von |Tonks <3|
Das nächste Kapitel ist da! :)
Ich hoffe es gefällt euch &' schreibt fleißig Kommis *ganz lieb guck*.
2. Severus Snape
Auch nach dem Essen konnte Lily die Begegnung mit dem Jungen nicht mehr vergessen. Sie saß da und stocherte mit der Gabel in den Resten ihrer Nudeln herum während sich ihre Eltern und Petunia unterhielten. Schließlich ging Petunia nach oben um weiter in ihrem Buch zu lesen.
Lily konnte an nichts anderes mehr als die absurden Behauptungen dieses Jungen denken. Sie beschloss ihn zu suchen um mit ihm zu reden. Sie wollte einfach nicht glauben, dass er gelogen hatte. Ihr Gefühl sagte ihr, dass der Junge ehrlich zu ihr gewesen war. Sie konnte sich natürlich auch täuschen aber erst wenn sie mit dem Jungen geredet hatte würde sie mehr wissen.
Da es schon halb sieben war, würden ihre Eltern sie nicht mehr ohne Grund nach draußen lassen. Es war schon fast Sommer und Lily könnte wieder Zuhause sein bevor es dunkel wurde. Also beschloss Lily ihren Eltern zu sagen, sie würde auf ihr Zimmer gehen und sich dann heimlich aus dem Haus schleichen.
Sie stand auf, nahm ihren Teller und stellte ihn in die Küche an die Spüle.
Dann ging sie zu ihren Eltern und sagte: „ Ich gehe nach oben in mein Zimmer.“ „Geht’s dir nicht gut, Schatz?“, fragte ihr Vater besorgt. „Heute ist doch Freitag und wir wollten heute Abend ein paar Brettspiele spielen.“
„Ich bin etwas müde.“, log Lily, „Ich habe heute Nacht nicht besonders gut geschlafen. Aber vielleicht komme ich später wieder runter.“
„Wie du willst.“, sagte Mrs. Evans.
Also ging Lily geräuschvoll die Treppe nach oben und schlug die Tür von ihrem Zimmer zu, damit alle mitbekamen, dass sie in ihrem Zimmer war. Sie wartete einige Minuten und ging dann zur Tür. Sie spähte die Treppe hinunter und lauschte nach den Stimmen ihrer Familie. Sie hörte nur dumpfe Stimmen aus dem Wohnzimmer. Ihre Eltern und Petunia mussten also dort sein und spielten wahrscheinlich gerade ein Brettspiel oder Karten. Eigentlich liebte Lily immer diese Spielabende mit ihrer Familie, doch heute interessierte sie nur dieser Junge.
Lily schlich leise die Treppe hinunter, huschte lautlos durch den Gang und ging durch die Hintertür nach draußen in den Garten. Sie ging zur Garage und nahm ihr blaues Fahrrad, das sie zu ihrem Geburtstag letztes Jahr bekommen hatte, aus der Garage und stieg auf den Sattel.
Petunia hatte gemeint, der Junge würde unten im Nachbardorf Spinner’s End wohnen. Das Haus seiner Familie stand in der Nähe eines Flusses und sein Nachname war Snape.
Lily fuhr los und trat so schnell wie sie konnte in die Pedalen. Sie überquerte erst die Hauptstraße und fuhr dann auf die große Brücke, über die man nach Spinner’s End gelangte. Auf der Mitte der Brücke bremste sie ihr Fahrrad und stieg ab. Sie ging zur Brüstung der Brücke und sah am Ufer des Flusses entlang. Es gab nur ein einziges Haus, das in der Nähe des Flusses stand. Es war weit entfernt von allen anderen Häusern des Dorfes und sah sogar schon von der Ferne sehr heruntergekommen aus. Das musste es sein. Lily stieg wieder auf ihr Fahrrad und fuhr ganz über die Brücke. Es gab einen kleinen Fahrradweg in der Nähe des Flusses und Lily war sich sicher, dass wenn sie diesen Weg entlangfuhr, an dem Haus der Snapes vorbeikommen würde.
Es dauerte nicht lange, bis sie hinter einer großen, alten Eiche das heruntergekommene Haus entdeckte. Sie stieg ab und lehnte ihr Fahrrad an den Stamm der Eiche. Sie lief ihren Blick über das Haus schweifen.
Es musste mal weiß gewesen sein, doch jetzt hatte es schon einen ziemlich bräunlichen Farbton angenommen. Die Fensterrahmen waren verstaubt und einige Dachziegel fehlten. Das Haus machte einen rundum vernachlässigten Eindruck. Nicht anders erging es dem Garten hinter dem Haus. Der Rasen war ungemäht und überwuchert mit Unkraut. Die Terrasse war schmutzig und ein paar alte, verdreckte Gartenstühle standen in einer Ecke.
Man hätte meinen können, das Haus wäre unbewohnt, wenn aus einem geöffneten Fenster keine Stimmen zu hören wären. Lily lauschte gespannt den Stimmen. Zwei Erwachsene schienen sich zu streiten. Es handelte sich um einen Mann und eine Frau.
„Du weiß genau wie sehr ich es hasse, wenn du dich so verhältst. Und das auch noch vor meiner Mutter! Jedes Mal wenn sie bei uns zu Besuch ist, musst du ihr Gedächtnis ändern, bevor sie wieder nach Hause fährt. Kannst du dich nicht normal verhalten, wenn normale Menschen in der Nähe sind.“, sagte der Mann zornig.
„Normale Menschen?“, sagte die Frau, „Bin ich also zu unnormal für dich? Du hast gewusst worauf du dich einlässt, bevor du mich geheiratet und geschwängert hast! Als wäre es denn so schlimm das Gedächtnis deiner Mutter zu verändern. In letzter Zeit meckerst du doch am laufenden Band an mir herum. Aber du musst es akzeptieren, Tobias. Du kennst mich und ich werde mich nicht für dich ändern.“
Der Mann erwiderte für einige Sekunden nichts. Er schien sehr wütend und schien sich genau zu überlegen, was er jetzt sagen würde.
„Hätte ich gewusst, dass du auch Severus in das Ganze mit reinziehst, hätte ich mich nie darauf eingelassen. Ich will, dass mein Sohn ein normaler Mann wird! Nicht so wie Du!“, er spuckte die letzten Worte förmlich aus.
Die Frau war empört von den Worten ihres Ehemanns.
„Nicht so wie ich also..! Du tust so als wäre es etwas ganz Schreckliches, dabei bist du doch nur neidisch, dass du es nicht kannst! Wie auch immer … Severus hat es in den Genen und du kannst es nicht mehr verhindern. Er fängt schon langsam damit an, seine Fähigkeiten zu entwickeln und DU wirst ihn nicht davon abbringen können!“
Lily hörte, wie die Frau aus dem Zimmer ging und die Tür hinter sich zuschlug.
Was hatte das alles zu bedeuten? Der Junge vom Spielplatz musste Severus heißen… Aber worüber hatten sich seine Eltern gerade gestritten?
Severus und seine Mutter mussten irgendwie anders sein.
Lily überlegte, was sie jetzt tun sollte, als hinter ihr plötzlich jemand sagte:
„Was machst du denn hier?“
Lily schnellte herum. Vor ihr stand der Junge mit den schwarzen Haaren und der langen Nase. – Severus.
„Hallo.“, sagte Lily schüchtern. „Bist du Severus?“
„Woher kennst du meinen Namen?“, fragte Severus misstrauisch.
„Ich habe deine Eltern reden gehört.“ Erklärte Lily und deutete auf das geöffnete Fenster. „Sie haben gestritten.“
„Sie streiten oft.“, sagte er leise.
„Weswegen?“, fragte Lily.
Severus sah sie verwundert an. Er schien es nicht gewohnt, dass jemand sich für ihn oder sein Leben interessierte.
„Weil meine Mutter …“, er stockte, „Weil sie eine Hexe ist. Und ich ein Zauberer bin.“
Er sah Lily an und wartete auf ihre Reaktion.
„Also stimmt es was du uns auf dem Spielplatz erzählt hast?“, fragte sie.
Das hatte er nicht erwartet. „Ja.“, sagte er überrascht.
„Heißt das, dass ich auch eine Hexe bin?“, sagte Lily und ihre Augen begannen freudig zu glitzern.
„Ja.“, sagte Severus.
„Woher weißt du das?“
„Ich habe dich beobachtet.“, er wurde rot. „Hast du dich nie gefragt, warum du solche seltsamen Dinge tun kannst?“
„Doch schon.“, sagte Lily. „ Ich habe aber nie genauer darüber nachgedacht.“
„Das kannst du nur weil du eine Hexe bist. Ich kann so was auch. Eigentlich brauch man zum Zaubern einen Zauberstab, aber wir können kleine Zauber auch ohne Zauberstab ausführen.“, erklärte er ihr.
„Severus!“, rief plötzlich eine Stimme aus dem Haus. „Wo steckst du?“
Es war Severus Vater.
Severus drehte sich kurz um und sagte dann: „ Ich muss gehen.“
„Kannst du mir nicht mehr erzählen?“, bat Lily.
Severus überlegte kurz. „Geh runter zum Fluss.“, sagte er schließlich. „Ich komme gleich nach.“ Dann drehte er sich um und ging ins Haus.
Also ging Lily runter zum Fluss, zwischen einigen Bäumen hindurch und setzte sich in der Nähe des Ufers auf den Boden. Die Sonne, die schon tiefer am Horizont stand un in etwa einer Stunde untergehen würde, schien durch die Bäume, so dass der Fluss im Licht glitzerte.
Lily hoffte so sehr, dass Severus die Wahrheit sagte und ihr nicht gleich verkünden würde, dass er sie reingelegt hatte. Sie war freudig gespannt was Severus ihr als nächstes erzählen würde.
Doch Lily konnte nicht mehr länger darüber nachdenken, denn Severus erschien plötzlich zwischen den Bäumen. Er kam näher und setzte sich ihr gegenüber auf den Boden. Er sah sie an und schwieg.
„Wie kommt es, dass dein Vater kein Zauberer ist?“, fragte Lily.
„Er ist ein Muggel.“, sagte Severus säuerlich.
„Das hast du auch zu Tunia gesagt.“, stellte Lily fest. „Was bedeutet das?“
„Ein Muggel ist ein Nichtmagier. Ein Mensch, der keine magischen Fähigkeiten besitzt, wie mein Vater oder deine Schwester. Meine Mutter ist eine Hexe und sie hat ihre magischen Fähigkeiten auf mich übertragen.“
„Aber meine Eltern sind beide Muggel.“, stellte Lily fest. „Wie kann es dann sein, dass ich eine Hexe bin?“
„Manchmal kommt es vor, dass ein Muggelstämmiger magische Fähigkeiten entwickelt. Vielleicht war in deiner Familie schon mal ein Zauberer.“, sagte Severus.
„Nicht das ich wüsste.“, sagte Lily.
In der nächsten Stunde erzählte Severus Lily alles über die Magische Welt, was er wusste. Er erzählte von dem Zaibereiministerium, dem Zauberergefängnis Askaban, das von Dementoren bewacht wurde, von Elfen, Gnomen, Kobolden und Drachen. Und von Hogwarts, einer Schule für junge Zauberer.
„Wir werden auch nach Hogwarts kommen.“, sagte Severus stolz. „Du und ich. Wir haben Magie. Wie alt bist du?“
„Ich werde im Mai 10. Wieso fragst du?“
Severus nickte wohlwollend. „Ich bin auch 10. Also kommen wir im selben Jahr nach Hogwarts. Schon diesen Herbst. Wir werden im Sommer unsere Briefe bekommen.“
„Welche Briefe?“, fragte Lily.
„Die Briefe, in denen steht, was wir für unser erstes Schuljahr brauchen und wann das Schuljahr beginnt. Sie werden von Eulen gebracht, das ist so üblich unter Zauberern.“
„Das ist ja toll.“, sagte Lily beeindruckt. Sie blinzelte verträumt in die untergehende Sonne und bemerkte, dass sie bald untergehen würde.
„Ich muss nach Hause.“, sagte sie erschrocken und stand auf.
Severus sah sie traurig an. „Wollen wir uns irgendwann wieder treffen?“, fragte er schüchtern.
Lily lächelte. „Unbedingt. Wie wäre es morgen? Wir können uns hier treffen.“
„Okay.“
Die beiden liefen zurück zum Haus der Snapes und Lily stieg auf ihr Fahrrad.
„Tschüss.“, sagte sie und wollte gerade losfahren als Severus sie zurückhielt, in dem er ihren Arm ergriff. Lily sah ihn fragend an.
Er wurde rot und ließ sofort ihren Arm los. „Wie heißt du überhaupt?“, fragte er.
Lily lächelte ihn nett an und sagte ihren Namen.
„Also, bis Morgen Lily.“, sagte Severus.
Lily fuhr los und winkte ihm noch mal zum Abschied.
Severus sah ihr noch lange nach, bis sie verschwunden war.
So, ich hoffe es hat euch gefallen! Kommis?
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