
von |Tonks <3|
5. Eulenpost
Lily lag auf ihrem Bett und träumte von Hogwarts. Wie es dort wohl war? Severus hatte ihr erzählt es sei ein Schloss. Lily musste an ein Märchenschloss wie das einer Prinzessin denken und musste schmunzeln. So sah Hogwarts wahrscheinlich nicht aus. Severus hatte gemeint, es würde eher an eine Burg aus dem Mittelalter erinnern, aber er konnte es ja auch nicht genau wissen.
Noch einen Monat, dann war es soweit. Lily konnte es kaum erwarten. Doch sie hatte auch Angst davor, was sie wohl erwarten würde. Außerdem würde sie ihre Familie nur noch in den Ferien sehen. Sie dachte an Petunia. Ihre Schwester hasste sie und Lily konnte sich nicht erklären warum. Oft war Lily traurig darüber, aber wenn sie mit ihrer Schwester reden wollte, verließ diese immer stumm das Zimmer.
Trotz allem wusste Lily tief in ihrem Innern, dass sie nach Hogwarts gehörte. Sie wusste es. Nach den Ferien würde sie nicht wie alle Kinder aus ihrer Klasse auf die weiterführende Schule kommen. Sie würde nach Hogwarts gehen und Zauberei studieren. Wie unwirklich sich das anhörte… Doch es war wahr. Auch in ihrem Leben würde ein neuer Abschnitt beginnen und Lily war sich sicher, sie würde es nie bereuen eine Hexe zu sein.
„Lily!“, rief ihre Mutter plötzlich von unten herauf.
Lily setzte sich in ihrem Bett auf. „Ja?“
„Komm mal bitte runter.“
Lily stand auf und ging aus ihrem Zimmer, vorbei an Petunias Zimmertür, die gerade zugeknallt worden war. Lily seufzte.
„Schatz, wir hatten gerade Besuch von einer Professorin. Sie hat mit uns über eine Schule geredet … eine Zaubererschule.“, sagte Mrs. Evans.
„Ich weiß schon lange, dass ich eine Hexe bin!“, sagte Lily trotzig und konnte sich bei den verdutzen Gesichtern ihre Eltern, ein Lachen nicht verkneifen.
„Aber seid wann?“, fragte ihr Vater lachend.
„Erinnerst du dich noch an den Tag, an dem Petunia von Severus erzählt hat?“ Ihr Vater nickte. „Seit dem weiß ich es. Severus ist nämlich auch ein Zauberer und er hat mir alles darüber erzählt.“
„Er ist auch ein Zauberer?“, fragte ihre Mutter.
„Ja. Und seine Mutter ist eine Hexe.“, erklärte Lily wissend.
„Deswegen hast du dich auch so oft mit ihm getroffen.“, stellte ihre Mutter fest. „Kommt er auch auf diese Schule?“
„Ja, und er hat mir schon viel über Hogwarts erzählt.“
„Weiß Tunia auch davon?“, fragte Mr. Evans.
Lily sah auf den Boden. „Sie redet nicht mehr mit mir und sie hat gesagt sie hasste mich.“, sagte Lily traurig.
„Aber wieso denn?“ Mrs. Evans strich ihrer Tochter behutsam über das lange, dunkelrote Haar.
„Sie sagt, ich sei verrückt und Sev und ich würden auf eine Schule für Irren kommen. Und sie hat gesagt, dass sie hofft, dass ich nie wieder nach Hause komme.“ Jetzt quollen stumme Tränen aus ihren Augen. Lily vermisste Tunia und es tat ihr sehr weh, wie ihre Schwester sie behandelte.
Ihre Mutter versprach mit Petunia zu reden, doch Petunia blieb stur und wechselte kein Wort mehr mit Lily.
Schließlich verlor Lily die Hoffnung und fand sich damit ab.
Da Ferien waren verbrachte Lily nun viel Zeit mit Severus. Die beiden waren ein Herz und eine Seele und Severus hatte sogar schon einmal mit der Familie Evans zu Mittag gegessen. Er hatte sich allerdings sichtlich unwohl gefühlt. Nicht weil ihn Mr. Und Mrs. Evans die ganze Zeit über die Magische Welt löcherten, sondern weil Petunia ihn ununterbrochen mit einem gehässigen Blick anstarrte. Petunia wurde allerdings während dem ganzen Mittagessens komplett ignoriert und stürmte schließlich mit Tränen in den Augen nach oben in ihr Zimmer. An diesem Tag hatte Lily wieder versucht mit ihr zu reden, doch ihre Schwester hatte ihr die Tür vor der Nase zugeknallt.
Am Mittwochmorgen saß Lily alleine am Esstisch, als sie plötzlich ein leises Kratzen am Fenster hörte. Sie erschrak und war sofort hellwach, als sie eine Eule auf dem Fenstersims sitzen saß. Lily kannte sich ein bisschen mit Eulen aus und stellte fest, dass es sich um einen Waldkauz handelte. Der Waldkauz sah sie mit seinen runden, schwarzen Augen fordernd an und kratze mit seinen Krallenfüßen am Fenster.
Lily rannte zum Fenster und öffnete es hastig. Der Waldkauz flog durch den Raum und ließ sich mit einem Brief auf dem Esstisch nieder. Lily näherte sich dem Tier vorsichtig. Die Eule schien etwas geschafft, als hätte sie einen langen Flug hinter sich. Lily ging schnell in die Küche und holte eine Schale mit Müsli, die sie dem Waldkauz vorsetzte. Der Waldkauz klackerte zufrieden mit dem Schnabel und machte sich gierig über das Müsli her.
Nun entdeckte Lily den Brief, der auf dem Tisch lag. Lily nahm ihn neugierig in die Hand. Der Umschlag war dick und schwer und aus gelblichem Pergament. Der Brief war an sie adressiert und ihre Adresse war mit smaragdgrüner Tinte geschrieben worden. Eine Briefmarke war nicht draufgeklebt. Mit zitternder Hand drehte Lily den Brief um und sah ein purpurnes Siegel aus Wachs, auf das ein Wappenschild eingeprägt war: Ein Löwe, ein Adler, ein Dachs und eine Schlange, die einen Kreis um den Buchstaben „H“ schlossen.
Lily atmete tief ein und wieder aus und öffnete schließlich den Brief. Sie entfaltete den Brief, der aus demselben schweren Pergament bestand wie der Umschlag und begann zu lesen.
HOGWARTS-SCHULE FÜR HEXEREI UND ZAUBEREI
Schulleiter: Albus Dumbledore
(Orden der Merlin, Erster Klasse, Großz., Hexenmst.
Ganz hohes Tier, Internationale Vereinig. D. Zauberer)
Sehr geehrte Miss Evans,
wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass Sie an der
Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei aufgenommen
sind. Beigelegt finden Sie eine Liste aller benötigten Bücher
und Ausrüstungsgegenstände.
Das Schuljahr beginnt am 1. September. Wir erwarten Ihre
Eule in spätestens zwei Wochen.
Mit freundlichen Grüßen
Minerva McGonagall
Stellvertretende Schulleiterin
Lily nahm den Umschlag und fand die Bücherliste, eine Wegbeschreibung zum Tropfenden Kessel in London sowie eine Fahrkarte für den Hogwartsexpress.
Sie las den Brief noch einmal und ein breites Grinsen stahl sich über ihr Gesicht. Sie war jetzt offiziell Schülerin an einer Zaubererschule. Sie konnte es nicht fassen. Das alles schien ihr manchmal immer noch wie ein Traum, aus dem sie nicht mehr aufwachte.
Sie rief nach ihrer Mutter, die sich im Wohnzimmer aufhielt: „Mom, komm schnell her!“
Mrs. Evans kam ins Esszimmer und stieß einen spitzen Schrei aus, asl sie den Waldkauz auf dem Tisch entdeckte.
„Was ist das denn?“, fragte sie mit hoher Stimme, was den Waldkauz nicht störte, denn der knabberte noch immer zufrieden an seinem Müsli.
„Post von Hogwarts.“, sagte Lily lässig. „Sieh es dir an. Wir müssen noch eine Rückantwort schreiben.
Mrs. Evans nahm den Brief neugierig von ihrer Tochter entgegen. Sie las ihn rasch durch und sagte dann zu ihrer Tochter: „Jetzt wird es langsam ernst Lily. Wenn du nächstes Jahr in den Sommerferien wieder nach Hause kommst, kannst du uns schon einige Zauber zeigen.“ Sie lächelte ihre Tochter stolz an und verschwand mit dem Brief ins Wohnzimmer. Kurze Zeit später konnte Lily sie schon an der Schreibmaschine tippen hören.
Sie erschrak als der kleine Waldkauz plötzlich sanft an ihrer Hand knabberte. Sie musste lächeln. Eulen gefielen ihr viel besser als schlecht gelaunte Briefträger. Sie bracht dem Waldkauz noch eine Ladung Müsli und streichelte ihm über sein braunes Gefieder, das sehr weich war.
Mrs. Evans kam mit einem Umschlag zurück, der an Professor McGonagall adressiert war.
Als der Waldkauz den Brief sah, schlang er noch schnell das restliche Müsli hinunter und nahm den Brief von Mrs. Evans entgegen.
Er flog noch eine Runde durch das Esszimmer und verschwand schließlich durchs Fenster.
„Der war niedlich.“, sagte Lily. „Mom, wann fahren wir in die Winkelgasse?“
„Mh, ich werde heute Abend mit Richard sprechen. Wahrscheinlich schon in den nächsten Tagen.“ Sie zwinkerte ihrer Tochter zu.
„Ich kann das alles noch gar nicht richtig fassen.“, sagte sie und nahm ihre Tochter in den Arm. „Ich bin sehr stolz auf dich.“
„Danke Mom.“, flüsterte Lily.
„Was hältst du von einem Picknick im Garten? Ich will die letzten Wochen mit dir noch etwas genießen, immerhin sehe ich dich dann fast das ganze Jahr nicht.“, sagte Mrs. Evans.
„Auja.“, freute sich Lily. „Aber in den Weihnachtsferien kann ich sicher vorbei kommen.“
So, ich hoffe es hat euch gefallen. &' ich wollte noch fragen wie ihr so die Länge der einzelnen chaps findet. Zu lang oder zu kurz? Oder sind sie so ok? Freu mich auf eure Kommis :)
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