von Lilienblüte
Während Narzissa und Andromeda noch vor Schreck erstarrt waren, reagierte Bellatrix blitzschnell. Noch ehe Andromeda etwas tun konnte, hatte Bellatrix ihren Zauberstab erhoben und Andromeda lag am Boden.
„Nein! Lass sie in Ruhe!“, schrie Narzissa und stellte sich zwischen ihre Schwestern.
„Geh aus dem Weg, Zissy! Ich habe jetzt endlich die Chance zu tun, was ich schon vor zwanzig Jahren hätte tun sollen.“
„Töte sie nicht!“ Narzissas Augen waren voller Angst.
„Sie ist eine Blutsverräterin! Avada Keda- “, doch noch bevor Bellatrix zu Ende sprechen konnte, hatte Narzissa ihre Schwester gepackt und war mit ihr disappariert. Als derzeitige Herrin von Malfoy Manor war sie trotz des eigentlichen Antidisapparierzaubers im Herrenhaus in der Lage zu disapparieren.
Bellatrix schaute wütend auf die Stelle, wo kurz zuvor noch ihre beiden Schwestern gewesen waren. „Das wirst du bereuen, Zissy!“, zischte sie.
***
„Du bist dir sicher, Bella?“
„Jawohl, Herr. Solange Lucius in Askaban sitzt, dürft Ihr Euch der Loyalität Narzissas nicht sicher sein. Sie ist schwach und überhaupt nicht davon überzeugt, dass das was wir tun, richtig ist. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass sie während Lucius Askabanzeit die Seiten wechselt.“
„Die Liebe zu Ihrem Sohn wird sie daran hindern. Ich werde Lucius vorerst nicht aus Askaban befreien, er verdient noch einige Monate völliger Kälte. Wir beide, Bella, wir wissen, wie es ist, lebendig begraben zu sein. Wir haben es beide erlitten, während Lucius dem Minister hinterhergelaufen ist, während Lucius ein normales Leben führte. Ich-großmütig wie ich bin- verzeihe ihm und was tut er? Er schafft es, diese Prophezeiung zu zerstören. Er verdient es, in Askaban zu sitzen.“
„Ja, Herr. Er verdient es.“
„Vielleicht sollten wir ihm einen Besuch abstatten und mitteilen, dass sein kleiner Sohn bald sterben wird. Das wird ein schöner Schock für den guten Lucius.“
„Darf ich sie töten?“
„Ich erteile die freie Hand, Bella. Der kleine Malfoy wird es als Ansporn nehmen, wenigstens seinen Vater noch vor dem Tod zu retten.“
Er betrachtete sie und fragte dann: „Du wolltest mir noch etwas sagen, Bellatrix.“
„Es ist nur- wegen Rodolphus, Herr. Er ist unheimlich eifersüchtig auf Euch und ich dachte, wenn Ihr ihm sagen würdet, dass es dafür keinen Grund gibt, habe ich zu Hause wieder eine friedliche Zeit.“
„Hol ihn herein.“
„Eifersucht, Rodolphus? Eifersucht?“ Drohend erhob Lord Voldemort seinen Zauberstab.
„Herr, ich habe nicht-“, begann Rodolphus, doch Lord Voldemort unterbrach ihn: „… das Recht, eifersüchtig zu sein? Nein, dieses Recht hast du ganz sicher nicht. Ich habe dir diese Frau anvertraut, meine beste Todesserin, damit ihr reinblütige Kinder bekommt und was hast du bisher hinbekommen? Nichts, Rodolphus, kein einziges Kind! Ich denke, es ist an der Zeit, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen!“
„W-was meint Ihr damit?“
„Der Sohn der mächtigsten Hexe und des mächtigsten Zauberers… es wird ein unbesiegbares Kind werden, ein Sohn, der mächtiger wird als es jemals zuvor ein Mensch geschafft hat. Du hast doch nichts dagegen, dass ich sie mir einmal ausleihe?“
Rodolphus schüttelte schnell den Kopf, trotzdem erhob der dunkle Lord erneut seinen Zauberstab: „Ich werde Eifersucht nicht dulden, nicht von dir, Rodolphus! Crucio!“
Die Schreie ihres Ehemannes nahm Bellatrix kaum wahr. Dass was sie beim Lauschen vor der Tür gehört hatte, war viel wichtiger: Es war eine Ehre, mit der sie niemals gerechnet hatte, ein Beweis, dass der dunkle Lord sie trotz der Pleite im Ministerium noch als seine beste Todesserin bezeichnete, eine Traum, von dem sie niemals gedacht hatte, dass er in Erfüllung gehen könne. Sie sollte die Mutter von Lord Voldemorts Sohn sein.
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