von Mrs. Granger
Hermines Kopf lag auf dem Küchentisch und Rons Hand trommelte neben ihr. „Ron, lass das!“ Sie verlagerte ihr Gewicht von der Stirn auf die Wange und sah Ron nun an. Er hörte sofort auf zu trommeln und verknotete seine Finger in seinem Schoß. Hermine hob den Kopf, stützte ihn auf ihren Händen ab und folgte Rons Blick. In der Mitte des Tisches lag ihr Zauberstab. Den Zauber hatte sie ziemlich schnell in einem „Ratgeber für die moderne Hexe und ihre Gebrechen“ gefunden und hatte ihn an sich selber angewendet. Trotzdem dauerte es einige Minuten, bis der Zauber eine Antwort gab. „Ich weiß gar nicht, ob das so wenige Stunden danach schon einen Sinn ergibt.“, sagte Hermine, um die Stille zu durchbrechen. Ein Blick auf die Uhr sagte ihr, dass noch sie noch sieben Minuten zu warten hatten. „Warum? Schwanger ist schwanger. Was habt ihr Frauen denn sonst noch für Optionen?“ Hermine hatte keine Lust, Ron einen Einblick in den Aufbau des weiblichen Körpers und in Geschichten über „Pillen danach“ und Muggelschwangerschaftstests zu geben. „Ist egal. Ich glaube der Zauber zeigt auch, wenn eine Schwangerschaft möglich wäre.“ Ron wollte zu einer weiteren Frage ansetzen, aber Hermine winkte ab. Was war, wenn sie wirklich schwanger wäre? Würde sie abtreiben? Sie konnte doch nicht das Kind ihres -besten Freundes? Ihrer heimlichen Liebe?… Rons Kind abtreiben. Außerdem war sie sich ihrer Gefühle zu Ron nicht sicher. Es war der zweite Tag nach ihrer Kündigung und der Scherbenhaufen hatte sich um ein beträchtliches Maß erhöht. Sie hatte keinen Job und war vielleicht bald Mutter. Bei diesem Gedanken schlug Hermine erneut den Kopf auf den Tisch und legte ihre Arme darüber zusammen. „was ist los?“, fragte Ron. „Ich denke gerade darüber nach, was wäre, wenn ich wirklich schwanger wäre.“, erklang Hermines Stimme gedämpft unter ihren Armen hervor. Ein sanfter Ton klang in Rons Stimme mit, als er sprach. „Ich würde dich nicht verlassen.“ „Ron, die Frage ist, ob ich das will.“ Sie hörte ein Räuspern, das verdächtig nach einem bestimmten Gesichtsausdruck klang. Hermine sah auf. Da war er, der Gesichtsausdruck der unterdrückten Enttäuschung. „Ron, wir haben uns schon einmal gegenseitig in einer Beziehung vernichtet. Das ist diese riesige Barriere vor der ich stehe. Wäre sie nicht, dann…“ „Dann was?!“ Hermine sah, wie Rons Augen glänzten vor Freude. Was war eigentlich los mit ihr? Vor drei Tagen noch war sie mit Karl und seinen Eltern essen gewesen und jetzt stand sie kurz vor einem Liebesgeständnis gegenüber Ron? Doch bei ihr und Karl war schon länger die Luft raus gewesen. Inzwischen glaubte sie, sie hatten sich aus gegenseitigem Einverständnis und Nettigkeit nicht getrennt. Vielleicht auch ein wenig aus Zuneigung. Aber Liebe? Für ihn hatte sie nie das gleiche gefühlt wie für Ron. Und ein Kind mit Ron? Ihr wurde merkwürdig warm ums Herz. Sie sah vor ihren Augen ein kleines, rothaariges Mädchen, dass im Garten des Hauses spielte und lachte. Und sie sah sich. Auf einer Bank sitzend in Rons Armen. ‚Oh mein Gott, Ron und ich werden Eltern.’, dachte sie glücklich. Ihr wurde warm ums Herz. „Hermine, was wolltest du…“ Ron nahm ihre Hand. Sie sah ihm tief in die Augen. Hermine öffnete den Mund und setzte zum Reden an. In diesem Moment vibrierte ihr Zauberstab und eine Stimme ertönte. „Eine Schwangerschaft vollkommen ausgeschlossen.“, hallte eine eiskalte Stimme durch den Raum.
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