von *Tonks*
@ Cherry: Ich muss dich enttäuschen, es wird definitiv keine Romanze zwischen Draco und Ginny geben. Ich stehe halt eher auf Draco als Badboy. Aber vielleicht entwickelt sich ja eine Romanze zwischen zwei anderen Charakteren...
Hoffe, du liest trotzdem weiter.
Die ganze Zeit war sie nervös im Zimmer umhergelaufen. Sie fühlte sich total erschöpft, wollte sich aber nicht in einen der bequemen Sessel setzen, um nicht einzuschlafen. Sie hatte viel zu viel Angst, zu spät zu kommen. Ständig schaute sie auf die Uhr.
15.55-es war soweit. Sie zog ihren Umhang an und steckte den Zauberstab in die Innentasche. Im Siebten Stock dachte sie nach. Wo würde er sein? Dieses Stockwerk war nicht gerade klein. Was, wenn sie ihn suchen müsste und deshalb zu spät käme? Sie wurde schneller. Rannte beinahe. Vor einem unbenutzten Klassenzimmer blieb sie erschöpft stehen. Sie hatte jetzt fast alles abgesucht und Malfoy nicht gefunden.
Plötzlich öffnete sich die Tür des Zimmers und sie wurde hereingezogen.
„Steh nicht so lange vor der Tür rum, oder willst du, das uns jemand sieht?“ zischte Malfoy ihr zu.
„Also mir würde es nichts ausmachen. Dann wüsste wenigstens jemand, wo ich bin“, entgegnete Ginny.
„Oh, du bist aber ganz schön frech heute. Das solltest du ändern, wenn du keine Probleme bekommen willst.“
„Ich will nur, dass du mich endlich in Ruhe lässt, du mieses Schwein. Du wirst schon sehen was passiert, wenn irgendjemand erfährt, was du hier treibst!“ rief sie, doch im gleichen Moment bereute sie schon, diesen Satz gesagt zu haben.
„Du solltest dich etwas mäßigen“, erwiderte Malfoy unerwartet ruhig. „Ich glaube nicht, dass ich dir dein schlechtes Benehmen auch diesmal verzeihen kann. Du hättest mir dankbar sein sollen, dass ich bisher immer so nachsichtig mit dir war.“
Ginny, die zunächst noch recht selbstsicher auftrat, verließ der Mut.
„Verdammt“, dachte sie, „warum kann ich mich nicht beherrschen? Jetzt habe ich mich wirklich in Schwierigkeiten gebracht, und es ist niemand da, der mir helfen kann.“
„Nun“, Malfoy kam auf sie zu, „ich hatte gehofft, ich müsste nicht so sehr nachhelfen, um dich gefügig zu machen. Aber du lässt mir ja keine andere Wahl. Früher oder später werde ich dich brechen. Für dich wäre es wirklich besser, wenn dies früh der Fall sein wird.“
„Erwartest du wirklich, dass ich jemandem wie dir behilflich sein möchte?“
„Nein, das tu ich nicht. Ich bin sogar davon überzeugt, dass du es mir nicht einfach machen wirst. Aber ich glaube, ich habe mich nicht klar genug ausgedrückt. Es geht nicht darum, was du möchtest, sondern was ich möchte. Und ich werde dir sicherlich keine Wahl lassen. Und jetzt ist Schluss mit der Fragerei, ab jetzt redest du nur noch, wenn du gefragt wirst.“
Das war zu viel für Ginny. Sie zog ihren Zauberstab und wollte ihn gerade auf Malfoy richten, als sie schon ein lautes „Expelliarmus“ hörte und der Zauberstab aus ihrer Hand flog.
Jetzt wusste sie, dass sie keine Chance mehr hatte. Ohne Zauberstab konnte sie sich nicht wehren. Es galt nur noch, alles nicht noch schlimmer zu machen.
„Gut“, sagte sie leise, „sag mir, was du von mir willst.“
„Setz dich dort auf den Stuhl und gib keinen Laut von dir.“
Malfoys Stimme war jetzt viel lauter als zuvor, und Ginny konnte die Wut in seinen Augen erkennen.
„Und wag es nicht, eine falsche Bewegung zu machen“ sagte er drohend.
Sie hatte jetzt keine Wahl mehr und musste gehorchen.
Malfoy ging zur Tür und legte einige Schutzzauber um sie herum. Er war wütend und musste sich wirklich beherrschen, nicht die Kontrolle zu verlieren. Dieses Weasley-Gör sollte sich bloß nicht wagen, ihm noch einmal zu widersprechen, denn dann würde er mit Sicherheit die Beherrschung verlieren. Vielleicht sollte er sie zunächst etwas einschüchtern, dann wäre sie sicherlich kooperativer und würde ihm die Pläne des Ordens verraten. Sein Vater und seine Tante machten es schließlich auch so und bisher schien es auf diesem Weg immer geklappt zu haben. Außerdem machte es ihm Spaß, zu spüren, wie sie zitterte, wenn er ihr zu nahe kam. Da er Legilimentik beherrschte, kannte er ihre Schwachstellen, und war heute bereit, dieses Wissen auszunutzen.
Langsam ging er auf sie zu. Er wusste, dass sie verunsichert war. Genau wie bei ihrer letzten Begegnung blieb er hinter ihr stehen, denn er wusste auch, dass sie ihn noch mehr fürchtete, wenn sie ihn nicht im Blick hatte und nicht erkennen konnte, was er mit ihr vorhatte. Und er hatte Recht. Kaum war er hinter ihr, bekam Ginny es wieder mit der Angst zu tun. Sie versuchte, ein Zittern zu unterdrücken, aber es wollte ihr nicht gelingen.
„Heute wird sie machen, was ich will“, sagte Malfoy sich, „die Frage ist nur, was sie vorher ertragen muss.“
Er beugte sich zu ihrem Ohr hinunter und flüsterte:
„Wenn du tust, was ich dir sage, lasse ich dich vielleicht schnell wieder gehen. Du kannst dir doch bestimmt vorstellen, was ich von dir möchte, oder?“
Ginny schüttelte den Kopf.
„Gut, dann wird das hier dir bestimmt auf die Sprünge helfen.“
Er zog die neueste Ausgabe des Tagespropheten aus seinem Umhang. Auf der Titelseite stand „Erste Hausdurchsuchungen bei Anhängern von Du-weißt-schon-wem – Ministerium wird fündig!“ Wieder schüttelte Ginny den Kopf, diesmal jedoch etwas energischer.
„Lügst du mich auch nicht wieder an? Vielleicht sollte ich dir einmal zeigen, was ich mit dir mache, wenn ich rausfinde, dass du mich anlügst.“
Er ging um sie herum und blieb vor ihr stehen.
„Steh auf!“ herrschte er sie an.
Als sie vor ihm stand, streckte er die Hand nach ihrem Gesicht aus.
„Weißt du, eigentlich bist du ein hübsches Mädchen. Es wäre doch schade, wenn du nicht mehr in den Spiegel schauen könntest, wenn ich mit dir fertig bin. Vielleicht solltest du dich entscheiden, mich nicht weiter zu belügen.“
Er streichelte über ihre Wangen und ihre Lippen. Er konnte die Angst in ihren Augen sehen.
Fies grinsend sagte er:
„Und was würde Potter dazu sagen? Würde er dich überhaupt noch wollen, oder würde er sich gleich die nächst Beste angeln?“
Das war zu viel für Ginny. Dieser Mistkerl sollte Harry gefälligst aus dem Spiel lassen. Sie nahm allen Mut zusammen, hob ihre rechte Hand und wollte zuschlagen.
Doch Malfoy war wieder einmal schneller und packte ihr Handgelenk.
„Wag es dich nicht noch einmal, die Hand gegen mich zu erheben.“
Seine Stimme klang jetzt wirklich bedrohlich. Er hob seinen Zauberstab und rief „Incarcerus!“
Genau wie damals im Zug wurde Ginny in die strammen Seile gefesselt. Dieses Mal schienen sie noch strammer zu sein. Die Schmerzen waren fast unerträglich. Sie schrie.
„Du kannst ruhig schreien, aber das wird dir nichts nutzen. Weißt du, ich kenne einige nützliche Schutzzauber. Es wird kein Laut durch diese Tür dringen.“
Er lachte.
„Und jetzt solltest du darüber nachdenken, ob du wirklich nichts von den Hausdurchsuchungen weißt.“
Ginny schwieg.
„Nun, vielleicht sollte ich noch ein wenig nachhelfen. Crucio!“
Der Schmerz war unvorstellbar. Ginny wand sich in den Fesseln und ihr Körper verkrampfte sich immer und immer wieder. Sie schrie und hatte Angst um ihr Leben. Sie wusste nicht wie, aber irgendwie hatte sie es geschafft, ein leises ‚Aufhören! ‘ über die Lippen zu bringen. Es dauerte nicht lange und die Krämpfe ließen nach. Aber die Schmerzen blieben.
„Ich frage dich noch ein letztes Mal: weißt du von den Durchsuchungen?“
Ginny konnte nicht antworten, es kam einfach kein Ton über ihre Lippen. Sie war erschöpft und weinte vor Angst und vor Schmerzen.
„Glaub mir“, hörte sie Malfoys Stimme direkt neben ihrem Ohr, „du wirst mich noch anbetteln, dir nicht mehr weh zu tun, wenn du jetzt nicht redest. Weißt du von den Durchsuchungen?“
Ginny konnte nicht anders. Solche Schmerzen wollte sie nie wieder erleben. Sie würde die Wahrheit sagen müssen. Sie schaute Malfoy an und nickte.
„Na also, ich wusste doch, dass du mir die Wahrheit sagen würdest. Was genau weißt du darüber? Sind sie auch hinter meiner Familie her?“
Ginny wusste, wenn sie jetzt reden würde, könnte Malfoy verhindern, dass Beweise gegen ihn und seinen Vater gefunden würden. Das wollte sie um jeden Preis verhindern. Aber wie? Er würde sie weiter foltern, so lange, bis sie reden würde, oder sie ihn überzeugt hatte, dass sie wirklich nichts wusste. Sie wusste also nicht, was sie erwartete, wenn sie nichts sagte. Plötzlich wurde ihr schwarz vor Augen. Sie fiel von dem Stuhl, auf dem sie sich bis gerade mühsam halten konnte. Sie wusste nicht, wie lange sie bewusstlos war und merkte nur, wie eine Hand sie an der Schulter packte und grob auf den Rücken drehte.
„Was sollen diese Spielchen? Glaubst du, dass ich so Mitleid mit dir bekomme und dich in Ruhe lasse? Gib mir verdammte noch mal eine Antwort. Sind sie hinter meiner Familie her?“
Ginny war noch ganz benommen, trotzdem schaffte sie es, ihren Kopf zu einem leichten Nicken zu bewegen.
„Gut, ich habe das Gefühl, dass du langsam begreifst, was gut für dich ist. Aber ich bin mir nicht sicher, ob du es schon richtig verinnerlicht hast.“
Er richtete seinen Zauberstab auf sie und sah, wie sie in Panik geriet. Sie versuchte, zu sprechen, aber brachte keinen Laut heraus. Erst nach mehreren Versuchen schaffte sie es.
„Bitte, hör auf. Tu das bitte nicht noch einmal.“
„Was soll ich nicht noch einmal tun? Dich mit dem Cruciatus belegen? Nun, es gibt auch noch andere wirksame Flüche, die ich dir zeigen könnte. Aber wenn du mir jetzt ein bisschen entgegenkommst, werde ich sie vielleicht heute nicht an dir ausprobieren“, sagte er so ruhig, dass es schon bedrohlich wirkte.
Ginny seufzte. Jetzt war es zu spät, sie würde Malfoy von den Plänen des Ordens erzählen müssen. Allerdings entschied sie sich, nicht alles zu sagen, was sie wusste. Wenn Malfoy sie beim Lügen erwischen würde, konnte sie ja immer noch die Wahrheit sagen. Außerdem war sie sich sicher, dass er sie nicht allzu schlimm zurichten würde, denn schließlich befanden sie sich noch immer in der Schule und unter den wachsamen Augen von Professor Dumbledore. Also fing sie an, von den Plänen des Ordens zu erzählen.
„Der Orden hat deinen Vater tagelang beschattet. Aber Dumbledore ist sich sicher, dass dein Vater keinen allzu guten Kontakt mehr zu Du-weißt-schon-wem hat.“
Sie wagte es nicht, Voldemort vor Malfoy beim Namen zu nennen.
„Er sagt, deine Familie stehe nicht mehr in seiner Gunst, weil du…du…es im letzten Jahr…also“, sie sprach stockend.
Sie traute sich kaum, Malfoys Versagen anzusprechen, aus Angst, es würde ihn verärgern.
Doch es war bereits zu spät. Malfoy sah wütend und furchteinflößend aus.
„Dumbledore und sein Orden glauben also auch, dass ich ein Versager bin? Selbst du glaubst es, oder? Aber ich werde es allen zeigen.“ Er rastete aus.
„Ihr alle werdet euch noch wünschen, nie geboren worden zu sein! Und du ganz besonders, du dreckige Blutsverräterin! Crucio!“
Es war wirklich grausam. Ginny lag auf dem Boden und machte immer wieder unkontrollierte Bewegungen. Ihr ganzer Körper zuckte und verkrampfte sich. Aus ihrem Mund lief Blut. Noch nie in ihrem Leben hatte sie sich so hilflos und gedemütigt gefühlt. Sie merkte gar nicht, dass Malfoy den Fluch von ihr nahm, denn die Schmerzen wollten nicht aufhören.
„Hältst du mich für einen Versager?“ brüllte er sie an. „Rede endlich!“
Sie musste sich anstrengen, um ein leises „Nein“ hervorzubringen.
Langsam ließen die Schmerzen nach, und auch Malfoy schien sich wieder zu beruhigen.
„Ich denke, du hast langsam begriffen, um was es geht? Oder muss ich noch etwas nachhelfen?“ fragte er sie.
„Ich mache, was du willst“, antwortete sie unter Tränen, „aber tu mir nicht mehr weh. Ich flehe dich an, mach es bitte nicht noch einmal.“
Er lächelte.
„Ich habe dir doch gesagt, dass du mich anbetteln wirst. Du hast mich wohl nicht ernst genommen. Aber ich denke, dass ich dich überzeugen konnte, oder? Da ich nicht glaube, dass du dich mir noch einmal widersetzen wirst, könnte ich dir sicherlich ein wenig entgegenkommen.“
Er machte einen Schlenker mit seinem Zauberstab, und die Seile um Ginnys Körper verschwanden. Sie sah schlimmer aus, als damals im Zug. Sie blutete an Händen und Armen und sicherlich auch an Stellen, die von ihrer Kleidung verborgen waren. Ihre schweißnassen Haare klebten an ihrem Kopf und auch ihr Gesicht war blutverschmiert. Doch Malfoy schien nicht besonders beeindruckt von diesem Anblick zu sein. Seit er sich dem Dunklen Lord angeschlossen hatte, hatte er Menschen gesehen, die viel schlimmer zugerichtet waren. Nicht wenige von ihnen hatten mit seinem eigenen Vater Bekanntschaft gemacht, oder mit seiner Tante, Bellatrix Lestrange. Sie war es auch, die ihm einige der abscheulichsten Flüche beigebracht hatte.
Ginny wollte sich aufsetzen, sie lag ja immer noch am Boden, aber so sehr sie sich auch anstrengte, sie schaffte es nicht. Es fühlte sich an, als seien nicht wenige Muskeln gelähmt. Also blieb ihr nichts Anderes übrig, als zu Malfoys Füßen liegen zu bleiben.
„Wolltest du mir nicht noch etwas sagen?“ fragte Malfoy.
Ginny musste aufgeben. Sie hatte einfach keine Kraft mehr, Malfoy weiter zu belügen. Wer wusste, was sie erwartete, wann sie ihn noch einmal reizte? Vielleicht kannte er ja noch schlimmere Flüche. Sie atmete tief ein und fing an, von Harrys Brief und den Plänen des Ordens zu berichten. Als sie ihre Erklärungen beendet hatte, wirkte Malfoy zufrieden. Er kniete sich zu ihr auf den Boden und zog sie hoch.
„Ich wusste doch, dass du mir behilflich sein würdest“, flüsterte er.
Ginny versuchte, sich wegzudrehen, aber Malfoy hielt sie fest.
„Es ist nur bedauernswert, dass ich dafür zu solchen Maßnahmen greifen musste. Aber vielleicht sollte ich ja versuchen, es wieder gut zu machen?“
Er legte eine Hand auf ihren Rücken und zog sie dicht an seinen Körper. So dicht, dass sie seinen Atem spüren konnte. Die andere Hand legte er auf ihre Hüfte. Sie versuchte, ihn weg zu schubsen und schlug um sich. Wieder versuchte sie, Malfoy ins Gesicht zu schlagen, und wieder gelang es ihr nicht. Stattdessen holte er aus. Der Schlag traf sie so hart, dass ihr Kopf zur Seite flog. Es tat weh, doch die Schmerzen waren erträglich, im Vergleich zu denen, die sie durch Malfoys Cruciatus-Fluch erleiden musste. Trotzdem war sie durch den Schock wie gelähmt. Diese Gelegenheit nutzte Malfoy. Er drückte sie fester an sich, griff nach ihrem Umhang und riss ihn von ihrem Körper. Er schob seine Hand grob unter ihren Pullover und bewegte sie nach oben.
„Hör auf!“ schrie Ginny, „Bitte hör auf!“
Doch es nutzte nichts. Er schob ihren Pullover und ihren BH hoch. Doch plötzlich hielt er inne.
„Weißt du, eigentlich hatte einer meiner Freunde mich gebeten, etwas von dir für ihn übrig zu lassen. Vielleicht sollte er der erste sein, der sich mit dir vergnügt.“
„Oh nein“, rief Ginny, „das wird er nicht, denn ich werde meinen Freunden von dir erzählen, sobald sie zurück sind!“
„Wir waren uns doch einig, dass das unser Geheimnis bleibt, oder etwa nicht?“ entgegnete Malfoy, „Deshalb wirst du niemandem davon erzählen. Außerdem solltest du dich an deine nette, kleine Familie erinnern. Du wolltest doch, dass ich sie aus dem Spiel lasse, oder?“
Sie nickte.
„Gut, und du kannst die Bedingungen dafür. Nächsten Samstag erwarte ich dich um die selbe Zeit, mit neuen Informationen über den Orden.“
Er drehte sich um und verließ den Raum.
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