttelt und Harry versuchte alles Mögliche, um den Jungen zu beruhigen. Auch Teddy, der auf Harrys anderer Seite Platz genommen hatte, um die Anweisungen seines Lehrmeisters gezielt verfolgen zu können, nahm Scorpius in den Arm. Doch nichts nützte. Irgendwie konnte Harry ihn verstehen. Es war schrecklich, mit ansehen zu müssen, wie der Vater die eigene Mutter umbrachte und deshalb verurteilt wurde. Scorpius hatte wohl soeben realisiert, dass er nicht einmal von seinem Vater beim Erwachsenwerden begleitet werden konnte und dass er für immer gestempelt sein würde, auch wenn er anders war. Hermine bahnte sich einen Weg durch die Menge und kam schliesslich zum abgetrennten Teil, in welchem Harry, Teddy und Scorpius sassen. Harry hob Scorpius über die Barriere und Hermine ging mit dem Jungen raus. Sie setzte sich auf die Treppe gleich vor dem Raum und strich Scorpius sachte übers Haar. „Junge, komm, das wird schon wieder! Wir werden uns alle die grösste Mühe geben, dich zu unterstützen, da bin ich mir sehr sicher. Wir mögen dich und wir wissen, dass du nicht so bist wie die Slytherins von früher. Weißt du, du bist ein eigenständiger Mensch, der selbst denkt und fühlt. Und du bist intelligent und stark. Also wirst du das schaffen!“ Scorpius hatte aufgehört zu weinen und Hermine drückte ihn an sich. Sie strich ihm übers Haar und bot ihm ein Taschentuch an. Nachdem Scorpius seine Tränen getrocknet hatte, fragte er: „Gehen wir wieder rein?“ – „Wenn du das willst.“, Hermine lächelte Scorpius an. Sie war sich ziemlich sicher, er würde durchkommen.
„Na, junger Mann“, die Richterin lächelte ihn an, „alles in Ordnung?“ „Welch dumme Frage“, dachte Hermine, liess sich jedoch nichts anmerken. „Wir müssen nun klären, wo du in Zukunft wohnen wirst und wer für dich verantwortlich ist.“ – „Möchtest du uns etwas dazu sagen? Hast du einen Wunsch?“ – „Ich will bei Hermine, Ron, Rose und Hugo bleiben!“, erklärte Scorpius und sah verstohlen zu Hermine rüber. Diese lächelte ihm zu, doch die Richterin schien überrascht. „Scorpius Hyperion Malfoy, du bist ein Slytherin und willst in eine reine Gryffindorfamilie!?! Kannst du dir überhaupt vorstellen, was das bedeutet? Mein lieber, das ist Blutsverrat, begreifst du das denn nicht?“ Hermine schien erzürnt, ebenso Ron, Ginny, George, Harry und Teddy. Die anderen schienen gerade nicht ganz zugehört zu haben, jedenfalls sahen sie fragend in die Runde. „Mr. Potter, Sie möchten was sagen?“ – „Oh ja, da gibt es einiges, was ich zu sagen hätte. Aber ich beschränke mich aufs Wesentliche! Wissen Sie, dass es strafbar ist, was Sie gerade gesagt haben? Blutsverrat gibt es nicht! Denn es ist völlig irrelevant, wer aus welcher Familie oder aus welchem Haus stammt!“ – „Mit Verlaub, aus welcher Familie ja, aber ob aus Muggelverhältnissen oder nicht macht einen gewaltigen Unterschied aus!“ – „Verehrte Dame, Sie scheinen mir wirklich sehr nahe an den Todesserideologien. Hätten Sie etwas dagegen, wenn ich Sie in meine Kartei aufnehme?“ – „Sehr wohl! Ich in einer Verbrecherkartei? Eine Frechheit, also schweigen Sie nun oder Sie können selbst verurteilt werden!“ Harry grinste als Lily nervös zu Ginny schaute. „Die Verhandlung ist hiermit geschlossen, das Urteil wird in einer Stunde verkündet.“ Harry schnaubte vor Wut, Scorpius war eingeschüchtert und Hermine ratlos. Was war, wenn der Junge plötzlich das Gefühl hatte, er könne seinen Vater nur so retten? Würde er dann plötzlich auch so denken?
Sie gingen raus an die frische Luft und fanden sich direkt in der Muggelwelt wieder. Hermine beschloss, dass es nicht günstig wäre, mit der riesigen Familie irgendwo aufzutauchen, da sie ja ohnehin schon viel Aufsehen erregen würden – und die Zaubererkleidung das nochmals verstärkte. „Was hat denn das gebracht?“, donnerte Ginny, „Diese Frau ist unfähig!“ – „Ginny, ganz ruhig… Weißt du, für Scorpius ist das sowieso schon ziemlich schwierig – und jetzt kommt noch diese Gans. Bitte sag nichts mehr!“, Harry hatte seine Frau zur Seite gezogen und ihr diese Worte gesagt. Doch als sie wieder aufblickten, um den anderen zu folgen waren diese schon um die nächste Ecke verschwunden.
Schliesslich fand Hermine eine Bar, wo es von komischen Leuten nur so wimmelte, sie also nicht auffällig sein würden. Alle setzten sich und tranken etwas, bis eine halbe Stunde um war und man sich wieder ins Ministerium begeben musste. Die Richterin kam herein, mit ihrem zuckersüssen Lächeln auf den Lippen, und verkündete: „Dieses Urteil hier widerspiegelt nicht im Geringsten meine Meinung, sondern die des Zaubertribunals. Wer Einsprüche geltend machen möchte darf sich gerne melden. Wir werden diese Einsprüche gründlich prüfen. Doch nun zur Verlesung: „Scorpius Hyperion Malfoy, Halbwaise, dessen Vater in Askaban sitzt, wird ein Vormund gestellt. Für Scorpius’ seelische Gesunheit wäre der Aufenthalt in einem Waisenhaus nicht förderlich. Eigentlicher Wohnort ist das Zaubererinternat Hogwarts, wo Scorpius, sofern mit dem Vormund nicht anders abgemacht, auch seine Ferien verbringen wird. Damit der Vormund bestens über Scorpius informiert ist, hat das Zauberertribunal beschlossen, den Schulleiter von Hogwarts, Neville Longbottom, mit dem wichtigen Amt zu beauftragen. Das Urteil ist verkündet!“ Harry war stocksauer! Eine derartige Frechheit! Noch nie in seiner nun doch auch schon langjährigen Tätigkeit als Auror hatte sich ein Richter die Freiheit herausgenommen, zu erklären, er respektive sie sei mit dem Urteil nicht einverstanden. Und er musste unbedingt mit dem Minister sprechen, damit man etwas gefühlvollere Menschen auf die Kinder loslassen würde. Schliesslich sollten solche Vollidioten über das Schicksal dieser Kinder entscheiden.
Neville, der für den zweiten Teil der Sitzung extra hergekommen war, ging zu Harry, Teddy und Scorpius rüber. „Hallo Scorpius, ich bin dein Vormund. Nenn’ mich doch Neville, so wie deine Freunde das auch tun.“ Scorp nickte und schlüpfte sogleich zu Hermine, Ron, Rose und Hugo durch. „Jetzt bist du schon fast mein Bruder!“, freute sich Rose, „Mit Neville wirst du sicher einen tollen Vormund haben!“
Der ganze Weasley-Clan ging wieder zurück zur Eingangshalle. „Wie wär’s mit einem Barbecue bei uns?“, fragte Audrey und sah Molly fragend an. „Na klar“, sagte diese, „du bist nun Meisterin im Fuchsbau. Und du schaffst das ganz bestimmt!“ Begeistert reisten alle in den Fuchsbau. Schnell waren die Tische und Bänke aufgestellt und das Feuer knisterte. Langsam versank die Sonne am Horizont und wurde zu einem glühenden Ball. Der Abend gestaltete sich als sehr lustig und gemütlich. Und es würde für lange Zeit der letzte Abend sein, den alle gemeinsam verbrachten.
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