von Lilienblüte
Re-Kommis gibt es diesmal in meinem FF-Thread: Mein FF-Thread
Ich würde mich natürlich riesig freuen, wenn ihr auch diesmal wieder so fleißig kommentiert. Wie jedes Mal ein Dankeschön an Hermine*Granger für die gute BETA-Arbeit! *knuddel*
Wünsche euch viel Spaß beim Lesen.
Liebe Grüße, Nymphadora Tonks-Lupin!
Vom Eberkopf aus gelangten sie in den Raum der Wünsche, indem sich alle Kämpfer und Kämpferinnen auf Seiten des Ordens trafen. Narcissa schossen tausend Gedanken im Kopf herum. Die Schlacht würde bestimmt viele Opfer fordern. Während sie sich im Raum umblickte, fragte sie sich, wer von ihnen den nächsten Tag noch erleben würde. Vielleicht würde sie selbst zu den heutigen Opfern gehören, vielleicht würde sie selbst den heutigen Tag nicht mehr überleben. Was würde werden, wenn - Narzissa wurde das Herz schwer - Sirius den Kampf nicht überleben würde? Was, wenn Sirius jetzt von ihrer Seite gerissen würde? Narzissa blickte auf die Personen, die ihr alle so nahe standen. Vielleicht würde ihr eigener Sohn in seinem ersten Kampf auf der guten Seite getötet werden. Für seinen Verrat stand er sicher, genau wie sie, ganz oben auf der Todesliste. Vielleicht würde aber heute auch die fröhliche Tonks sterben, oder Remus, der endlich sein Glück gefunden hatte.
Sirius hatte den Raum nach einer Person abgesucht und nun endlich hatte Harry seinen Paten entdeckt.
„Sirius!“ Harry kämpfte sich durch die Menge zu ihm durch und umarmte Sirius.
„Harry, ich bin so froh, dass es dir gut geht.“
„Es tut mir Leid, dass ich mich nicht melden konnte. Es war zu unsicher.“
„Ich weiß. Ich hatte nur solche Angst um dich. Konntest du wenigstens alle finden?“
„Einer fehlt noch. Deswegen wollen die anderen einen Kampf beginnen, um uns Zeit zu verschaffen“, sagte Harry. Dann erblickte er Narzissa und Draco, die direkt hinter Sirius standen. „Sie ist zurückgekehrt?“
„Ja. Narzissa und Draco haben Lucius verlassen.“
Was würde werden, wenn Harry Potter starb? Das konnte nur den Sieg des dunklen Lordes bedeuten und wie würde es sein, wenn der dunkle Lord endgültig gewann? Wie würde es ihr ergehen? Entweder würde man sie töten, oder der dunkle Lord würde sie lange foltern. Narzissa erinnerte sich noch gut an die Qualen seines Cruciatus-Fluches. Und dieses Mal würde Bella sicher nicht mehr auf ihrer Seite stehen. Wenn die dunkle Seite gewann, müsste sie auch sicherlich wieder zu Lucius zurückkehren…. Narzissa blickte auf Harry Potter und wusste, dass dieser Junge ihr Schicksal entscheiden würde.
Draco, der sich bisher ganz ruhig verhalten hatte und nur schüchtern im Raum umhergeblickt hatte, als wüsste er nicht, was er hier eigentlich sollte, räusperte sich.
„Ähm, Potter?“
„Malfoy?“, entgegnete Harry sehr kühl.
Draco musste bei seinem kühlen Blick allen Mut aufbringen, um weiterzusprechen.
„Ich… also ich wollte… Potter, ich habe jede Menge Fehler gemacht. Ich habe in den letzten Monaten ziemlich viel eingesehen, von dem, was ich alles falsch gemacht habe. Ich möchte mich … bei dir entschuldigen.“
Harry sah ihn erstaunt an. Eine Entschuldigung war das Letzte, was er vom stolzen Draco Malfoy erwartet hatte. Aber Draco hatte sich geändert. Er wollte mit seinem alten Leben aufräumen und dazu gehörte eben auch eine Aussöhnung mit Potter. So schwer es ihm auch gefallen war, sich bei seinem Erzfeind zu entschuldigen.
„Alles in Ordnung mit dir, Malfoy?“
Draco schluckte. Es war klar gewesen, dass Harry so reagierte und denken würde, er sei krank oder dergleichen.
Doch nun legte Sirius einen Arm um Draco: „Er hat sich verändert, Harry, das kannst du ihm ruhig glauben. Ich finde, er ist ein ganz erträglicher Junge geworden.“
Draco lächelte ihm dankbar zu. Sirius war einfach großartig.
Harry sah ihn einen Moment an und überlegte, dann streckte er Draco seine Hand hin, die Draco rasch ergriff. „Also gut. Dann - willkommen auf unserer Seite.“
Dann begann die Schlacht. Die Todesser hatten die Schutzzauber der Ordensmitglieder durchbrochen und waren in die Schule eingedrungen.
Es war für Narzissa ein völlig neues und unglaublich gutes Gefühl für etwas zu kämpfen, für das es sich lohnte.
Mitten im Kampf sah sie auf einmal, wie ihr Schwager Rodolphus auf sie zugerannt kam. Sie erhob ihren Zauberstab, um ihn zu schocken, aber Rodolphus hob die Arme.
„Narzissa, nicht töten!“, rief er. „Ich will nicht gegen dich kämpfen! Ich brauche deine Hilfe! Bella braucht deine Hilfe!“ Er zog Narzissa aus dem Kampfgetümmel heraus und diese ließ sich, zwar widerstrebend, mitziehen.
„Bella braucht deine Hilfe!“, wiederholte er. Er schien völlig durcheinander zu sein.
„Was hat sie denn?“
„Sie bekommt das Kind!“
„Bella … ist schwanger?“
„Ja, und ausgerechnet heute hat sich das Kleine dann entschlossen zu kommen! Bitte, sie liegt ganz alleine in einem Raum und ich habe absolut keine Ahnung, was ich tun soll. Bitte hilf ihr, Narzissa. Auch wenn ihr auf unterschiedlichen Seiten steht, sie ist deine Schwester! Und sie hat dir auch damals geholfen… mit Lucius. Sie verteidigt dich noch immer vor dem dunklen Lord.“
„Ist ja gut“, beruhigte ihn Narzissa. „Ich werde ihr Kind holen. Bring mich zu ihr.“
Bella lag schreiend in einem Raum fernab des Kampfgetümmels. Narzissa musste nur einen kurzen Blick auf ihre Schwester werfen, um zu sehen, dass die Geburt schon kurz bevor stand.
„Bella? Mach dir keine Sorgen. Ich bin jetzt da. Ich werde dir helfen.“
„Ich sterbe, Zissy!“
„Du stirbst nicht! Ich bin jetzt da, Bella.“
„Ich sterbe, Narzissa, ich weiß es genau.“
Narzissa tupfte ihrer älteren Schwestern den Schweiß von der Stirn und sagte noch einmal beruhigend: „Bella, es ist nicht das erste Mal, dass ich ein Kind hole.“ Von wem das erste Kind war, verschwieg sie wohlweislich. „Jede Frau denkt bei der ersten Geburt, sie würde sterben, das habe ich auch getan.“
Narzissa hielt noch ein Weilchen Händchen und dann gebar Bellatrix auch schon einen gesunden Jungen.
„Nie wieder! Nie wieder solche Qualen!“
Narzissa gab ihrer Schwestern ihr kleines Baby, eingewickelt in ein Handtuch, in den Arm.
„Es ist vorbei, Bella. Du hast es geschafft.“
„Ist es ein Junge?“
„Ein wunderschöner Junge.“
Narzissa blickte auf ihre Schwester. Mit ihrem Sohn im Arm war sie nicht länger die furchteinflößende Todesserin. Sie sah wieder aus wie ihre geliebte ältere Schwester. Narzissa beschloss, einen letzten Versuch zu unternehmen, Bellatrix auf ihre Seite zu ziehen.
„Bella?“
Nur mühsam konnte Bella den Blick von ihrem Sohn nehmen. „Ja?“
„Willst du dieses Kind wirklich zu einem neuen dunklen Lord erziehen? Schau ihn dir an. Er ist süß und unschuldig.“
„Ich habe dieses Kind dem dunklen Lord geboren. Es ist ein Geschenk an ihn.“
„Bella… ich habe unsere Kindheit nicht vergessen und niemand weiß so gut wie ich, dass du im Grunde deines Herzens ein liebevoller Mensch bist. Lass diesen Menschen wieder in dir zum Vorschein kommen. Verdränge nicht länger jegliche Gefühlsregung.“
„Nur schwache Menschen haben Gefühle. Und was aus solchen Menschen wird, merkst du an dir. Sieh dich doch an - du hast dich zwanzig Jahre von deinem Mann demütigen lassen und bist dann abgehauen zu einem Blutsverräter, der dich noch viel weniger verdient. Wegen ihm hast du deine Ideale verraten - die Ideale, die uns als Kindern beigebracht wurden.“
„Es waren nicht die meinen. Es waren die unserer Eltern, die von Lucius, deine Ideale. Meine Ideale sind die des Ordens - wir alle kämpfen für den Frieden.“
„Der Frieden ist etwas für die Schwachen.“
„Du hast immer nur gekämpft. Bellatrix, bitte, kehr dich ab von deinem Weg. Komm mit mir, der Orden wird dich und dein Kleines beschützen. Ich weiß doch, dass du nicht wirklich böse bist. Du hast fünfzehn Jahre in Askaban gesessen und das hat dich so hart gemacht. Du musstest aushalten, was kein Mensch aushalten kann. Aber Bella, noch hast du ein Herz! Ich habe es gemerkt, als du so zu mir gehalten hast, als Lucius mich vergewaltigt hat und ich merke es nun wieder, wenn du dein Kind in deinen Armen hältst. Du hast noch Gefühle! Steig bei den Todessern aus und kehre zurück zu Andromeda und mir.“
Bellatrix ließ ihr verrücktes Lachen hören: „Zu dir? Zu Andromeda? Zu meinen Blutsverräterschwestern? Niemals! Ich bin die einzige wahre Black, die noch übrig ist!“
Narzissa holte tief Luft. Sie musste allen Mut zusammen nehmen, um noch einen Vorstoß zu wagen, aber es ging hier schließlich um ihre Schwester: „Ich will, dass du mit mir kommst. Es wäre besser, für dich und für das Kind.“
„Mein Kind wird beim dunklen Lord erzogen. Es wird das mächtigste Kind – jeder wird seinen Namen kennen und niemand wird wagen, ihn auszusprechen.“
„“Beim dunklen Lord erzogen“- siehst du? Das ist es, was er vorhat. Er wird dir dein Kind wegnehmen, Narzissa.“
„Das tut er nicht! Er wird mich als die Mutter seines Kindes höher ehren, als alle anderen! Ich werde an seiner Seite stehen und die Zaubererwelt in Angst und Schrecken regieren!“
„Er benutzt dich doch nur. Versteh das, Bella, er nutzt deine Liebe zu ihm aus!“
„Er liebt mich auch!“
„Der dunkle Lord kann nicht lieben, Bella, und das weißt du!“
„Ich werde ihn niemals verlassen.“
„Er wird dir niemals deinen Traum erfüllen und dich lieben! Du wirfst dein Leben fort! Bella, bitte, werde wieder die Schwester, die du einst warst! Empfindest du denn keine Reue beim Töten und Foltern? Bella, du warst nicht immer so herzlos. Wechsle auf unsere Seite.“
„Ich habe kein Herz mehr in mir, Narzissa. Sollte ich es jemals gehabt haben, ich habe es in Askaban verloren. Sollte ich etwas Sanftes in mir gehabt haben, ich habe es verloren. Nur so konnte ich den Schrecken von Askaban überleben. Und dann kam der dunkle Lord und befreite mich aus meiner Gefangenschaft. Er hat mich gerettet!“
„Weil er seine beste Todesserin brauchte, nicht weil er dich liebte, Bella.“
„Gib es auf, Zissy. Wir haben uns für verschiedene Seiten entschieden. Andromeda und du auf der einen Seite, ich auf der anderen. Geh jetzt, Zissy! Wir werden uns gleich im Kampf gegenüberstehen, in einem Kampf auf Leben und Tod!
Rodolphus, der kurz den Raum verlassen hatte, schob Narzissa nun hastig zur Tür: „Du musst gehen. Er kommt. Danke Narzissa, dass du meine Frau gerettet hast.“
„Rodolphus, bitte, wechselt die Seiten.“
„Raus hier, Narzissa. Sonst bringt er dich um.“
Narzissa verließ wie betäubt den Raum. Sie hatte immer noch gehofft, dass ihre Schwester genauso wie sie selber den richtigen Weg noch erkennen würde, dass sie umkehren und auf die gute Seite wechseln würde. Nun erkannte Narzissa, dass es hoffnungslos war. Die Treue zum dunklen Lord war Bellatrix wichtiger als alles andere - wichtiger als ihr Leben und auch wichtiger als das ihrer Schwestern. Und in diesem Moment wusste Narzissa, dass es heute Abend zu einer Entscheidung kommen würde. Gleich würden sie einander gegenüberstehen. In einem Kampf auf Leben und Tod - wie Bellatrix gesagt hatte. Und eine der beiden - sie oder Bellatrix - würde nicht überleben.
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