von HPJuleFan
Hier also das Kapitel mit dem erwarteten Antrag. Es hat länger gedauert als gedacht, aber ich musste andauernd etwas umschreiben, weil ich nicht wirklich damit zufrieden war. Ich hoffe, es gefällt euch jetzt und ich konnte den Erwartungen gerecht werden...
Kapitel 42: Anders als gedacht
Mittlerweile schwammen bunte Fische fröhlich in Harrys Teich umher und die Ecke des Gartens wurde von schwebenden Lichtern und Kerzen umsäumt, die Harry in einem magischen Laden in der Winkelgasse entdeckt hatte. Zufrieden blickte Harry sich um. Es war alles so wie er sich das vorgestellt hatte, und dank Ron hatte er es auch noch bis zum Abend geschafft. In einer Stunde würde es anfangen zu dämmern und dann wollte er genau hier stehen und Ginny entgegen blicken, jedoch musste er dazu erst mal in den Fuchsbau zurück und Hermine dazu bringen, dass sie Ginny überredete, dass wunderschöne lindgrüne Kleid anzuziehen, dass er bei Madame Malkins entdeckt und für Ginny gekauft hatte. Harry hoffte nur, dass er Ginny dazu bringen konnte mit ihm hierher zu gehen, er hatte sich nämlich keine Gedanken darüber gemacht, was passieren sollte, wenn Ginny sich weigerte mit ihm zu kommen.
Ein letztes Mal fasste er mit der Hand in seine Hosentasche und fühlte, ob das kleine, rote, samtene Kästchen noch dort war, dann apparierte er zum Fuchsbau, atmete tief durch und betrat die Küche der Weasleys.
Wildes Stimmengewirr drang an sein Ohr als er die Küche betrat, doch als die Familie Weasley ihn erblickte, wurde es schlagartig still. Harry hatte jetzt jedoch keine Zeit sich mit all den Menschen in der Küche zu beschäftigen, er wollte nach Ginny sehen und hoffte inständig, dass sie in besserer Verfassung war.
„Harry, wo warst du denn den ganzen Nachmittag? Wir…“
„Entschuldige, Molly, aber ich hab gerade gar keine Zeit… Könnt ihr mir sagen, wo ich Ginny und Hermine finde?“, unterbrach Harry.
„Die beiden sind oben in Ginnys Zimmer“, sagte Arthur und Harry bemerkte einen seltsamen Blick in seinen Augen, so als misstraue er der ganzen Situation. Er konnte es ihm nicht einmal verdenken, dieser ganze Tag war so absurd, dass Harry am liebsten laut loslachen würde, doch im Moment musste er nur zu Ginny.
Er murmelte ein kurzes „Danke“ und eilte die Treppe hinauf. Ohne Anzuklopfen betrat er Ginnys Zimmer und fand die beiden Mädchen auf Ginnys Bett hocken und zu seiner großen Erleichterung trug seine Ginny das Kleid, das er für sie ausgesucht hatte. Hermine erhob sich schnell und kam auf Harry zu. Sie drückte ihn kurz an sich und wisperte in sein Ohr: „Sieh zu, wie du das wieder in Ordnung bringst, Harry!“
Dann verschwand sie und ließ die beiden allein. Harry versuchte Ginny in die Augen zu blicken, doch sie blickte starr dem Boden entgegen. Harry hockte sich vor ihr Bett und nahm Ginnys Hand.
„Ginny, hör zu, ich weiß wie das vorhin alles für dich geklungen haben mag, aber bitte lass mich das alles erklären und richtig stellen. Du weißt doch, dass ich mich oft… ähm ungeschickt ausdrücke.“
Zum ersten Mal sah sie in seine Augen und offenbarte ihm ihren trotzigen Blick. „Ich werde mitkommen, wo auch immer du mich hinbringen willst. Aber verlass dich nicht darauf, dass ich dir so einfach verzeihe nur weil du irgendetwas Romantisches geplant hast, verstanden?“
„Woher weißt du…“
„Ron. Er hat es Hermine erzählt und ich habe einen Teil mitbekommen und Hermine dann ausgequetscht.“ Ginny schob ihr Kinn leicht vor.
Harry konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. Das war seine Ginny, so kannte und liebte er sie.
„Dann lass uns gehen!“ Er zog sie vom Bett hoch und bemerkte zum ersten Mal wie hübsch sie gerade aussah, aber das würde er sich für später aufheben.
Leise schlichen sie sich zur Vordertür hinaus, um nicht bemerkt zu werden, bevor Harry Ginny an sich drückte und mit ihr apparierte.
Still schweigend gingen sie auf das Haus der Potters zu. Ginny wollte nichts sagen und Harry war viel zu aufgeregt, um überhaupt einen klaren Gedanken fassen zu können. Immer wieder ging er die Worte durch, die er Ginny sagen wollte. Erst jetzt fiel ihm auf, dass er immer noch die Jeans und den Pullover vom Nachmittag trug. Er hatte ganz vergessen sich seinen Festumhang anzuziehen, doch jetzt blieb dafür keine Zeit mehr. Er musste Ginny eben mit seinen Worten überzeugen.
Als Harry den Weg zum Garten einschlug, blieb Ginny verwirrt stehen.
„Warum gehen wir nicht rein? Ich dachte, du willst mir das Haus zeigen?“
Harry, dem vor Nervosität schon ganz schlecht wurde, blieb ebenfalls stehen. „Nein, ich war selber noch nicht im Haus. Ich wollte das alles gemeinsam mit dir erleben und teilen. Vielleicht können wir das später machen…“
Er ging weiter und führte Ginny an seiner Hand in die hintere Ecke des Gartens. Als sie das Vorbereitete sah, entwich ihr entgegen ihres Willens ein leicht überraschter Ausruf.
Jetzt war es also so weit, dachte sich Harry. Nun musste er Ginny fragen, aber wie sollte er anfangen? In Gedanken war es alles so einfach… Aber jetzt wo er vor ihr stand, konnte er keinen Ton herausbekommen…
„Harry? Ist alles in Ordnung? Du siehst irgendwie schlecht aus…“
Das kann doch nicht so schwer sein, ich hab schon ganz andere Dinge hinter mich gebracht und schließlich ist es das was ich will…
Doch plötzlich waren alle vorbereiteten Worte aus seinem Kopf wie weggeblasen.
„Ginny, ich…“. Ein letztes Mal atmete Harry noch tief durch. „Was du vorhin gehört hast, war völlig falsch ausgedrückt, ich liebe dich und ich will dich heiraten und das auch nicht erst in zwanzig Jahren. Ich hatte mir das alles nur ganz anders vorgestellt und wollte, dass du das Beste bekommst, weil du das Beste verdienst.“ Harry ergriff Ginnys Hände und blickte ihr tief in die Augen, in denen er Tränen schimmern sehen konnte.
In diesen Augen sah er das Einzige, das zählte. Ginnys und seine Liebe. Er blickte zu den Lichtern und dem Teich und begriff, dass es nicht darauf ankam, was er vorbereitet oder einstudiert hatte. Es zählte einzig und allein, was er fühlte.
„Wenn ich mit dir zusammen bin, kann ich der Mensch sein, der ich wirklich bin, weil du den wahren Harry in mir erkennst. Nicht den berühmten Harry Potter, sondern wirklich mich. Du machst mich unglaublich glücklich, mit dir kann ich über alles lachen, aber gleichzeitig auch über ernste Dinge sprechen. Ich fühle mich einfach vollkommen wenn ich mit dir zusammen bin und ich weiß, dass es dir auch so geht. Das kann ich an deinen Augen ablesen, wenn du mich mit ihnen anlächelst, aber auch wenn du mich zornig anfunkelst, weil ich mich mal wieder wie ein Idiot benommen habe.“
Auf Ginnys Gesicht erschein ein Lächeln, das den wahren Wert von Harrys Worten zeigte.
Never knew, I could feel like this,
Like I've never seen the sky before
Want to vanish inside your kiss
Everyday I love you more and more
Listen to my heart, can you hear it sing
Telling me to give you everything
Seasons may change, winter to spring
But I love you, until the end of time
Come what may, come what may
I will love you, until my dying day
“Mir ist klar geworden, dass ich keinen einzigen Tag meines Lebens ohne dich verbringen will. Ich will für immer mit dir zusammen sein, jeden Morgen mit dir gemeinsam aufwachen und das Lächeln genießen, dass auf deinem Gesicht erscheint, wenn du mich ansiehst. Ich will dir jeden Tag meines restlichen Lebens ein Lächeln zum Aufwachen schenken, ganz egal, ob draußen die Sonne scheint oder es in Strömen regnet. Ich will nicht nur mit dir zusammen sein, ich will eine Familie mit dir gründen und bis zum Ende glücklich mit dir leben. Ich will einfach alles mit dir teilen.“
Harry kniete sich vor Ginny, der langsam einzelne Tränen aus den Augen liefen.
Suddenly the world seems such a perfect place
Suddenly it moves with such a perfect grace
Suddenly my life doesn't seem such a waste
It all revolves around you
And there's no mountain too high, no river too wide
Sing out this song and I'll be there by your side
Storm clouds may gather,
And stars may collide
Jetzt griff Harry in seine Hosentasche und holte das kleine, rote, samtene Kästchen aus seiner Jeanstasche.
„Ginny, ich liebe dich mehr als alles andere auf der Welt und ich wünsche mir nichts sehnlicher als dich zu heiraten und all das mit dir zu teilen, was ich eben beschrieben habe.“ Harrys Stimme begann leicht zu zittern und mit feuchten Händen öffnete er das Kästchen, in dem ein eleganter, zierlicher weißgoldener Ring schimmerte. Er war mit einem kleinen hellblauen Stein besetzt, der mit Ginnys Augen um die Wette strahlte.
„Ginerva Molly Weasley, möchtest du mich heiraten und den Rest deines Lebens mit mir verbringen?“. Harry stockte der Atem und flehentlich blickte er in die Augen seiner großen Liebe.
Ginnys Augen wanderten zwischen dem Ring und Harrys Gesicht hin und her. Die Sekunden verstrichen und es kam Harry ewig vor, bis Ginny sich in seine Arme warf.
„Ja“, rief sie glücklich aus. „Natürlich will ich dich heiraten, ich liebe dich doch auch so unendlich!“
Ihre Lippen fanden einander und gierig küssten sie sich, als wäre es ihr letzter Kuss und nicht der erste am Beginn eines neuen Lebens.
Als sie sich voneinander lösten, steckte Harry Ginny sanft den Ring an ihren Finger und strahlte dabei übers ganze Gesicht.
But I love you
Til the end of time
Come what may, Come what may
I will love you, until my dying day
Oh come what may, come what may
I will love you
Until my dying day
Suddenly the world seems such a perfect place
Come what may, Come what may
I will love you
Until my dying day
An diesem Abend hörte man noch lange das glückliche Lachen zweier junger Menschen aus dem Garten der Potters und wenn man ganz genau hinsah, dann konnte man sehen wie ein schwarzhaariger junger Mann seine rothaarige Verlobte in seinen Armen umher wirbelte.
-ENDE-
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