von *~Sonnenwind~*
Kapitel 35: Seit wann wäre denn sich des Nachts aus dem Schloss zu schleichen verboten?
Den Unterricht bekam Ginny gar nicht mit. Sie war damit beschäftigt sich den Nachmittag und den kommenden Tag in den schönsten Farben auszumalen. Sie würde sich in Hogsmeade mit Harry treffen. Er würde die Nacht vom Freitag zum Samstag im Eberkopf verbringen, er hatte sich dort ein Zimmer gemietet. Ginny hoffte, dass niemand mitkriegen würde, wenn sie sich nachts aus dem Schloss schleichen würde um die Nacht bei Harry zu verbringen. Dafür schmiedete sie schon Pläne. In Geschichte der Zauberei fiel ihre Träumerei auch nicht groß auf, weil alle bis auf Hermine träumten.
Endlich klingelte es. Ginny sprang auf und schmiss ihre Sachen in ihre Tasche, dann rannte sie zum Gryffindorturm. Unterwegs prallte sie fast mit einer eiligen Eule zusammen, die ihr eine kleine Pergamentrolle übergab. Sie entrollte sie und las.
Hallo meine Süße,
ich kann es kaum erwarten dich wider zu sehen. Das letzte Zusammensein mit dir ist schon viel zu lange her.
Bis gleich in den drei Besen. Ich habe schon einen schönen Tisch am Fenster besetzt, bevor die Meute anderer Schüler kommt.
In Liebe, Harry.
Sie lächelte und rannte noch schneller. Schon von weitem rief sie der fetten Dame das Passwort für den Gemeinschaftsraum zu und hechtete durch den Durchgang hinter dem Porträt. Oben im Mädchenschlafsaal zog sie eine hölzerne Kiste aus ihrem Nachtschrank, in der einige Fotos von ihr und Harry lagen und ein ganzer Stapel Briefe. Sie legte den eben empfangenen Brief dazu und verschloss die Kiste wieder magisch.
Schnell wedelte sie mit ihrem Zauberstab über sich. Sie trug jetzt ein schlichtes aber doch elegantes dunkelgrünes Kleid. Ihre Mutter selbst hatte es genäht. Es war aus weichem warmem Stoff und perfekt für ein winterliches Treffen wie dieses. Ihre Haare waren frisch gebürstet und dufteten nach dem Blumenshampoo, dass ihre Mutter für sie herstellte. Solchermaßen mit sich zufrieden, schnappte sich Ginny ihre Tasche und ging zur Eingangshalle, um sich bei Filch abzumelden.
Außerhalb des Geländes von Hogwarts disapparierte sie und tauchte vor den drei Besen wieder auf. Ohne zu zögern betrat sie den Schankraum und sah auch schon Harry an einem Tisch ganz hinten in einer gemütlichen Ecke sitzen. Das Sonnenlicht, das durch das Fenster neben ihm schien, ließ seine grünen Augen noch funkelnder wirken.
„Hallo schöne Frau“, begrüßte er sie lächelnd.
Sie lachte doch statt einer Antwort drückte sie ihm einen Kuss auf den Mund.
„Butterbier?“, fragte er und erhob sich um bei Madam Rosmerta zu bestellen. Ginny nickte. Sie setzte sich an den Tisch. Es war in der Tat der beste im ganzen Pub. Hier hinten würde später nicht so ein großes Gedränge herrschen und sie waren ungestörter. Harry kam mit 2 Flaschen Butterbier zurück. Als Ginny nach ihrer Flasche greifen wollte zog er sie weg und grinste schelmisch. „Nur wenn ich noch einen Kuss bekomme“, sagte er.
„Oh na das muss ich mir noch überlegen“, meinte Ginny lachte, doch sie beugte sich trotzdem vor um ihn zu küssen. Noch während sie sich von ihm löste schnappte sie sich ihr Bier und öffnete die Flasche.
„Rate mal wer das letzte Quidditchspiel gewonnen hat!“, sagte Ginny schelmisch.
„Na Gryffindor, mein Schatz. Wie könnte es auch anders sein mit einer so bezaubernden Spielerin wie dir?“, lachte Harry.
Sie blieben noch etwa eine halbe Stunde und tauschten Neuigkeiten aus Hogwarts und der Zaubererwelt aus. Dann gingen sie nach draußen um den Schnee zu genießen, immerhin hatte er sie wieder zusammen geführt. Sie gingen ein kleines Stück zu der Ruine der heulenden Hütte. Eine Weile schwiegen sie bis Harry sagte „Schon komisch wie viel sich verändert hat, dabei ist das alles grade mal ein halbes Jahr her.“ Ginny drückte seine Hand um ihm Trost und Halt zu geben. „Zum Glück hab ich dich noch. Du kannst dir nicht vorstellen was ich für eine Angst um dich hatte, als die Schlacht tobte“, brachte Harry stockend hervor.
„Lass uns nicht mehr daran denken, es ist vorbei und wir werden sie ja alle wieder sehen, irgendwann. Sie warten auf uns, bis wir zu ihnen kommen.“, sagte Ginny leise.
Um einiges besser gelaunt schlenderten sie noch durch Hogsmeade und statten selbstverständlich dem Honigtopf einen Besuch ab.
„Schade dass du heute Nacht nicht bei mir sein kannst“, flüsterte Harry ihr beim Abschied ins Ohr.
„Och ich werde sehen was ich tun kann“. Als sie das sagte, blitzten ihre Augen schelmisch auf. „Du wirst doch nicht etwa etwas verbotenes tun?“, fragte Harry sie mit gespielter Empörung.
„Aber nicht doch. Seit wann wäre denn sich des Nachts aus dem Schloss schleichen verboten?“, fragte Ginny unschuldig. Harry lachte und gab ihr einen Kuss auf die Stirn und steckte ihr seinen Tarnumhang zu. „Bis nachher dann“. Er hatte keine Zweifel, dass sie kommen würde. Kein Lehrer der Welt hätte sie aufhalten können.
So gab Ginny abends vor pünktlich ins Bett zu gehen und zog sich den Tarnumhang über und schlich sich durch die verlassenen Gänge und hinaus auf die mondbeschienenen Ländereien. Außerhalb der nicht-apparieren- Zone disapparierte sie.
Sie ging zu dem Zimmer von Harry und drückte leise die Tür auf und schlüpfte hinein. Harry war anscheinend im Bad, also beschloss sie auf ihn zu warten um ihn dann zu überraschen.
Obwohl Harry niemanden im Raum sehen konnte spürte Harry Ginnys Anwesenheit. Er konnte ihren Duft riechen. „Na Ginny“, sagte er also laut, „du hast es also aus dem Schloss geschafft, du böses Mädchen“, meinte Harry lachend.
„Woher wusstest du dass ich hier bin?“, sie zog einen Schmollmund. „Wie könnte ich die Anwesenheit einer so wunderbaren Frau nicht bemerken?“, fragte er, während er sie dicht an sich zog.
Sie verschwendeten keine weiteren Worte. Was bedeuteten Worte auch schon? Taten waren doch so viel aussagekräftiger. Küssend sanken sie auf das Bett und Harry löste die Verschlüsse von Ginny Kleid in ihrem Rücken. Langsam strich seine Hand ihren Rücken hinunter. Diesmal würde kein Ron hereinplatzen und sie stören. Trotzdem verschloss Harry die Tür magisch. Er wollte völlig allein sein mit Ginny.
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