von *~Sonnenwind~*
Kapitel 34:
Es war früh am Morgen, als die Gryffindors, gestärkt durch ein Frühstück, das Schlossportal verließen und über die Ländereien hinüber zum Quidditchstadion schlenderten.
Das Team war über das vergangene Jahr neu formiert worden.
Ginny Weasley war immer noch Kapitän, hatte allerdings nach McLaggens letztem Auftritt den Posten als Sucher übernommen. Jimmy Peakes und Richie Coot waren zwar nach wie vor die Treiber, allerdings hatte das Team nach McLaggens Rauswurf einen Jäger zu wenig gehabt. Der Hüter des Gryffindor-Teams, Alex Kain, hatte zufällig zwei Jungen beim Quidditchspielen beobachtet, einen davon als talentiert abgestempelt und sofort Ginny vorgestellt. Damit waren die Positionen der Jäger an Gergorius Root, Demelza Robins und Billy Water abgegeben.
Ginny hatte zunächst an ihrem Team gezweifelt, doch jeglicher Zweifel war nach dem ersten Training abgeschafft worden, da alle Teammitglieder eine glänzende Leistung erbrachten.
Doch nun stand das Spiel gegen Slytherin bevor, und alle Spieler hatten beim Eintreten in die Umkleidekabine ein mulmiges Gefühl im Bauch.
Nachdem sich das Team die Quidditchumhänge übergezogen hatte, stellte sich Ginny vor ihnen auf und bereitete sich auf ihre Rede vor.
„Also, nun gut, die Slytherin sind sicher ein ernst zunehmender Gegner!“; sagte sie und warf dabei einen Blick in die Runde; „aber wir sind auch einer! Wir haben hart trainiert um uns den Sieg zu holen, also gehen wir jetzt gleich da raus und zeigen denen, was wir draufhaben!“, sagte sie in die Runde hinein.
„Jimmy und Richie, achtet darauf, dass die Klatscher den Slytherin auch wirklich gegen die Birne fliegen. Am besten, ihr schlag sie mit der Sonne im Rücken habt. Dann sehen sie die Klatscher nicht kommen. Das gilt genauso für die Jäger! Ihr solltet außerdem auch darauf achten, nicht von den Slytherin in die Mangel genommen zu werden. Alex, pass auf, dass der Quaffel nicht an dir vorbeisaust. Drifte nicht ab, umkreise die Torringe oder schwebe vorm ersten. Alles klar? Dann kann’s ja losgehen!“
Mit geschulterten Besen verließen sie die Umkleidekabine und traten hinaus aufs Spielfeld. Ohrenbetäubender Jubel empfing sie, und die Stimme eines unbekannten Kommentators, der soeben verkündete: „Und da ist das Team von Gryffindor!“
Ginny nickte ihren Teamkameraden zu, dann stiegen sie auf die Besen und schossen in die Lüfte.
„Und da ist die Kapitänen von Rot-Gold, Ginny Weasley, gefolgt von dem Hüter Alex Kain!“
Ginny zügelte ihren Besen und blieb etwa zehn Meter über dem Boden stehen. Ihr gegenüber sammelten sich die Slytherins.
Der Kommentator war nun fertig damit, die Spieler des Gryffindor Teams aufzuzählen und fuhr mit den Slytherins fort.
„Und da ist der Sucher…. Harper! Gefolgt von den Treibern Jason Frederick und Emily Hill! Und da sind auch schon die Jäger, Vaisy, Urquart und Ethan Thomas!“
Ginny blickte noch einmal in die Runde.
„Ich will ein schönes, faires Quidditch sehen“, verkündete Mme Hooch, dann wurden die Bälle freigegeben und das Spiel begann.
Ginny sauste dem Schnatz hinterher, der sich gerade blitzschnell hinter einer der Tribünen versteckt hatte. Während sie den kleinen goldenen Ball hinterher jagte hörte sie nur verschwommen die Stimme des Kommentators.
„Urquart am Ball, Urquart jagt auf das Tor von Gryffindor zu, aber da trifft ein schöner Klatscher von Jimmy Peakes!“
Sie legte einen Spurt ein und bog um die Ecke. Doch der Schnatz war verschwunden, er war nicht mehr hinter dieser Tribüne.
„Billy Water ist am Ball, super Neuzugang von Gryffindor, er jagt übers Spielfeld, gibt einen schnellen Pass an Demelza Robins, diese spurtet auf das Tor von Slytherin zu, NUN MACH SCHON DEMELZE, JAHHHH!!!! 10 zu 0 für Gryffindor da kam die Hüterin Fitch einfach nicht mehr ran.“
Ginny wendete den Besen und ließ hektische Blicke übers Spielfeld gleiten, da sah sie ihn. Der Schnatz schwebte kaum ein Meter über dem Boden bei einem der Torringe Gryffindors. Sie schaute sich um und sah, das Harper sie beobachtete. Würde sie jetzt dem Schnatz nachjagen, würde er sie ohne Zweifel verfolgen. Doch wenn sie ihn auf eine Falsche Fährte lockte, könnte sie den Schnatz möglicherweise verlieren.
In diesem Moment verkündete der Kommentator das 10 zu 10. Ginny entschied sich und stieß auf den Boden herab. Harper folgte ihr. Ginny blickte kurz zurück und sah, dass er reingefallen war. Sie zog den Besen steil hoch und hinter ihr prallte Harper auf die kalte Erde.
Ginny stieß die Faust in die Luft und trieb ihren Besen an. Der Schnatz war jetzt genau vor ihr.
Der Kommentator verkündete das 20 zu 10. Ginny jagte dem Schnatz nach, spannte jeden Zentimeter ihres Körpers an. Er war jetzt genau vor ihrer Nase. Sie streckte die Hand nach dem Schnatz aus. Genau in dem Moment, da das 30 zu 10 verkündet wurde, schlossen sich ihre Finger um den kleinen, kalten, goldenen, widerspenstigen Ball. Triumphierend stieß sie die Faust in die Luft und schrie laut auf vor Freude.
„Das ist das 160 zu 30 für Gryffindor! GRYFFINDOR GEWINNT!“
Ginny grinste breit ihren Teamkameraden zu, die begeistert auf sie zustürmten.
Ohrenbetäubender Jubel erfüllte das Stadion und Glücksgefühle durchströmten Ginny. Sie wurde auf Händen aus dem Stadion getragen und blickte breit grinsend und lachend umher.
Am Nachmittag jedoch holte der Alltag sie wieder ein. Sie mussten mal wieder zu den verschiedensten Unterrichtsstunden trotten.
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