von HPJuleFan
Zu erst mal ein riesiges Dankeschön an euch alle, für eure lieben Kommis! Das freut mich echt immer!
Und dann nochmal einen besonderen Dank an Mat, der mich mit seinen Vermutungen auf die Idee gebracht hat, dieses chap so zu schreiben!
Ich hoffe, es gefällt euch!
Kapitel 33: Traumdeutung bei Trelawney
Unglücklich blickte Harry in das alte Gesicht seines ehemaligen Zaubertranklehrers. Hermine und Ginny hatten ihn zwar gewarnt, aber wer konnte denn annehmen, dass sie Horace Slughorn gerade vor den Toren von Hogwarts treffen würden. Hätten sie sich nur eine Minute eher von den Mädchen verabschiedet, dann wären sie nie auf Slughorn getroffen. Und auch nicht auf die Professoren McGonagall, Flitwick und , Harry drehte sich bei diesem Anblick der Magen um, Trelawney.
Neben sich hörte er Ron leise, gequält aufstöhnen und warf ihm einen „Was-sollen-wir-jetzt-bloß-tun-Blick“ zu.
„Ich habe schon den ganzen Tag gehofft, Sie heute zu treffen, mein Junge. Wir haben schon so lange nicht mehr die Chance gehabt miteinander zu plaudern. Vor allem jetzt, wo sie als Auror im Ministerium angefangen haben... Ich habe schon immer zu Minerva gesagt, dass ihnen eine ganz große Karriere im Ministerium vorherbestimmt ist, nicht wahr?“. Erwartungsvoll blickte Slughorn zu Professor McGonagall.
Diese räusperte sich und sagte dann mit steifer Stimme: „Oh ja, das haben Sie, Horace. Ich kann mich schon gar nicht mehr erinnern wie oft...“
Ron fing an zu glucksen und auch Harry konnte sich nur mühsam ein Lachen verkneifen, aber so seltsam dieses Treffen auch war, Harry fühlte sich sehr unwohl. Soweit er immer noch wusste, verließ Professor Trelawney nur äußerst selten das Schloss, um einen Besuch in Hogsmeade zu machen. Dass er sie gerade heute hier antraf, musste eine Art Zeichen sein...
„Am besten kommen Sie ab und zu mal bei mir im Schloss vorbei, Harry, dann können wir ihre Karriere in die richtigen Bahnen lenken. Sie wissen ja, dass ich immer noch über ausgezeichnete Verbindungen im Ministerium verfüge... Und unsere kleinen Treffen waren doch immer so amüsant.“
In Harrys Erinnerung waren Slughorns Treffen eher unangenehm als amüsant verlaufen, doch Harry blieb eine Antwort auf diese indirekte Einladung erspart, denn Professor Trelawney schien aus ihrem Trancezustand erwacht zu sein. Sie blickte Harry durchdringend an, als sehe sie gerade erst, wen sie vor sich hatte. Während Minerva McGonagall mit Ron über die Aurorenausbildung sprach, rempelte Sybill Trelawney Slughorn aus dem Weg und kam so dicht an Harry heran, dass ihre Nase nur Zentimeter vor seiner zum Stehen kam.
„Mr. Potter, ich spüre eine außerordentliche Schwingung von ihnen ausgehen.“. Sie schrie erfreut auf. „Ich wusste schon immer, dass sie eine außergewöhnliche Aura haben.“
Dass er eine außergewöhnliche Aura hatte, war für Harry etwas Neues, doch wenn Trelawney eine Schwingung von ihm ausgehen spürte, hieß es vielleicht, dass sein Traum eine tiefere Bedeutung hatte. Aber er konnte doch nicht hier mit ihr darüber sprechen.
Jedoch schien sie gar nicht zu bemerken, dass sie mit ihrer Vermutung völlig richtig lag, denn sie führte ihren Monolog weiter: „Vielleicht sollte ich Ihnen dabei helfen, ihren erweiterten Horizont richtig zu deuten.“
Ehe Harry wusste wie ihm geschah, hatte Professor Trelawney schon ihre Hand um sein Handgelenk geschlossen und zog ihn mit sich Richtung Hogwarts. Harry stolperte mehr oder weniger hinter ihr her. Sie schien durch ihre Freude über seinen erweiterten Horizont wieder ganz in ihrer eigenen Welt versunken und merkte gar nicht, dass sie einen verdutzten Harry zum Schloss schleifte.
Einerseits wollte er auf gar keinen Fall das Schloss mit Trelawney betreten und dann wahrscheinlich auch noch seinen Traum mit ihr diskutieren müssen. Seine früheren Wahrsagestunden waren ihm in unangenehmer Erinnerung geblieben. Andererseits wurde ihm hier die einmalige Möglichkeit geboten, die Angelegenheit endlich zu klären. Wenn er wusste, was dieser blöde Traum von Cho zu bedeuten hatte, dann könnte er wieder ganz normal mit Ginny umgehen und bräuchte kein schlechtes Gewissen zu haben.
„Harry?“, Rons überraschte Stimme rief hinter ihm her.
„Ähm... ist schon in Ordnung, Ron. Warte auf mich, ich komme dann gleich wieder“, rief Harry zurück und war froh, dass er Rons verdutztes Gesicht nicht sehen musste.
„Aber... Aber Sybill! Ich wollte unseren Harry doch gerade zu einer Tasse Tee einladen!“. Slughorns Stimme klang wirklich beleidigt, doch Harry war froh, dass er wenigstens dieser Einladung nicht folgen musste.
Minuten später, nachdem Sybill Trelawney ihn durch das ganze Schloss gezerrt und Harry die Leiter zu ihrem stickigen Büro hochgeklettert war, fand er sich auf einen kleinen Hocker wieder und wurde erwartungsvoll von Trelawney angestarrt. Harry fühlte sich unbehaglich, jetzt wo er mit ihr allein hier oben saß, und fragte sich, ob er nicht lieber zu Ron gehen sollte, damit er allein mit der Sache abschließen konnte. Doch sobald er Anstalten machte sich von seinem Hocker zu erheben, sprach sie ihn mit ihrer rauchigen Stimme direkt an.
„Mein armer Junge. Was haben Sie gesehen, dass ihre Aura so pulsiert? Sprechen Sie nur!“
Unbehaglich rutschte Harry hin und her.
„Nun, ähm ich hatte da so einen Traum.“
„Einen Traum? Wirklich?!“ Trelawneys Augen weiteten sich aufgeregt. „Erzählen Sie nur weiter.“
Stockend berichtete Harry von seinem Traum, jedoch ließ er Namen aus, aus Angst, dass sie sich bei Ginny oder jemand anderen verplapperte. Außerdem wollte er nicht, dass seine ehemalige Wahrsagelehrerin zu viel von ihm wusste. Als er geendet hatte, klatsche sie aufgeregt ihre Hände an ihre Wangen, die glühend leuchteten, und sagte begeistert: „Das klingt ja wunderbar!“
„Wunderbar?“, fragte Harry verwirrt nach.
„Ein wunderbarer Traum. Da steckt soviel Mystisches drin... Ich sehe eine trübe Zukunft vor Ihnen liegen, mein Junge.“
Harry sank das Herz in die Hose. Eine trübe Zukunft? Was sollte das denn bedeuten?
Er räusperte sich und sagte mit vernehmlicher Stimme: „Professor? Was meinen Sie damit? Könnten Sie das vielleicht etwas näher ausführen?“
Ihre rauchige Stimme erklang und Harry hatte das Gefühl als wenn sie rauchiger klang als sonst, um die besondere Bedeutung des Wahrsagens zu zeigen.
„Sie werden in eine schwierige Zukunft gehen. Ihr Traum verdeutlicht, dass sie zwischen dem Einfachen und dem Richtigen wählen müssen. Jedoch wird, unabhängig von ihrer Wahl, am Ende eine schwierige Prüfung auf Sie warten. Dies wird durch die Kette symbolisiert, warum sollte Sie sonst ihrer Augenfarbe entsprechen?“
Benebelt von der stickigen Luft und Trelawneys verwirrenden Sätzen, atmete Harry tief durch. Er hatte keine Ahnung was sie ihm sagen wollte, außer vielleicht, dass er entscheiden müsste, ob er Ginny von dem Traum erzählte oder nicht.
„Aber welchen Weg Sie auch wählen...“, Sybill Trelawneys Stimme wurde lauter und schwoll unheilvoll an. „... am Ende wird etwas Schreckliches auf Sie warten.“
Eigentlich dachte Harry, dass er das Schreckliche in seinem Leben mit Voldemort vernichtet hatte und blickte skeptisch drein.
„Ich sehe den... den Grimm! Er wird ganz deutlich durch die Misteln repräsentiert.“. Trauernd schloss sie ihre Deutung und blickte Harry traurig an, der bei diesen Worten in lautes Gelächter ausgebrochen war.
Der Grimm! Also wirklich, dass war typisch Trelawney. Harry stand auf und sagte: „Vielen Dank, Professor! Ich werde mich in nächster Zeit vor Misteln in Acht nehmen.“
Er verließ das Büro und konnte gar nicht aufhören zu lachen. Als er bei Ron angekommen war, prustete er immer noch.
„Was ist denn mit dir los?“
„Ach nichts... du kennst doch Trelawney. Der Grimm wartet mal wieder auf mich“.
Und als er das sagte, war er sich sicher, dass sein Traum von Cho nichts zu bedeuten hatte. Er liebte Ginny und hatte sich nur in etwas hineingesteigert. Das war einfach nur ein Traum, der auf Vergangenem beruhte. Nicht mehr und nicht weniger!
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