von Lilienblüte
@Lissa Snape: Freut mich, dass dir auch die luciusfreien Chaps gefallen. Du musst dich übrigens nit mehr lange gedulden, noch ein Chap, dann taucht der wieder auf. *würg* Und, noch schön gefeiert gestern?
@Hermine*Granger: Macht doch nichts, du hast dich doch sogar bei mir abgemeldet :-) Wie war dein Urlaub denn?
@hermine-lily: Mir hat sie auch leid getan. Aber Sirius ist eben dieser Mensch, der immer auf der gute Seite stand und für die andere Seite absolut kein Verständnis hat. Naja, und wenn Zissy dir jetzt schon leid tut, dann wird das Mitleid für sie ab jetzt noch größer…
@Dobby der Hauself: Ja, die beiden haben sich wieder vertragen… aber ob das so bleibt … ?
Viel Spaß mit dem neuen Chap!
Liebe Grüße, Nymphadora Tonks-Lupin
Dumbledore war beerdigt und Sirius und Narzissa hätten nach ihrem überstandenen Streit doch wieder genauso glücklich werden können wie zuvor. Doch trotz aller Versöhnung war dieser Streit nicht ganz vergessen, denn er hatte eines gezeigt: Narzissa würde ihre Todesservergangenheit nicht so schnell hinter sich lassen können und es würde immer wieder Streit deswegen geben, weil Sirius sich nicht vorstellen konnte, wieso sie manchmal so falsch gehandelt hatte.
Und dann geschah, was sie so lange befürchtet hatten. Narzissa war noch oben im Bad, während Sirius schon unten in der Küche stand und Frühstück machte, als Remus mit todernster Miene hereinkam.
„Sirius, es ist etwas Schreckliches geschehen.“
Sirius fuhr herum und fragte: „Ist wer gestorben?“
„Lucius ist aus Askaban ausgebrochen. Wir hatten heute einen Zusammenstoß mit den Todessern und Lucius war dabei.“
Sirius erstarrte. Dann schluckte er. Er hatte keine Ahnung, was das jetzt bedeuten würde, aber auf jeden Fall würde es alles nur noch schlimmer machen.
„Soll ich es ihr sagen, oder willst du das tun?“
„Ich werde es ihr sagen.“
Narzissa stand im Bad und bürstete sich ihre Haare. Sie erkannte sofort, dass etwas passiert sein musste.
„Was ist geschehen, Sirius?“
„Lucius ist wieder draußen.“
Narzissa zuckte zusammen. Es war klar gewesen, dass das passieren würde und doch traf es sie wie ein Schlag. Sie wurde leichenblass und begann zu zittern.
Sirius wusste nicht, was er tun sollte. Vorsichtig fragte er: „Narzissa? Ich wünschte, ich hätte dir das ersparen können.“
„Halt mich fest, Sirius.“ Sirius nahm sie in seine starken Arme, aber anders als zuvor tröstete es Narzissa nicht mehr. Zu groß war nun die Bedrohung für sie. Und nicht nur für sie. Narzissa dachte an ihren kleinen Jungen, der Lucius nun hilflos ausgeliefert war. Sie hatte ihn immer vor seinem Vater beschützt und jetzt war er nicht mehr da und ihr kleiner Draco war ganz allein. Sie konnte ihn doch nicht allein lassen. Sie konnte doch nicht ihr eigenes Glück vor das Glück ihres Kindes stellen.
Am nächsten Tag war es endgültig vorüber. Narzissa stand am Wohnzimmerfenster und schaute in den Sommerregen hinaus. Sie hatte eine Entscheidung getroffen. Das Schlimmste an dieser Entscheidung war, sie Sirius mitzuteilen. Am liebsten hätte sie sich aus dem Staub gemacht, ohne ihm etwas zu sagen, aber das war nicht ihre Art und es wäre absolut unfair ihm gegenüber gewesen, wo er sie in den letzten Monaten so liebevoll behandelt hatte.
Narzissa holte tief Luft, als Sirius den Raum betrat. Sie musste allen ihren Mut aufbringen, um ihm das zu sagen. Langsam drehte sie sich zu ihm um. Er erschrak über ihren ausdruckslosen Blick.
„Ich werde zu Lucius zurückkehren.“
„Das wirst du nicht. Narzissa, du brauchst keine Angst mehr, vor ihm zu haben. Ich werde dafür sorgen, dass er dich nicht findet.“ Sirius wollte sie in den Arm nehmen, aber Narzissa wehrte ab.
„Es ist mir bestimmt nicht leicht gefallen, diese Entscheidung zu treffen. Aber ich tue es für Draco. Ich kann ihn nicht alleine bei Lucius lassen.“
„Der Orden konnte Draco das ganze letzte Jahr beschützen. Wir können das auch weiter tun. Wir können ihn herholen und dann bleibt ihr beide hier.“
„Draco war bei Dumbledore vor dem dunklen Lord sicher. Aber Dumbledore ist tot und Lucius ist nicht der dunkle Lord. Der dunkle Lord hat nur Interesse an Draco, weil er sich an Lucius rächen sollte. Aber Lucius… wir sind seine Familie. Und er würde niemals aufgeben, uns zu finden. Ich könnte mit Draco ans Ende der Welt fliehen, er würde uns trotzdem finden. Und dann … .“ Narzissa erschauerte unwillkürlich. „Nein, dann gehe ich lieber freiwillig.“
„Hast du dir mal überlegt, dass er vielleicht von uns weiß? Was glaubst du, tut er, wenn Snape ihm alles erzählt hat?“
„Ich werde es überleben. Sirius, es tut mir so Leid. Ich habe mir gewünscht, mit dir mein Leben zu verbringen. Aber es darf nicht sein.“ Narzissa schloss ihre Augen, damit Sirius ihre Tränen nicht sah.
Sirius schluckte. Er konnte und wollte ihre Entscheidung nicht verstehen. Es war vollkommen verrückt. So sehr konnte sie Draco doch gar nicht lieben, dass sie dafür wieder alles aufgab. Wenn sie jetzt zu ihm zurückkehrte, würde sie wieder zu der verunsicherten, schwachen Frau werden, die sie gewesen war, als sie zum ersten Mal im Hauptquartier aufgetaucht war.
„Bitte geh nicht!“
„Ich kann nicht von dir verlangen, meine Entscheidung zu verstehen. Aber du musst mir eins glauben: Ich liebe dich wirklich.“
Narzissa küsste ihn. Der Kuss brannte auf ihren Lippen. Es würde das letzte Mal sein, dass sie sich so lebendig fühlte. Ab jetzt würde sie wieder anfangen, ein Leben zu leben, bei dem es sich anfühlte, als würde es jemand anderem gehören. Ein Leben als Gefangene. Die Tränen liefen ihr über das Gesicht, als sie den Raum verließ.
„DANN RENN DOCH IN DEIN EIGENES UNGLÜCK! ICH WERDE DIR KEINE TRÄNE NACHWEINEN!“, rief Sirius ihr hinterher. Als die Haustür ins Schloss fiel, fing er an zu weinen. Es tat unheimlich weh, die Frau, die er liebte zu verlieren und zu wissen, dass sie da, wo sie hinging, sehr unglücklich werden würde.
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