von HPJuleFan
Danke für eure netten Kommis... Dieses Kapitel ist so eine Art Übergangskapitel, ich hoffe es gefällt euch trotzdem...
Kapitel 24: Ginnys Verhalten
Seit Harrys Entscheidung nicht mehr nach Hogwarts zurückzukehren, sondern die Aurorenausbildung zu beginnen, waren einige Wochen vergangen. In diesen letzten Wochen hatte er eine relativ ruhige Ferienzeit mit Ginny, Ron und Hermine verbracht und ab und zu auch Tage mit Teddy verbracht. Trotzdem hatte er den Fuchsbau nicht verlassen, stattdessen haben sie Quidditch gespielt oder einfach zusammen Spaß gehabt. Auch George und Angelina Johnson hatten ab und zu mit ihnen Quidditch gespielt und Harry fiel auf, dass Angelina George sehr gut tat, denn trotz der immer noch vorhanden Trauer um Fred, ging er täglich zur Arbeit in den Scherzartikelladen und versuchte sein Leben normal weiterzuleben.
Jetzt saß er mit Hermine und Ginny im Garten unter einem Baum, wobei Ginny ihren Kopf in Harrys Schoß gelegt hatte. Ron war heute mit George im Scherzartikelladen, um ihm mit der neueingetroffenen Ware zu helfen.
„Wir sollten wohl bald auch noch mal in die Winkelgasse gehen, um unsere neuen Schulsachen zu besorgen, oder?“, fragte Hermine gerade.
„Stimmt, aber die neuen Bücherlisten sind noch gar nicht angekommen. Eigentlich seltsam, oder?“, antwortete Ginny.
„Die kommen schon noch, ich denke mal, dass die in Hogwarts bestimmt noch viel zu tun hatten. Ich meine, das Schloss musste ja wieder aufgebaut werden...Aber sobald eure Bücherlisten da sind, können wir ja in die Winkelgasse gehen, Ron und ich müssen ja auch noch einige Dinge besorgen“, sagte Harry und bemerkte Ginnys traurigen Blick. Er strich ihr sanft durchs Haar und erinnerte sich an sein Gespräch mit ihr, nachdem er Kingsleys Angebot angenommen hatte. Ihm hatte wirklich davor gegraut, denn schließlich wollte er die Entscheidung ja mit ihr zusammen treffen, aber insgesamt betrachtet, fand Harry, dass sie seine Entscheidung ganz gut aufgenommen hatte.
Ginny hatte weder geweint noch geschrieen, sondern seiner Erzählung ganz ruhig zugehört und ab und zu genickt. Er wollte ihr genau erklären warum er die Entscheidung ohne sie getroffen hatte und was er in Kingsleys Büro gefühlt hatte, doch sie hatte nur ihre Hand auf seinen Arm gelegt und gesagt, dass sie ihn verstehen würde. Doch Harry ahnte, dass sie abends Hermine ihr Herz ausgeschüttet hatte. Die beiden Mädchen waren den ganzen Abend unauffindbar gewesen und Ron und er vermuteten, dass sie über seine und Rons Entscheidung sprachen. Die darauffolgenden Tage war Ginny zwar noch etwas zurückhaltend, doch gegenüber Harry versuchte sie wie immer zu sein und nach und nach war ihr Verhalten wie zuvor. Harry wusste, dass sie sich zwar immer noch sehr nahe standen, doch seit seiner Entscheidung war es zwischen ihnen zu keinem innigen Moment mehr wie in Ginnys Zimmer gekommen. Er hatte das Gefühl, dass Ginny ihm aus dem Weg ging, sobald sich eine intime Situation zwischen ihnen entwickelte, doch er hatte bis heute keine Idee warum sie sich so verhielt.
„Harry, hörst du uns überhaupt noch zu?“, fragte Ginny und kitzelte ihn am Kinn.
„Ja... natürlich“, sagte er zerstreut, doch da Hermine und Ginny ihn erwartungsvoll ansahen, gab er zu: „Ähm...was habt ihr gesagt?“. Er blickte sie verlegen an.
„So, Harry, du hast uns also zugehört.“, Hermine brach in schallendes Gelächter aus. Als sie sich beruhigt hatte, sagte sie: „Wir wollten wissen, was du denn alles in der Winkelgasse besorgen musst...“
„Ach so, tja so einige Sachen. Ich brauch ja auch einen neuen Kessel und Zutaten und...“
„Aber was ist denn mit deinem Alten? Du hast doch schon einen Kessel“, fragte Ginny.
„Die Sachen musste ich doch alle bei den Dursleys lassen und ich weiß nicht was die damit gemacht haben.“, sagte Harry nachdenklich.
„Du könntest doch mal bei ihnen vorbeischauen, dann wüsstest du auch, ob sie alles gut überstanden haben“.
Ginny ergriff bei Hermines Worten Harrys Hand als ahnte sie, dass es ihm schwer fallen würde zu den Dursleys zu gehen.
Harry wusste nicht was er auf Hermines Vorschlag antworten sollte. Er war sich sicher gewesen, dass er das Haus im Ligusterweg und seine Verwandten nie wiedersehen würde und er hatte sich seit dem Ende der Schlacht auch keine Gedanken über sie gemacht. Natürlich gab es zwischen ihm und Dudley eine gewisse Annäherung als sie sich verabschiedet hatten. Aber wollte er sie deshalb noch einmal wiedersehen? Es wäre beruhigend zu wissen, dass es ihnen gut ging, jedoch wollte er sich nicht erneut ihrer Verachtung aussetzten wie er sie all die Jahre ertragen musste.
„Ich weiß nicht Hermine...“,leise kamen diese Worte aus seinem Mund.
„Du musst natürlich nicht, Harry. Ich weiß wie sie dir all die Jahre zugesetzt haben, aber nach allem was du schon durchgemacht hast...vielleicht würde es dir helfen mit der Vergangenheit abzuschließen, bevor du dein neues Leben richtig beginnst.“, sagte Hermine sanft und blickte ihm tief in die Augen.
Harry sagte nichts, doch Ginny schien seinen inneren Gewissenskonflikt bemerkt zu haben. „Ich glaube Hermine hat Recht...und wenn du willst, komm ich mit dir dahin. Du musst ja nicht lange mit deinen Verwandten sprechen, du könntest nach deinen Sachen fragen und dabei sehen, ob die Dursleys in Ordnung sind, Harry“.
Harry gestand sich ein, dass Hermines und Ginnys Worte plausibel klangen und beschloss über diese letzte unangenehme Sache noch einmal in Ruhe nachzudenken.
„Na gut, ich überleg es mir noch mal...“
In diesem Moment kam Ron in den Garten des Fuchsbaus appariert und Harry wurde von seinen Gedanken an die Dursleys befreit. „Hallo Leute“, sagte Ron und gab Hermine einen innigen Kuss zur Begrüßung.
„Wo ist denn George? Wollte er nicht auch zum Essen kommen?“, fragte Ginny, die sich auf einmal auf Harrys Schoß unwohl zu fühlen schien.
„Angelina hat ihn heute zu sich nach Hause eingeladen. Er soll wohl ihre Eltern kennen lernen. Soviel dazu, dass sie nur befreundet sind...“, sagte Ron mit einem verschmitzten Lächeln.
„Ach lass ihn doch, Ron. Wenn er das sagt, dann wird das schon stimmen“. Hermine klang ein wenig gereizt, doch auch auf ihrem Gesicht lag ein Lächeln.
Harry blickte in Ginnys Gesicht. Auch sie lächelte, es schien sie zu erfreuen, dass es ihrem Bruder wieder besser ging. Er beugte sich zu ihr und wollte sie gerade küssen, als Ginny plötzlich aufsprang und sagte: „Wollen wir dann mal zum Essen gehen? Ich hab so einen Hunger...“. Sie ging Richtung Haus. Hermine folgte ihr und zog Ron mit sich, jedoch warf er ihm noch einen ratlosen, fragenden Blick zu. Harry konnte ihm nur mit einem Achselzucken antworten, fragte sich jedoch selber was das jetzt schon wieder zu bedeutenden hatte. Er musste wohl doch mit Ginny sprechen, um zu erfahren was mit ihr los war. So konnte es ja schließlich nicht weitergehen...
Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.
Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel