von Rose Malfoy
Der Zug bog um eine Kurve und auch die letzten Eltern und Geschwister verschwanden.
Albus und Rose setzten sich gegenüber von einander neben das Fenster. Ihre Cousins Louis und Ethan saßen bei Louis' Schwestern und Ethans Schwester im vorderen Teil des Zuges.
James saß natürlich bei seinen Freunden und alle anderen Cousins und Cousinen auch.
So saßen sie allein, bis plötzlich die Abteiltür aufglitt und Scorpius Malfoy mit seinem großen Koffer in das Abteil spähte.
"Hier ist doch sicher noch frei, oder?", fragte er mit fester Stimme.
Rose nickte und Albus sagte: "Natürlich. Setz dich!"
Dann half er Scorpius den Koffer auf die Gepäckablage zu heben.
Rose, die sich noch an die Warnung ihres Vaters erinnerte, holte ein Buch aus ihrer Tasche und begann zu lesen.
Albus starrte aus dem Fenster und Scorpius beobachtete die beiden.
"So eine kleine Streberin. Liest jetzt schon. Und dieser Albus, der Sohn von Harry Potter, sieht auch nicht so aus, als ob ich mit ihm gut klarkommen würde."
Schließlich unterbrach Albus die Stille und meinte: "Komm schon, Rose! Spielen wir eine Partie Zauberschach."
Doch seine Cousine schüttelte nur den Kopf und sagte: "Nein, danke. Du weißt, dass ich immer verliere." Sie sah nur kurz auf und verschwand schnell wieder hinter dem Buch.
"Okay. War ja nur eine Frage. Möchtest du eine Partie spielen?" Er wandte sich an Scorpius.
Der Gefragte nickte und verlautbarte: "Ich spiele schon sehr lange, also auch ziemlich gut. Wenn es dir nichts ausmacht, zu verlieren, gerne." Er grinste siegessicher.
Albus holte aus seinem Rucksack ein Brett und Spielfiguren und legte beides auf die Sitze.
"Schwarz oder weiß?"
Scorpius angelte sich wortlos die schwarzen Figuren und stellte sie auf.
Al begann. Zug um Zug wurden die beiden Spieler verbissener, bis das Spiel mit einem Remis endete.
Gerade als Scorpius und Al sich die Hand schüttelten, kam die Frau mit dem Süßigkeitenwagen und bot ihnen ihre Ware an.
"Du hast echt gut gespielt. Ich hätte nicht gedacht, dass du so gut spielst. Dafür hast du dir etwas verdient. Such dir etwas aus, und du bekommst es. Deine Cousine auch, falls sie etwas möchte." Scorpius machte ein sehr großzügiges Angebot.
Rose entschied sich für einen Kesselkuchen, nachdem sie sich bedankt hatte.
Albus nahm sich zwei Kürbispasteten und Scorpius mehrere Schokofrösche und Bertie Botts Bohnen in sämtlichen Geschmacksrichtungen.
Dann holte er noch drei Flaschen Butterbier, die er verteilte.
Kurze Zeit später öffnete sich die Abteiltür und Roxanne kam herein.
"Eine schöne Fahrt gehabt?", fragte sie freundlich.
Albus nickte, da er den Mund mit Kürbispastete voll hatte.
"Verstehe." Roxanne lachte. "Solange es etwas zu futtern gibt, findest du es gut, Al. Hab ich Recht, oder hab ich Recht?"
Al hatte endlich hinuntergeschluckt und antwortete: "Du liegst falsch. Ich habe gerade mit Scorpius Schach gespielt und hätte fast gewonnen. Rose! Hör auf zu lesen und rede ein bisschen mit Roxy."
Rose legt ihr Buch beiseite und sagte: "Du sollst sie nicht 'Roxy' nennen. Das weißt du doch. Hast du Teddy am Bahnsteig mit Victoire gesehen? James hat sich so aufgeregt. Nicht wahr, Al?"
Albus nickte und Roxanne erklärte: "Sie waren ja nicht zu übersehen. Ich glaube, jeder hat sie gesehen. Ich muss jetzt aber wieder los. Eigentlich wollte ich nämlich Natalie suchen, aber ich kann sie nicht finden. Tschüss!"
Sie verließ das Abteil und hinterließ einen Geruch von Rosenwasser.
Scorpius kicherte. "Sie redet etwas geschwollen, eure Cousine. Ist sie doch, oder?"
Al nickte. "Aber sie ist echt schwer in Ordnung! Übrigens kannst du mich Al nennen", fügte er noch hinzu.
"Mein Spitzname ist Scorp, aber meine Eltern verwenden ihn nicht, da sie meinen, mein schöner Name wird dadurch verschandelt." Er verdrehte die Augen.
"So schlimm ist er doch nicht, dieser Al. Seine Cousine Rosa, oder wie sie heißt, hasst mich, das merke ich. Aber diese kleine Streberin kann mir gestohlen bleiben!"
Die restliche Fahrt verschwand Rose wieder hinter ihrem Buch, aber Al machte keine weiteren Versuche, sie hervorzuholen.
Scorp redete munter drauf los und erzählte alles über sein bisheriges Leben.
Al hörte fast nur zu, da die Geschichte seines Vaters unter Zauberern weltweit bekannt war.
Als sie ankamen, stiegen sie aus und brachten ihr Gepäck zu einem der Gepäckträger. Dann gingen sie auf Hagrid zu. Sie wurden von dem Halbriesen empfangen, der alle Weasleys und Al um einiges herzlicher begrüßte, als die anderen Erstklassler und sie, wie üblich, mit den Booten über den See führte.
„Vergiss nich, am Freitag zu komm'!“, sagte er noch schnell, bevor er den Einstieg in die Boote beaufsichtigte.
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