von Khira1403
Stille breitete sich in meinem Kopf aus, der Hut schien angestrengt nachzudenken. „ Ich denke Rae, ich habe meine Entscheidung gefällt. Du kommst nach…..
SLYTHERIN!“
Plötzlich wurde es wieder hell und ich blinzelte ins Licht. Am Tisch der Slytherins war großer Jubel ausgebrochen, während der Rest der Schülerschaft verhalten klatschte. Ich sah Harry und Ron, die geschockt zu Hermine starrten, ich sah Pansy, die arrogant die Brauen hochzog und ihre Arme vor der Brust verschränkte, während ich mich von meinem Sitzplatz erhob.
In meinem Kopf dröhnte es und ich erinnerte mich an Harrys Worte :„Zu diesen Ratten würde ich nie im Leben wollen…“ Tja… Nun war ich dort und jetzt würde ich auch das Beste daraus machen. Wenn ich jetzt schwach wäre, würde ich in diesem Haus niemals Fuß fassen, das war mir ganz klar bewusst. So straffte ich meine Schultern, hob mein Kinn an und ging ruhig auf den Haustisch der Slys zu. Um meine Lippen spielte ein lässiges Lächeln, während ich mir meine Haare aus dem Gesicht strich und an den ersten Schülern meines neuen Hauses vorbeiging. Als ich gerade Draco passieren wollte, griff er nach meinem Handgelenk und sah zu mir auf. „Raven… Hier… Du kannst hier sitzen!“ Jetzt hörte ich das erste Mal seine Stimme – sie klang wie dunkler Samt. Als ich ihm jedoch in die Augen blickte, sah ich nur Arroganz, Selbstverliebtheit und maßlose Selbstüberschätzung. Er winkte seinem Nebenmann genervt zu, dieser erhob sich knapp nickend von seinem Platz und ging zum Ende des Tisches, um sich dort zu niederzulassen.
So hatte er also für mich Platz geschaffen, dachte ich mir. Indem er einen anderen verscheuchte. Innerlich schüttelte ich mich und blickte ihm fest in die Augen. Mein Mund öffnete sich leicht und das Lächeln verschwand. „Nein danke…!“ Die Worte perlten wie klirrendes Eis von meinen Lippen und schienen ihn für einen Moment zu treffen, wenigstens schlich sich Verwirrung in seinen Blick, während er mich fassungslos anstarrte. Ich entzog mein Handgelenk seinem Griff und schaute kurz zu den anderen. Ebenso fassungslos. Anscheinend hatte Draco eine Position inne, der man nicht widersprach.
Naja…, dachte ich, …schon passiert. Also nickte ich ihm kurz zu und setzte mich ans Tischende. Genau neben den Jungen, den er vor Kurzem noch verscheucht hatte.
Er blickte hastig zu mir herüber und senkte seinen Blick wieder auf die Tischplatte. Ich seufzte leise auf, stützte mein Kinn auf meine verschränkten Hände und sah zum Lehrertisch auf, an dem sich der Mann mit dem weißen, langen Bart gerade erhob und zum Podium schritt. Seine Augen schweiften einmal kurz über die Schüler und er lächelte.
Dann begann er seine Rede. „Liebe Erstklässler, Willkommen. An unsere alten Hasen – Willkommen zurück! Ich freue mich mit euch auf ein neues Schuljahr in Hogwarts. Bitte bedenkt, dass der verbotene Wald nicht umsonst verboten ist und auch Mr. Filch hat mich darauf hingewiesen, dass sich seine Liste der allgemein nicht erlaubten Gegenstände schon wieder verlängert hat. Wer Interesse daran hat, kann sie gerne in seinem Büro in Augenschein nehmen!“
Er wollte gerade weitersprechen, da erklang hinter ihm ein lautes Räuspern. Alle Blicke, die soeben noch auf Professor Dumbledore, als den ich ihn mittlerweile identifizieren konnte, gerichtet waren, huschten zu einer kleinen Frau mit mausgrauen Haaren, die am Ende des Lehrertisches Platz genommen hatte. Jetzt erhob sie sich und gab den Blick auf ein scheußliches altrosa Kostüm und einen ebenso hässlichen rosa Umhang frei. Sie umrundete den Tisch und trat auf Professor Dumbledore zu. „Ich würde den lieben Schülerinnen und Schülern gerne etwas mitteilen, Professor Dumbledore, wenn Sie erlauben…?“ Sie lachte geziert und blinzelte mit leicht schräg gelegtem Kopf zu ihm auf.
Wenn der Schulleiter irritiert gewesen wäre, so hatte er es sich nicht anmerken lassen. Er lächelte kurz, verbeugte sich leicht und erwiderte: „Aber natürlich, Professor Umbridge. Wenn Sie in diesem Moment darauf bestehen…“ Dann nickte er ihr kurz zu und setzte sich wieder. Professor McGonnagall, die zu seiner Rechten saß, beugte sich sofort zischelnd zu ihm und begann verhalten zu gestikulieren. Auch die anderen Lehrer blickten fassungslos zum Podium und schüttelten leicht die Köpfe.
Professor Umbridge jedoch ließ sich nicht beirren und wandte sich in einem Klein-Mädchen-Getriller an die Schülerschaft, die ebenso wie die Lehrer verdutzt zu ihr aufsahen. Es hatte bis dato anscheinend noch nie jemand gewagt, den Direktor einfach so schnöde zu unterbrechen. Die Angelegenheit schien also recht interessant zu werden.
„Guten Abend, meine lieben kleinen Schülerinnen und Schüler! Ich freue mich, euch begrüßen zu dürfen und euch mitzuteilen, dass das Ministerium sehr an eurer Ausbildung interessiert ist. Deshalb hat unser hochverehrter Zaubereiminister Mr. Fudge - mich - Professor Dolores Umbridge, zu euch geschickt, um euch darin zu unterstützen, eure Schullaufbahn bestens abzuschließen.“ Sie lachte wieder gekünstelt auf, strich sich durch ihr kurzes, graues Haar und machte eine kurze Kunstpause. „Wenn ihr das Gefühl habt, als würdet ihr nicht Rückhalt bekommen oder dass ihr nicht genug gefördert werdet, dann bitte ich euch, mit mir zu sprechen. Ich werde euch nur zu gerne helfen eure Träume und Wünsche zu erfüllen. Auch das strebt das Ministerium an. Ich wünsche euch noch einen schönen Abend!“
Verhaltener Applaus erhob sich in der großen Halle und die meisten Schüler hatten sich schon während Umbridges Ansprache interessanteren Dingen zugewandt. So hatte auch ich begonnen, die Personen an meinem Tisch etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Ich liebte dieses Spielchen, jemanden zu beobachten, bis er Wind davon bekam und hinschaute. Gerade war ich bei Blaise Zabini angekommen.
Er kam mir jedoch zuvor und zwinkerte mir charmant zu. Ich zog die Augenbraue nach oben und nickte ihm leicht zurück. Blaise aber ließ sich davon anscheinend nicht stören, denn er fuhr weiter fort mich lächelnd anzustarren, bis er auf einmal einen Stoß in die Rippen bekam. Überrascht wandte er sich Draco zu, der ihn böse anfunkelte und ihm irgendwas zuzischte. Ich schüttelte leicht den Kopf. Oh Mann, das konnte ja noch heiter werden.
Mittlerweile hatte auch Professor Dumbledore seine Rede beendet und auf unserem Tisch erschienen die herrlichsten Speisen und Getränke. Begeistert goss ich mir einen Kelch Kürbissaft ein und nahm mir ein Stück Pastete, die ich genussvoll verspeiste. Auch die anderen griffen tüchtig zu, trotzdem leerten sich weder die Platten noch die Krüge. Es war wie im Himmel. Eine Weile war in der großen Halle nichts Weiteres zu hören als das Schlürfen und Schmatzen mancher Schüler und gelegentlich leise Tischgespräche. Aber irgendwann ist der Bauch einfach voll, und so lehnte ich mich nach meinem ausgiebigen Mahl zufrieden zurück und schmunzelte zufrieden vor mich hin.
Professor Dumbledore erhob sich erneut. „Nachdem wir nun ausreichend gefüttert und gewässert sind, wünsche ich euch eine ruhige Nacht und schöne Träume. Bedenkt, dass morgen früh um neun Uhr die Schule beginnt. Eure Stundenpläne habt ihr bereits mit euren Bücherlisten erhalten. Die Erstklässler melden sich bitte nach dem Frühstück bei ihren Hauslehrern.“ Bei diesem Worten nickte er auch mir zu und ich lächelte zurück. Die Lehrer erhoben sich und verließen geschlossen die Große Halle und auch so manche Schüler standen schon auf und strebten dem Ausgang zu.
Ich machte ebenfalls Anstalten aufzustehen, jedoch hatte ich keine Ahnung, was ich jetzt tun sollte. Etwas unschlüssig sah ich mich an meinem Haustisch um, als Blaise auf mich zukam. „Raven, richtig? Ich bin Blaise, Blaise Zabini. Vertrauensschüler der Slytherins.“ Ich nickte kurz und er fuhr fort. „Ich bringe dich jetzt zu deinem Schlafsaal, dein Gepäck ist bereits dort. Wenn du etwas brauchst, dann gib Bescheid, ok?“ Er lächelte charmant und strich sich mit einer jungenhaften Geste eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
Ich war irritiert. Der sollte doch eigentlich ein absolutes Ekel sein? Warum war er nun plötzlich so nett und verständnisvoll? Komisch… Aber naja… Versteh einer die Kerle. Ich beschloss reserviert zu bleiben, verkniff mir also ein sonst übliches Lächeln und erwiderte lediglich: „Wollen wir dann? Ich bin echt müde!“ Scheinbar gelangweilt sah ich zu ihm auf und bemerkte zufrieden, dass seine charmante Fassade einen kleinen Riss bekam. Er musterte kurz den Haustisch, an dem sich auch Draco Malfoy mit seiner Leibgarde erhob und auf uns zuschlenderte.
Kurz vor mir blieb er stehen und sah mir forschend in die Augen. „Respekt Montescue… Das vorhin hätte kaum einer gewagt. Aber du bist ja neu…“, er zog das Wort gelangweilt in die Länge, „und hast deshalb noch keinen Plan wie's hier läuft.“ Selbstsicher grinste er mich an und fuhr fort: „Aber du wirst es schon noch lernen! Ich bin Draco… Draco Malfoy.“ Er deutete auf die zwei tumben Typen, die mir schon im Zug aufgefallen waren. „Und das sind Crabbe und Goyle, meine Leibwächter… So was braucht man, wenn man angesehen ist… Verstehst du?“ Er deutete dann auf Pansy Parkinson. „Und das ist Pansy. Sie erzählte mir, ihr kennt euch bereits?“
Ich musterte die Truppe betont uninteressiert und sah erneut zu Draco, dessen Gesicht nur wenige Zentimeter von meinem entfernt war. Dann strahlte ich ihn gespielt an und sah mit großen Augen zu ihm auf. „Oh danke Draco! Ich empfinde es als eine Ehre, dass du mich persönlich ansprichst. Wenn du jetzt aber so freundlich wärest, mir nicht zu nahe zu treten? Du riechst nach Zwiebeln!“
BUMM, das hatte gesessen. Dracos Hand fuhr erschrocken zu seinem Mund, Blaises Kopf ruckte herum und er starrte mich wortlos an, Pansy wollte sich mit einem wütenden Schrei auf mich stürzen und wurde nur mühsam vom Crabbe und Goyle zurückgehalten, die meine offene Beleidigung scheinbar nicht verstanden hatten. Draco fasste sich als Erster. „Soso Montescue… Du bist wohl eine ganz Mutige, hm? Aber deine Häme wird dir schon noch vergehen! Ich würde dir raten...“ bei diesen Worten sah er mich kurz intensiv an „..in Zukunft etwas vorsichtiger zu sein.“ Er lächelte maliziös, wandte sich abrupt von mir ab und verließ samt seinen Leuten die Halle. Pansy ging, nicht ohne mir einen tödlichen Blick zuzuwerfen, und Blaise stand noch unschlüssig neben mir.
„Raven… ich… hm… ich bin nicht sicher, ob das jetzt so gut war…“, begann er langsam. Ich sah ihn fragend an und erwiderte lediglich: „Respekt, wem Respekt gebührt…. Und Draco Malfoy hat sich meinen noch nicht verdient!“ Mit diesen Worten ließ ich ihn stehen und verließ kommentarlos die Große Halle. Im Eingangsbereich angekommen sah ich mich suchend um und registrierte, dass mein vorheriger Tischnachbar gerade dabei war, eine der vielen Treppe hinabzugehen. Ich folgte ihm einfach in sicherem Abstand und wollte gerade um eine Ecke biegen, als ich hinter mir ein „Pssst… Rae…!“ hörte. Erschrocken drehte ich mich um und wurde total überrumpelt in eine kleine Nische gezogen, in der ich mich Harry, Hermine und Ron gegenüber sah. Erleichtert stieß ich den angehaltenen Atem aus und grinste.
„Hallo Leute… Sorry… Ich glaube, ich hab Mist gebaut und bin im falschen Haus gelandet!“ Harry lächelte gequält. „Jaaaah… Jetzt bist du auch eine Ratte geworden… Echt schade!“ Hermine kicherte und setzte hinzu: „Hol dir bloß kein Ungeziefer von denen, man weiß ja nie…“ Befreit lachte ich auf und zuckte mit den Schultern.
„Naja… Notfalls gibt’s ja immer noch Entlausungszauber, nicht wahr?“ Verhaltenes Prusten war die Antwort auf meine Aussage und ich grinste zufrieden. „Aber ich muss jetzt echt los. Ich hab keine Ahnung, wie ich in diesen verflixten Gemeinschaftsraum kommen soll und ich hab auch überhaupt keinen Bock, Draco oder seinem Hofstaat unter die Augen zu kommen. Wir sehen uns morgen, ok?“
Die drei nickten und Ron warf mir einen mitleidigen Blick zu. „Mann, du tust mir echt leid. Mit dir würde ich nicht tauschen wollen! Aber du hast dich wacker geschlagen… Respekt! Ich habe Malfoy nur einmal so baff gesehen und das war als ihm Hermine mal eine reingehauen hat!“
Hermine wand sich verlegen und ich schmunzelte. „Ich werd's mir merken, vielleicht hilft das ja…“ Nach einer kurzen Verabschiedung trennten sich dann unsere Wege endgültig und ich setzte meinen Weg unschlüssig fort. Der Flur endete schlagartig in einer Sackgasse mit einem großen Portrait. Dieses zeigte einen Zauberer, zu dessen Füßen eine schlanke Frau ruhte. Die beiden sahen mich kurz an und der Zauberer fragte: „Passwort?“ Ich zögerte. „Ähm… Ich weiß es nicht? Vielleicht… Slytherin?“ Von dem Bild kam keine Reaktion. Ich versuchte es weiter. „Hmm… Lass mal sehen… Voldemort?“ Mein Vorschlag wurde nur mit einem entrüsteten Blick der jungen Frau quittiert. „Okay… Scheinbar auch nicht… Ach verdammt…“ Ich lehnte mich neben dem Portrait an die nackte Kerkerwand und seufzte leise auf. Was sollte ich jetzt machen? Hier die Nacht verbringen?
Plötzlich kam ein blondes Mädchen den Gang hinab, bemerkte mich und sah mich fragend an. „Du bist neu, oder?“ Ich nickte nur resigniert und lächelte verhalten. Sie schmunzelte und hielt mir die Hand hin. „Ich bin Nicoletta… oder Nico, wie alle sagen. Und wie heißt du?“ Ich griff nach der angebotenen Hand, schließlich war sie nett und ich konnte mir ja nicht nur Feinde schaffen, und schüttelte sie kurz. „Raven Montescue… oder einfach Rae, das wär mir lieber!“ Sie lachte kurz und nickte. „Rae… okay, wie du willst. Du bist in meinem Schlafsaal, soll ich dich mit hoch nehmen?“
Ich stimmte ihr erleichtert zu und sie sprach zu dem Bild neben mir „Reinblut“. Der Zauberer nickte, nicht ohne mir einen verächtlichen Blick zuzuwerfen, und der Rahmen schwang auf. Er gab einen Durchgang frei, den wir beide passierten und kurz darauf fanden wir uns im Gemeinschaftsraum der Slytherins wieder.“Ich hatte mir die „Höhle der Schlange“ immer kalt und ungemütlich vorgestellt. Jedoch musste ich zugeben, dass ich mich damit arg getäuscht hatte. Mein Blick glitt musternd umher. Mehrere in grün gehaltene Sitzgruppen reihten sich an den Wänden, einige mächtige Regale zogen sich an einer Wand endlang und...mein Herz schlug schneller, sie waren voller Bücher!, Bilder von düster aussehenden Zauberern säumten die Wände und eine gut geschulte Nase konnte einen schwachen Modergeruch wahrnehmen. Im Kamin brannte ein munteres Feuer, das den ganzen Raum angenehm erwärmte. Meine Hauskameraden hatten sich teilweise schon auf den Sofas niedergelassen und sahen mich gespannt an.
Ich verzog matt meine Lippen zu einem gequälten Lächeln und wandte mich an Nico. „Können wir gleich hochgehen? Ich fühle mich wie ein Tier im Zoo. Mehr musternde Blicke packe ich heute echt nicht mehr!“ Sie nickte mir kurz zu und deutete auf eine Treppe, die anscheinend nach oben führte. „Komm mit, Rae... Dann gehen wir gleich hoch!“ Ich folgte ihr kommentarlos, sah mich ein letztes Mal im Gemeinschaftsraum um und mein Blick blieb direkt an den rauchgrauen Augen Draco Malfoys hängen. Dieser hatte sich entspannt auf einer Couch zurückgelehnt, sein rechter Arm hing lässig über die Lehne und die Fingerspitzen strichen langsam, fast hypnotisierend über den weichen Stoff der Couch. Sein Gefolge saß um ihn versammelt herum. Seine Augenbrauen hoben sich leicht an, aber er brach den Blickkontakt nicht ab. Ich bekam gar nicht mit wie Nico mich auffordernd an meinem Oberteil zupfte oder dass unsere Mitschüler die Szene mit großem Interesse verfolgten. Keiner von uns beiden wollte sich die Blöße geben und den Blickkontakt abbrechen und um Malfoys Mund spielte ein ironisches Lächeln. Ich kniff kurz die Augen zusammen und wandte mich dann brüsk von ihm ab und begann, ohne ein Wort die Treppe hinaufzusteigen. Nico folgte mir leicht kopfschüttelnd aber dennoch grinsend. Wir passierten einen kurzen Gang und sie öffnete eine Türe. „So…hier wären wir. Ist nicht das Tollste, aber ich mag es irgendwie…“ Sie sah mich erwartungsvoll an und ich ließ meinen Blick durch den Raum schweifen. Drei Himmelbetten standen dort, auch hier waren die vorherrschenden Farben Grün und Silber, die Hausfarben Slytherins. Ein großer Schrank und mehrere Truhen vollendeten die Einrichtung. Durch ein großes Fenster fiel mittlerweile spärliches Mondlicht und an einer Zimmerseite war eine Türe eingebaut, sie führte wohl ins Badezimmer.
Aufseufzend ließ ich mich auf ein freies Bett fallen und sank in die Decken. Nico setzte sich neben mich und musterte mich auffordernd. „Kannst du mir erklären, was das vorhin mit Malfoy sollte? Ich meine, okay, er kann eklig sein, aber ihn so zu brüskieren, dass würde ich nicht wagen…Und die Szene grade im Gemeinschaftsraum...“ Ich streckte mich kurz und schmunzelte dann. „Ich hatte den Eindruck als würde er voraussetzen, dass ihn alle bewundern. Eben das will ich nicht…“
Nico rieb sich nachdenklich mit einem Finger über die Wange und nickte kurz. „Ich hoffe, dass du da nicht einen Riesenfehler gemacht hast… Aber wenn, dann ist das jetzt auch nicht mehr zu ändern. Hoffen wir, dass du nicht den einen oder anderen Fluch dafür abkriegst!“ Kämpferisch reckte ich mein Kinn nach oben und funkelte sie an. „Das soll mir einer wagen… Dann hex ich ihm sonstwas an den Hals!“
Nico nickte bedächtig und lächelte. „Ich glaube, für heute reicht es sowieso, meinst du nicht? Wir sollten schlafen gehen, morgen musst du zu Professor Snape, um deinen Stundenplan zu holen. Da solltest du lieber erholt und ausgeruht sein!“ Mit diesen Worten stand sie auf und griff nach ihrem Nachtzeug, bevor sie sich mir wieder zuwandte. „Ich geh mich umziehen, ok? Komm gleich wieder…“, und verschwand hinter der Türe zum Bad. Ich seufzte noch mal und schmiegte mich in die Kissen. Meine Gedanken kreisten um die vielen Eindrücke, die der heutige Tag mit sich gebracht hatte und ich schloss müde die Augen.
Ich bekam gar nicht mehr mit, wie Nico aus dem Bad zurückkam und grinsend zu mir herübersah. Sie schwenkte ihren Zauberstab und breitete damit die Decke über mich. Dann sprach sie noch einen Weckzauber, damit wir morgen früh nicht auch noch verpennten, und legte sich ebenfalls schlafen. Und so endete mein erster Tag in Hogwarts.
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