von Khira1403
SO! Hier bin ich wieder. Leider etwas später als versprochen aber trotzdem hoffentlich noch just good in Time! Dankeschön für eure Antworten, hab mich sehr gefreut!
Und hier das neue Chap! Enjoy it ;-)
Rechtschreibfehler wurden zu Testzwecken eingebaut und unterliegen dem Copyright des Autors ;-)
Darf ich auf ein paar Revs hoffen?
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Ich saß gerade beim Mittagessen mit Nico in der großen Halle und ließ mir meine Bratkartoffeln schmecken, als Professor Dumbledore sich von seinem Stuhl erhob und um Ruhe bat. „Liebe Schülerinnen und Schüler. In wenigen Wochen feiern wir Halloween und wie es in Hogwarts Tradition ist, gibt es natürlich auch einen Halloween-Ball…“ Gemurmel von allen Seiten wurde laut. Ich hatte schon von den Bällen in Hogwarts gehört, Nico plante schon länger ihre Kleiderwahl, „…dieses Jahr jedoch…“ Dumbledore machte lächelnd eine kurze Kunstpause und die Schülerschaft hielt neugierig den Atem an, „…haben wir uns etwas Neues für euch überlegt. Einen Maskenball!“
Trubel brach los, der Vorschlag wurde mit eifrigem Geschnatter begrüßt und der Schulleiter lächelte verständnisvoll, als er erneut die Hand hob. „Noch einen Augenblick bitte! Die Professoren Flitwick und McGonnagal werden euch in den nächsten drei Wochen darin unterweisen, was die NICHT-magische…“ er betonte das Wort genau „…Welt an Masken und Verkleidungen kennt und wie ihr sie mittels Magie herstellen könnt. Ich wünsche euch gutes Gelingen und vor allen Dingen viel Spaß! Natürlich werden wir die schönste Maskierung des Abends mit einem Preis küren. Das Schulsprecherpaar – Mr. Depson aus Rawenclaw und Miss Dillon aus Slytherin bitte ich heute Nachmittag gegen 16 Uhr ins Lehrerzimmer zur Besprechung. Nun – weiterhin guten Appetit!“ und er setzte sich, doch der Lautstärkepegel schwoll nicht ab.
„Ein Maskenball. Wie cool ist das denn? Aber ich weiß nicht - Muggelverkleidung…“ griente Nico neben mir und tippte sich bereits mit ihrer „Denkermiene“ an die Unterlippe. Dann wandte sie sich zu mir. „Als was oder besser gefragt, mit WEM gehst du?“ Ich lächelte und schüttelte leicht den Kopf, schließlich war der Sinn eines solchen Balles doch, NICHT erkannt zu werden. „Verrate ich dir natürlich nicht. Dann wär die Überraschung doch dahin…“ grinste ich und spürte eine Augenpaar auf mir ruhen. Ich sah auf, mein Blick glitt suchend durch die Halle, bis ich bei Raffael angekommen war. Er schenkte mir ein süßes Lächeln und hob fragend die Brauen. Ich musste grinsen. So einfach würde ich es ihm natürlich nicht machen. So imitierte ich einfach seine Mimik und sein Gesichtsausdruck wechselte von erwartungsvoll zu fragend. Ich zwinkerte ihm zu und merkte, dass Draco mich beobachtete. Das Grinsen verschwand sofort und ich erwiderte finster seinen Blick. Auch Blaise musterte mich schweigend. „WAS?“ fauchte ich die beiden ungehalten an.
Beide veränderten ihren Gesichtausdruck keinen Moment und so fixierten wir uns gegenseitig. Pansy konnte mal wieder ihre Klappe nicht halten und platzte in unser „Werschautzuerstweg-Duell“. „Draaaaaay?“ hauchte sie gerade Malfoy zu, der unweigerlich neben ihr saß. Er drehte den Kopf und sah ihr in die Augen. „Hm?“ seine Stimme war ein kurzes eisiges Schnarren. „Auch wenn das mit Muggelverkleidung echt lächerlich ist…“ sie schnaufte kurz ungehalten, „…aber…gehst…du…mit mir?“ und versuchte ihm ein strahlendes Lächeln zu schenken, das mehr einer Grimasse glich. Ich gluckste und musste sofort an ihren Spitznamen „Schimpansy“ denken. So sah ein Affe aus, der eine Banane vor sich hatte. Er seufzte genervt und wedelte ungeduldig mit seiner rechten Hand. „Keine Ahnung…Los! Wir müssen zu Umbridge!“
Damit erhob er sich vom Tisch, stuppste Blaise, der mich ganz versunken anstarrte, um ihm klarzumachen, dass er aufstehen sollte und sah mich noch einmal an. „Ich seh dich später im Gemeinschaftsraum, Montescue!“ Irritiert riss ich meinen Blick von Pansy los und starrte ihn an. „WAS?“ Er lächelte – Moment, er LÄCHELTE? Okay, Malfoy war definitiv krank. Ich bedachte ihn mit einem fragenden Blick und sah zu, wie er den Tisch umrundete bis er hinter mir stand. Mir wurde schlagartig kalt. Gänsehaut kroch über meinen Rücken. Merlin – was war denn jetzt los? Draco beugte sich hinunter bis sein Mund neben meinem Ohr war. Dann murmelte er: „Naja…die Jagdsaison ist eröffnet. Und bevor ich zulasse, dass du mit so einem Versager wie Montecore gehst…“ flüsterte er hinein und ich erstarrte. Bevor ich einen Ton von mir geben konnte, hatte er sich schon wieder in seiner graziösen Perfektion aufgerichtet und schritt, als wäre nicht geschehen Richtung Portal. Blaise hatte die Hände zu Fäusten geballt und starrte ihm wütend hinterher. „Na warte…“ knurrte er leise und sprang auf, um Draco nachzueilen.
Die Situation war zu schnell für meinen Kopf. Immer noch benommen saß ich auf meinem Platz und starrte Nico an, die sprachlos zurückgaffte. Pansy hatte es vorgezogen, schmollend die Arme zu verschränken und mich böse zu mustern. Ich befahl meinen Beinen sich zu bewegen und stand auf. „Komm Nico…Verteidigung!“ Damit zog ich sie aus der Halle. Die nächsten zwei Stunden hörten wir Umbridge zu, die sich laut und breit über defensive Verteidigungsmethoden ausließ und ab und an eine versteckte gehässige Bemerkung über Halbblüter einstreute. Ich konnte Harry neben Hermine sehen, der sich vor Zorn gerade noch auf dem Stuhl halten konnte. Hermine, die neben ihm saß, hatte alle Hände voll damit zu tun um ihn zu beruhigen. Genervt sah ich auf die Uhr. Noch zehn Minuten, dann hatten wir McGonnagal und dann war der Tag endlich rum. Ich dachte an Raffael. Hatte er die Szene heute Mittag mitbekommen? Ich hoffte nicht, denn wenn, dann hätte er auch meine irriterte Reaktion gesehen. Nico versuchte mich schon seit Stunden auszuquetschen, was Malfoy, oder besser WARUM Malfoy unbedingt mit mir zum Ball gehen wollte. Da war doch irgendwas faul. Nur wegen einem anderen Jungen? Nach den ganzen Wochen der Ignoranz und der offensichtlichen Abneigung – ich meine, ich war ihm ja nicht würdig. Dachte er wenigstens bestimmt. Wir waren beide ziemlich ratlos und grübelten vor uns hin.
Als wir das Verwandlungsklassenzimmer betraten, schwebten Plakate durch den Raum. Sie zeigten Menschen in Verkleidungen. Zur Erklärung waren Beschreibungen darunter angebracht. Ich las „Cats“, darauf waren Muggel in Katzenkostümen zu sehen, oder „Die Maske des Zorro“ auf dem ein sehr gut aussehender südländischer Kerl (A: Antonio Banderas *g*) in einem schwarzen Umhang und mit Maske abgebildet war. Ich musste unweigerlich grinsen. Professor McGonnagal lehnte an ihrem Pult und sah uns aufmerksam an, während sie um Ruhe bat. „Also…Wie der Direktor schon angekündigt hatte, wollten wir dieses Jahr zu Halloween einmal etwas anderes ausprobieren. Inspirieren ließen wir uns durch die Muggel, die Halloween auf eine etwas andere Weise begehen. Sie verkleiden sich und gehen von Haus zu Haus um Süßigkeiten zu sammeln. Naja…“ täuschte ich mich oder schmunzelte unsere sonst so strenge Verwandlungslehrerin gerade eben? „Das von Haus zu Haus gehen werden wir natürlich nicht machen, aber dafür werden wir uns verkleiden! Um euch die Wahl ein bisschen zu erleichtern haben wir Bücher mit zahlreichen Möglichkeiten zusammenstellen lassen. Wenn ihr wisst, wen ihr darstellen möchtet, tippt ihr mit eurem Zauberstab auf das Bild um es zu reservieren. Wenn jeder ein Kostüm gefunden hat, beginnen wir mit der Besprechung!“
Sie wedelte kurz mit ihrem Zauberstab durch die Luft und mehrere Bücher erhoben sich von ihrem Schreibtisch. Ich griff nach einem und schlug es auf. Es hatte den Titel „Filmfiguren in der Muggelwelt“ Gespannt grinste ich kurz Nico an und vertiefte mich. Die ersten Seiten waren gänzlich uninteressant. Das Phantom der Oper, Zorro, Der Zauberer von Oz. Aber da… Moment! Der Film hieß „Marie Antoinette“ und eben diese Filmrolle oder eher gesagt, das Kostüm gefiel mir immer besser. Ich betrachtete das Foto. Ein bordeaux-rot cremefarbenes Ballkleid mit Reifröcken, viel Spitze eine zu Locken aufgetürmte Hochsteckfrisur, ein – ich grinste – Schönheitsfleck. Aber die Darstellerin war blond. War diese Marie es auch? Ich hatte den Namen noch nie gehört und zückte spontan einfach meinen Zauberstab und tippte auf das Bild. Im ersten Moment geschah gar nichts. Dann bildeten sich unter dem Foto Buchstaben, die sich zu meinem Namen reihten. Ich schmunzelte und blätterte weiter, sorgsam darauf achtend, dass meine Nachbarin nicht merkte, was ich tat. Nico neben mir nuschelte etwas von „kompletter Unsinn“, anscheinend war sie noch nicht fündig geworden. Hier und da wurden aufgeregte Rufe laut, meine Mitschüler hatten wohl auch alle was gefunden. Da tippte mich Nico an und wies auf ihr Buch. Der Filmtitel hieß „Bezaubernde Jeanny“ und zeigte ein halbnacktes Mädchen in einer Dschinn-Verkleidung. Ich grinste. „Nee oder? Ist das nicht ein bisschen provokant?“ Nico lächelte süßlich. „Blond bin ich doch schon…also warum keine Pluderhosen und Seidenschühchen…“ und tippte mit dem Stab auf das Bild.
Den Rest der Stunde erklärte McGonnagal, wie man mittels Zauberstab und Stoff ein Kostüm schneidern konnte, wie man Haare zu Locken drehte, wie man die Haut oder die Haare heller oder auch dunkler färben konnte. Mir schwirrte der Kopf aber ich schrieb fleißig mit. Letztendlich hatten auch meine Mitschüler ihre Wahl getroffen. Am Nachmittag ging es in unserem Gemeinschaftsraum hoch her. Klar, der Wahn zu reinem Blut und dass wir alle Muggel hassten stimmte in manchen Fällen. Aber weit nicht bei allen. Meine Eltern hatten mir immer Toleranz beigebracht so studierte ich mit Nico gerade meine Notizen und beschloss meiner Mutter zu schreiben, um sie um Stoffe und das nötige Equipment zu bitten. Auch Nico nahm die Idee dankbar an, so verbrachten wir Stunden mit Planen und Diskutieren. Ich hatte es geschafft, ihr immer noch nicht zu verraten, WEN ich darstellen würde und Nico löcherte mich mit Fragen. Aber ich blieb eisern, bis sie frustriert aufgab und entnervt schnaufte. Ich schmunzelte und klappte meine Notizen zu. Da fiel ein Schatten über uns und ich hob den Kopf, auch Nico folgte meinem Blick. Vor uns stand Draco Malfoy.
Wieder musste ich zugeben, auch wenn sich mein Magen beim Gedanken an Raffael aufgeregt zusammenzog, dass Malfoy recht gut aussah. Schwarze Hosen betonten seine trainierten Beine, ein schwarzes Hemd schmiegte sich an seinen Oberkörper – hm, klar, als Sucher im Quidditsch-Team. Das war bestimmt anstrengend. Die Haare hatte er zurückgegelt und er sah mich nicht so verächtlich an wie in den letzten Wochen. „Komm mit, wir müssen reden…“ forderte er mich auf. „Was? Wie… denkst du ich bin ein Hund der auf Befehle folgt?“ knurrte ich sofort zurück. Wenn es um Malfoy ging, hatte ich kein stabiles Nervenkostüm. Nico schmunzelte und lehnte sich zurück. Malfoy seufzte. „Wärst du so freundlich mir zu folgen? Ich möchte dich gern was fragen!“ Ich genoss es, dass ER etwas von mir wollte und lehnte mich betont lässig in die Kissen. „Dann frag doch, Malfoy. Niemand hindert dich daran!“ Er verzog seine Lippen zu einer dünnen Linie und schien abzuwägen. Dann nickte er. „Okay…Gehst du mit mir auf den Ball?“ Ich schluckte. Ich zögerte. Mein Herzschlag reagierte nicht so heftig wie vor ein paar Wochen aber ruhig war ich auch nicht. Dann lächelte ich huldvoll und schüttelte meinen Kopf. „Nein.“ Kurz, prägnant und ganz einfach. Er erstarrte. Ich konnte sehen wie er wütend wurde. Klar – seinen Willen nicht zu bekommen war ihm fremd. „Warum nicht?“ stieß er hinter zusammengebissenen Zähnen hervor. „Weil ich nicht mit dir gehen will…Ganz einfach.“ Die Abfuhr fiel mir leichter, als ich erwartetet hatte. Nico beobachtete die Szene schweigend, noch hatten wir keine große Aufmerksamkeit auf uns gezogen. „Das wird dir noch Leid tun, Montescue. Mit wem willst du denn gehen? Mit deinem dämlichen Ravenclaw?“
Ich wartete einen Moment lang ab. Beruhigte mich und sah ihm dann fest in die Augen. „Wenn er mich fragt – warum nicht?“ Er schüttelte den Kopf. Dann kehrte schlagartig die Kälte in seine Augen zurück und er drehte sich wortlos um. Im Gehen fegte er einen Stapel Pergamente der fleißig arbeitenden Erstklässler vom Tisch. Ich starrte ihm hinterher und hörte Nico neben mir nur leise „Oh, oh…“ murmeln. Was bildete sich dieser dämliche Macho eigentlich ein? Dass ich frohlockend und mit Freudensprüngen „ja“ sagen würde? Pah! Zudem wusste ich ja schon, mit wem ich gehen wollte. Jetzt musste ich ihn nur noch ein bisschen zappeln lassen. Bei diesem Gedanken zauberte sich schon wieder ein Lächeln auf mein Gesicht und ich klappte meine Bücher zu und sah erwartungsvoll zu Nico die immer noch etwas perplex in den Kissen lehnte. „Kommst du?“ Sie nickte kurz und wir wandten uns zu unserem Schlafsaal.
Die nächsten Tage gingen schnell vorbei. In den Zauberkunst- und Verwandlungsstunden beschäftigten wir uns eifrig mit unseren Kostümen. Wie ich erfahren hatte, fand der Ball nur für die vierten bis siebten Klassen statt. Ich hatte mich auch schon gewundert, wie die „Kleinen“ die Kostüme hinkriegen sollten, an denen wir schon fast scheiterten. Jeden Abend hexte ich fleißig an meinem Kleid, aber irgendwie kam ich nicht so recht voran. Mittlerweile hatte ich wenigstens Nico eingeweiht – klar, sie musste mir mal auch helfen. Die war mit ihrer Kleidung selbstverständlich schon fertig. Und sie sah richtig cool aus. Also werkelten wir fleißig an meinem vermurksten Anfängen herum. So langsam konnte man wenigstens schon erkennen, dass es sich um ein Kleid handelte. Ich schnaufte frustriert und ließ meinen Zauberstab sinken. „Nicooo…“ jammerte ich quengelig. „Ich krieg den scheiß Saum da nicht ran…“ Meine liebste und beste Freundin grinste und schwang ihren Zauberstab und schon hielt das verdammte Ding perfekt. Toll…Warum klappte das bei mir immer nie? „Hat er dich schon gefragt…?“ erkundigte sich Nico, während sie noch ein paar Raffungen hinzufügte.
Ich grinste. „Nein…er schleicht um mich herum wie ein Kater um eine Sahneschüssel aber bringt es scheinbar nicht über sich. Vielleicht hat er doch Angst vor einem Korb…“ Ich gluckste leise. „Aber heute Abend treffen wir uns noch am See…Mal sehen, was sich da ergibt.“ Nico nickte. „Und du?“ wandte ich mich interessiert an sie. Täuschte ich mich oder wurde sie leicht unruhig. „Nico?“ Sie druckste herum, ihr Blick wanderte zu ihren Fußsspitzen, während sie ihren Zauberstab umklammerte. „Naja…Marcus Bleech hat mich heute morgen beim Frühstück gefragt, als du schon in Zaubertränke gegangen bist…“ Ich starrte sie einen Moment lang schweigend an, dann begann ich zu kichern. „Marcus? Wow…okay. Magst du ihn, so…naja…du weißt schon!“ Sie errötete leicht und klemmte sich eine blonde Strähne hinter ihr Ohr. „Jaaah, schon. Also, er ist ganz süß.“ Ich grinste breit. Na also! Dann konnte der Abend ja kommen! Jetzt musste ich nur noch die Sache mit Raffael auf die Reihe kriegen und alles war super.
Abends wartete ich schon an der großen Eiche und blickte auf den schwarzen See hinaus. Kleine Wellen plätscherten leise ans Ufer und ich kuschelte mich tiefer in meine Jacke. So langsam wurde es echt kalt. Nervös schaute ich auf meine Uhr. Wo steckte er nur? Jetzt war er schon fünf Minuten zu spät. Seufzend lehnte ich mich an den Stamm und nutzte die Zeit, um ein bisschen nachzudenken. Raffael und ich hatten uns in den letzten Tagen mehrfach getroffen, meist heimlich. Zwar wurde bestimmt gemunkelt, ob da was im Gange war, aber offiziell wollten wir es nicht machen. Wenigstens nicht jetzt. Blaise war noch recht verletzt und ließ mich das durch seine eisige Miene auch deutlich spüren. Manchmal regte sich ein schlechtes Gewissen in mir, schließlich mochte ich ihn ganz gerne. Aber zwischen den Schmetterlingen die mir Raffael regelmäßig in den Bauch „hexte“ und den freundschaftlichen Gefühlen für Blaise war ein recht großer Unterschied. Und Malfoy? Die Aktion vor ein paar Tagen war echt bescheuert. Er dachte wohl echt, ich würde springen, wenn er nach mir pfiff. Ich fragte mich, ob so eine Arroganz angeboren war oder ob man sich so was antrainieren musste. Keine Ahnung, aber auf jeden Fall unerträglich.
Da raschelte das Laub leise und ich drehte den Kopf. Raffael stoppte abrupt vor mir, anscheinend war er gerannt. Seine Wangen waren rosa und sein Atem quoll in Form von kleinen, nebligen Wölkchen aus seinem Mund. Er schenkte mir ein lockeres Grinsen und zog mich in eine Umarmung, um mir gleich darauf einen Kuss auf den Mund zu drücken. „Sorry…“ lächelte er entschuldigend. „Ich weiß ich bin spät dran, Gonni hat mich aufgehalten. Irgendwas wegen Verwandlung…“ Ich erwiderte sein Lächeln und lehnte mich abwartend etwas gegen seine Arme. „Schon ok, ich warte ja noch nicht soooo lang!“ Wir mussten beide lächeln und begonnen eine witzige Unterhaltung über die Schule und so manche Mitschüler, als er plötzlich abbrach und mich unruhig fixierte. „Du sag mal Rae. Vor ein paar Tagen beim Frühstück…naja, also ich weiß nicht wie ich das jetzt sagen soll, ohne dass es sich bescheuert anhört. Vor allem weil wir ja offiziell noch nicht zusammen sind…Aber hey. Was war das mit Malfoy?“ Ich schluckte. Okay. Er hatte es doch gesehen und auch richtig eingeschätzt. Ich seufzte. „Rafe, pass auf. Ich mag ihn nicht, nicht so auf jeden Fall. Ich fand ihn mal ganz anziehend, aber dann habe ich seine scheiß Art und sein schnöseliges Getue kennen gelernt und dann ist es mir vergangen…“ Ich spielte die Situation zwar grad ziemlich runter und verschwieg ein paar kleinere Details, schließlich wollte ich ihn ja nicht unnötig verletzen.
Er nickte nur. „Alles klar. Ich will nur nicht, dass du…naja, ich mag dich halt recht gern…“ Ein schiefes Lächeln spielte um seine Mundwinkel und er schien sich um Coolness zu bemühen. Ich musste grinsen. Jungs waren manchmal so…süss…“Niemand nimmt mich dir weg…“ begann ich weich. Mein Grinsen wurde zu einem sanften Lächeln und ich strich mit meiner behandschuhten Rechten vorsichtig über seine Wange. Seufzend begann er wieder zu sprechen. „Wegen dem Ball…ich wollte dich schon die letzten Tage fragen, aber es hat sich irgendwie nicht so ergeben…Möchtest du vielleicht…so mit mir…also wenn du willst…dahin?“ Ich versuchte nicht zu lachen. Aber er sah so niedlich aus, wie er nicht genau die passenden Worte fand, dass ich nicht anders konnte. Seine Augen weiteten sich erschrocken für einen Moment und er wurde rot. Ich beruhigte mich schnell und schüttelte den Kopf. „Du…du hast das falsch verstanden. Ich hab nur gewartet, dass du endlich mal fragst und nicht einfach andeutungshalber mal so machst…“ und ich hob die Brauen und versuchte seinen Gesichtsausdruck beim Frühstück hinzubekommen. Es gelang, denn auch Raffael musste kurz lachen und fuhr sich mit seiner rechten durch die Haare. „Alles klar…dann wäre das ja abgemacht… Er küsste mich noch mal auf die Lippen und der Schwarm an Schmetterlingen flatterte nervös auf. Ich erwiderte seinen Kuss sanft und schloss die Augen.
Ihn zu küssen oder sich von ihm küssen zu lassen war immer so schön und angenehm. Seine Finger glitten durch meine Haare und streichelten sanft meinen Nacken, während seine Rechte mich vorsichtig enger an ihn zog. Der Kuss wurde intensiver und veränderte sich. Seine Zungenspitze tanzte ganz sanft über meine geschlossenen Lippen und kitzelte meine Mundwinkel. Ich kicherte leise und hörte ihn sanft lachen. Dann zog er sich schon vor mir zurück und lächelte mich an. „Ich freue mich…wirklich.“ Ich strahlte ihn an und versank wieder für Sekunden in seinem Blick.
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