von HPJuleFan
@ Ginny86, ~*Hermine95*~, Mat, Nane, jules1210, chap01, superflocke : Vielen Dank für eure netten Kommis, ich freue mich, dass es euch gefallen hat / gefällt!
@Hermine*Granger: Auch Danke für dein Lob! Und wegen Cho... ich bin eigentlich der Meinung, dass sie ein Jahr über Harry und Neville war, d.h. sie müsste ihr 7. Jahr gemacht haben, als die beiden im 6. waren, oder? Vielleicht irre ich mich da auch?
So, ich hoffe ihr seid trotzdem zufrieden mit der Richtung, in die das neue chap ein bisschen geht. Ich wollte mal einen neuen Impuls in meine Story miteinbringen... Über Kommis freue ich mich natürlich wie immer riesig :)
Kapitel 31: Ein verfänglicher Traum
Mit hochgeschlagenem Kragen eilte er die Straße entlang und auf den Tropfenden Kessel zu. Seit Tagen regnete es nun schon ohne Unterbrechung und doch hatte der junge Mann mit den schwarzen Haaren sich etwas besseres Wetter für seinen Einkauf in der Winkelgasse gewünscht. Schließlich wollte Harry eine Kleinigkeit für Ginny besorgen, wenn sie sich am Wochenende in Hogsmeade treffen würden. Sie hatten sich so lange nicht mehr gesehen und so wollte er ihr eine Aufmerksamkeit mitbringen, die ihr zeigen sollte, dass er an sie gedacht hatte. Nicht, dass sie daran zweifeln würde, er wusste, dass sie es nicht tat, und doch wollte er es. Doch das ungemütliche Wetter trug nicht unbedingt dazu bei, dass er sich auf diesen Einkauf freute. Er wusste eigentlich nicht, was er für Ginny kaufen sollte und so hatte er die Hoffnung, dass er bei seinem Besuch in der Winkelgasse auf etwas stoßen würde, jedoch fand Harry die Aussicht bei strömenden Regen durch diese zu laufen nicht sehr ermutigend.
Er schlüpfte durch die Tür des Tropfenden Kessels und ging schnurstracks auf die hintere Tür zu, die den Durchgang zur Winkelgasse verbarg. Es waren nicht viele Zauberer in dem Pub, doch einige grüßten ihn freundlich und strahlten ihn an. Harry wusste jetzt, dass sie ihn nicht ansprechen würden, außer er würde sie dazu ermuntern, doch wenn er einige Wochen zurückdachte, da hatte er sich schon gewundert, dass die Leute ihn nicht angesprochen hatten. Jedoch hatte Kingsley ihm von seinem kleinen Schachtzug berichtet, nachdem Harry sich ihm im Ministerium anvertraut hatte. Kingsley hatte doch tatsächlich in einem Interview, das in der Hexenwoche und im Klitterer erschienen war, an die Zaubererschaft appelliert, dass sie Harry nicht bedrängen sollten. Harry hätte ja nicht gedacht, dass die meisten sich an einen einfachen Appell hielten, aber anscheinend respektierten sie die Worte, die vom neuen Zaubereiminister ausgesprochen wurden.
Nachdem er die Winkelgasse betreten hatte, fiel ihm ins Auge, dass außer ihm nur wenige in der Winklegasse unterwegs waren, die meisten Zauberer und Hexen standen entweder dicht gedrängt an den Schaufenster oder saßen in kleinen Cafés. Mit schnellen Schritten ging Harry an den Läden vorbei und steuerte Georges Laden an. Dort könnte er sich etwas aufwärmen und gleichzeitig im Trockenen überlegen, was er für Ginny kaufen könnte.
„Harry, was führt dich in meinen kleinen, bescheidenen Laden?“, begrüßte ihn George händeschüttelnd.
„Ach, nichts Besonderes. Ich wollte einfach mal wieder in der Winkelgasse vorbeischauen“, täuschte Harry vor.
„Tut mir Leid, aber ich muss mich weiter um die Kunden kümmern, du siehst ja was hier los ist. Die rennen mir noch den Laden ein. Sieh dich einfach um und nimm dir was du möchtest.“, sagte George.
„Ich werde das dann aber bezahlen...“, sagte Harry, doch George war schon verschwunden und schien ihn nicht gehört zu haben.
Harry schlenderte durch den Laden, sofern es bei der riesigen Anzahl an Zauberern und Hexen überhaupt möglich war, und blieb bei dem Regal mit Bluffknallern stehen.
Während er sich umsah, wurde er plötzlich von hinten angerempelt und eine ihm bekannte Stimme sagte schüchtern: „Entschuldigung, tut mir wirklich Leid, ich wollte Sie nicht...“.
Doch als Harry sich umwandte, brach die junge Frau abrupt ab. Sie hatte langes, glänzend schwarzes Haar und sah sehr hübsch aus, jedoch konnte sie seiner Ginny nicht das Wasser reichen...
„Cho?“, fragte Harry ungläubig. Er hatte zwar von Bill erfahren, dass sie bei Gringotts arbeitete, doch dass er seine Exfreundin jetzt ausgerechnet in Weasleys Zauberhafte Zauberscherze treffen würde, hätte er nicht gedacht.
„Harry... Entschuldige, ich wollte dich wirklich nicht anrempeln, aber...“, sie errötete leicht und zeigte auf die drängende Menge hinter ihr.
„Kein Problem, ist schon okay.“
Cho musterte ihn neugierig. „Wie geht es dir, Harry? Ich habe ja schon von Bill Weasley gehört, dass du jetzt im Ministerium arbeitest.“
„Ja stimmt, ich mache gemeinsam mit Ron die Aurorenausbildung... Wie gefällt es dir denn bei Gringotts?“. Irgendwie kam es ihm seltsam vor, hier mit Cho zu sprechen, doch er war auch ehrlich interessiert wie es ihr ergangen war, schließlich waren sie einmal befreundet gewesen.
Die beiden sprachen noch eine Weile und plötzlich sagte Cho heiter: „Lass uns doch ein Butterbier trinken gehen. Hier ist es doch etwas voll und wir blockieren den ganzen Laden...“. Sie lächelte ihn an.
„Ähm, also...“, Harry wusste nicht was er auf ihre Einladung erwidern sollte. Es war nett mit Cho zu sprechen, aber im Hinterkopf spukte ihm immer Ginny herum, die von der Vorstellung, ihren Freund gemeinsam mit seiner Exfreundin zu sehen, sicher nicht begeistert wäre. Aber Ginny war in Hogwarts und schließlich gingen sie nur ein Butterbier trinken.
„Klar, warum nicht.“
Gemeinsam schlenderten sie in ein kleines Café und unterhielten sich angeregt. Harry stellte fest, dass es ihm ganz gut tat, auch mal ohne Ron oder einen der anderen Weasleys unterwegs zu sein. Er mochte sie alle sehr gerne, doch ihm fehlten auch die Gespräche mit Hermine und das Training mit dem Quidditchtteam. Es war für ihn einfach angenehm mit jemand anderen zu sprechen, ohne dass er immer bewundert angesehen wurde...
Doch als Cho ihn dann nach Ginny fragte, wurde ihm schlagartig bewusst, dass er hier mit seiner Exfreundin saß. Auch wenn Cho es sicher nur nett gemeint hatte, war es ihm doch unangenehm mit ihr über seine Beziehung zu Ginny zu sprechen.
„Wie geht es denn deiner Freundin? Ginny? Ist sie nach Hogwarts zurückkehrt?“.
„Ja, Ginny macht gerade ihr 7. Jahr zu Ende.“ Eine unangenehme Stille breitet sich zwischen ihnen aus, in der Harry zu seinem leeren Butterbier starrte, um Chos Blicken zu entgehen. Verlegen setzte er hinzu: „Und was ist mit Michael? Er ist doch auch wieder in Hogwarts, oder?“
„Ja ist er. Wir haben uns allerdings im Sommer getrennt. Schließlich sind wir ja noch jung und wir wollten beide keine Beziehung mit großer Distanz.“ Chos Stimme klang schwach und Harry blickte auf, um zu sehen, ob er sie verletzt hatte, aber als er ihrem Blick begegnete, sagte Cho deutlich: „Es macht mir nichts aus, weißt du... zwischen Michael und mir war es nie so wie mit...“
„Wie mit Cedric?“, fragte Harry leise. Er wusste, dass Cho Cedric sehr gemocht hatte. Das hatte er schon bemerkt, als er noch in sie verliebt gewesen war.
„Ja, aber eigentlich wollte ich sagen, dass es nie so war wie mit dir, Harry.“ Cho blickte ihm tief in die Augen.
Was sollte er jetzt bloß sagen? Erwartete Cho etwa, dass er darauf etwas erwidern würde? Schließlich wusste sie, dass er mit Ginny zusammen war.
Harrys Gedanken wurden jäh von Cho unterbrochen. Sie war aufgestanden und nahm ihren Umhang.
„Tut mir Leid, Harry, aber ich muss jetzt nach Hause. Meine Mum wartet sicher mit dem Essen auf mich, es ist ja schon spät. Ich habe mich sehr gefreut, dich zu treffen. Hoffentlich sehen wir uns bald wieder?! Wir könnten ja mal gemeinsam zu einem Quidditchspiel gehen, wenn du magst.“
„Äh, ja klar.“ Harry war zu verwundert über ihren schnellen Abgang, um überhaupt einen klaren Gedanken fassen zu können. Cho kam um den Tisch herum und küsste ihn sanft auf die Wange.
„Bis bald, Harry.“
Als Harry sich umgedreht hatte, war Cho schon aus dem Café verschwunden. Er ärgerte sich über sich selbst. Dass sich das Gespräch mit Cho in so eine Richtung gewendet hatte, hatte er nicht erwartet. Aber dass er so verwirrt war und ihr nicht klar gemacht hatte, dass er nur Ginny liebte, ärgerte ihn noch viel mehr.
Als er seine Gedanken einigermaßen geordnet hatte, ging weiter durch die Winkelgasse und blieb schließlich vor einem kleinen Schmuckladen stehen. Dort im Schaufenster sah er das ideale Geschenk für Ginny. Er wusste, dass sie nicht allzu viel Schmuck trug, doch dieses musste ihr einfach gefallen. Er ging in den Laden und wandte sich an einen kleinen Zauberer.
Minuten später kam er mit einer kleinen Tüte aus dem Laden, in der er eine dezente Kette trug. Sie war ihm aufgefallen, weil der Anhänger in demselben Grün war, das auch aus seinen Augen strahlte. Harry wusste, dass Ginny sich über diese Kette freuen würde, denn sie würde sie immer an ihn erinnern.
„Harry, es war nie so wie mit uns. Zwischen uns, das war etwas Besonderes“, flüsterte Cho und kam ihm einen Schritt entgegen.
Harry blickte nach oben und sah einen Mistelzweig über sich hängen.
„Misteln“, sagte Cho leise.
„Ja. Sind aber wahrscheinlich voller Nargel.“, sagte Harry.
„Was sind Nargel?“
„Keine Ahnung“, sagte Harry und dann küssten sie sich.
Als sie sich voneinander lösten, sah Harry etwas grün funkelndes um Chos Hals hängen. Es war Ginnys Kette...
Schweißgebadet wachte Harry nachts auf und blickte sich in Ginnys Zimmer um. Zu diesem Zeitpunkt war er froh, dass er die Traumdeutung bei Trelawney nie richtig verstanden hatte.
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