von Rose Malfoy
Ich mache jetzt einen gigantischen Zeitsprung.
Rose, Al und Scorp sind jetzt in der vierten Klasse. Es ist eine Woche nach den Weihnachtsferien. Hier noch einige Informationen, was in der Zwischenzeit passiert ist:
Lily ist nach Gryffindor gekommen.
Claire ist auch nach Gryffindor gekommen.
Hugo ebenfalls.
Olivia Finnigan und Orla Carter sind im Jahr davor auch Gryffindors geworden.
Al und James durften, als ihre Schwester Lauren geboren wurde, für eine Woche nach Hause.
Rose und Scorpius ignorieren sich jetzt einfach.
Al spielt als Jäger, Scorp als Sucher für Slytherin; Lily als Jägerin und James als Sucher für Gryffindor.
Rose war mit Jacob (bester Freund von Luc und Ethan) zusammen (näheres folgt in diesem Kapitel).
____________________________________________________________________
Rose warf immer wieder einen Blick in die Nebenreihe. Jacob saß am weitesten entfernt von ihr. Dazwischen saßen noch Luc und Ethan.
Ihre Gedanken glitten zurück zum letzten Mittwoch. Warum hatte sie bloß Schluss gemacht? Jacob sah auch nicht sehr glücklich aus.
Sie hatte seit Mittwoch viel geweint, aber zum Glück hatte sie Rachel und Helena, die sich um sie kümmerten.
„Miss Weasley! Nun rufe ich Sie schon zum dritten Mal in dieser Stunde auf und Sie reagieren nicht. Ich glaube, einmal Nachsitzen wird helfen. Ich sehe Sie heute Abend in meinem Büro“, sagte plötzlich Professor Silvanus (Geschichte der Zauberei).
Kurze Zeit später ertönte es: „Mr. Malfoy, Mr. Potter, das Gleiche gilt für Sie! Heute, sieben Uhr, mein Büro. Und wenn ich noch einmal sehe, wie Sie Stinkbomben auf Ihre Mitschüler werfen, dann gibt es gleich eine ganze Woche Nachsitzen.“
Rose grinste in sich hinein. Das hatte Malfoy wirklich verdient, dieser arrogante Macho.
Da läutete es auch schon und sie verließ sofort den Raum, um nicht Jacob zufällig zu treffen.
Doch Jacob schien das Gleiche vorzuhaben, denn in der Tür stießen sie zusammen. Beide liefen rot an und Helena kicherte verhalten.
Rose schickte einen wütenden Blick zu ihr und das Kichern verstummte.
Als Jacob weg war, machte sie ihrem Ärger Luft. „Nachsitzen! Ich musste noch nie Nachsitzen. Und das Alles nur wegen Jacob. Wenn ich nie mit ihm zusammen gewesen wäre, wäre das nicht passiert. Ich weiß zwar auch nicht, warum ich Schluss gemacht habe, aber er ist ein vollkommener Arsch! Das wird vermutlich auch der Grund gewesen sein.“ Ihre Stimme war hysterisch geworden.
Mehrere Schüler sahen sie an und grinsten. Jeder hatte mitbekommen, wie sie Jacob verlassen hatte.
Er hatte in der Eingangshalle auf sie gewartet, um mit ihr gemeinsam zum Abendessen zu gehen. Als sie endlich die Marmortreppe hinunterkam, wollte er sie umarmen, doch sie wich zurück und begann hysterisch zu schreien, dass sie mit ihm Schluss mache.
Dann war sie weinend wieder in den Gryffindorturm gelaufen.
Somit hatte fast die ganze Schule mitbekommen, wie sie sich von ihm trennte und alle redeten darüber.
Helena nahm sie am Arm. „Komm. Wir gehen jetzt zum Abendessen und dann gehst du zu Professor Silvanus. Ich habe irgendwie das Gefühl, sie hat das letzten Mittwoch nicht gemerkt. Aber gegen das Nachsitzen kann man leider nichts machen. So schlimm wird es schon nicht werden.“ Sie legte Rose den Arm um die Schultern und zog sie zur Treppe.
Rachel hatte Rose' Sachen zusammengepackt und kam gerade aus dem Klassenzimmer.
Scorpius regte sich inzwischen bei Al ebenfalls über das Nachsitzen auf. „Okay. Sie hat uns wegen der Stinkbomben Nachsitzen gegeben, aber jetzt muss ich auch noch mit Weasley nachsitzen. Ich halt das echt nicht aus.“
Sie waren noch vor Rose in der Eingangshalle, als Scorpius sagte: „Oh, da ist Nancy!“
Er ging auf seine Freundin zu, umarmte sie und flüsterte ihr etwas ins Ohr, worauf sie in den Kerker lief.
Al fragte gar nicht erst nach; das war Scorps Art, Schluss zu machen.
Am Abend betrat Rose das Büro der Lehrerin. Die Jungs waren noch nicht da.
„Guten Abend, Miss Weasley. Setzten Sie sich dort hin. Ihre Klassenkameraden werden hoffentlich bald kommen.“
Sie setzte sich an ihren Schreibtisch und korrigierte Aufsätze. Fünf Minuten später klopfte es und Al und Scorp öffneten die Tür.
„Guten Abend! Setzen Sie sich. Mr. Malfoy, Sie neben Miss Weasley. Mr. Potter, Sie ans andere Ende des Tisches. Sie haben vor sich jeweils ein Blatt Pergament liegen. Bitte schreiben Sie alles auf, was Sie zu Koboldaufständen wissen, egal, zu welchen. Mit diesen Aufsätzen können Sie Punkte holen, obwohl Sie nachsitzen müssen. Bitte arbeiten Sie leise!“
Sie beugte sich wieder über ihre Aufsätze und strich etwas durch.
Rose begann gleich, in ihrer kleinen Schrift das Blatt zu füllen. Scorpius' Blatt füllte sich auch sehr schnell, nur Al brauchte etwas länger, schrieb aber auch ziemlich viel.
Nach ungefähr einer halben Stunde sah Professor Silvanus auf und sagte: „Wie ich sehe, sind Sie fertig. Drehen Sie nun Ihre Blätter um und schreiben Sie die Sätze, die ich Ihnen sage zehn Mal. Miss Weasley, Sie schreiben: 'Ich soll im Unterricht aufpassen und nicht aus dem Fenster starren.' Mr. Malfoy und Mr. Potter, Sie schreiben mir: 'Ich soll keine Stinkbomben werfen, wenn ich mitschreiben sollte.' Danach können sie gehen.“
Sie waren alle mit den zehn Sätzen schnell fertig. Als sie draußen vor dem Büro standen, sagte Al: „Ich möchte euch etwas zeigen. Kommt mit!“
Widerwillig folgten sie ihm durch die Eingangshalle hinaus auf die verschneiten Schlossgründe.
„Al! Es ist total kalt. Ich will nicht hier raus“, jammerte Rose.
Sie bekam als Antwort aber nur: „Wir werden ja nicht lange hier draußen sein.“
Er führte sie zum See und sagte: „Wartet hier! Ich bin gleich wieder da.“
Er verschwand in der Dunkelheit und warf sich den Tarnumhang, den er von seinem Vater geerbt hatte und von dem keiner wusste, um, um nicht gesehen zu werden.
Rose und Scorp standen unterdessen schweigend am See.
Plötzlich fragte Rose mit uninteressierter Stimme: „Mit wem bist du eigentlich jetzt zusammen?“
Scorp sah sie erstaunt an. Dann fasste er einen Entschluss. „Weißt du das nicht?“ Er machte ein paar Schritte auf sie zu. „Ich dachte, das wissen alle…“
Er ging noch ein Stück weiter auf sie zu.
„Jetzt sag endlich, mit wem du zusammen bist! Kenne ich sie?“ Rose wurde neugierig.
Er trat wieder ein bisschen näher an sie heran. „Dabei müsstest du es am Besten wissen!“
Er fing sich einen bösen Blick von ihr ein, ging aber trotzdem wieder ein Stück auf sie zu.
Er war nur noch ungefähr einen Meter von ihr entfernt.
Während er langsam sprach, ging er immer näher auf sie zu.
„Ich bin mit DIR zusammen!“
Dann spürte sie seine Lippen auf ihren.
Er küsste sie. Scorpius Malfoy, ihr ärgster Feind, küsste sie.
Und sie ließ es sich gefallen.
Seine eine Hand lag an ihrer Taille und zog sie immer näher zu sich heran, die andere Hand hatte er in ihrem lockigen Haar.
Schließlich legte sie ihre Hände in seinen Nacken und drückte sich an ihn und erwiderte den Kuss.
Als sie sich lösten, tauchte der Vollmond hinter den Wolken auf und der See glänzte und funkelte.
Scorpius legte den Arm um Rose' Schulter und sie sahen über den See. Dann gingen sie wieder ins Schloss zurück.
Sie waren so glücklich, dass sie das leise Gekicher nicht hörten, das hinter ein paar Büschen erklang.
Als sie weit genug entfernt waren, nahm Al den Tarnumhang ab und sagte zu sich selbst: „Hab ich es doch gewusst!“
Dann ging er auch auf das Schloss zu.
Als er in die Eingangshalle schlüpfte, standen Rose und Scorp am Fuß der Marmortreppe und küssten sich.
Er stolperte und die beiden schreckten auseinander und liefen rot an. Auch Al wurde rot, weil er sie gestört hatte.
Um seine Verlegenheit zu überspielen, sagte er: „Warum habt ihr nicht auf mich gewartet? Ich wollte euch etwas zeigen!“ Er wurde trotz dieser Lüge nicht noch stärker rot. Er hatte einfach wissen wollen, was passierte, wenn die beiden allein wären.
Schnell stieg er in die Kerker hinunter, um die beiden nicht weiter zu stören.
Rose und Scorpius verabschiedeten sich nicht minder schnell und gingen zurück in ihre Schlafsäle.
„Ihr habt euch geküsst?! Du und Malfoy?“ Helena und Rachel sahen sie ungläubig an, nachdem Rose alles erzählt hatte.
Rose nickte. „Es war echt toll. Am Wochenende wollen wir gemeinsam nach Hogsmeade. Und da wollen wir dann auch besprechen, wie wir es unseren Eltern beibringen.“
Rachel schüttelte immer noch den Kopf.
„Am Morgen heulst du wegen Jacob und am Abend knutschst du mit Malfoy. Ich fass es einfach nicht.“
Auch Helena wollte es noch nicht glauben.
„Entweder, du hast geträumt, oder du bindest uns einen Bären auf. Ich vermute, es ist der Bär, weil dass DU von Malfoy träumst, ist unwahrscheinlich.“
Rose lachte. „Wenn ihr wollt, dann beweise ich es euch morgen beim Frühstück. Ich gehe zum Slytherintisch und küss' ihn. Ist das ein Beweis?“
Schließlich mussten die beiden sich geschlagen geben und glaubten Rose.
Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.
Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel