von Kinditem
Als Charlie am nächsten Morgen nach unten kam, waren die meisten schon wach. Alle hatten etwas schwarzes an, ach wenn jeder wusste, dass schwarz eigentlich nicht zu Fred gepasst hatte. Aber es war eben eine Beerdigung und da trug man eben schwarz. Das Frühstück verlief ohne großartige Gespräche, niemand aß wirklich viel und so machten sich die Weasleys und Anhang recht zeitig auf den Weg zum Friedhof, beziehungsweise zur Friedhofskirche, um draußen zu warten, bis der Pastor kam.
Doch als die Tür sich öffnete, war es nicht der Pastor, sondern Nati die die Kirche betrat.
Sie trug ein schlichtes schwarzes Kleid und hatte die Haare mithilfe einer Spange ordentlich nach oben gesteckt. Schweigend lächelte sie denen die sie ansehen schwach zu und setzte sich dann auf die hinterste Bank die leer war.
Charlie drehte sich zu ihr um und lächelte ihr leicht zu, sah dann nach vorne, als der Pastor zum Altar trat und seine Rede begann: “Wir sind heute hier versammelt, um einem geliebten Sohn, Freund und Bruder die letzte Ehre zu erweisen. Fred hat sein leben in einem sinnlosen Krieg verloren, aber kein Tod ist umsonst, wenn er auch nur dazu dient, die Familie näher zu bringen. Wir wollte nicht den Verlust betrauern, sondern die gemeinsam verbrachte Zeit feiern.”
Der Pastor redete noch etwas weiter, aber niemand hörte wirklich zu. Die Frauen weinten allesamt und wurden getröstet, mit Ausnahme von Nati, die saß ja alleine, machte aber auch keinerlei Anstalten sich weiter nach vorne zu Charlie zu setzen.
Als der Trauerzug die kleine Kirche verlieĂź, wartete sie kurz und folgte ihnen dann in einem kleinem Abstand. Charlie blieb irgendwann stehen und wartete auf sie, es war doch bescheuert, wenn sie da so alleine rum lief.
Schweigend ging sie an ihm vorbei, den Blick auf den Boden fixiert.
Jetzt war es Charlie, der der Gruppe in einigem Abstand folgte. Nicht nur, dass sein Bruder heute beerdigt wurde, nein, dann war auch noch seine Freundin sauer auf ihn.
Fred wurde bei den Familengräbern beigesetzt. Direkt unter einem großen Baum.
Natalia ertrug nach einiger Zeit das alles nicht mehr und ging nach einiger Zeit zurĂĽck zu dem Kiesweg um sich auf eine Bank zu setzen.
Sie war sich nicht vollkommen sicher was genau sie auf dieser Beerdigung tat. Sie hatte Fred kaum gekannt und die Menschen die um ihn weinten kannte sie zum GroĂźteil ebenfalls kaum.
Das hier war nicht ihre Familie.
Mit einem leisen Seufzen wandte sie den Blick von den in schwarz gehĂĽllten Trauernden ab. Vielleicht, so wie es aussah auch wahrscheinlich, wĂĽrde es nie ihre Familie werden.
Molly ließ sich von ihrem Mann trösten, Ron stand Hermine bei, Harry Ginny, Bill hatte Fleur und George hatte seine Freunde, die ihm halfen. Nur Charlie stand etwas abseits von allen und weinte stumm vor sich hin.
Nach einiger Zeit gab Natalia sich einen Ruck und kam zu ihm herüber. Schweigend wischte sie seine Tränen weg und legte die Arme um ihn.
Charlie drĂĽckte sie sanft an sich und vergrub sein Gesicht in ihren Haaren, kĂĽsste sie sanft auf den Kopf.
Nati schloss die Augen und schmiegte sich an ihn, sagte jedoch kein Wort, was Charlie nicht störte, er war so oder so nicht gerade in Plauderlaue.
Nach der Beerdiungszeremonie und nachdem jeder etwas auf Freds Grab geworfen hatte, gab es noch eine Trauerfeier im Haus der Weasleys, mit Kaffee und Kuchen. Allerdings verstreuten sich die Anwesenden schnell, keiner hatte wirklich Lust, dahin zu gehen und wenn sie doch mit zum Auto gingen, dann wollte sie nicht unten gemeinsam im Wohnzimmer sitzen, sondern lieber auf ihre eigenen Zimmer gehen.
Nati löste sich am Ausgang von Charlie und steuerte ihr kleines, altes Auto an.
“Nati? Gehst du zu Leah zurück?”, wollte Charlie dann leise von ihr wissen.
Sie drehte sich noch ein mal zu ihm um und nickte. “Ja.”
“Dann kommst du also nicht noch mit?”
“Ich bin nicht erwünscht und außerdem braucht mich da auch keiner.”
“Nein, nur ich. Aber Leah geht vor. Ich komm auch alleine klar.”
“Genau, sonst hättest du uns ja nicht rausgeschmissen.”
Sie schloss ihr Auto auf.
Charlie nickte nur schwach und ging dann an ihr vorbei, folgte seiner Familie zum Auto, während Nati einstieg und den Motor startete um auszuparken.
Als auch der Letzte im Auto der Weasleys saĂź, fuhren sie los, zurĂĽck zum Fuchsbau, wo sich alles verstreute, jeder zog sich in sein eigenes Zimmer zurĂĽck und hing dort seinen Gedanken nach.
Als Nati die TĂĽr aufschloss wurde sie von einer aufgeregten Leah begrĂĽĂźt.
“Mummy!”, rief diese strahlend und ließ sich von ihr auf den Arm nehmen, “Wia haben vieles demalt!”
Kurz nach ihr kam Tom auch schon aus dem Wohnzimmer.
“Ja, einen ganzen Block hat sie voll bekommen.”
“Echt? Dann müssen wir ja schon wieder einen neuen kaufen.”, lächelte Nati matt und gab ihrer Tochter einen Kuss, ehe sie sie absetzte und sich ihre Jacke auszog.
“ich hatte ihr noch einen mitgebracht, also hat sie jetzt noch einen leeren. Soll ich dir Kaffee oder so was machen? Du siehst aus, als könntest du es gebrauchen.”
“Ja Kaffee wäre klasse.”, nickte sie und zog sich auch die hohen, schwarzen Schuhe aus.
Tom schnappte sich Leah, setzte sie auf seine Schultern und ging mit ihr in die KĂĽche.
“Dann kochen wir Mummy mal einen schönen Kaffee, stimmts?” Er füllte das Wasser in die Maschine und lief dann den Kaffee durchlaufen.
Leah nickte. “Jah! Wisu leah nix Kaftee?”
“Weil du noch etwas zu klein für Kaffee bist. Möchtest du stattdessen Kakao haben?”
“Nain… Leah gloß und au Kaftee!”
“dann darfst du gleich einen Schluck probieren, ob du das magst, ja?”
“Oki doki!”, strahlte sie zufrieden vor sich hin und patschte auf Toms Kopf herum.
Dieser holte zwei Tassen aus dem Schrank und goss dann den Kaffee ein, nahm Leah runter und setzte sie auf die Theke.
“Willst du erst riechen, ob es toll riecht?”
Sie nickte und streckte die Händchen nach dem Becher aus.
Tom hielt ihn ihr unter die Nase, der war schließlich zu heiß, als das Leah ihn halten könnte.
“und?”
Sie rümpfte die Nase. “Ihhhh…”
“Also nicht probieren und lieber Kakao trinken?”
“Jah.” Sie nickte und sah auf als ihre Mutter umgezogen in die Küche kam.
“Na was macht ihr zwei da?”, lächelte sie die beiden an.
“Leah vom Kaffeetrinken abhalten.”, nickte Tom und machte dann Kakao für seine Tochter fertig.
“Ach so, ja, den darfst du auch noch gar nicht, Maus. Außerdem macht der die Zähne ganz gelb.”
Nati nahm die kleine von der Arbeitsfläche herunter und setzte sich mit ihr auf dem Schoss auf einen der Küchenstühle.
“So, bitte. Einmal Kakao für die junge Dame und einmal Kaffee für die hübsche Dame.”
“Dante!”, strahlte Leah und auch Nati lächelte, “Danke Tom und danke, dass du auf sie aufgepasst hast.”
“Ach was, nichts zu danken. Wenn ich nicht arbeiten muss, dann mach ich das ja gerne.”
Sie nickte schwach. “Trotzdem Danke. Ich wüsste nicht was ich ohne dich machen sollte…”
“Wahrscheinlich deine Mutter fragen oder einen Babysitter engagieren.”
“Meine Mutter ist mit ihrem Mann im Urlaub und ein Babysitter kostet ein halbes Vermögen. Die hatte ich regelmäßig nach der Babypause hier. Die reinste Abzocke ist das.”
Nati schĂĽttelte den Kopf und nahm einen Schluck von ihrem Kaffee.
Leah sah sie verwirrt an. “Nie Babytita!”
“Du erinnerst dich da nicht mehr dran, Maus. Da warst du noch ganz klein, konntest nicht sprechen oder laufen und hast ganz viel und besonders Nachts geweint.”
“Hmm…” Leah machte ein nachdenkliches Gesicht.
“Aber jetzt bist du ja schon groß, Prinzessin.”, nickte Tom, “und jetzt kommt auch kein Babysitter mehr, weil es ja genug Leute gibt, die sich gerne um dich kümmern.”
“Nua Daddy nit.”
“Doch, ich bin ja da.”
“Nit du! Daddy!”
“Ich bin ja aber dein Daddy.”
“Nain.” Sie schüttelte heftig den Kopf. “Du Tom!”
Er seufzte leise.
“Nati, wann bringst du ihr das endlich richtig bei?”
“Für sie ist das richtig. Ich hab es anfangs mal versucht ihr zu erklären, aber wenn sie Charlie Daddy nennen will, dann kann ich da auch nichts machen.”
“Natürlich kannst du, immerhin verbringst du die meiste Zeit mit ihr und wir wissen beide, dass es falsch ist, wie sie es sagt, egal ob es ihr gefällt oder nicht.”
“Das hast du dir doch selbst zuzuschreiben, Tom. Und wenn sie älter ist, dann wird sie es verstehen.
Ich habe ihr nie gesagt, dass Charlie ihr Vater ist und er auch nicht. Sie hat von allein damit angefangen.
Sie hat nun mal einen Vater gebraucht und du warst nicht da. Charlie schon und jetzt ist es zu spät. Du siehst es ja selbst, dass sie es sich nicht wieder ausreden lässt.”
“Oh ja, du machst es dir aber auch schön einfach, was? Einfach mal mir die Schuld zuschieben. Ich versuche wenigstens, mich wieder einzubringen, im Gegensatz zu deinem feinen Herrn Narbengesicht, der ja augenscheinlich nicht hier ist.“
„Tom hör bitte auf.“, seufzte sie leise, „Ich möchte mich nicht mit dir streiten.
Leah hat dich lieb, aber wir sind nun mal keine Familie, Tom, und das werden wir auch nie werden.“
„Ja und warum nicht? Weil du dich dagegen sträubst. Dabei wäre es doch wirklich klasse, wenn wir drei eine Familie sein könnten.“
„Ja, weil ich nicht will. Weil ich mit Charlie zusammen bin und ihn liebe. Ich kann dich nicht aus meinem Leben streichen, weil du nun mal Leahs Vater bist, aber mehr verbindet uns nicht.
Ich finde es toll, dass du dich um sie kümmerst, aber du gehst zu weit. Es ist noch mal so, dass du uns verlassen hast und es kann nicht sein, dass du dann sogar versuchst mir Leah weg zunehmen oder Charlie und mich auseinander zu bringen.“
Er rollte die Augen.
„Du spinnst ein bisschen. Ich darf meine Tochter, wenn ich Glück habe, jedes Wochenende einmal sehen. In der Zwischenzeit wird sie von euch gegen mich aufgehetzt. Das kann nicht sein.“
„Das du sie nur am Wochenende sehen darfst ist dein Verdienst. Nicht ich bin vor Gericht gegangen und ich hetze sie nicht gegen dich auf. Das ist doch totaler Quatsch.
Womit denn bitte auch?“
„Deinem feinen Freund fällt doch garantiert irgendeine Lüge über mich ein. Ihr seid ja recht kreativ in dem Punkt.“
„Tom du steigerst dich da in etwas rein. Charlie erzählt Leah rein gar nichts. Du kannst sie ja fragen.“
Er rollte die Augen.
„Nati, ich merke doch, wie sie mit mir umgeht, das reicht mir als Beweis.“
„Und wie geht sie bitte mit dir um? Sie sagt doch nur nicht Daddy sondern Tom und das beinhaltet ja nicht, dass wir ihr sonst was über dich erzählen. Sie besucht dich gerne und erzählt mir immer begeistert anschließend davon was sie mit dir gemacht hat. Ich hab ihr erklärt, dass Charlie nicht ihr Vater ist und hab auch versucht es ihr aus zureden, aber es geht nun mal nicht, weil sie es sich nicht ausreden lässt.“
Leah sah zwischen den beiden hin und her und kippte dann ihren Kakao um und meinte laut, damit die beiden sie auch wirklich bemerkten.
„Upsi!“
Tom seufzte leise.
„Leah, du verlangst zu viel Aufmerksamkeit, weißt du das? Nur weil sich die Welt gerade mal nicht um dich dreht, musst du nicht gleich randalieren.“
Er nahm sich ein Zewa und wischte den Kakao auf.
„Weil nich stleiten!“, nickte sie heftig und streckte die Händchen nach Tom aus.
„Alle tudam spieln!“
„Was möchtest du denn spielen, hm?“ Er nahm die Kleine auf den Arm und gab ihr einen Kuss auf die Wange. „Karten? Oder malen?“
„Katen. Miat Mummy.“
Sie kuschelte sich an Tom.
Nati nickte. „Okay, dann gehen wir alle Karten spielen.“ Sie erhob sich und räumte die Becher in die Spüle. Folgte Tom und Leah dann ins Kinderzimmer.
Tom holte die Karten raus und setzte sich damit auf den Boden, fing an sie zu mischen.
„Wir spielen Maumau, denke ich mal, oder?“
„Nain…“ Leah schüttelte den Kopf und lief zu ihrem Regal. Wühlte in einer Kiste herum und kam zufrieden mit sich wieder um Tom das Kartenspiel zu überreichen auf dem Schwarzer Kater stand in schwarzen Buchstaben über der Abbildung einer Katze.
„Ah..“ Er runzelte leicht die Stirn, nickte aber. „Gut, dann spielen wir eben Schwarzer Kater.“ Tom mischte die Karten durch und verteilte sie dann.
Leah tat es den beiden nach und versuchte die Karten in einer Hand zu halten, allerdings fielen sie immer und immer wieder raus, bis Nati ihr endlich half.
„Geht es jetzt?“
Leah nickte eifrig. „Jah!“
„Habt ihr denn nicht so einen runden Kartenhalter? Der ist doch für Kinder sehr praktisch.“
Nati schĂĽttelte den Kopf.
„Nein haben wir nicht, weil sie so selten Karten spielt.“
„Aber warum denn? Maus, spielst du nicht gerne Karten?“
„Nua mantmal.“, erklärte Leah mit ernster Miene und hielt Tom ihre Karten hin, weil er jetzt dran war mit ziehen, was er natürlich auch tat.
„Soll ich dir dann mal so einen Kartenhalter kaufen?“
„Jah.“ Sie nickte lächelnd und zog dann eine Karte von ihrer Mutter.
„Gut, dann schenk ich dir das bald.“, nickte er und strich ihr sanft durch die Haare.
Leah nickte zufrieden und sie spielten ein paar Runden in denen zufälligerweise immer Leah gewann. Anschließend wurde sie gebadet und ins Bett gebracht.
Nati las ihr noch eine Gute-Nacht-Geschichte vor und löschte dann alle Lichter bis auf das Nachtlicht im Kinderzimmer und zog die Tür hinter sich zu.
„Möchtest du auch etwas essen?“, fragte sie dann leise an Tom gewandt und ging in die Küche um den Kühlschrank zu öffnen und nachdenklich dessen inneres zu betrachten.
„Ja, das wär nett.“, nickte er und trat hinter sie.
„Und, findest du was? Sonst können wir ja auch einfach irgendwas zusammen würfeln und das kochen. Oder wir bestellen uns etwas.“
„Ich glaube ich möchte Pfannkuchen. Möchtest du auch welche, oder lieber etwas anderes?“
Nati nahm ein paar der Eier und holte aus einem anderen Schrank dann noch Mehl und Zucker.
„Nein, Pfannkuchen ist völlig okay. Möchtest du vielleicht was trinken? Tee oder Kaffee?“
„Tee wär toll.“
Natalia begann mit den Gedanken meilenweit weg die Pfannkuchen zu machen, nachdem sie die Musikanlage leise angemacht hatte die eine selbst zusammen gestellte CD mit ihren Lieblingsliedern abspielte.
Tom lehnte sich an die Wand und betrachtete sie amĂĽsiert.
„Das sieht wirklich süß aus, Nati.“
Sie sah irritiert auf. „Hm?“
Er lachte leise.
„Jaja, so kenn ich dich. Immer in Gedanken versunken und wieder ganz wo anders. Wo bist du denn diesmal?“
„Auf der Beerdigung.“
Sie warf den ein wenig angebrannten Pfannkuchen auf den Teller zu den anderen und goss neuen Teig in die Pfanne.
„Oh... Na gut, das ist nicht so schön. Wie wars denn da?“
„Beschissen. Wie auf allen Beerdigungen. Holst du bitte die Nutella aus dem Schrank? Ganz oben. Steht wahrscheinlich etwas vor.“
„Das Nutella.“, nickte er und holte ihr ein Glas runter.
„Bitte.“
„Danke.“ Sie stellte den Teller mit den fertigen Pfannkuchen auf den Tisch, holte noch Teller und Besteck heraus und ließ sich dann auf einen der Stühle sinken. Sprang aber sofort wieder auf um eine Flasche Wein zu holen.
„Möchtest du auch?“ wollte sie wissen während sie sich auf Zehenspitzen stellte und sich ein Glas aus dem Schrank holte.
„Nein danke. Du müsstest ja eigentlich wissen, dass ich kein Wein trinke.“ Immerhin waren sie lange genug zusammen gewesen, da durfte er so etwas von ihr verlangen.
„Irgendwas anderes?“
Sie öffnete umständlich und leise fluchend die Flasche, ehe sie das Glas bis zum Rand füllte und einen großen Schluck davon nahm. Nachdenklich drehte sie das Glas kurz in den Fingen und füllte es dann wieder auf.
„Nee, lieber nicht. Irgendwer muss ja nüchtern bleiben und da du gerade dabei bist, dich zu betrinken, bin ich wohl der Vernünftige in der Beziehung.“
„Das ist ja mal was neues.“
„Das war schon immer so, meine Liebe. Aber naja. Trink du nur weiter, ich ess lieber was.“
„Wirklich? Also ich hab es nur in Erinnerung, dass du dich immer besoffen hast und ich die war die dich anschließend nach Hause gefahren hat.“
„Tja, gut, dass jetzt keiner nach Hause gefahren werden muss, was?“
„Wunderbar, Tom.“ Nati begann sich großzügig Nutella auf den Pfannkuchen zu schmieren. Ein wenig schlampig begann sie das ganze zusammen zu rollen und fing an zu essen.
„Oh ja, du bist frustriert.“ Er machte sich seinen Pfannkuchen vernünftig und strich sich durch die Haare.
„Nur weil du schlechten Sex hast, musst du dich weder betrinken noch vollstopfen.“
„Ich hab besseren als ich je zuvor hatte und wenn es dich stört wie viel ich trinke oder esse, dann kannst du ja gehen. Du weißt ja wo die Tür ist.“
„Oh, das war jetzt aber ein Schlag für mich.“ Tom rollte die Augen, „Dann frage ich mich nur, wo dein toller Lover ist und warum ich hier bin und nicht er.“
„Er ist bei seiner Familie, weil sein Bruder heute beerdigt wurde und du bist hier, weil ich dich gebeten habe auf Leah auf zupassen. Und wenn du es wieder auf einen Streit anlegst, dann kannst du dich sofort wieder verpissen, Tom.“
„Ich will nicht streiten. Du bist die, die sich aufführt. Aber warum bist du nicht bei ihm sondern hier? Ich hätte auch noch länger auf meine Kleine aufgepasst.“
„Weiler sich schlafen gelegt hat und deswegen bin ich wieder gekommen, weil Leah gewartet hat.
Und wenn du nicht immer beginnen würdest Charlie schlecht zu machen, dann müsste ich mich auch nicht andauernd aufregen. Hör doch endlich auf damit, bitte Tom.“
„Ich mache ihn doch gar nicht schlecht, ich wunder mich nur.“
„Doch das machst du und du führst dich dabei echt erbärmlich auf, anstatt dein letztes bisschen Würde zu bewahren und es endlich einfach gut sein zu lassen. Ich bin wirklich glücklich mit Charlie und egal was du machst ich werde nicht mehr zu dir zurück kommen.“
„Du, das stört mich rein gar nicht. Ich will nur meine Tochter haben, mehr nicht.“
„Dann hör doch einfach damit auf mir andauernd zu sagen, dass wir eine so wunderbare Familie sein könnten und Charlie schlecht zu machen! Du hast Besuchsrecht und dabei wird es auch bleiben. Ich habe nichts dagegen, dass sie auch mal bei dir übernachtet, aber sie wird nicht zu dir ziehen. Außer sie will es in ein paar Jahren. Außerdem ist es jetzt besser, wenn du gehst.“
„Achso. Gut gut, dann schmeiß mich raus, kann ich mit leben.“ Er stand auf und ging in den Flur. Sie folgte ihm langsam. „Gute Nacht, Tom.“
„Nacht.“ Er zog sich seine Jacke über und verschwand dann aus der Wohnung.
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