von LilienblĂŒte
Es hat zwar lÀnger gedauert, als ich gedacht habe, hatte etwas Schwierigkeiten beim Formulieren des neuen Chaps. Aber hier ist es:
Und so blieben sie bei Lucius. Narzissa lebte in stĂ€ndiger Angst vor einer erneuten Vergewaltigung, aber Lucius hielt sich zurĂŒck. Nach dem letzten Vorfall verhielt er sich ihr gegenĂŒber höflich und distanziert, behandelte sie zuvorkommend wie eine Fremde und Narzissa war es recht so. Seitdem er sie in jener Nacht halb tot geprĂŒgelt hatte, war nichts mehr in der Art geschehen. Narzissa wurde den Verdacht nicht los, dass Bella ihre HĂ€nde im Spiel hatte, denn anders konnte sie sich nicht erklĂ€ren, warum Lucius ihr gegenĂŒber so zahm geworden war.
Trotz der ungewöhnlichen Sicherheit im Hause Malfoy blieben Narzissa und Draco immer zusammen. Ohne den anderen fĂŒhlten sie sich einfach nicht mehr sicher. Keiner der beiden war im Ernstfall in der Lage den anderen gegen Lucius zu schĂŒtzen, denn Lucius war stark und beherrschte beinahe ebenso viele dunkle FlĂŒche wie Bellatrix. Doch die Liebe zwischen Mutter und Sohn gab ihnen zumindest ein wenig GefĂŒhl von Geborgenheit.
Sogar zu den Todessern hatte sich Narzissa wieder getraut. Dort hatte sie es nicht leicht. Es war schon immer schwer fĂŒr Narzissa gewesen, Todesserin zu sein, weil sie die Ideale und Werte nicht teilte, aber nun war es beinahe unertrĂ€glich geworden. Die Todesser hielten sie fĂŒr eine VerrĂ€terin und nur die Anwesenheit Bellas hielt sie davon ab, das auszusprechen. Der dunkle Lord hatte sie zur BegrĂŒĂung mit dem Cruciatus-Fluch gequĂ€lt. Narzissa hatte ihren Mann gesehen, wie er vom dunklen Lord gequĂ€lt wurde, und es hatte furchtbar ausgesehen, aber ihn selber zu erleiden war tausendmal schlimmer. Narzissa schaffte es nicht einmal mehr, Draco vorzuspielen, es hĂ€tte ihr nichts ausgemacht. Draco, der natĂŒrlich bei dem Todessertreffen dabei gewesen war, hatte schon nicht hinsehen können, als seine Mutter zuckend und schreiend am Boden lag und ihre Verletzungen, die sie nach der Folter hatte, beschĂ€mten ihn. Als sie nach dem Todessertreffen wieder zurĂŒck in Narzissas Zimmer waren und er die Schmerzen ihrer Wunden mit einem von ihm gebrauten Zaubertrank zu lindern versuchte, kamen ihm wieder die TrĂ€nen. Er fĂŒhlte sich so unglaublich schuldig gegenĂŒber seiner Mutter, die fĂŒr ihn all diese Qualen auf sich nahm.
âDu bist mein Sohn, Draco. Ich wĂŒrde fĂŒr dich sterben, das weiĂt du.â
Narzissa hatte in diesen Monaten kein schlechteres Leben, als vor ihrer Zeit im Orden. Es war jedoch wie Sirius ihr prophezeit hatte. âNun, da du weiĂt, wie es anders sein kann, wird es dich kaputt machen.â
Und er hatte Recht. Dieses Leben machte sie kaputt. In Narzissa begann ein Entschluss zu reifen.
Inzwischen war es Herbst geworden. DrauĂen tobten StĂŒrme und Gewitter. Narzissa wurde mit jedem Tag unglĂŒcklicher. Sie hatte in der letzten Zeit wieder viel an Sirius gedacht. Wenn sie sich jetzt vorstellte, statt in Malfoy Manor am Grimmauld Place zu sein und statt mit Lucius zusammen zu sein, mit Sirius zusammen hĂ€tte sein können, bereute sie ihren Entschluss. Sie vermisste ihn und auch die anderen. Ihr fehlte Andromedas FĂŒrsorge, Tonksâ gute Laune und Remus Ruhe.
Es war genau sechs Monate her, dass Narzissa zurĂŒckgekommen war, als Lucius beschloss, die Situation zwischen ihm und seiner Frau zu verĂ€ndern. Er wollte wieder eine Ehe mit ihr fĂŒhren und nicht mehr dieses kĂŒhle Nebeneinander.
Und so schnitt er eines Abends doch wieder die Vergewaltigung an. Draco war an diesem Abend im Auftrag des dunklen Lords unterwegs und Lucius schien es wohl deswegen als gute Gelegenheit zu sehen, sich wieder mit seiner Frau zu vertragen.
Er hatte Kerzen auf den Tisch gestellt und die Hauselfen hatten ein Festmahl zubereitet.
âNarzissa, ich möchte mich noch einmal bei dir entschuldigen fĂŒr das, was geschehen ist, als du wiedergekommen bist. Ich wĂŒnsche mir nichts mehr, als dass alles wieder so wird, wie in der Zeit, bevor ich nach Askaban kam.â
Narzissa erstickte beinahe an dem Hummer, den sie sich gerade in den Mund geschoben hatte.
Lucius stand auf und stellte sich hinter Narzissa. Er legte eine Schachtel auf den Tisch, nahm eine Kette heraus und legte sie Narzissa um den Hals. Die Kette war schwer und schwer lag dieses Geschenk auch Narzissa im Herzen. Eine Kette! Kein Collier der Welt könnte teuer genug sein, um das wieder gut zumachen, was er ihr angetan hatte.
FrĂŒher hĂ€tte sie ihn jetzt umarmt, hĂ€tte ihm vergeben, was er getan hatte und alles wĂ€re wieder vergessen gewesen. Aber sie hatte sich verĂ€ndert. Sie konnte ihm das, was er ihr angetan hatte, niemals verzeihen. Ihr wurde in diesem Moment klar, dass sie trotz allem immer noch auf eine Versöhnung mit Lucius gehofft hatte. Aber sie konnte es nicht mehr. Es war vorbei. In ihrem Herzen war kein Platz mehr fĂŒr ihn. In ihrem Herzen war nur noch Platz fĂŒr einen Mann. Einen Mann, der sich diesen Platz in ihrem Herzen auch verdient hatte.
Narzissa riss sich die Kette vom Hals hinunter und legte sie Lucius in die Hand.
âDu kannst dir meine Liebe nicht lĂ€nger mit Geschenken erkaufen. Ich bin anders als frĂŒher, Lucius.â
Narzissa ging in ihr Zimmer und schrieb einen Brief an Sirius.
Gegen drei Uhr in der Nacht kam Draco zurĂŒck und Narzissa lieĂ ihn in ihr Zimmer. Erstaunt blickte er auf die gepackten Koffer, die auf dem Boden standen.
âIst wieder was passiert, Mum?â, fragte er besorgt.
âNein. Aber mir ist gerade klar geworden, dass ich mein Leben an einen Mann verschwendet habe, der es nicht verdient. Und das werde ich keinen Tag lĂ€nger tun.â Narzissa war voller Energie. Diesmal wĂŒrde sie sich nicht aufhalten lassen! Ihre Ehe mit Lucius war vorĂŒber.
âUnd wenn er uns wieder erwischt?â
âSirius holt uns. Wenn er dabei ist, kann Lucius uns nicht wieder aufhalten.â
âWas wird dein neuer Freund sagen, wenn ich mitkomme? Immerhin ist er Potters Pate.â
âEr wird sich freuen, Draco. Er weiĂ, wie sehr ich dich liebe. Und um meiner Willen wird er auch dich lieben.â
Danke an meine BETA Hermine*Granger fĂŒrs Lesen und die VerbesserungsvorschlĂ€ge. Kommis?
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