von Khira1403
So meine Hübschen :-)
ein neues Chap in meiner Geschichte...Ich hoffe - nein, ich BETE, dass ihr das dringende Gefühl habt, mir eure Meinung mitzuteilen - und mir ein Review schreibt. Ehrlich, das ist so langweilig, wenn man nie was von seinen Lesern hört und ich bin doch so stolz, DASS ihr mich lest!
Sollte manch einer Interesse an den Bilder der Charaktere haben bitte eine Info mit Email-Addi, versende gerne :-)
Mittlerweile habe ich für euch Fotos für folgende Chars rausgesucht: Blaise Zabini, Raffael Montecore, Raven Montescue, Khira Montescue, Evan Montescue (ihre Eltern), Nicoletta Frasier (beste Freundin).
Naja...*räusper* bei mindestens 5 Revs (hoffe mal frech auf mehr) gehts weiter!
Viele liebe Grüße und gaaaanz viel Freude beim Lesen!
Khira
Meine Träume waren ein skurriles Wirrwarr, bestehend aus silbern glänzenden Augen, schlafenden Igeln und anderen komischen, unlogischen Details. Gerade rannte ich durch ein einsames Waldstück und hatte ständig das Gefühl verfolgt zu werden. Jäh machte sich Panik in mir breit und ich schaute mich hektisch um. Da vernahm ich eine Stimme, die mir leise zuflüsterte: „Miss Montescue...“ Ich schüttelte leicht unwillig meinen Kopf und kuschelte mich bequemer in meine unter dem Kinn verschränkten Arme.
„MISS MONTESCUE, wie können Sie es wagen!“, brüllte mir jemand ins Ohr. Ich schreckte hoch, riss meine Augen auf und begegnete direkt Professor Snapes finsterem Blick. Und dieser schleuderte wütende Blitze in meine Richtung. Mein Blick jagte durch den Raum. Scheiße... Ich war eingeschlafen... In Snapes Zaubertrankunterricht. Nachdem ich gestern schon nachsitzen musste. Nein, nein, nein..., stöhnte ich innerlich auf. Hinter mir konnte ich leises Kichern vernehmen. Schräg versetzt erkannte ich Blaise, der vor mühsam unterdrücktem Gelächter fast von seinem Stuhl kippte. Pflichtbewusst wandte ich mich sofort wieder tapfer zurück zu Snape, der mich immer noch mit einer Weltuntergangsmiene fixierte.
„Da Nachsitzen anscheinend bei Ihnen keine Wirkung zeigt, Miss...“, er tippte sich leicht mit seinem Zeigefinger an seine fest zusammengepressten Lippen, „… werde ich mir wohl etwas anderes einfallen lassen müssen!“ Seine Stimme nahm schon wieder diesen gefährlich seidigen Tonfall an und mir lief es eiskalt den Rücken hinunter, während ich mir schon die schlimmsten Strafen ausmalte. Auspeitschen war dagegen der reinste Sonntagsspaziergang. Immer noch peinlich berührt schielte ich zu Nico, die entschuldigend die Schultern hob. Anscheinend hatte sie meinen Schlafanfall erst zu spät oder eben gar nicht mitbekommen.
„Professor… Ich… Es…“, stotterte ich unbeholfen vor mich hin. Keine Veränderung auf Snapes Gesicht. Ich setzte meinen professionellsten Unschuldsblick auf und schielte vorsichtig von unten her zu ihm auf. „Es tut mir wahnsinnig leid… Ich weiß gar nicht, wie…“ Zwischen Snapes blitzenden Augen erschien langsam eine zornige Stirnfalte, die sich bei jedem gestammelten Wort noch vertiefte. Ich zog es sicherheitshalber vor zu schweigen, schließlich wollte ich es nicht noch schlimmer machen, als es sowieso schon war. Vollkommene Ruhe lag über dem Klassenzimmer, sämtliche Schüler schienen gespannt den Atem anzuhalten und beobachteten das Geschehen aufmerksam. Lediglich das leise Blubbern der Zaubertränke durchbrach die Stille. Die Luft im Raum schien aufzuquellen und kam mir urplötzlich dick genug vor, um mit einem Messer zerschnitten zu werden.
„Sie werden mir heute nach Beendigung ihres Unterrichts in den verbotenen Wald folgen. Ich dulde weder Verspätungen noch irgendwelche anderen lächerlichen Ausreden. Da ich noch diverse Kräuter und Trankzutaten für den Unterricht benötige, werden Sie mir assistieren. Dann werden Sie die gesammelten Zutaten penibel genau vorbereiten, sortieren, beschriften und entsprechend konservieren.“ Ich hob leicht eingeschüchtert meine Augenbrauen. Bewegungslos, wie das Kaninchen vor der Schlange, wartete ich auf eine weitere Reaktion. Sie blieb aus.
Snape starrte mich weiterhin böse an und sprach leise und samtig weiter: „Und jetzt verlassen Sie unverzüglich meinen Unterricht. Ich will Sie für den heutigen Tag hier nicht mehr sehen, da ich sie anscheinend zu Tode langweile!“ Er hob seine Hand und deutete unwirsch zur Kerkertür. Ich öffnete meinen Mund, um etwas zu erwidern, aber ich war sprichwörtlich sprachlos. Er wollte mich ernsthaft aus seinem Unterricht schmeißen? Vorsichtshalber riskierte ich nochmals einen abschätzenden Blick und fühlte meine Vermutung bestätigt. Er wollte. Resigniert seufzte ich auf, erhob mich langsam und begann damit, meine Unterrichtsutensilien zusammenräumen.
„RAUS! SOFORT!“, donnerte Snape los. Ich zuckte zusammen wie ein geprügelter Hund und starrte ihn erschrocken an. Dann nickte ich knapp und ließ meine Sachen einfach liegen. Nico würde sich bestimmt darum kümmern und sie mit in unser Zimmer nehmen. Im Laufschritt eilte ich zur Tür und warf einen kurzen Blick zurück in die Klasse. Alle Augen waren nach wie vor auf mich gerichtet. Die einen blickten mitleidig, darunter Harry und seine Freunde, Blaise, Draco und Nico schauten mir nachdenklich hinterher. In Pansys Augen konnte ich ein boshaftes, fast schon diebisch vergnügtes Funkeln sehen, während sich ihre Lippen zu einem höhnischen Schmunzeln verzogen. Ich trat noch etwas zögernd auf den Flur, zog leise die Türe hinter mir zu und lehnte mich an die Wand. Dort schloss ich für einen Moment die Augen und atmete tief durch. Na toll… So langsam machte ich mir wirklich Feinde… Und das war gar nicht gut, da ich ihnen in keiner Hinsicht gewachsen war. Wenigstens Snape nicht, mit dem ich heute wohl schon wieder eine unliebsame Zusammenkunft hatte.
Der restliche Schultag flog wie durch einen Nebelschleier verhangen an mir vorbei. Vom weiteren Unterrichtsgeschehen und dem gemeinsamen Essen bekam ich so gut wie nichts mehr mit. Zwar war ich physisch anwesend, geistig aber beschäftigte ich mich seit der verhagelten Zaubertrankstunde mit meinem heutigen Nachsitzen. Blaise erkundigte sich schon scherzend, ob er damit beginnen sollte, eine Strichliste in Sachen Nachsitzen zu führen. Die angehexte Schweineschnauze war wirklich nicht meine Schuld. Ehrlich!
Mir schauderte vor dem Unterrichtsende. Es würde sicher grausam werden und das wurde es auch. Snape scheuchte mich regelrecht durch den verbotenen Wald, ich holte mir Schnitte und Kratzer an den Dornenranken, schlug mir das Knie auf, als ich über eine Wurzel stolperte. Einmal verbrannte ich mich sogar fast an einer Teufelsnessel, die ich für Snapes Zutatenschrank pflücken sollte. Es war eine regelrechte Tortur. Dann verbrachte ich den Rest des frühen Abends unter Snapes lauerndem Blick in seinem Zaubertrankklassenzimmer, um die Zutaten für den Unterricht vorzubereiten. Die drei Stunden, die ich dafür brauchte, kamen mir wie Tage vor. Und immer unter den wachsamen Augen meines angesäuerten und sehr aufgebrachten Zaubertranklehrers. Meine Hände zitterten vor unterdrückter Nervosität. Ich wollte, nein – ich durfte mir einfach keinen Fehler erlauben. Jedes Missgeschick würde Snapes Zorn auf mich nur noch anfachen. Und das letzte was ich wollte, war ein weiterer Tag Nachsitzen wegen eines Missgeschicks. Die große Turmuhr schlug tief gongend zur vollen Stunde. Endlich war ich fertig.
Erschöpft blickte ich zu Snape auf, der mir knapp zunickte. „Sie können gehen. Und merken Sie sich eins, Miss Montescue! Es liegt nicht in meiner Absicht, Sie zu quälen. Sollten Sie es jedoch noch einmal wagen, mich derart zu beleidigen, werden Sie mich kennen lernen! Haben wir uns verstanden?“ Er musterte mich kritisch, während ich nur noch ein frustriertes Nicken zustande brachte.
Mühsam und körperlich fix und fertig schleppte ich mich zurück zum Gemeinschaftsraum der Slytherins. Ich murmelte leise das Passwort und das Portrait schwang auf, nicht ohne mir sarkastisch zuzuzwinkern. Ich schnaubte nur frustriert auf, hob missmutig meinen Kopf etwas an und sah mich um. Pansy thronte triumphierend auf einem Sessel und blickte hämisch zu mir hinüber, ihre Augen saugten sich regelrecht an meiner Gestalt fest. Ich hob langsam meine rechte Augenbraue. Verdammt... Dieses Weib trieb mich mit ihrem affektierten Gegrinse und ihrem schrillen Gekichere langsam, aber sicher in den Wahnsinn.
Ich seufzte genervt und wandte den Blick nach rechts zu einem großen ziselierten Spiegel, der an der Wand befestigt war. Ich starrte hinein, wollte aber partout nicht glauben, was mir meine Augen da vorgaukelten. Bei Merlins Unterhosen! War das ich? Die Haare total zerrauft, tiefe Kratzer auf der rechten Wange, ein Schmutzfleck auf der Stirn. Mit letzter Kraft straffte ich meine Schultern, richtete mein Augenmerk stur auf die Treppe und bewegte mich lautlos darauf zu. Ich war schon fast dort angekommen und freute mich auf die Dusche die mich oben erwartete, als ich sanft an der Schulter zurückgehalten wurde. Ich wandte mich zögernd um und sah mich Blaise gegenüber, der mich mit besorgter Miene musterte. „Komm mit!“, murmelte er leise und schob mich wieder Richtung Ausgang.
„Blaise… Hey… Ich bin müde, komm…“ Er ignorierte meinen Protest und schob mich energisch durch das geöffnete Portrait und den Gang entlang. „Jetzt hör auf dich zu sträuben und komm!“ Draußen und in sicherer Reichweite fasste er einfach meine rechte Hand und zog mich hinter sich her. Wir wanderten schweigend durch unendlich viele Flure und kamen an unzähligen Türen vorbei. Ich hatte keine Ahnung, wo ich überhaupt war, geschweige denn, wo Blaise mit mir hin wollte. Plötzlich blieb er abrupt vor einer dunklen Türe stehen und murmelte leise etwas vor sich hin. Die Türe schwang quietschend auf und Blaise zog mich, nicht ohne sich vorher noch einmal aufmerksam umzuschauen, in das Zimmer. Wenn es ein Zimmer gewesen wäre.
Nein, es war kein gewöhnlicher Raum, ich befand mich in einem Badezimmer. Die smaragdgrünen Kacheln funkelten und spiegelten sich im Licht, mehrere Liegen waren aufgestellt und mit flauschigen grünen Handtüchern bedeckt. An den Wänden hatte jemand breite Regalbretter aus dunklem Ebenholz angebracht, auf denen sich noch mehr Handtücher stapelten. Ein anderes Regal war voll mit Seifen und Duschlotionen. Kleine Schränkchen reihten sich ordentlich an einer Front auf. Und in der Ecke des Raumes thronte die wohl größte und luxuriöseste Badewanne, die ich in meinem gesamten Leben je zu Gesicht bekommen hatte. Sie war ganz aus weißem Marmor und stand auf einem massiven Podest. Eine kleine Treppe sorgte dafür, dass man bequem hineinsteigen konnte und blitzende Chromarmaturen vervollständigten die mächtige Erscheinung. Blaise ließ meine Hand los und musterte mich wieder mit diesem seltsam besorgten Blick. Ich sah zu ihm auf und versuchte ein Lächeln, das mir zweifellos ziemlich misslang. Trotzdem erwiderte er es sanft. „Darf ich mal sehen?“ Er deutete zögernd auf einen meiner zerkratzten Arme und hob den Rechten vorsichtig etwas ins Licht. Dünne Schrammen schlängelten sich über meinen Unterarm. Ich sah aus, als hätte ich mit einer Wildkatze gerauft und eindeutig verloren. Seine Augen glitten langsam über die Verletzungen und er seufzte leise. „Eigentlich sollte ich dich zu Madam Pomfrey bringen, aber ich glaube, dass die sich sowieso nur aufregen würde.“ Er ließ mich wieder los und ging zu einem kleinen Schränkchen, das er öffnete und aus welchem er einen Tiegel herausholte. Blaise öffnete das Gefäß und ein schwacher Kamillegeruch durchströmte den Raum. Ich sah ihn abwartend an und rührte mich keinen Millimeter von der Stelle.
Blaise kam wieder auf mich zu und tunkte einen Finger in die Lotion. „Das wird jetzt vielleicht ein bisschen brennen, aber es hilft wirklich gut…“, murmelte er leise vor sich hin. Der benetzte Finger bewegte sich im Zeitlupentempo auf mein Gesicht zu und berührte den Kratzer auf meiner rechten Wange. Ich zuckte jäh zusammen. Verdammt, das Zeug brannte wirklich. Und zwar nicht zu knapp. Schweigend biss ich die Zähne aufeinander und verharrte regungslos, während Blaise meine Arme und Hände verarztete. Dann zog er seinen Zauberstab und murmelte leise Beschwörungen. Das Brennen lies nach und die Kratzer begannen zu verblassen, bis nur noch ein leichtes Kribbeln auf meiner Haut zurückblieb. Wärme durchflutete die benetzten Hautpartien und ich fühlte mich gleich etwas wohler. Dann hob sich Blaises Blick wieder zu meinem Gesicht. Er zwinkerte mir zu und rümpfte neckisch die Nase. „Ein Bad könnte dir jetzt echt nicht schaden…“ Abwehrend hob ich meine Hände, schließlich war er ein Kerl und ich würde mich sicher nicht vor ihm ausziehen.
Aber als wenn er meinen Gedanken erraten hätte, grinste er und bemerkte feixend: „Hey… Ich will dir ganz sicher nicht dabei zuschauen! Ich gehe einfach in den Nebenraum und lese, während du dich ein bisschen entspannst, ok? Wenn du fertig angezogen bist, werde ich wiederkommen und dann geht’s ab ins Bett! Sonst hast du morgen so einen Muskelkater, dass du dich nicht mehr rühren kannst! Glaub mir, ich kenn das vom Quidditch… Das ist echt nicht besonders angenehm!“
Ich zögerte immer noch. Mein Blick wanderte an ihm vorbei zur Badewanne. Scheiße… Ein warmes Bad war unendlich verlockend. Meine Muskeln protestierten schmerzhaft als ich sie vorsichtig anspannte. Dann sah ich Blaise wieder misstrauisch in die Augen. Konnte ich ihm trauen? Die Erschöpfung nahm mir meine Entscheidung ab und ich nickte matt. „In Ordnung… Aber wehe dir du tauchst hier auf, während ich bade, dann fluche ich dir sonst was weg!“, drohte ich ihm leise. Ernst anschauen konnte ich ihn dabei jedoch nicht, schließlich war ich ihm viel zu dankbar für seine Hilfe.
Blaise fing leise an zu lachen. Männlich und extrem sanft hallte der Laut durch den Raum und wurde von den Kacheln zurückgeworfen. Seine Augen funkelten amüsiert, als er zustimmend nickte. „Keinen Blick, versprochen!“ Er wandte sich zur Wanne und begann an den Armaturen zu drehen. Es begann leise zu plätschern und ein wohltuender Rosengeruch stieg mir in die Nase. Innerlich seufzte ich vor Wonne auf und setzte mich zögerlich auf eine Liege. Erneut protestierten meine Gelenke und ich verzog leicht das Gesicht. Binnen weniger Minuten füllte sich das Bad und leichter Dampf waberte durch den gefliesten Raum. Blaise drehte wieder an den Schrauben und das Plätschern stoppte. Ich beobachtete ihn aufmerksam, als er mir abermals kurz zunickte und ohne noch ein weiteres Wort zu sprechen den Raum verließ.
Ich war alleine. Die Sekunden verstrichen, ohne dass ich mich nur einen Millimeter bewegte. Was, wenn er plötzlich zurück kam? Scheu stand ich auf und ging Richtung Badewanne. Das Wasser funkelte in dem weißen Marmorbottich und ich konnte fast schon die wohltuende Wärme auf meiner Haut spüren. Der Drang, mich in diese Fluten gleiten zu lassen, wurde übermächtig und ich begann mich langsam zu entkleiden. Immer wieder flog mein Blick nervös Richtung Türe, hinter der sich Blaise befand. Scheiß drauf… Er wird schon Wort halten…, redete ich mir fest ein. Dann fiel das letzte Kleidungsstück und ich stieg in die Wanne. Schaum und Wasser umfingen mich wie ein warmer Mantel und ich seufzte genüsslich auf. Bei Merlin, war das angenehm. Meine Hände griffen in mein Haar und lösten den Pferdeschwanz, während ich mich langsam zurücksinken ließ und verträumt die Augen schloss. Warum tat Blaise das alles? Warum war es ihm nicht egal, wie es mir ging? Heute im Unterricht hatte er sich beinahe kringelig gelacht, als Snape mich so runtergeputzt hatte und jetzt? Machte er auf guter Freund und verarztete meine Wunden. Ich wurde aus dem verflixten Kerl einfach nicht schlau und verdrängte den Gedanken schnell aus meinem Kopf. Versuchte ihn ganz leer zu machen und mich zu entspannen, was mir nach einigen Anläufen auch gelang. Meine Augen schlossen sich langsam und ich atmete tief den Rosenduft ein.
„Hey Prinzessin! Wach auf, sonst säufst du gleich ab!“, flüsterte eine Stimme an meinem Ohr. „Hmmmm… Mum… Noch fünf Minuten, ok? Ich komm gleich runter!“, murmelte ich schlaftrunken und drehte meinen Kopf auf die andere Seite. Ein leises, definitiv männliches Lachen drang durch meine verschlafenen Gedanken. MOMENT – männlich? Ich schreckte hoch und riss die Augen auf. Und starrte direkt in das lächelnde Gesicht von Blaise Zabini, der mich amüsiert musterte. Automatisch schlug ich die Hände vor meine Brust und rutschte tiefer ins Wasser. Zu tief, wie ich schnell bemerken sollte, denn ich schluckte prompt einen Schwall und schlug prustend um mich. Zwei weiche Hände griffen nach meinen Oberarmen und zogen mich vorsichtig hoch. Ich öffnete wieder die Augen und blinzelte. Scheiße, der war ja immer noch da! Genauso wie ich - splitterfasernackt in einer Badewanne. Panisch versuchte ich meine trägen Gedanken zu ordnen, was erst nach ein paar Augenblicken gelang. „RAUS HIER ZABINI!!!“, fauchte ich ihn erbost an. Blaise stand ruckartig auf und hob abwehrend seine Hände. „Hey… Ganz ruhig! Ich hab dich nur vorm Ertrinken bewahrt… Rae... Ehrlich, du bist eingeschlafen! Ich wollte nur... Ich meine, ich dachte, du bist schon so lang da drin und konnte nicht anders, als nachzuschauen, ob alles ok bei dir ist!“ Seine Miene spiegelte pure Ehrlichkeit wider und ich hob erneut die Arme vor meine Brust. Misstrauisch glitt mein Blick über sein Gesicht.
„Pass auf Rae, ich hole dir jetzt ein Handtuch und du kannst dich abtrocknen. Dann bringe ich dich zurück, ok?“, murmelte er zögernd, bewegte sich langsam zu einer Liege und hob ein Handtuch auf. Dann kam er wieder, angestrengt in eine andere Richtung schauen und mit sanft rosa angehauchten Wangen, auf mich zu. Er streckte mir das Handtuch entgegen und zog sofort seine Hand zurück, als ich danach griff. Dann wandte er sich um und richtete seinen Blick geflissentlich auf die gegenüber liegende Wand. Keiner von uns beiden sprach ein Wort. Verdammt, war das peinlich. Mit einem Kerl und noch dazu nackt in einem Badezimmer zu sein… Das wurde ja echt immer besser. Hektisch trocknete ich mich ab und schlüpfte in meine Klamotten.
Wieder komplett angezogen fühlte ich mich schon deutlich gelassener und um einiges wohler. So konnte ich Blaise Zabini erhobenen Hauptes und nicht wie ein verschrecktes Minimuff gegenüber treten. Ich straffte leicht meine Schultern und betrachtete seine Kehrseite, denn Blaise hatte sich immer noch nicht vom Fleck gerührt. „Blaise...?“ Verdammt, warum hörte sich meine Stimme so unsicher an wie die einer Dreijährigen, die ihren Schnuller vermisst? Ich machte zögernd ein paar Schritte und überbrückte so die kurze Distanz zwischen uns.
Er hielt noch einen Moment inne und wandte sich dann um. Seine Lippen waren genau auf der Höhe meiner Augen und ich musste den Kopf leicht in den Nacken legen, um seinen Blick zu erwidern. Er sah mich immer noch schweigend an und schien irgendetwas in meinen Augen zu suchen. Forschend glitt Blaises Blick über mein Gesicht. Ich stand wie angewurzelt vor ihm und hob nur irritiert meine Augenbraue an, während ich versuchte, seiner Musterung tapfer standzuhalten. Was sollte das denn plötzlich? Warum guckte der denn so seltsam? Blaises Mundwinkel zuckten kurz amüsiert, dann umspielte ein leichtes Lächeln seine Lippen, während er mich intensiver fixierte. Und schlagartig krachte die Welt zusammen.
Blaise hob seine Hand und strich mir vorsichtig eine Haarsträhne aus der Stirn, beugte im Zeitlupentempo zu mir herab und verringerte die Zentimeter, die unsere Gesichter noch trennten, auf ein Minimum. Seine Lippen, die sich ganz warm und ungewöhnlich weich anfühlten, legten sich vorsichtig auf meinen Mund. Er küsste mich nicht drängend oder überrumpelnd, wie ich es ursprünglich erwartet hatte, sondern spielerisch tastend, neckend, austestend - fast schon hinreißend zärtlich. Öffentlich würde ich es ja nie zugeben, aber ich schmolz in diesem Moment regelrecht dahin. Meine rechte Hand hob sich ohne mein Zutun und umfasste vorsichtig seinen Nacken und strich über die weiche, empfindliche Haut. Langsam, fast schüchtern zog er mich behutsam etwas enger an sich. Nicht zu eng, nur nahe genug, um meinen Körper zu spüren.
Ich seufzte leise in den Kuss hinein, meine Lider flatterten leicht, blieben aber geschlossen, als vor meinem inneren Auge ein silbrig glänzendes Augenpaar erschien, das mich anklagend anstarrte. Verdammt, das konnte doch nicht wahr sein! Ich stand hier, mit Blaise, einem mich sehr zärtlich küssenden Blaise Zabini. Und an wen dachte ich? „Draco...“, hauchte ich leise und hätte mich im nächsten Moment schon dafür ohrfeigen können. Blaise hielt erschrocken inne und löste seine Lippen von meinem Mund. Ich öffnete meine Augen und wollte eigentlich gar nicht sehen, was jetzt gleich passieren würde. Aber es geschah wie vorhergeahnt.
Blaise starrte mich fassungslos an und wich einen Schritt zurück. Hektische Flecken erschienen auf seinen Wangen und er schüttelte irritiert seinen Kopf, als würde er nicht glauben wollen, was er da gerade eben gehört hatte. „Rae...“ Er zögerte und setzte erneut an: „Komm, sag mir jetzt bitte nicht, dass du an Malfoy dachtest, als ich dich geküsst habe!“ Ich öffnete meinen Mund, um mich zu erklären, um zu beteuern, dass es nicht so war wie es sich angehört hatte, aber meine Kehle war wie ausgetrocknet. Stumm erwiderte ich seinen Blick, versuchte mit meinen Augen zu erzählen, aber er wandte sich schon von mir ab. Fahrig strich er sich mit einer gespreizten Hand durch seine Haare und fluchte frustriert vor sich hin. Einen Herzschlag später machte er auf dem Absatz kehrt und stürmte zur Türe, die er wütend aufriss und hinter sich, ohne noch mal zurückzuschauen, ins Schloss krachen ließ. Und ich war wieder alleine.
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