von Hauself
Hallo zusammen!
Ihr habt die 100 Kommi Grenzen geknackt! Gaaanz liebes Dankeschön an euch für eure zahlreichen Kommis! :-)
Und der riesen Keks als Dank an die 100. Kommischreiberin geht aaaan.... - blackangle13! Lass es dir schmecken. ;-)
Für den Rest gebe ich ne Runde Butterbier aus.
Viel Spaß beim nächsten Chap und einem netten Draco!
;-)
Liebe Grüße,
Hauself
Draco fühlte sich wie gerädert, als er am nächsten Morgen erwachte. Seine Hand wanderte über das Kissen, hin zu Hermine – zumindest dorthin, wie sie gelegen hatte. Sofort setzte Draco sich auf. Hatte sie ihn etwa schon wieder verlassen? Das würde er nicht verkraften, da – nein, er würde es nicht ZULASSEN, dass sie wieder verschwand. Denn ein Malfoy ließ so etwas nicht mit sich machen. Es hatte nichts damit zu tun, dass er sie langsam… sympathisch fand. Einzig und allein sein Image und sein Stolz zählten. Dennoch war Draco erleichtert, als er das Wasserrauschen vernahm. Sie war im Bad, gleich nebenan und duschte. Ein erleichterter Seufzer entwich ihm und Draco war froh, dass dies niemand gehört hatte. Er war nur glücklich, dass sie geblieben war, weil es ihr sonst sehr schlecht ergangen wäre, hätte sie seinen Zorn zu spüren bekommen. Das war alles.
Hermine duschte bereits seit einer Stunde, aber sie fühlte sich immer noch dreckig. Und es hatte noch nicht einmal etwas damit zu tun, dass sie Ron schon wieder betrogen hatte. Nein, sie wusste auch genau, warum Draco so grob gewesen war. Er hatte gewusst, dass sie nur mit ihm geschlafen hatte, um Geld von ihm zu bekommen. Und anscheinend hatte ihn das sehr wütend gemacht, obwohl Hermine sich nicht erklären konnte, warum dies so war. Gut, sie wollte sein Geld. Dafür tat sie genug Dinge, die sie sonst niemals getan hatte. Das war Draco doch von vornherein klar gewesen. Es war schließlich sein Plan gewesen. Warum also war er dann so böse auf sie?
Hermine schüttelte den Kopf. Er war ihr manchmal wirklich ein Rätsel. Zwar war der immer noch der arrogante, miese Ex-Slytherin in ihm, aber manchmal kamen Seiten an ihm zum Vorschein, die sie nicht einordnen konnte und die sie nicht verstand. Aber was machte sie sich darüber überhaupt Gedanken? Sie hatte noch nicht mal mehr eine Woche, um ihn davon zu überzeugen, ihr ein wenig Geld vorzuschießen. Sonst war ihre Mutter verloren. Also würde sie weiterhin bei ihm bleiben und irgendwie würde sie es schaffen, dass sie das Geld erhielt. Hermine stieg aus der Dusche und machte sich zurecht. Dann atmete sie einmal tief durch und trat zurück ins Schlafzimmer.
Draco hatte die Vorhänge zur Seite geschoben und die Fenster geöffnet. Eine sanfte morgendliche Brise strich durch das Zimmer, als Hermine die Badezimmertür geräuschvoll hinter sich schloss. Draco, der am Fenster gestanden und auf die Rasenflächen gestarrt hatte, drehte sich um. „Guten Morgen.“, wünschte er und betrachtete Hermine prüfend. Sie sah gut aus, nicht verweint oder verzweifelt. Aber – sein Blick fiel auf ihre nackten Arme – sie war von blauen Flecken übersät. Verletzungen, die wahrscheinlich nicht schlimm waren, aber die er ihr zugefügt hatte. Augenblicklich stellte sich ein schlechtes Gewissen bei ihm ein. „Hermine, ich…“, begann er, doch sie unterbrach ihn. „Guten Morgen, Draco. Ich muss mich ein wenig beeilen, sonst komme ich zu spät zur Arbeit. Wir sehen uns ja dann heute Abend.“ Sie ließ ihm gar keine Gelegenheit, sich zu entschuldigen. Was sollte er sonst tun?
Schnell fasste Draco einen Entschluss. „Ja, heute Abend… Ich dachte mir, wir könnten gemeinsam etwas Essen gehen, nachdem wir deine Mutter im Krankenhaus besucht haben. Hier in der Gegend gibt es ein schickes Muggelrestaurant, dort wären wir ungestört und niemand würde uns erkennen.“ Wieso pochte sein Herz nur so schnell, während er auf ihre Antwort wartete? Hermine sah in Dracos Gesicht, während sie abwog, ob sie zustimmen oder ablehnen sollte. Sie studierte seine Gesichtszüge und entschied sich schließlich, auf sein Angebot einzugehen. Eine Entschuldigung würde sie wohl nicht erwarten können für den letzten Tag, aber vielleicht war das eben seine Art, zu sagen, dass es ihm Leid tat. „Okay.“, sagte sie daher nur und drehte sich um, um zum Kleiderschrank zu gehen. Dabei bemerkte sie nicht, wie ein leichtes Lächeln über Dracos Gesicht huschte.
Für Hermine waren manche Tage einfach nicht lang genug. Sie hatte viel zu tun im St. Mungo und war total geschafft, als sie schließlich wieder auf Malfoy Manor war. Eigentlich hatte sie gar keine Lust, nun Essen zu gehen. Doch dadurch konnte sie natürlich auch ihre Mutter sehen und darum ging es schließlich. Da würde sie ein Abendessen mit Draco wohl auch überstehen. Hermine beschloss, sich nicht allzu chic zu Recht zu machen. Denn im Krankenhaus würde es wohl auffallen, wenn sie in einem teuren Kleid auftauchte, nur um ihre Mutter zu besuchen. Und Fragen konnte sie absolut nicht gebrauchen.
Also entschied sie sich für eine weiße Leinenbluse und einen dunkelblauen Rock, der ihr fast bis zu den Knöcheln reichte. Sie war gerade fertig umgezogen, als Draco im Zimmer erschien. Er trug eine schwarze Stoffhose und ein weißes Hemd. Hermine griff nach ihrer kleinen Handtasche, während Draco auf sie zueilte, ihre Hand in seine nahm und sie an seine Lippen hob, um ihr einen leichten Handkuss zu geben. Hermine starrte Draco überrascht an, doch dieser quittierte dies nur mit einem kleinen Grinsen. „Du siehst sehr hübsch aus. – Wollen wir dann?“ Hermine konnte nur nicken.
Der Krankenbesuch gestaltete sich nicht so, wie Hermine es sich erhofft hatte. Ihre Mutter sah einer Toten eher ähnlich als einer Lebenden und machte Hermine mehr denn je bewusst, wie wenig Zeit sie noch hatten. Am Liebsten würde sie einfach zurück nach Malfoy Manor apparieren und sich ins Bett legen, um für ein paar Stunden zu schlafen. Aber Draco hatte ihr einen Gefallen getan, indem er sie zu ihrer Mutter gebracht hatte, also durfte sie ihn jetzt nicht enttäuschen.
Daher sagte sie nichts und ließ es zu, dass er sie in das Restaurant führte, dass er ausgesucht hatte. – Und sie staunte nicht schlecht, als sie das kleine Fachwerkhaus erblickte, dass so gar nicht nach Dracos Geschmack aussah. Konnte es sein, dass er dieses kleine Gebäude mit den winzigen Fenstern und der heimeligen Atmosphäre extra für sie ausgesucht hatte? Hermine wagte kaum, dies zu glauben und doch schenkte sie ihm ein kleines Lächeln, als er sanft ihren Arm nahm und sie zu einem Tisch führte.
Wider erwarten gestaltete sich der Abend als sehr entspannend und – fast amüsant. Es dauerte nur bis zur Vorspeise und Hermine war seit Wochen mal wieder fast glücklich und konnte abschalten. Draco war ein angenehmer Gesprächspartner. Er erzählte, ohne sie zu langweilen, hörte ihr zu, wenn sie etwas berichtete und lachte an den passenden Stellen, wenn sie eine lustige Geschichte zum Besten gab. Wäre es nicht Draco Malfoy, könnte sie ihn fast mögen. Ob er als Liebhaber auch so rücksichtsvoll war? Hermine erschrak bei dem Gedanken. Wie konnte sie nur über so etwas nachdenken? Sie wusste doch, dass er grob, rabiat und rücksichtslos war. Das hatte er ihr schließlich erst kürzlich gezeigt. Andererseits – hatte sie es nicht auch schon anders erlebt?
Bei ihrem ersten Mal war es ganz anders gewesen. Ohne es sich gerne eingestehen zu wollen, dachte sie daran, wie sanft er gewesen war, er hatte nicht nur an sich gedacht und sich egoistisch das genommen, was er wollte. Und wenn er eine Freundin hatte, wäre er vielleicht sogar noch – liebevoller. Hermine schüttelte den Kopf. Sie wollte über so etwas doch gar nicht nachdenken. Aber irgendwie tat sie es ja dennoch. Und das ohne schlechtes Gewissen gegenüber Ron. – Ron, an ihn hatte sie schon länger nicht gedacht. Es tat weh, wenn sie an ihn dachte und das wollte sie vermeiden. Aber tief in ihrem Inneren setzte sich eine Entscheidung fest, die sie noch nicht akzeptieren wollte.
Draco beobachtete Hermine. Ihr Gesicht sprach Bände und er musste sich ein Grinsen verkneifen, als er sah, wie sie mit sich rang, ob sie dieses Essen wirklich genießen oder nur als Teil ihres Deals ansehen sollte. Er mochte es, sie anzusehen, wenn sie dachte, sie wäre mit sich und ihren Gedanken alleine. Er studierte gerne ihre Gesichtszüge, mochte es, den Blick über ihre weichen Lippen, die süße Nase und die wunderschönen Augen schweifen zu lassen. Wusste sie eigentlich, wie schön sie war? Draco unterdrückte ein Seufzen.
Er wollte es sich selbst nicht eingestehen, aber er begann, ernsthafte Gefühle für sie zu entwickeln. In den letzten Tagen war er häufiger bei Blaise gewesen und hatte sich Informationen über Hermine geholt. Was sie mochte, was ihr nicht gefiel – solche Dinge eben. Und er versuchte wirklich, nicht mehr so schroff zu ihr zu sein. Mittlerweile wusste er, dass es ein Fehler gewesen war, ihr diesen Deal vorzuschlagen. Aber einen Rückzieher würde er dadurch trotzdem nicht machen. Er würde ihrer Mutter helfen und er hoffte, dass er Hermine dazu bringen konnte, ihn zu mögen. – Zumindest ein kleines Bisschen. – Oder ein Bisschen mehr.
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