von Kinditem
Nati schloss leise die KinderzimmertĂŒr hinter sich und seufzte.
Leah hatte buchstÀblich Stunden gebraucht um sich endlich zu beruhigen und einzuschlafen.
Nati fuhr sich durchs Haar und ging dann ins Wohnzimmer wo Charlie wartete.
âSie schlĂ€ft endlichâŠâ, meinte sie und lĂ€chelte schwach. Verbergen das sie vollkommen am Ende mit den Nerven war, konnte sie nur schlecht.
Doch sie versuchte es sich nicht anmerken zu lassen, als sie sich neben ihn setzte und ihre Tasse Kaffee nahm die nach einigen malen aufwĂ€rmen nun wieder kalt war. Obwohl das nicht sonderlich schmeckte nippe sie daran und lehnte sich zurĂŒck um die Augen zu schlieĂen.
Sachte legte Charlie den Arm um sie und zog sie sanft zu sich.
âEs tut mir leid. Ich wollte sich nicht in Gefahr bringen, wirklich nicht. Ich wollte nicht, dass du Angst um sie hast und dir Sorgen machst. Es tut mir leid, dass ich nicht vernĂŒnftig aufgepasst habeâŠâ Leise seufzend drĂŒckte er Nati einen Kuss auf die Haare.
âDich trifft keine Schuld.â, meinte sie nur kopfschĂŒttelnd, âSie ist in einer Trotzphase, sie weiĂ alles besser, sie kann alles besserâŠâ
Nati seufzte erneut leise. âAuĂerdem war es doch ein wirklich schöner Tag, wenn man das ganze nicht dazu nimmt. Du kriegst doch keine Probleme wegen uns, oder?â
âAch quatsch, nein. Nein, das bringt keine Probleme mit sich. FĂŒr mich nicht, fĂŒr sie schon, weil sie befĂŒrchten, dass ihr sie verklagt⊠deswegen mĂŒssen jetzt alle Sicherheitsbestimmungen ĂŒberprĂŒft und angezogen werden.â
Sie schĂŒttelte den Kopf. âNein, natĂŒrlich werde ich sie nicht verklagen.â
Nati beugte sich vor um den Becher wieder auf den Couchtisch zu stellen und sich dann erneut an ihn zu kuscheln.
Charlie strich ihr beruhigend durch die Locken und drĂŒckte sie an sich.
âSie wird das schon verkraften. Vielleicht hat sie ab jetzt Angst vor Drachen, aber ansonsten gehtâs ihr ja gut. Möchtest du dich vielleicht hinlegen und versuchen zu schlafen?â
âNein, noch nicht.â Sie schĂŒttelte den Kopf und sah sich kurz im Raum um.
âIch rĂ€ume hier erst noch ein wenig auf. Möchtest du heute Nacht hier bleiben?â
âJa, das wĂ€re nett.â, nickte Charlie und stand auf.
âIch mach das schon alles sauber, keine Sorge. Geh du lieber duschen oder gleich ins Bett. Das wird dir gut tun, du brauchst ein bisschen Ruhe, glaube ichâŠâ Sanft strich er ihr ĂŒber die Wange und kĂŒsste ihre Stirn. âIch rĂ€um auf und sag dir dann gute Nacht, okay?â
âDu brauchst aber nicht meine Wohnung sauber machen.â, seufzte sie leise, âDas kann ich doch auch alleine machen.â
âIch helf dir aber gerne. Na los.â Charlie hielt Natalia seine Hand hin und lĂ€chelte ihr aufmunternd zu.
Sie ergriff seine Hand und lieĂ sich auf die Beine ziehen, dann nahm sie die Becher und trug sie in die KĂŒche wo sie den Rest des kalten Kaffees in den Abfluss kippte und die Becher dann in die SpĂŒlmaschine stellte, anschlieĂend rĂ€umte sie auch noch Leahs Becher und Teller weg.
Sie beide hatten wirklich alles versucht um die kleine zu beruhigen. Auch ihr Essen zu machen.
Aber das hatte nicht wirklich geholfen, letztendlich war sie dann aber doch eingeschlafen.
âUnd jetzt ab ins Bett mit dir.â Charlie hob Nati kurzerhand hoch und trug sie in ihr Schlafzimmer, legte sie dort auf dem Bett ab.
âSoll ich auf dem Sofa schlafen?â
âBrauchst du nicht.â, murmelte sie und setzte sich auf um sich ihr T-Shirt auszuziehen und dann aus Socken und Jeans zu schlĂŒpfen.
Charlie reichte ihr ihren Schlafanzug, zog ihr das Shirt einfach mal ĂŒber den Lockenkopf.
âSieht sehr niedlich aus.â
âDanke.â Sie lĂ€chelte schwach und wurde prompt rot um die Nase, dann kuschelte sie sich in ihr Kissen und schloss erschöpft die Augen.
Wenige Minuten spĂ€ter schlĂŒpfte Charlie zu ihr unter die Decke und zog sie in seine Arme.
âLicht ist aus, Wohnung ist aufgerĂ€umt und Leah schlĂ€ft noch immer.â
âGut⊠Danke, Charlie.â Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange und schloss dann erneut die Augen.
âNichts zu danken, fĂŒr dich mach ich das doch gerne. Das weiĂt du ja.â Er kĂŒsste sie sanft auf die Lippen und strich ihr ĂŒber den Kopf.
âSchlaf gut.â
âDu auchâŠâ Und tatsĂ€chlich schlief Nati einige Augenblicke spĂ€ter auch schon.
Jedoch dauerte es nicht sonderlich lange und sie wurden von Leah geweckt die anfing in ihrem Zimmer zu weinen und nach Natalia schrie.
Nati blinzelte verschlafen, befreite sich dann aus Charlies Armen und kletterte dann aus dem Bett um herĂŒber in das Kinderzimmer zu gehen und sich auf den Bettrand zu setzen.
âPscht⊠Maus, ich bin doch da, du braucht nicht weinen, es ist alles in OrdnungâŠâ
Sie zog sie in ihre Arme und wiegte sie liebevoll hin und her.
âDa hat deine Mummy recht.â, nickte Charlie, der Nati gefolgt war.
Er legte seine Arme um die Beiden und kĂŒsste Leah auf die Stirn.
âIst doch alles okay, Prinzesschen, Mummy und Daddy sind ja da.â
âHast du etwas schlechtes getrĂ€umt?â
Leah weinte weiter und konnte sich auch nicht fĂŒr einen Augenblick zusammen reiĂen um antworten zu können. Also nickte sie nur schwach.
Nati gab ihr einen Kuss auf die Stirn.
âDas war nur ein Traum, du brauchst keine Angst zu haben.â
Mit Leah auf dem Arm stand sie auf und begann im Zimmer auf und ab zu gehen, wÀhrend sie sie weiter hin und her wiegte.
âPrinzesschen, soll ich dir was Warmes zu trinken machen? Milch mit Honig oder Kakao oder Tee? Magst du was essen oder dein PlĂŒschtier haben? Magst du bei Mummy und mir schlafen?â
Nati legte einen Finger auf die Lippen und ging weiterhin vor Charlie auf und ab.
Leah beruhigte sich langsam wieder und schlief gleichzeitig auch wieder ein.
âNehmen wir sie mit zu uns oder lassen wir sie hier?â, flĂŒsterte Charlie dann.
âIch glaube, dass wir sie erst noch ein mal hier lassenâŠâ
Als Leah endlich aufgehört hatte zu weinen, sang Nati sie leise in den Schlaf und legte sie dann zurĂŒck in ihr Bettchen um sie liebevoll zuzudecken und ihr noch einen Kuss auf die Stirn zu geben.
AnschlieĂend knipste sie die kleine Nachttischlampe ihrer Tochter an.
âOkay, dann lass uns auch wieder schlafen gehenâŠâ
âJaâŠ!â Er nickte schwach und zog Nati sanft mit sich ins Schlafzimmer.
Legte sich neben sie und zog sie wieder in seine Arme.
âDann schlaf gut weiter.â
âDu auchâŠ.â
Als Leah jedoch eine halbe Stunde spÀter erneut wach wurde brachte Natalia sie mit ins Bett und legte sie dann behutsam zwischen sich und Charlie.
âHey Leah. Siehst du, jetzt passen wir auf dich auf.â Er strich ihr sanft durch die Haare und ĂŒber die Wange.
âJetzt kannst du ruhig schlafen.â
Leah nickte schwach und sah sich mit groĂen Augen um Zimmer um.
âMummy⊠duandelâŠâ
âMomentâŠâ
Nati stand erneut auf und holte aus Leahs Zimmer das Nachtlicht um es in die Steckdose zu stecken.
âSo gut?â
âJah.â Leah nickte und steckte sich den Daumen in den Mund was ihrer Mutter ein Seufzen entlockte.
âLeah das sollst du doch nicht. Das macht deine ZĂ€hne kaputt.â
âAch was, ein Mal geht das in Ordnung, wenn es nicht zu oft ist.â Sanft drĂŒckte Charlie der Kleinen einen Kuss auf die Stirn.
âAber deine Mummy hat recht, das macht wirklich die ZĂ€hne kaputt und schief und dann siehst du aus wie mein Onkel Maurice. Der hat nĂ€mlich vorne nur noch zwei ZĂ€hne, oben und unten und mit denen klappert er immer, wie eine Klapperschlage.â
Leah hörte ihm gar nicht mehr so richtig zu, weil ihr die Augen zugefallen waren und sie nicht mehr gegen die MĂŒdigkeit ankĂ€mpfen konnte.
Natalia, die nicht allzu begeistert davon war, dass Charlie ihr das erlaubte was sie ihr verbot, legte sich wieder zu ihnen ins Bett und deckte Leah zu.
Charlie zupfte ihr den Daumen aus dem Mund und schloss die Augen.
âSchlaf gut, Nati. Bis morgen frĂŒhâŠâ Er gĂ€hnte leise und vergrub sein Gesicht halb in Leahs Haaren.
Am nĂ€chsten Tag wurden Charlie und Nati dadurch geweckt, dass jemand an der TĂŒr klingelte.
Nati sprang rasch aus dem Bett und lief hin um zu öffnen, damit Leah ja nicht wach wurde.
Herein kam eine strahlende Fleur.
âGuten Morgen Nati, ooh⊠guten Morgen Charlie.â
âMorgen.â Charlie blinzelte Fleur verwirrt an und fuhr sich mĂŒde durch die Haare.
âKaffee?â
âNain, ich âatte schon welschen. Es ist auch relativ spĂ€t. Isch nehme an du âast vergessen, dass wir verabredet waren, Nati?â
Nati lÀchelte entschuldigend.
âVergessen nicht, aber verschlafenâŠâ
âWar wohl eine lange Nacht, was?â Fleur grinste und ging in die KĂŒche voran.
âIsch mache eusch einfach mal einen Kaffee, ihr seht so aus, als wĂŒrdet ihr den brauchen.â
Charlie nickte nur etwas abwesend und streckte sich leicht.
âIch geh mich eben anziehen, okay?â
Er drĂŒckte Nati einen Kuss auf die Wange und verzog sich dann samt Kleidung ins Badezimmer, wĂ€hrend Fleur den Kaffee kochte und sich ihre Gedanken machte. Keine fĂŒnf Minuten spĂ€ter war auch schon angezogen und gewaschen in der KĂŒche zurĂŒck.
Die beiden Frauen saĂen mittlerweile bei einem spĂ€rlichen FrĂŒhstĂŒck am KĂŒchentisch.
âNein, Fleur.â, seufzte Nati, âWir hatten keinen Sex und auĂerdem hat Leah bei uns im Bett geschlafen. Geh doch nachsehen, wenn du mir nicht glaubst.
Und weil wir keinen Sex hatten, kann ich dir nicht erzĂ€hlen wie er war und habe ich dir jemals irgendwelche Bettgeschichten erzĂ€hlt? Nein. Also gib es doch einfach auf.â
âAuĂerdem wĂŒrdest du das eh Bill weiter plappern und der muss nicht erfahren, wie sein BrĂŒderchen im Bett ist.â, schaltete Charlie sich ein, âAber da nichts gelaufen ist, vergiss es einfach.â
âAch, Bill weiĂ schon lĂ€ngst wie du im Bett bist, frag misch abar nischt woâer⊠das weiĂ isch nischt.
Aber ihr wollt mir doch nischt erzĂ€hlen, dass ihr in fast 9 Monaten Beziehung noch keinen Sex âattet, oder?â
âWir erzĂ€hlen gar nichtsâŠâ, murmelte Nati und nahm rasch einen groĂen Schluck von ihrem Kaffee um sich vor weiteren Fragen von Fleur zu schĂŒtzen.
âGenau. Das geht nĂ€mlich weder dich noch sonst irgendwen irgendwas an. Nur weil wir nicht gleich halb in der Ăffentlichkeit vögeln, wenn wir uns nur ansehen, heiĂt das noch lange nichts und ich wĂ€re dir sehr verbunden, wenn du dir demnĂ€chst keine Gedanken mehr um unser Liebesleben machst.â
âMache isch aber. Immerhin ist Nati seit Jahren meine beste Freundin und du mein SchwĂ€ger.â
Fleur grinste schwach und stand dann auf.
âNun gut, ich lass eusch beide dann mal alleine wach werden. Nati, isch rufe disch einfach nachher noch ein mal an?â
âJa. Mach das.â Nati nickte. âUnd es tut mir wirklich LeidâŠâ
âAch was, macht ja nichts. Bis dann.â
Sie schenkte beiden ein LĂ€cheln und verschwand dann so schnell wie sie gekommen war wieder.
Natalia verschanzte sich hinter ihrem Kaffeebecher und wĂ€hrend sie immer mal wieder daran nippte sah sie aus dem Fenster hinter dem ein Wetter herrschte bei dem man keinen Hund vor die TĂŒr schickte.
âIch geh dann auch gleich mal oder soll ich noch irgendwas fĂŒr dich erledigen? Das wĂ€r kein Problem, musst nur sagen, was.â
âNein, nein.â Sie schĂŒttelte eilig den Kopf. âDas brauchst du wirklich nicht, ich komme alleine zurecht. Trotzdem danke.â
âokay, dann bin ich auch gleich weg.â Charlie seufzte lautlos und verzog sich ins Schlafzimmer, um sich von Leah zu verabschieden. Danach kam er wieder zu Nati zurĂŒck.
âIch ruf heute Abend noch mal an, um mich zu erkundigen, wies euch geht, wenn das okay ist.â
âBescheuerte Frage. NatĂŒrlich ist das okay.â
Sie stellte ihren Becher auf den Tisch und erhob sich um sein Gesicht sanft in beide HĂ€nde zu nehmen und ihn anschlieĂend liebevoll zu kĂŒssen. Etwas verwirrt erwiderte Charlie den Kuss und löste sich sanft von Nati. Kurz wurde noch ihre Nasenspitze gekĂŒsst, ehe er sich umdrehte und aus der HaustĂŒr verschwand.
Nati sah ihm nach und lieĂ sich dann zurĂŒck auf den Stuhl sinken um das Gesicht in den HĂ€nden zu verbergen.
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