von Kinditem
Counting stars - Sugarcult
Bill lieà sich seufzend aufs Bett fallen und öffnete die ersten Knöpfe seines Hemdes.
AusgenĂŒchtert war er nicht wirklich, eher im Gegenteil. Seine Angst, dass seine Mutter auf ihn hĂ€tte warten können, hatte sich Merlin sei dank nicht bestĂ€tigt. Sie hĂ€tte ihm auch wahrlich den Kopf abgerissen, wenn sie ihm um 6 Uhr morgens stockbetrunken angetroffen hĂ€tte.
Sein Blick schweifte durchs Zimmer, blieb an der Kommode und dem Spiegel darĂŒber hĂ€ngen. Bill stand auf und trat darauf zu, warf sein Hemd aufs Bett und betrachtete sich grĂŒndlich.
In diesem Moment ging die TĂŒr auf und Fleur torkelte herein. Ihre Frisur hatte sich gelöst, einige StrĂ€hnen fielen ihr ins Gesicht. Sie trug nur einen Schuh, den anderen hatte sie in der Hand, weil der Absatz auf dem nach Hause weg abgebrochen war.
Sie lĂ€chelte, als sie ihn sah und schloss leise wieder die TĂŒr hinter sich, ehe sie auf ihn zutrat und die Arme von hinten um ihn legte.
Sie lehnte ihren Kopf an seine Schulter und schloss wortlos die Augen. Sie war schrecklich mĂŒde.
âHallo mein Schatz.â, murmelte Bill leise, drehte sich um und schloss sie in seine Arme.
âSoll ich dich ins Bett tragen, Fleur? Oder bist du dazu noch imstande?â
Dass er lallte, bekam Bill selbst gar nicht wirklich mit, aber Fleur störte es auch nicht sonderlich, sie lallte doch selbst noch ziemlich.
âIsch bin noch dazu im StandeâŠâ, murmelte sie, âIst ja nischt weit wegâŠâ Sie hob ihren Kopf und lĂ€chelte ihn mĂŒde an.
Dann zog sie ihn sanft mit sich zum Bett und zog sich ihr T-shirt aus.
Bill legte seine Arme um sie und lieĂ sich mit Fleur aufs Bett fallen, ehe er an ihrer Hose zu nesteln begann.
âDie geht nicht auf.â, beschwerte er sich nach einer Weile fruchtlosen Versuchens, das KleidungsstĂŒck auszuziehen, âLassen wir sie einfach an..â
âIsch âelfe dirâŠâ Sie öffnete ihre Hose und streifte sie etwas umstĂ€ndlich ab, ehe sie ihn auch aus seiner Hose half. Zufrieden mit ihrer Leistung schmiegte sie sich an ihn und gab ihm einen sanften Kuss.
âSchlaf gut, mein Liebling.â
Bill drĂŒckte sie sachte an sich, verzog kurz das Gesicht. Manchmal schmerzten seine Rippen noch etwas, nicht alles war vollstĂ€ndig verheilt.
âDu auchâŠâ Sie strich ihm das Haar zurĂŒck und stutzte dann kurz. Ihre Finger fuhren sanft ĂŒber den Knutschfleck an seinem Hals.
âHm? Was ist denn?â
Er blinzelte sie etwas verwundert an, wollte doch gerade eigentlich nur noch schlafen und nichts mehr.
Mit den Gedanken schon wieder wo anders, zog Bill die Decke ĂŒber sie beide und strich ihr eine HaarstrĂ€hne hinters Ohr.
âNischts. TrĂ€um was schönes.â Fleur schloss die Augen und schmiegte sich sanft, um ihn ja nicht wehzutun, an ihn.
âIsch liebe dischâŠâ, murmelte sie leise, schon halb eingeschlafen.
âIch liebe dich auch.â, erwiderte Bill ebenso leise.
âMehr als du dir denken kannst.â, fĂŒgte er fast gĂ€nzlich stumm hinzu, ehe er wieder die Augen schloss und ebenfalls ins Land der TrĂ€ume entschwand.
Am nĂ€chsten Morgen tapste Bill völlig verschlafen nach unten in die KĂŒche. Auf halbem Weg blieb er im Flur stehen, betrachtete sich im Spiegel und band sich die Haare zurĂŒck. Stutzig warf er noch einen Blick hinein und seufzte dann leise. Der Knutschfleck, Bill hatte ihn entdeckt. Das erklĂ€rte auch, was Fleur gestern Nacht - oder viel eher heute morgen - an seinem Hals entdeckt hatte. Auf einen Streit legte er es nicht an, hoffentlich nahm sie ihm es nicht ĂŒbel. Mit deutlich schlechterer Laune und einer ĂŒblen MigrĂ€ne setzte er sich an den KĂŒchentisch zu Molly, Ginny und den Zwillingen.
âMorgen.â, murmelte er leise und nahm die Tasse Kaffee und das Glas Wasser mit Aspirin entgegen, die seine BrĂŒder ihm reichten.
Als er die Zeitung aufschlug, purzelte ihm ein Packen Bilder entgegen.
âWas ist das?â
âSchau es dir doch einfach an.â, schlug Ginny vor und wandte sich wieder ihrem Tee zu, wĂ€hrend Bill die Fotos in die Hand nahm und sie sich genauer ansah.
Dadrauf war genau die gleiche Frau zu sehen, die eben jetzt gerade die KĂŒche betrat: seine Verlobte Fleur.
KĂŒssend, in den Armen fremder MĂ€nner.
âGuten MorgenâŠâ, murmelte diese noch sichtlich verschlafen und band sich das Haar zurĂŒck, ehe sie Bill einen Kuss auf den Kopf gab und an die ArbeitsflĂ€che trat um sich einen Kaffee einzugieĂen.
Der Kater den sie hatte gehörte definitiv nicht zu der netten Art.
âWas hast du da?â wollte sie wissen, als sie sich mitsamt ihres Bechers zu ihnen an den Tisch setzte und einen groĂen Schluck nahm.
Ihr Kopf brummte schrecklich und es ging ihr einfach miserabel.
Dadurch, dass Bill wortlos die Bilder auf den Tisch knallte, wurde es auch nicht besser.
âDas erklĂ€rt einiges, meine Liebe. Einiges.â
MĂŒrrisch starrte Bill in seinen Kaffee, nahm zwischenzeitlich einen Schluck und strich sich eine HaarstrĂ€hne aus den Augen, um ihre Reaktion abzuwarten.
Sie sah ihn verwirrt an und nahm sich dann die Bilder um sie sich anzusehen.
âUnd was erklĂ€rt das?â
Sie verstand nicht, worauf er hinaus wollte und was sie den nun wieder falsch gemacht hatte.
AuĂerdem verstand sie ebenfalls nicht woher die Bilder kamen, aber Ginnys Grinsen war Antwort genug.
âDas erklĂ€rt zum Beispiel, warum dich der Knutschfleck nicht aufregt. Das erklĂ€rt zum Beispiel, warum du heute morgen so mĂŒde warst, wenn du dich so herrlich mit attraktiven MĂ€nnern vergnĂŒgst.â
Bill warf einen Blick zu seiner Familie, die daraufhin wortlos aus der KĂŒche verschwand. Wenn die zwei im Begriff waren, sich zu streiten, wollte keiner dazwischen sein.
âIsch weiĂ gar nischt wieso du dich gerade aufregst. Wir âaben den Junggesellen Abschied gefeiert. Isch fand es auch nischt gerade berauschend, aber alle, einschlieĂlisch deiner Schwester, âaben mir erklĂ€rt, dass es sisch so geâört. Willst du mir deswegen jetzt VorwĂŒrfe machen? Du âattest doch auch deinen SpaĂ, wo ist den jetzt dein Problem?â
âMein Problem besteht darin, dass du dich mit zig MĂ€nnern vergnĂŒgst, wĂ€hrend es bei mir nur zwei Frauen waren. Mein Problem besteht darin, dass ich dir einfach nicht zu reichen scheine. Es tut mir leid, dass ich nicht reich bin, es tut mir leid, dass ich nicht mehr gut aussehe. WĂ€re es dir lieber gewesen, Greyback hĂ€tte mich zerfleischt? Dann mĂŒsstest du jetzt nicht aus SchuldgefĂŒhlen bei einem KrĂŒppel bleiben, wĂ€hrend drauĂen tausende von attraktiven MĂ€nnern nur darauf warten, dich ihr Eigen nennen zu dĂŒrfen.â
âBill⊠Wir âaben gefeiert. Nischts mehr. Es war amĂŒsant, aber eben eine einmalige Sache und auch ganz ohne âintergedanken und anderes. Mal abgesehen davon, dass isch betrunken war und es nie mehr als ein kurzer Kuss war.
Es ist mir doch egal wie viel Geld du âast, oder nischt.
Es ist mir egal wie viele Narben du âast.
Es ist mir egal, verstehst du?
Du bist kein KrĂŒppel und wie kannst du denken, dass isch es besser gefunden hĂ€tte, wenn Greyback disch umgebracht âĂ€tte?
Du mĂŒsstest langsam wissen, dass isch keine der Frauen bin, die aus SchuldgefĂŒhlen bei jemanden bleiben. Wenn meine GefĂŒhle nischt mehr da wĂ€ren, dann wĂ€re isch auch nischt mehr da.â
Sie warf die Bilder wieder auf den Tisch und nahm einen groĂen Schluck von ihrem Kaffee.
âIch sehe mir einfach nur die Tatsachen an ,das ist alles. Und die sprechen eben ganz klar gegen mich. Das ist auch gar kein Problem, ich verstehs voll und ganz, aber dann sag mir bitte, wenn es so ist und gaukel mir nicht irgendwas vor. Wir sind beide erwachsene Menschen und sollten auch eigentlich in der Lage sein, unsere GefĂŒhle ⊠unsere GefĂŒhle offen auf den Tisch zu legen und sie nicht zu verschleiern nur was weiĂ ich nicht weswegen. Ich liebe dich, aber ich kann dir nicht das bieten ,was du haben willst, was du brauchst und was du verdienst. Du solltest einen Mann bekommen, der dir dein Leben finanzieren kann, der dich auf HĂ€nden trĂ€gt und von dem du hĂŒbsche Kinder bekommen kannst.â
Sie knallte ihren Kaffeebecher auf den Tisch, wobei der Inhalt ĂŒberschwabte.
âWas willst du âören? Isch liebe disch, Bill, und isch war noch nie so glĂŒcklisch mit jemanden wie mit dir.
Wir sind Verlobt, wir werden âerraten⊠doch anstatt das alles zu genieĂen muss isch mir andauernd VorwĂŒrfe anâören. FĂŒr wen âĂ€ltst du misch? Mach so weiter. âör auf deine Schwester. âier scheint misch wirklich jeder fĂŒr eine oberflĂ€schlische Tussi zu âalten, was?
Wie oft soll isch dir noch beweisen, dass isch dich liebe? Wieso unterstellst du mir andauernd, dass isch lĂŒge? Ginny, okay⊠Deine Mum, auch gut, aber ich âabe gedacht, dass wenigstens du weiĂt wie isch bin.â
âIch dachte auch, ich wĂŒsste das. Aber es will einfach nicht in meinen Kopf, warum eine klasse Frau wie du sich mit so was wie mir abgibt. Du kennst mich gut genug, du weiĂt, dass ich mir nie darum Sorgen gemacht habe, dass mir das ziemlich egal was, weil ich mir immer sicher war, dass du mich liebst. Aber seit ich so entstellt bin, weiĂ ich nicht mehr, wem oder was ich glauben kann, darf oder sollte.â
âWas âat Liebe mit ein paar unwischtigen Narben zu tun? Du bist nischt entstellst , du bist mĂ€nnlischer.
Und âast du auch nur einen Augenblick lang darĂŒber nachgedacht wie isch misch eigentlisch dabei fĂŒhle, wenn alle andauernd an meiner Liebe und Aufrischtigkeit zweifeln?â
âGlaub mir, ich denke oft genug nach, ĂŒber alles mögliche. Ich soll mĂ€nnlicher sein? Da merke ich nichts von, rein gar nichts. Ich fĂŒhle mich schwach und wie ein Versager, da ist nichts mĂ€nnliches dran, das ist auch nicht heldenhaft oder sonst was. Jeder andere wĂ€re ohne Blessuren davon gekommen, nur ich nicht, ich klappe schwach zusammen, wie ein Jammerlappen, nur ich sterbe halb bei dem Versuch dabei, die Menschen zu schĂŒtzen, die ich liebe. Kein anderer hĂ€tte Probleme gehabt, nur ich stell mich scheiĂe dabei an.â
Sie seufzte leise.
âNain. Nain isch denke du âast dich am meisten bemĂŒht. Du âast versucht unsere Leben mit deinem zu verteidigen. Du bist kein Jammerlappen und auch kein Versager. Du âast einfach zu groĂe Selbstzweifel.
Du siehst immer noch genauso gut aus wie vor dem ganzen auch und isch liebe dich genauso, wenn nischt sogar noch mehr.â
Fleur hatte begriffen, dass es ihm nicht direkt darum ging, dass sie wirklich die anderen Kerle gekĂŒsst hatte.
Sie stand auf und griff nach seiner Hand. âKomm, isch zeig es dir.â
Ein leises Seufzen entglitt ihm, als er ebenfalls aufstand und seiner Verlobten ins Bad folgte.
Dort blieben sie gemeinsam vor dem Spiegel stehen. Noch verstand Bill nicht ganz, was das alles sollte, er wollte es auch nicht verstehen, wandte den Blick von seinem Ebenbild an der Wand ab.
âSchatz⊠Sieh âin. Was siehst du?â
Widerstrebend blickte er sich selbst im Spiegel an.
âIch sehe mich, was auch sonst? Ich sehe William Arthur Weasley, einen Mann mit Prinzipien. Und ich sehe dich. Eine wunderschöne Frau mit Zielen und TrĂ€umen, mit Visionen und Hoffnung.â
âWeiĂt du was isch sehe? Isch sehe meinen Verlobten. Den Mann den isch liebe.
Mit tollen, langen roten âaaren. Mit wunderschönen, tiefgrĂŒndigen Augen, mĂ€nnlichen GesichtszĂŒgen und wunderbaren Lippen, mit denen du ausgezeichnet kĂŒssen kannst.â
Fleur strich ihm sanft mit den Fingern ĂŒber die Lippen, dann wanderten ihre HĂ€nde seinen Oberkörper entlang.
âUnd du bist muskulös. Schau doch mal hin! Du âast einen Sixpack und einen super Körper. Die Narben sind nebensĂ€chlisch. Darauf achtet doch keiner, weil es so viel anderes gibt. So viel auf das die Menschen eher schauen, als auf ein paar dĂ€mlische Narben.
Du bist groĂ, attraktiv und mĂ€nnlisch⊠Du merkst gar nischt, dass dir immer noch alle Frauen âinterner schauen.â
Sie setzte sich auf den Toilettendeckel.
âIsch liebe disch Bill. Isch bin keine OberflĂ€chlische Nutte die es mit jedem treibt, okay? Isch brauche disch. Die anderen Typen waren Bedeutungslos und wenn ich gewusst âĂ€tte, dass es dich so sehr verletzt âĂ€tte ich es doch nie getan.
Was willst du? Willst du das ich gehe nur weil du nischt einsehen kannst wieso isch disch so sehr liebe? Ist das vielleischt so eine Art Schluss zu machen?
Du âast gesagt, dass wir erwachsen genug sind unsere GefĂŒhle auf den Tisch zu legen⊠Dann mach das endlisch!â
âNatĂŒrlich will ich nicht Schluss machen ,das ist Schwachsinn.â
Er schĂŒttelte leicht den Kopf und beobachtete sie durch den Spiegel.
âUnd natĂŒrlich will ich dich noch immer heiraten, was denkst du denn? Das legt sich alles wieder, ganz sicher. Hab nur ne komische Phase. Angst vor der Hochzeit, ich weiĂ es nicht. Das legt sich wieder, versprochen. Tut mir leid.â
Bill drehte sich zu ihr um und lĂ€chelte schwach. Er hatte weder Lust noch Kraft fĂŒr einen Streit mit ihr.
Sie sah ihn einige Augenblicke lang an. âIsch weiĂ nischt was isch denke, Bill. Isch âabe gedacht, dass wir âeiraten werden, glĂŒcklisch werden, Kinder kriegen⊠Aber mittlerweile weiĂ isch das nischt mehr.
Es ist mir egal, wenn Ginny mir Vorwirft, dass isch eine Nutte bin und disch nur ausnutze, aber zu wissen, dass du Ă€hnlisch denkst tut weh. Verdammt weh.â Sie erhob sich und sah ihn einige Augenblicke lang an, ehe sie an ihm vorbei aus dem Bad und in das Zimmer ging das sie sich teilten um sich etwas zum anziehen aus dem Schrank zu nehmen.
Wenige Augenblicke spĂ€ter öffnete sich die TĂŒr hinter ihr und Bill kam herein. Leise verschloss er die TĂŒr wieder, trat auf Fleur zu und legte seine Arme um sie, vergrub sein Gesicht in ihren Haaren und zog begierig ihren Duft ein.
âIch will dich heiraten. Ich will dich schon seit Monaten heiraten und ich habe auch keine Lust mehr, noch lĂ€nger zu warten. Ich will aber nicht, dass unsere Tochter Zoe heiĂt und ich bin auch eigentlich dagegen , dass Ginny BlumenmĂ€dchen wird. Das hat sie nicht verdient.â
Fleur schloss die Augen und seufzte leise.
âEs geht âier nischt um Ginny. Ginny ist mir egal. Sie kann erzĂ€hlen was sie will⊠es tut nur weh zu wissen, dass du ihr so etwas glaubst und das du nischt einmal nachdenkst.â
âSie ist immerhin noch meine Schwester und mein Vertrauen in sie ist noch nicht gĂ€nzlich zerstört. Aber wenn es dir lieber ist, dann glaube ich ihr nichts mehr. Sie gehört zu meiner Familie, sie gehört bald auch zu deiner Familie und wenn es dir lieber ist, dass ich gleich davon ausgehe, dass sie lĂŒgt, dann okay, dann werde ich davon ausgehen. Ich vertraue dir und ich weiĂ, dass du mich nicht hintergehen wĂŒrdest, egal in welcher Form.â
Bill lieĂ sie los und setze sich aufs Bett.
âIsch will nischt, dass du alles was sie sagt als LĂŒge siehst. Aber du glaubst ihr ja auch so ziemlisch alles. Du machst dir gar keine Gedanken darĂŒber was eigentlich âĂ€tte passieren können. Du gehst sofort davon aus, dass isch beschlossen âabe mir einen anderen Freund zu suchen.
Wir âaben gefeiert. Und die Aktion mit dem KĂŒssen war eben Brauch. Isch bin in deinen Sachen durch die Stadt geschleift worden und âabe fĂŒr einen Kuss Geld bekommen und mit dem Geld âaben wir spĂ€ter den Alkohol bezahlt. Und am Ende âaben die MĂ€dels noch einen Stripper organisiert.
Aber bevor du dich aufregst, isch âatte nischt âalb so viel SpaĂ wie du. Isch saĂ auf einem Stuhl, der ist um misch âerum getanzt und âat sisch ausgezogen, wĂ€hrend isch gelacht âabe und das einfach nur bescheuert fand. Isch versteh einfach nischt wieso du mir nischt vertraust.â
Fleur setzte sich neben ihn auf das Bett.
âIsch war betrunken, okay ? Das war das erste und das letzte mal. Die ganzen Typen können mir doch gestohlen bleiben. Isch âabe den Mann gefunden den ich âeiraten werde.â
Sie lehnte ihren Kopf an seine Schulter.
âIch kenne den Brauch. Ich kreide dir das auch gar nicht an. Ich finde es einfach nur mies, mir dann solche Fotos zu prĂ€sentieren und da werde ich mit meiner Schwester auch noch mal ein Wörtchen drĂŒber reden. Ich zeig dir ja auch keine Videos, was da genau gestern passiert ist. Und ich bin mir sicher, dass die Jungs das gefilmt haben. Es ist einfach nur ,dass ich es dir nicht verĂŒbeln kann, wenn du dich nach anderen Typen umschaust, weil bei uns seit Wochen nichts mehr lĂ€uft, weil ich scheiĂe aussehe, weil ich praktisch bis vor ein paar Tagen noch ans Bett gefesselt war. Das ist einfach kein guter Zustand.â
Sie setzte sich auf seinen Schoss, so dass sie sich ansehen konnten.
âIsch wusste bis gerade eben noch nischt einmal, dass solche Fotos existieren und isch will auch gar nischt wissen was du gestern getan hast. Es war dein Abend und egal was du getan âast, isch weiĂ, dass du misch liebst.
Und âör endlich auf damit, dass du es verstehen wĂŒrdest, wenn isch mir einen anderen Freund suche. Versteh doch endlisch, dass isch disch liebe. Isch liebe disch so sehr, wie man nur jemanden lieben kann und das ist auch unwiderruflisch. Isch werde misch nicht nach jemanden anderen umsehen. Isch denke gar nischt daran und isch finde nischt, dass du ScheiĂe aussiehst. Isch âabe dir gerade eben gesagt, was isch an dir finde und selbst wenn du bis vor ein paar Tagen ans Bett gefesselt warst und wir lĂ€ngere Zeit keinen Sex âatten, ist das halb so schlimm. Isch liebe dich auch so. Isch muss nicht mit dir schlafen, allein deine NĂ€he genĂŒgt mir um glĂŒcklisch zu sein. Versteh das doch bitte endlich. Egal wie du aussiehst, egal wie lange du verletzt bist und wir keinen Sex âaben können, isch liebe disch.â
Bill nickte schwach und legte seine Arme um sie, drĂŒckte Fleur leicht an sich.
âOkay. Ich denke, das verstehe ich langsam wirklich. Muss wohl meine umwerfende Aura sein, die dich so an mich fesselt, was?â
Er brachte ein schwaches Grinsen zustanden und kĂŒsste seine Verlobte sanft auf die Stirn.
âEs tut mir leid, dass ich mich in letzter Zeit so daneben benehme.â
âMacht ja nichtsâŠâ Sie schmiegte sich an ihn und lĂ€chelte. âOh ja, deine Aura ist wirklich umwerfend und lĂ€sst mich einfach nicht mehr los.â
âDann hab ich ja mal was im Leben richtig gemacht. Sofern man Aura irgendwie verdienen kann. Oder es sind die Gene. Hmm... nein. Ich hab das schon alleine geschafft. Fast ganz alleine, du hast auch ein bisschen dazu bei getragen.â
âAber auch nur ein kleines bisschen und eine Aura kannst du dir aufbauen.â Sie strich ihm das rote Haar hinters Ohr und gab ihm einen sanften Kuss.
âWas meinst du, gehen wir zusammen duschen?â
âZusammen duschen klingt gut, ja. Solange ich dich nicht ins Bad tragen muss⊠das ist zu weit weg und ich werde langsam alt, mein Schatz. AuĂerdem wollen wir die anderen ja nicht neidisch machen. Oder wĂŒtend. Kommt aufs Gleiche raus. Meinst du, du kannst alleine laufen?â
âIsch bin mir nischt sicher, aber wenn du âĂ€ndschen âĂ€ltst wird das sischer klappen. AuĂerdem ist al t werden doch auch nischt zwingend etwas positives und tröste disch, wir werden beide alt und faltig und sitzen irgendwann zusammen auf der Veranda und schauen unseren Enkeln beim spielen zu. Aber das dauert ja auch noch und vorher mĂŒssen wir noch ganz viele Sachen erledigen.
Wie zum Beispiel das duschen.â LĂ€chelnd erhob sie sich und zog ihn sanft mit sich hoch.
âOh ja, das Duschen ist natĂŒrlich sehr, sehr wichtig.â, nickte Bill zustimmend, schmunzelte leicht, als sie gemeinsam, Hand in Hand, aus der TĂŒr traten und den Flur hinunter ins Bad gingen.
âUnd mit ein bisschen GlĂŒck, ist das Bad sogar nicht von irgendwem belegt.â
âSelbst wenn, isch kenne da ein paar nette BeschĂ€ftigungen die uns die Wartezeit verkĂŒrzen wĂŒrden.â
âAch tatsĂ€chlich? Dabei habe ich im Moment gar keine Lust auf Eis essen oder Backgammon spielen. Musst du dir wohl etwas anderes ausdenken.â
LĂ€chelnd kĂŒsste er sie auf den Haarschopf und zog Fleur sanft mit ins Badezimmer.
Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.
Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel