von Kinditem
“Daddy!” Leah krabbelte aufs Bett und setzte sich auf seinen Bauch.
“Aufwachn! Schon so pät!”
“Mäuschen du solltest Daddy doch nicht weh tun…”
Nati stellte das Tablett mit dem FrĂĽhstĂĽck auf den Nachtisch und krochen dann wieder zu ihm ins Bett.
“Daddy ist aber schon halb wach.”, murmelte Charlie müde und schnappte sich Leah von seinem Bauch runter, kitzelte sie sanft.
Leah fing sofort an laut zu lachen und auch Nati konnte nicht anders als mitzulachen.
Zufrieden lieĂź Charlie von der Kleinen ab, setzte sich halb auf und kĂĽsste Natalia liebevoll.
“Guten Morgen erstmal.”
“Guten Morgen.”, lächelte sie. Leah setzte sich zwischen die beiden. “Leah muss bald Kindagaten!”, rief sie laut, damit sie alle hörten.
“Dann frühstücken wir und ziehen uns alle an und bringen dich in den Kindergarten und dann muss Daddy arbeiten und abends komm ich hoffentlich noch mal vorbei, wenn ich frei bekomme.”
Leah nickte. “Ist ja doch auch wichtig! Uand dann können alle pielen, weil gestern nicht.”
Sie krabbelte über Nati hinweg und nahm sich eins der frischen, noch warmen Brötchen.
“Weil ich gestern erst Abends da war. Ich kann nichts versprechen, aber ich versuche früher da zu sein.”, nickte er und küsste Nati auf die Wange.
“Was gibt es denn zum Frühstück?”
“Ich habe Brötchen gebacken und dazu eben Käse, Schinken, Marmelade… was du magst und Kaffee, Tee sowie Kakao.”
Nati stellte das Tablett in die Mitte wo jeder sich bedienen konnte.
“Das klingt doch sehr gut.”, nickte Charlie und nahm sich etwas zu essen.
“Und schmeckt noch besser als es klingt.”
“Das ist gut.”, lächelte sie und gab ihm einen Kuss auf die Wange, ehe sie sich auch ein Brötchen nahm.
Leah setzte sich wieder zwischen sie und beobachtete Charlie beim Brötchen essen.
“Probieren?”, fragend sah sie zu ihm hoch.
“Darfst du gerne.” Er reichte ihr sein Brötchen mit Schinken.
“Vielleicht schmeckts dir ja und wenn nicht, dann isst du einfach was anderes.”
“Danke.” Sie biss einfach mal in das Brötchen rein und laute langsam.
“Komisch.”, stellte sie dann fest.
“Tja, da bleibt dann mehr für mich übrig.”, grinste Charlie sie an und aß zufrieden sein Brötchen weiter.
Leah nickte und aß ihr Marmelade Brötchen weiter und trank Kakao.
“Was hast du denn heute vor, Nati?”
“Ich muss zum Verlag und dann werde ich denke ich hier aufräumen, ich wollte Fenster putzen, und einkaufen und dann werde ich noch weiter arbeiten müssen.”
Sie nippte an ihrem Kaffee. “Kochen muss ich ja nicht, Leah isst im Kindergarten.”
“Klingt nach einem anstrengenden Tag.”, nickte Charlie leicht und strich ihr sanft durch die Haare.
“Du hast mein vollstes Mitleid.”
“Aber du hast doch sicherlich viel mehr zu tun als ich.”, schmunzelte sie.
“Nö, eigentlich nicht. Aufräumen und mich um den Drachen kümmern, sie braucht noch eine Impfe und das wars dann an Geplantem. Aber man weiß ja nie, was dazwischen einfach passiert, unvorhergesehen.”
Sie nickte schwach und lächelte.
Nun wĂĽrde alles gut sein. Dachten sie zumindest.
“Geh ran…”, murmelte Nati. Den Hörer hatte sie zwischen Ohr und Schulter geklemmt, während sie Leah eine Jacke anzog und selbst dann in eine Jeans schlüpfte.
Das Kleid welches sie vorher getragen hatte war nicht passend. Nur störend.
Sie stöhnte leise auf, als erneut die Mailbox ran ging und wählte erneut.
“Charlie mach schon… Das kann doch nicht wahr sein!”
Sie verkniff sich die FlĂĽche die ihr auf der Zunge brannten und zog sich dann ihre Jacke ĂĽber, steckte ihren Zauberstab ein und band sich rasch die Haare zusammen.
Natürlich… sie hatten alle damit gerechnet. Aber so schnell? Gerade jetzt?
Während sie erneut versuchte durch zu kommen, stopfte sie einige von Leahs Sachen in einen Rucksack. Zahnbürste, Schlafanzug, T-Shirts, Hose, Plüschtier und Malbücher. Alles landete wahllos im Inneren.
Nach dem bestimmt fĂĽnften Versuch ging Charlie auch endlich ans Telefon.
“Ja?” Er klang abgehetzt und ziemlich gestresst, aber er suchte gerade ebenfalls Sachen zusammen. Beziehungsweise seinen Zauberstab, welcher unauffindbar war.
“Charlie, endlich.”, meinte sie erleichtert und nahm Leah auf den Arm. Sah sich noch ein mal um.
“Ich bringe Leah zu Tom, da ist sie erstmal sicher. Weißt du was genaueres?”
“Nein, nur dass fast alle schon da sind, Ginny und Ron mittendrin und voll dabei. Tom ist eine gute Idee. Gib Leah einen Kuss von mir, wir sehen uns dann gleich, ja?”
“Mache ich. Bis gleich:” Sie legte auf und apparierte dann auch augenblicklich, so dass sie schon im nächsten Augenblick Sturm bei ihrem Ex-Freund klingelte.
Der riss die Tür völlig genervt auf.
“Was willst du denn hier?”
Sie schob sich an ihm vorbei ins innere der Wohnung.
“Leah muss bei dir bleiben. Hier ist sie sicher. Ich hol sie später oder morgen ab. Je nach dem wie es sich ergibt. Ich hab ihr alles was sie braucht eingepackt.”
Sie stellte den Rucksack auf den Boden und Leah, die sich an ihrer Hose festhielt, ebenfalls.
“Versprich mir nur, dass du auf sie aufpasst!”
“Ja… klar, mach ich.”, nickte er leicht verwirrt und nahm Leah auf den Arm, “Wir bekommen das schon hin. Was auch immer los ist.”
“Du-weißt-schon-wer ist zurück.”, meinte Nati und sah gehetzt auf die Uhr.
“Na herrlich.” Tom verstand zwar, wer das war, aber er konnte das alles nicht so ganz nachvollziehen. “Dann geh halt los und mach, was du machen musst… Ich kann dich ja so oder so nicht aufhalten. Und wenn du stirbst, dann kann ich das deiner Tochter erklären, klasse Idee. Aber gut, geh los und mach.”
“Wenn ich sterbe, dann muss du dafür sorgen, dass sie nicht umgebracht wird.”
Nati kĂĽsste Leah auf die Stirn und strich ihr durch die Locken.
“Mummy….”
“Mummy holt dich später wieder ab. Du spielst ein wenig mit Tom und dann holen Charlie und ich dich auch wieder ab und gehen auf den Spielplatz oder schauen uns einen Film an.”
Leah nickte tapfer. Nati lächelte sie an und gab Tom dann einen Kuss auf die Wange.
“Danke.”
Dann apparierte sie und lieĂź die beiden allein.
In Hogwarts war wirklich die Hölle los. Natalia zog ihren Zauberstab und lief los. Sicher wohin, war sie sich nicht, aber irgendwo in dem ganzen Getümmel würde sie sicherlich einen Weasley oder ein anderes ihr bekannte Gesicht antreffen.
Es war schrecklich. Nati hatte mit vielem Gerechnet, aber das es so schlimm werden würde… nein.
Flüche flogen durch die Luft und man konnte regelrecht dabei zusehen wie das Schloss auseinander fiel. Überall wurde geschrieen und jeder wehrte sich nach Leibeskräften und hin und wieder sah man eine Leiche.
Natalia verlor jegliches Zeitgefühl. Sie hatte Charlie suchen wollen, doch weit war sie nie gekommen und plötzlich schien es vorbei zu sein. Doch die Freude hielt sich in Grenzen.
Keiner schien so recht zu wissen was passiert war und wer noch am Leben war und wer sein Leben hatte lassen mĂĽssen.
Und über all war Blut. Natalia schleppte sich die Gänge entlang und sah sich dabei suchend um.
Ob es ihm gut ging? Ob er noch am Leben war?
Sie verscheuchte die Gedanken daran. So etwas sollte sie auf keinen Fall denken.
Irgendwer, sie war sich nicht ein mal sicher wer das war, erklärte ihr, dass die meisten sich in der großen Halle versammelten und dort alle Verletzen zusammen getragen wurden. Und Toten.
Die Halle war unglaublich voll, als Natalia sie berat. Ihr Blick wanderte rasch über die sich versammelte Menge, dann steuerte sie den Pulk von Rotköpfen an.
“Was ist pa…” Ihre Stimme versagte, als sie einen Blick auf Freds leblosen Körper erhaschte.
Die Farbe wich aus ihren ZĂĽgen.
Charlie zog sie nur stumm an sich und vergrub sein Gesicht in ihrer Lockenpracht. Das alles war so unwirklich, so unbegreiflich. Fred hatte sein ganzes Leben doch noch vor sich gehabt!
Zur Hölle mit dem Heldentod und dem Opfern für eine gute Sache, das war sein kleiner Bruder, der da lag, leblos, weiß und tot.
Keiner der Weasleys bewegte sich großartig oder redete sogar, alle waren wie gelähmt und hielten sich an irgendwem fest. Lediglich George war alleine, ihm konnte keiner so wirklich helfen. Aber Charlie war Nati sehr dankbar dafür, dass sie gerade da war, einfach nur da, ohne großartige Worte, nur mit Gesten, das brauchte er im Moment am Meisten.
Sanft strich sie ihm ĂĽber den RĂĽcken und kuschelte sich an ihn. Dass sie auch gar keine Worte fand war bedeutungslos. Egal was sie sagen wĂĽrde, es wĂĽrde falsch wirken in diesem Moment.
Nach und nach wurde die Halle immer voller, Eltern und Verwandte der Opfer waren dazu gekommen, beweinten ihre Kinder, Schwestern und BrĂĽder, ihre Freunde selbst die Feinde. Keiner feierte einen Sieg, weil es bei fast jeder Familie einen Toten gab. Bei manchen sogar zwei.
“Tonks und Remus sind auch….” Charlie brachte das Wort einfach nicht über die Lippen, er flüsterte auch nur leise, sodass lediglich Nati ihn verstehen konnte.
Sie nickte schwach und sah zu ihm auf. Tränen liefen über ihr Gesicht, aber anstatt sie sich selbst wegzuwischen hob sie die Hand um behutsam seine Tränen weg zu wischen.
Dann lehnte ihren Kopf wieder an seine Brust und schlang die Arme um ihn.
“Wir wollen gleich zu Mum und Dad nach Hause… holen wir vorher Leah ab? Ich hab kein gutes Gefühl dabei, dass sie so lange bei Tom ist..”, murmelte Charlie in ihr Haar hinein.
“Findest du nicht, dass es so besser ist?”
“Ich hätte sie einfach gerne bei mir, euch beide. Das brauch ich jetzt.”
Sie nickte schwach. “Okay, dann holen wir sie gleich zusammen ab. Aber vielleicht sollten wir uns erst um unsere Verletzungen kümmern um sie nicht mehr als nötig zu schockieren.”
Natalia hatte nämlich einige Schnittwunden abbekommen. Die meisten waren zwar klein, aber eine größere an ihrem Oberarm lies sich ihren Ärmel mit Blut voll saugen.
Charlie nickte nur schwach.
“Vielleicht ja. Aber dann würde ich das lieber bei meinen Eltern machen, okay? Wir holen sie ab und machen das dann… das geht schneller..”
“In Ordnung.” Natalia nickte sanft. “Möchten wir dann gleich los oder möchtest du noch ein wenig hier bleiben?”
“Noch etwas hier bleiben, bitte. Bei Fred und wir müssen ein bisschen auf Ginny aufpassen, weil sie und George sind alleine und haben keinen wie dich da.”
“Gut.” Sie nickte. “Dann bleiben wir noch ein wenig.”
Liebevoll strich sie ihm durchs Haar und wischte die neuen Tränen weg.
Wenige Minuten später waren alle Weasleys inklusive Anhang bereit, Fred in der Halle zu lassen und ohne ihn nach Hause zu gehen um dort ein bisschen beieinander zu sitzen und sich gegenseitig Trost zu spenden. Allerdings machten Charlie und Nati vorher noch einen Abstecher zu Tom, um die Kleine abzuholen.
Nati wischte sich kurz über die Augen und holte tief Luft um sich zu beruhigen. Sie wollte Leah keine Angst machen. Dann klingelte sie und wartete, dass Tom endlich öffnete.
Er lieĂź auf nicht lange auf sich warten.
“Was…?” Tom ließ die beiden stumm in die Wohnung.
“Leah? Mummy und Charlie sind da.”, rief er dann Richtung Küche.
“Danke fürs aufpassen, Tom.”, lächelte Nati ihn schwach an, als auch schon Leah aus der Küche gelaufen kam.
“Mummy! Daddy!” Sie umarmte Charlies Beine, weil sie nicht höher kam.
“Daddy bitte hoch!” Leah streckte ihre Ärmchen zu ihm nach oben.
Charlie nahm die Kleine auf den Arm und kĂĽsste sanft ihre Stirn.
“Hey Prinzesschen. Wir gehen jetzt zu Oma und Opa, okay? Aber wir haben alle keine gute Lauen, weil heute schlechte und böse Dinge passiert sind.”
“Und wia müssen Kakao für alle machen.” Sie nickte und machte ein ernstes Gesicht. “Aba Perle muss mit!”
“Dann holst du sie eben?” Er setzte Leah wieder ab und strich ihr leicht durch die Haare, legte dann seine Arme wieder um Nati, er brauchte eben gerade ziemlich viel Halt.
Die gab ihm einen sanften Kuss auf die Stirn und sah dann Leah nach die rasch in Toms Schlafzimmer lief um Augenblicke später mit ihrer Tasche und dem großen, rosa Plüschdrachen wieder zu kommen.
“Fetig! Tüt Tom! Leah tu Oma und Opa.”
“Tschüss Maus..”, murmelte Tom und wuschelte ihr durch die Haare, während Charlie sie wieder auf den Arm nahm und leicht an sich drückte.
“Dann mal los.”, seufzte Charlie leise und nahm Natis Hand, ehe sie wenig später auch schon vor dem Fuchsbau standen und warteten, dass ihnen jemand auf machte.
Es war die verheulte Molly die sich nach einiger Zeit dazu aufraffte ihnen zu öffnen.
Leah drĂĽckte sich erschrocken an Charlie, als sie all die verheulten Gesichter und das Blut sah.
Sachte strich er ihr durch die Locken und setzte sich mit ihr und Nati aufs Sofa ins Wohnzimmer.
“Mummy und Daddy gehen sich gleich waschen. Möchtest du mit oder hier bei Onkel Bill und Tante Fleur bleiben?”
Ihr Blick wanderte zu Bill und Fleur die beide ein wenig von ihnen entfernt weinend auf einem Sessel saßen. “Mit….”, murmelte sie verstört.
“Gut, dann komm mit.” Er stand wieder auf und ging mit ihr ins Badezimmer, dicht gefolgt von Nati.
“Weißt du Prinzesschen, heute mussten Mummy und Daddy aufpassen, dass es der Welt weiter gut geht. Und ganz, ganz, ganz viele Leute haben uns geholfen, aber ein paar von den tollen Menschen sind jetzt leider im Himmel, weil die bösen Menschen echte Arschlöcher sind. Und… naja… und mein Bruder ist jetzt auch im Himmel und deswegen sind wir alle traurig.”
“Aba das nicht schlimm. Soln nicht weinen…”
“Doch, das ist schrecklich schlimm, weil man aus dem Himmel nicht mehr wieder kommt. Und Fred war auch noch viel jünger als ich und Bill und Mummy. Er war so alt wie Tante Fleur, also ziemlich jung und deswegen ist das wirklich schrecklich. Aber wir machen gleich Kakao für alle, okay?”
Leah sah ihn an und fing dann plötzlich an zu heulen. Nati seufzte leise und nahm dann Leah hoch um sie auf die Toilette zu setzen und sich anschließend vor sie zu knien.
“Es ist nicht schrecklich, Maus. Nur das Fred uns jetzt nicht mehr besuchen kommt, weißt du? Weil er ist doch beiden Engeln und da hat er ganz viel zu tun und deswegen sind alle traurig und weinen.
So wie du geweint hast, als Daddy nicht wahr da, nicht wahr?” Sie gab ihr einen Kuss auf die Stirn.
“Vielleicht gehst du einfach ein wenig zu Tante Fleur und Onkel Bill, hm?”
Leah nickte, immer noch weinend und verstört, ehe sie das Badezimmer verließ und hinunter ging.
Aber dann ins Wohnzimmer zu gehen das traute sie sich nicht, weil es ihr Angst machte, dass alle weinten. Also kroch sie in den groĂźen Schrank in dem die Jacken hingen und kauerte sich da schluchzend zusammen.
Natürlich hörte man sie dort, weswegen die Tür ziemlich schnell aufging und Bill sich zu ihr auf Augenhöhe kniete.
“Hallo Schatz. Kommst du mit zu uns, kuscheln?”
Sie schüttelte bitterlich weinend den Kopf. “Nain:”
“Nein?” Bill verzog sich zu ihr in den Schrank und hob sie sanft auf seinen Schoß.
“Mummy und Daddy haben dir erzählt, was passiert ist?”
“Daddy hat gesagt, dass da böse Arschlochs waren. Aba Mummy hat gesagt, dass Onkel Fred bei Engels ist und deswegen nicht mehr besuchen kommt.”
“Das stimmt beides. Wegen den Arschlöchern ist Fred bei den Engeln. Aber da geht es ihm bestimmt gut, weil da noch zwei Menschen sind, die ganz supertoll waren und lieb und deswegen geht es den dreien ganz toll. Weißt du, wir gehen morgen mal wen besuchen, wenn du möchtest. Möchtest du morgen mit uns ein Baby besuchen gehen? Oder mit Mummy und Daddy oder gar nicht?”
Sie zog die Nase hoch und krabbelte auf Bills Schoss um sich an ihn zu kuscheln.
“Ja… Aba nicht weinen… Das doof.”
“Ich weiß. Aber weinen hilft manchmal. Wenn man zusammen wegen dem Gleichen weint, dann geht es einem danach meistens besser. Und es ist auch ganz wichtig, dass man kuschelt. Und zwar auch mit den Menschen, mit denen man zusammen traurig ist. Was meinst du, gehen wir zu Fleur und kuscheln mit ihr? Und mit Oma und Opa und meinen Brüdern und meiner Schwester?”
Sie nickte schwach und schlang die Ärmchen um seinen Hals um ihren Kopf an seine Brust zu legen und die Nase wieder hoch zu ziehen.
“Okay.” Bill kletterte umständlich aus dem Schrank und setzte sich wieder zu den anderen, weinenden Menschen.
“Schau, das ist Ron, mein Bruder. Und das daneben ist Hermine, seine beste Freundin. Und das da ist Ginny, meine Schwester, mit Harry, ihrem Freund. Die lieben sich, wie Mummy und Daddy und ich und Fleur. Und das ist Percy, auch mein Bruder und der daneben auch, das ist George. Und Fred sah ganz genauso aus wie George und Mum hat die beiden immer verwechselt, das fanden wir alle ziemlich lustig. Und die beiden da drüben, das sind meine Eltern.”, erklärte er Leah, damit alles nicht mehr so fremd und unheimlich für sie war.
“Oma und Opa.”, nickte sie schwach und drückte sich an ihn.
Dann kroch sie von Bills Schoss herunter und holte Perle. Jedoch kletterte sie anschlieĂźend zu Ron.
“Du dafst nicht tlaulig sein. Weil Fred doch bei Engels.”, nickte sie und setzte Perle ordentlich auf ihren Schoss.
“Ja, das ist er.”, nickte Ron schwach, “Aber noch nicht ganz, nur fast. Jetzt ist er noch auf dem Weg dahin. Glaub ich. Oder so was.” Er zuckte die Schultern und strich der Kleinen über die Haare.
“Du hast ja ziemliche Locken. Schau mal, Hermine hat auch Locken.”
Sie sah zu Hermine und nickte.
“Ja, aba michs dunkla! Wie Mummys. Uand manchmal wie Daddys.”
“Rote Haare? Aha.” Er sah leicht lächelnd zu Hermine, dann wieder zu Leah, “Das ist ja auch logisch. Weil der ja auch rote Haare hat und deswegen wird jedes Kind von uns hier rote Haare haben.”
“Ja. Du auch rotes Haars. Aber du nicht Kind von Daddy. Nain.” Sie schüttelte den Kopf.
“Nur ich!”
“Ja, nur du, sonst keiner. Aber vielleicht bekommst du ja mal ein Geschwisterchen. Oder ein paar mehr, weil wir alle viele Geschwister haben, wie du siehst. Alle mit roten Haaren sind eine Familie und die anderen mit den langweiligen Haarfarben, die gehören auch dazu.”
“Nain.” Sie schüttelte den Kopf. “Nicht Deschwisters. Nua Leah.”
Leah fing an zu schmollen und sah ihn böse an.
“Jetzt noch nicht, nein. Aber vielleicht mal später und Geschwister sind klasse. Die sind immer für einen da und trösten einen, wenn man ganz schrecklich traurig ist.”
“Aba Leah nix Deschwisters!”, meinte sie trotzig. Das musste er doch verstehen.
Dann sah sie zu Hermine und wieder zu Ron.
“Aba ihrs ganz viele Kinders und dann kann ich pieln.”, nickte sie zufrieden und drückte ihr Plüschtier an sich.
Er lachte leise.
“Oh nein, wir haben keine Kinder. Aber du kannst auch mit uns spielen. Wir haben auch im Garten eine Schaukel, möchtest du mit Hermine und mir Schaukeln gehen?”
“Aba werdet Kinders haben! Und dann kann ich spielen, ja.” Sie nickte.
“Aba Schaukeln fein!” Sie sprang auf und zog dann an Rons Hand.
“Perle auch? Ja?”
“Wer ist denn Perle?” Ron stand auf und nahm sie auf den Arm, hielt dann Hermine seine Hand hin.
“Ist das dein Drachen?”
Sie eifrig. “Ja. Von Daddy.” Sie drückte Perle an sich.
“Achso. Der ist aber hübsch, so wie du.” Hermine zog sich an Rons Hand hoch und lächelte Leah leicht an.
“Ja, da hat Ron recht. Und so schön rosa.”
Leah nickte strahlend. “Hab auch rosa Wuf! Von Tom.”, nickte sie, “Aber vergessen.”
“Wer ist denn Tom?”, wollte Hermine wissen, während sie draußen den Weg in den Garten entlang gingen.
“Ist das ein Freund von dir?”
Sie schüttelte den Kopf. “Nain. Anderes Daddy.”
“Achso. Bist du denn oft bei ihm? Charlie meinte übrigens, dass deine Mummy Vegetarierin ist. Bist du das auch? Oder isst du Fleisch?”
“Wa ganz lange und durfte nicht zu Mummy, aba dann kommt Tom nur zu besuch.”, nickte sie, “wenn Daddy dann nicht da ist.”
Sie überlegte kurz. “Auch Fleisch, wenn Daddy da oda Mummy bitte sagt, aber das doof und komisch.”
“Warum ist das denn komisch? Also, Ron hier, der isst gar nichts anderes, so viel Fleisch und dann oft mit Käse überbacken, auf einem Brot.”
Sie sah sie verwirrt an. “Viel? Aba das doch komisch! Leah isst imma gegrilltes Haloumi mit Couscous!
Das fein!”
Ron sah verdutzt zu Leah.
“Was ist das denn bitte schön? Das klingt ek…”
“Interessant.”, nickte Hermine, “Das klingt interessant. Was ist denn Haloumi?”
“Kläuter. Macht Mummy manchmal. Daddy mag das auch!”
“Dann gibt Charlie uns bestimmt mal das Rezept, wenn Ron fragt. Ich versuch das einfach auch mal, ob das lecker schmeckt und wir das auch mögen.”
Bei den Schaukeln angekommen setzte Hermine sich auf eine und lieĂź sich dann Leah geben, hielt sie vorsichtig fest.
“ich kann das auch machen! Dann Käse schneiden und in scharfesöl und dann backen und dann blühe über die Couscous und zudecken und dann alles mischen und fertig.”, nickte sie, “Und dann machen Mummy und ich immer Eis tudammen.”
“Ui, ihr macht ganz alleine Eis? Das ist ja klasse!” Hermine strich ihr über die Haare und fing leicht an zu Schaukeln.
“Wie macht man das denn?”
“Erst machen wia Obst oder Schoki oder alles klein und dann in Beutel mit Sahne und rühren und das dann in Schale mit Eiswürfels und Salz und dann vieles warten.”
“Hm, was meinst du, Leah, machen wir drei dann Essen für die anderen? Oder wir zwei, weil Ron kann nicht kochen, Charlie ja auch nicht und George nicht und irgendwie keine Mann, der rote Haare hat. Da ist es sehr gut, wenn wir zwei was zu Essen für alle machen.”
“Daddy kann kochen! Daddy kocht manchmal für Mummy und Leah.” Sie nickte eifrig. “Uand Mummy, Daddy und Leah wollten Kakao machen, weil damit die nicht weinen. Weil das macht Leah imma, wenn Daddy bei anderes Familie und Mummy weint damit nicht weint.”
“Bei was denn für einer anderen Familie? Ron, weißt du, wovon sie redet?”
Er nickte leicht.
“Ja, Charlie hat da mal was erzählt, aber das ist alles nicht so wichtig. Weißt du Kleine, mein Bruder liebt nämlich nur deine Mummy und dich.”
“Und anderes Frau… Si…mano!”
“Nein, mit der hat er nichts am Hut. Dein Daddy ist ja dein Daddy und nur bei dir und deiner Mummy glücklich, wirklich. Da gibt es keine andere Frau, weil wenn man jemanden wirklich und echt liebt, dann ist man auch nur bei dem Menschen und bei sonst keinem, weil nur dieser Mensch einen glücklich macht, so wie nur deine Mummy Charlie glücklich macht und keine andere und so wie nur Fleur Bill glücklich macht und er keine andere braucht.”
“Aber Daddy küsst anderes Frau imma!”
“Nein, nur ein einziges Mal, oder? Oder hast du das schon öfter mal gesehen? Er küsst doch sonst nur deine Mummy..”
“Und anderes Frau!” Sie sah ihn trotzig an.
“Nein, nur deine Mummy.” Er tippte ihr sanft auf die Nase.
Leah kräuselte ihre Nase und seufzte dann dramatisch. Ron verstand nun wirklich gar nichts.
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