von Kinditem
Als Ted eine Stunde spÀter den Gemeinschaftraum der Gryffindors betrat, hallte ihm ohrenbetÀubender LÀrm entgegen.
Das Loch in der Wand hatte sich gerade erst hinter ihm geschlossen, als ihm auch schon ein brauner Haarschopf entgegen kam und ihm um den Hals fiel.
âGewonnen!â, schrie Tyler ihm so laut ins Ohr, dass Ted ein leichtes Piepen hörte.
âWir haben gewonnen! Fertig gemacht haben wir sie!â
Ted grinste âWie immer ?â
âWie immer!â, meinte Tyler begeistert und strahlte. Wie ein kleiner Junge sah er aus.
Die Quidditch Klamotten voller Dreck, die Haare standen in alle Richtungen ab, die Wangen waren leicht rosa und selbst in seinem Gesicht war Schlamm zu sehen, doch er strahlte wie ein Honigkuchenpferd.
âUnd wo warst du ? Und versuch dich gar nicht rauszureden! Ich weiĂ, dass du nicht da warst. Deine Haare sieht man Meilen weit weg.â
âIch war verhindert.â
âAch ja ?â
âJa. Tyler ich wĂ€re gerne gekommen aber es ging nicht. Tut Mir Leid. Aber du wirst mir doch das Spiel in allen Einzelheiten erzĂ€hlen, oder ?â
Tyler nickte âKlar.â Das ErzĂ€hlen von Quidditchspielen war seine LieblingsbeschĂ€ftigung. Gleich nach dem Spielen, natĂŒrlich.
Die beiden Jungen drÀngelten sich durch die Menge und setzen sich etwas Abseits, wo es nicht so laut war jeweils mit einem Butterbier, die sie ergattert hatten, hin.
Ted hÀtte es ja gereicht einfach zu erfahren wie das Spiel ausgefallen war, aber Tylers gewaltiger Redensfluss kam ihm gerade recht.
Er lieà ihn reden, wÀhrend er weiterhin seinen Gedanken nachhing und immer dann, wenn Tyler mal eine kurze Pause machte, kurz nickte.
Was seinem Freund aber ein Schmunzeln entlockte.
âTed ? Hey Ted hörst du mir eigentlich zu?â
âWas ? Ehm⊠ja klar!â
âUnd wieso freust du dich dann, wenn ich dir erzĂ€hle wie ein Slytherin mich fast vom Besen geschmissen hat ?â
âDas ehm⊠an der Stelle hab ich nicht aufgepasstâŠâ, murmelte er und wandte seinen Blick wieder ab.
Zu Victoire die er in der Menge entdeckt hatte.
Sie war interessanter als alle Quidditchspiele zusammen.
Die blonde Schönheit schien seinen Blick gespĂŒrt zu haben, denn sie drehte sich zu ihnen um und strahlte Ted an, dann kam sie zu ihnen.
âHey. Teddy kann ich mal mit dir reden ?â
âKlar.â er nickte, sie sah zu Tyler, nahm dann Teds Hand und zog ihn hinter sich her aus dem Gemeinschaftraum.
Ihre Hand war warm.
Wunderbar warm und Ted hÀtte sie am Liebsten gar nicht mehr los gelassen, doch als sie auf den Gang traten und sich das Portrait schloss, entzog sie ihre Hand der seinen.
âIch wollte mich bedanken.â
âWofĂŒr ?â
âFĂŒr vorhin, dass du mich aufgemuntert hast! Ich glaube wir sind uns schon richtig nĂ€her gekommen und ich bin nun richtig optimistisch, dass es auch klappen wirdâŠâ
Teds Herz wurde wieder ein Stich versetz, doch er lÀchelte.
âDas freut mich fĂŒr dich und ich helfe doch gerne, wenn wieder irgendetwas ist, dann kannst du gerne kommen.â
âDas werde ich ganz sicher! Teddy du bist der GröĂte! Ich wĂŒsste gar nicht was ich ohne dich machen sollteâŠâ
Ted wusste es.
Mit Rico zusammen kommen und ihn nicht kennen.
Nun kannte sie ihn, also wĂŒrde sie mit Rico zusammen kommen und das dank seiner Hilfe!
âDu ĂŒbertreibst.â
âNein und du sei nicht so bescheiden, du hast auf jeden Fall etwas gut bei mir!â und damit gab sie ihm einen Kuss auf die Wange und nannte das Passwort um wieder hinein zu gehen.
Doch Ted machte nicht die geringsten Anstallten ihr zu folgen.
âKommst du nicht mit ?â
âNein, ich wollte noch schnell was aus der BĂŒcherreich holen. Mir ist eingefallen, dass ich das noch machen wollteâŠâ
âOkay. Dann sehen wir uns ja spĂ€ter.â Sie winkte, lĂ€chelte ihr bezauberndes LĂ€cheln und verschwand dann.
An ihrer Stelle blickte ihn nun die fette Dame an.
âDu magst sie.â, stellte sie amĂŒsiert fest und versuchte in Teds Gesichts ZĂŒgen zu lesen, doch Teds Gesicht blieb ausdruckslos.
Er drehte sich einfach um, vergrub die HÀnde tief in den Hosentaschen und spazierte durch die GÀnge wÀhrend seine Gedanken durch seinen Kopf rasten.
Manche dachte er nicht zu Ende, andere verfolgte er einige Zeit lang um sich dann plötzlich einen ganz anderen nachzueifern und wiederum andere wurden noch nicht einmal in Betracht gezogen.
Er achtete nicht darauf wohin er ging oder wer ihm begegnete, doch irgendwann schwebte etwas an ihm vorbei und eine ihm wohlbekannte Stimme erklang.
âAh, da ist er wieder der junge Lupin. Diesmal nicht so in Hast.â
Irritiert seinen Namen zu hören blieb Ted stehen und drehte sich um.
âEhm⊠Hallo Nick.â
Das Gespenst runzelte die Stirn und das sah nun wirklich eigenartig aus.
âWas ist den dir ĂŒber die Leber gelaufen ?â
âNichtsâŠâ, murmelte Ted und wollte weiter gehen
âNun komm schon ich sehe es dir doch an!â
âNick ich hab zwar gemeint wir könnten uns spĂ€ter unterhalten aber mir ist gerade nicht so nach redenâŠâ
âAber reden ist besser als den Frust in sich hinein zu fressen und das tust du anscheinend ja.â
âWeil es nichts bringt! Selbst wenn ich rede wird sie mich nicht lieben!â Ted fluchte leise, als ihm bewusst wurde, dass er sich gerade verplappert hatte.
âSie ?â hakte Nick sofort nach âAlso ist es ein MĂ€dchen, welch dir solchen Kummer bereitet ?â
Ted nickte schwach und lehnte sich gegen die Wand.
Nick wĂŒrde sowieso nicht eher Ruhe geben bis er es ihm erzĂ€hlt hatte und vielleicht war es auch ganz gut wenn er es jemanden erzĂ€hlte.
Tyler war ein Frauenmagnet, der wĂŒrde ihm nur raten sich eine andere zu suchen und David hatte ja eine Freundin und der wĂŒrde meinen er sollte abwarten und er selbst sein.
Dann wĂŒrde es schon klappen oder nicht und das wollte er wahrhaftig nicht hören!
Aber er wusste auch, dass ihm Nick höchst wahrscheinlich etwas Ă€hnliches sagen wĂŒrde, doch das war im Momentan ziemlich egal, denn als er erst mal anfing zu reden konnte er gar nicht mehr aufhören.
Nick hörte sich alles an ohne ihn auch nur ein einziges Mal zu unterbrechen.
Es schien ihn wirklich zu interessieren was Ted ihm da vorjammerte.
âEs ist einfachâŠ
Ich bin total verknallt in Victoire. Schon total lange und sie scheint es einfach nicht zu sehen!
Alle anderen merken es.
Ich laufe rot an wenn sie mich berĂŒhrt und ich kann den Blick nicht von ihr abwenden.
Ich kann sie anstarren ohne zu merken, dass ich sie anstarre!
Und auĂerdem ist da dieses Kribbeln und das Verlangen ihr so nah wie nur möglich zu sein und sie scheint es einfach nicht zu merkenâŠ
Sie sieht in mit den Jungendfreund der einfach schon immer da war.
Der sie getröstet hat wenn etwas mal schief lief.
Sie denkt ich bin immer noch ihr Teddy der mit ihr zusammen damals im Sandkasten gespielt hat, wenn ich zusammen mit Harry und Ginny ihre Eltern besucht habe.
Aber ich bin nicht âihr Teddyâ!
Ich bin nicht eine Art groĂer Bruder den sie nie hatte!
Ich will mehr sein!
Ich will dass sie mich liebt genauso wie ich sie liebe!
Abgöttisch und bedingungslos!
Ich wĂŒrde jeden Augenblick ohne zu zögern mein Leben fĂŒr sie geben und sieâŠâ
Er strockte und seufzte leise
âSie verliebt sich einen Typen dem alle MĂ€dchen hinterher rennen!
In einem, dem sie doch vollkommen egal ist!
Er wird sie ausnutzen und dann einfach lassen!
So wie er es schon mit unzÀhligen anderen gemacht hat!
Er hat doch jede Woche eine neue FreundinâŠ
Vic hat jemanden verdient der sie wirklich liebtâŠ
Der sie liebt und sie nicht ausnutztâŠâ
âDich ?â Der fast kopflose Nick legte den Kopf leicht schief, was aber keine gute Idee war, denn dieser klappte seitlich weg.
âNa⊠ja. Ich wĂŒrde gerne dieser jemand sein.â
âAber vielleicht wird sie ja mit Rico glĂŒcklich, immerhin liebt sie ihn ja.â
âDas wĂŒnsche ich ihr, doch aber er ist ein Arschloch der sie verletzen wird!
Der hat doch jede Woche eine andere Freundin!â
âDu bist deinem Vater sehr Ă€hnlich, weiĂt du das ?â
âNein weiĂ ich nicht! Woher den auch ?! Ich bekomme es ab und zu mal gesagt und das wars auch schon! Ich kannte ihn nicht! Ich weiĂ es nicht!â
Meinte Ted aufgebracht, doch seine Worte taten ihm auch gleich schon wieder Leid.
âTut mir LeidâŠâ
âSchon OK. Es ist schwer fĂŒr dich, ich weiĂ.
Aber was Victoire angeht⊠weiĂt du ich glaube wenn Rico so ist wie du ihn beschrieben hast und nicht ĂŒbertrieben hast - was ich nicht glaube-, dann wird sie das auch sehr schnell merken und wenn du dann da bist und der jenige bist, der sie in den Arm nimmt und tröstet...
Dann wird sie das auch schon merken.
Du könntest ihr auch etwas zu verstehen geben, dass du sie sehr liebst.â
âJa⊠das ist wahrscheinlich am BestenâŠâ Ted nickte und war ĂŒber sich selbst verwundert.
Er hatte dem Gespenst eben gerade alles erzĂ€hlt was ihn bedrĂŒckte.
Das war eigentlich auch gar nicht so viel wie er gedacht hatte.
Sondern nur schlicht und ergreifend, dass Victoire Rico und nicht ihn liebte.
âVictoire ist ein vernĂŒnftiges MĂ€dchen, sie wird das schon merken.
Da bin ich mir ganz sicher.â
Ted nickte âDanke.â
âDu brauchst dich nicht zu bedanken. Ich helfe dir doch sehr gerne.â
Nick verbeugte sich leicht, was etwas albern aussah und schwebte dann davon.
ZurĂŒck lieĂ er einen Ted der langsam versuchte seine Gedanken richtig zu ordnen und diesmal klappte es auch.
Er wĂŒrde Victoire fĂŒr sich erobern!
Weil er sie liebte.
Nur er wusste noch nicht wie er das anstellen sollteâŠ
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