Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Über uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Gelegenheit macht Liebe - Grauschleier

von Kinditem

Natalia saß seit fast einer Stunde draußen vor dem Haus der Weasleys und konnte sich nicht überwinden endlich rein zu gehen. Zusammen mit Leah hatte sie Unmengen von Schokomuffins gebacken die sie nun in einem Korb dabei hatte, dann war die Kleine zu ihrer Freundin zum Spielen gegangen und Nati saß nun auf der Bank und hatte Angst.
Angst davor wie die anderen reagieren würden. Vor allem Charlie.
Doch irgendwann, als sie sich sicher war, dass man im Haus bereits von ihrer Anwesenheit wusste, erhob sie sich und ging langsam den Weg zur Haustür entlang. Schloss dann noch ein mal kurz die Augen und klopfte.
Unbewusst hielt sie den Atem an während sie darauf wartete, dass ihr jemand öffnete und den Geräuschen und Stimmen im Inneren lauschte.
Kurz darauf wurde die Tür auch schon geöffnet und Charlie stand vor ihr. Wie sie bereits vermutet hatte, war ihre Anwesenheit nicht unentdeckte geblieben und deswegen war er auch persönlich an die Tür gekommen. Natürlich könnte es auch sein ,dass sie zu Fleur wollte, aber die war ja nicht hier.
„Hey Nati.“
„Hey. Dürfte ich reinkommen? Leah und ich haben Schokomuffins gebacken und ich wollte sie dir vorbei bringen.“
„Natürlich.“ Charlie trat beiseite und ließ sie ins Haus.
„Wie geht es dir?“, fragte sie leise, nachdem sie ihre Jacke aufgehängt hatte.
„Gut. Und dir?“, wollte er mehr höflichkeitshalber wissen, „Wir sollten vielleicht nach oben gehen, wenn du noch etwas anderes vor hast, als die Muffins zu bringen.“
„Charlie... Es tut mir Leid, dass ich mich so aufgeführt habe.“
„Es war dein gutes Recht, ich hab keinen Grund, dir Vorwürfe zu machen.“
„Nein war es nicht. Nicht in diesem Fall. Ich bin eine miserable Freundin und es tut mir unglaublich Leid. Es ist verständlich, wenn du nicht mit mir reden möchtest und wenn ich wieder gehen soll, dann musst du mir das bitte sagen.“
„Ich habe nur keine Lust, im Flur über so etwas zu diskutieren, das können wir genauso gut irgendwo anders machen.“
Sie nickte schwach. „Tut mir Leid...“ Dann folgte sie ihm hoch in sein Zimmer und lies sich aufs Bett nieder.
Er setzte sich neben sie und fuhr sich leise seufzend durch die Haare. Charlie sah schrecklich müde aus, er hatte dunkle Ringe unter den Augen und seine Haare wirkten strähnig und blass.
„Du bist keine miserable Freundin.“
„Oh doch das bin ich.“, meinte sie nur leise und nahm seine Hand in ihre. Strich behutsam über seinen Handrücken.
„Gott...“, seufzte sie dann, „Du solltest schlafen, Charlie.“
„Ich kann nicht schlafen.“ Er zuckte leicht die Schultern.
„Und ich will auch gar nicht. Ich bin nicht müde.“
„Erzähl keinen Unsinn.“ Nati seufzte leise. „Du solltest dich wirklich hinlegen. Ich bleibe auch bei dir.“
„Ich bin aber nicht müde und ich will auch nicht schlafen. Ich leide nicht unter Schlafmangel oder Ähnlichem, Nati. Du musst nicht bleiben, wenn du nicht willst.“
„Ich möchte aber und du siehst nicht aus als hättest du ansatzweise ausreichend geschlafen.“
„Das habe ich auch nicht, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass ich nicht schlafen will.“
Nati nickte und schluckte alles was ihr auf der Zunge lag herunter, rutschte stattdessen schweigend näher an ihn heran. „Hat Leah ihr Trauma überwunden?“
„Sie war anscheinend nur auf Ted eifersüchtig, weil Bill sich mit ihm beschäftigt hat und sie angemeckert hat.“
„Typisch Einzelkind.“ Er zuckte leicht die Schultern.
„Sie ist nicht verwöhnt, wenn du das damit sagen möchtest.“
„Wollte ich nicht.“
Sie nickte schwach und schwieg kurze Zeit, ehe sie leise fragte.
„Möchtest du mit mir über die letzten Tage reden?“
„Nein, möchte ich nicht. Ich habe keinen Redebedarf, den habe ich schon erfüllt, nach der Beerdigung, als wir noch alle zusammen saßen.“
Nati starrte auf den Fußboden und nickte langsam.
„Möchtest du mich überhaupt da haben?“
„Ehrlich gesagt ist es mir eigentlich egal. Ich bin so oder so nicht dazu in der Lage, dich irgendwie zu unterhalten.“
„Du musst mich nicht unterhalten. Ich wollte nur bei dir sein.“
Charlie nickte nur knapp.
„Das ist nett von dir.“
Eine Antwort bekam er nicht, doch sie blieb neben ihm sitzen und machte auch keine Anstalten zu gehen, während Charlie sich an die Wand lehnte und die Knie an den Körper zog, den Kopf ebenfalls an die kühle Wand anlehnte.
„Leah vermisst dich...“, fing Nati nach Minuten an, „Sie hat mich sicherlich heute schon 20 mal gefragt wann sie wieder zu dir kann und ob du noch sauer auf sie bist. Und sie hat die Muffins verziert. Sie war ganz stolz, weil sie es geschafft hat mit der Farbe Daddy drauf zu schreiben ohne das es verläuft. Und sie hat mir noch ein Bild für dich mitgegeben das sie gestern Abend gemalt hat....“
Er lächelte leicht.
„Das ist süß von ihr. Ich bin und war aber nicht sauer auf sie.“
„Ich glaube sie hat es aber so aufgefasst. Heute morgen hat sie alle deine Sachen die sie gefunden hat unter ihrem Bett versteckt und mir dann erklärt, dass du nicht weggehen kannst, wenn du nicht weißt wo deine Sachen sind.“
„Ich komme morgen mal vorbei und seh nach ihr, vielleicht geht es ihr dann besser.“
„Möchtest du nicht vielleicht wieder ganz wiederkommen?“
„Wenn das ginge, dann schon.“
„Natürlich geht das.“
Sie zog ihre Schuhe aus und setzte sich dann wieder neben ihm.
„Wieso möchtest du nicht schlafen?“
„Weil es nicht geht. Weil ich so oder so ständig aufwache und es gleich sein lassen kann.“
„Du kannst aber nicht die ganze Zeit auf bleiben, Charlie. Und außerdem bin ich jetzt da. Du konntest doch besser schlafen, als ich bei dir war, oder nicht? Wäre es dann nicht einen Versuch wert, bevor du zusammenbrichst? Und wenn du aufwachen solltest, dann lassen wir es einfach.“
Er nickte schwach.
„Wir können es versuchen, ja. Auch wenn ich nicht glaube, dass es was bringt.“
Sie überging das und erhob sich um die Vorhänge zu zuziehen, damit es dunkel im Zimmer war, dann kuschelte sie sich zu ihm und gab ihm einen Kuss auf die Stirn.
„Träum was schönes.“, lächelte sie sanft und strich ihm das rote Haar aus dem Gesicht.
Charlie legte sich etwas bequemer hin und schloss die Augen.
Er litt wirklich an Schlafmangel, aber das störte ihn nicht. Denn kaum hatte er die Augen geschlossen, döste er auch schon unruhig vor sich hin, drehte sich nervös hin und her.
Nati hielt ihn behutsam fest und strich ihm durchs Haar.
„Liebling... Ganz ruhig. Ich bin ja da...“ Ihre Lippen streiften seine Stirn. „Das ist nur ein schlechter Traum. Nichts weiter...“ Sie redete beruhigend auf ihn ein in der Hoffnung, dass er so besser schlafen konnte, aber es half nicht. Stattdessen wachte Charlie nur schweißgebadet auf und setzte sich auf.
„Siehst du, was ich meine?“
Nati nickte schwach. „Ja... Wir wäre es mit heißer Milch und Honig?“
„Ich bezeweifel, dass das wirklich hilft.“
„Soll ich dann vielleicht Baldrian oder Schlaftabletten aus der Apotheke holen gehen?“
„Ach quatsch. Ist schon gut, irgendwann werde ich wohl einschlafen müssen, aber jetzt eben nicht. Ich bleib halt wach, das stört mich nicht.“
„Wovon träumst du denn?“
„Von allem Möglichen.“ Er zuckte die Schultern. „Vielleicht sollte ich das mit der Milch doch mal testen.“
„Ich mach dir eine.“
Nati erhob sich vom Bett und strich ihr Bluse glatt. Nahm dann aus der Dose mit den Muffins die die für Charlie bestimmt waren und stellte sie auf den Nachttisch, legte Leahs Bild dazu und nahm die anderen mit hinunter in die Küche. Da dort keiner war nahm sie einen Topf und goss ein wenig Milch hinein um ihn auf den Herd zu stellen.
Anschließend nahm sie sich einen Teller aus dem Schrank und richtete die Muffins darauf an um sie in die Mitte des Tisches zu stellen und sich für einen Moment zu setzen. Charlie war ihr gefolgt, setzte sich neben sie und nahm sich einen der Muffins. Er hatte auch seit geraumer Zeit nichts mehr gegessen, deswegen tat das doch ziemlich gut.
„Das Bild ist übrigens sehr niedlich.“
„Ja, nicht?“ Sie lächelte ihn sanft an und fuhr sich dann durchs Haar. Seufzte leise.
„Wir könnten auch spazieren gehen.“, schlug sie vor, „Vielleicht tut dir ein wenig frische Luft ja gut.“
„Ja, das klingt ganz gut. Und danach dann die Milch mit dem Honig? Vielleicht hilft das ja wirklich etwas.“
„Okay.“
Nati erhob sich und zog den Topf vom Herd wieder herunter und ging in den Flur um sich wieder anzuziehen.
Charlie folgte ihr abermals und schlüpfte in seine Schuhe und seine Jacke.
„Welche Tageszeit haben wir eigentlich?“
„Es ist kurz nach 10 Uhr Vormittags.“
„Oh...“ Charlie nickte schwach, „Naja, dann sollte ich so oder so nicht schlafen, dafür ist es viel zu früh.“
„Du siehst aber nicht so aus, als hättest du die letzten Nächte ein Auge zu getan.“
„Hab ich ja auch nicht, aber am Tag sollte man so oder so nicht schlafen. Und übermorgen muss ich ja auch wieder arbeiten gehen, deswegen ist das schon okay. Da bekomme ich so oder so nicht allzu viel Schlaf.“
„Dann solltest du bis dahin deinen Schlaf nachholen.“
„Es geht mir ja aber doch soweit ganz gut, ohne Schlaf. Ich habe keine Lust zu schlafen, das bringt einfach nichts, weil ich so oder so aufwache.“
„Natürlich wachst du so oder so auf, aber du brauchst nun mal Schlaf um bei der Arbeit um nicht zusammen zu brechen! Du weißt doch genauso gut wie ich, dass du da nicht hin kannst, nachdem du einige Nächte nicht geschlafen hast, weil dich das das Leben kosten könnte.“
„Das ist bei meiner Arbeit sowieso immer eine Gefahr. Aber ich kümmer mich bald um ein neues Drachenbaby, da ist die Gefahr nicht so groß.“
„Verdammt Charlie!“, schrie sie ihn nun leicht wütend an, „Du weißt ganz genau wie gefährlich das ist! Und ich möchte nicht dein Grab besuchen gehen, nur weil du meinst, dass du nach einigen schlaflosen Nächten arbeiten gehen musst!
Ich will dich heiraten, mit dir in ein schönes,großes Haus ziehen und rothaarige Kinder haben! Also sei doch bitte vernünftig! Ich hab Angst um dich, verstehst du das denn nicht?“
„Nein, das versteh ich nicht. Mir wird schon nichts passieren, das ist eine Routinearbeit, mehr nicht. Außerdem wird die Welt nicht so blöd sein und noch einen aus unserer Familie dahinraffen lassen.“
„Ach? Glaubst du die Welt hat es einen Scheißdreck interessiert, dass mein Vater schon tot ist, als meine Geschwister auch sterben mussten? Glaubst du wirklich, dass es irgendjemanden interessiert hat?“
Charlie nickte knapp.
„Du hast recht. Entschuldige.“
„Ich hab Angst um dich, Charlie. Verstehst du das denn nicht? Ich liebe dich. Ich möchte dich nicht verlieren.“
„Ich habe die Arbeit seit Jahren und mir ist noch nie was Schlimmes passiert. Klar versteh ich, dass du dir Sorgen machst, aber es ist etwas übertrieben:“
„Aber bisher warst du auch noch nicht in so einer Verfassung... Hast du in den Spiegel gesehen? Du siehst wirklich schrecklich aus...“
„Danke sehr. Ich weiß, ich müsste mich mal wieder rasieren.“
Sie seufzte leise. „Das liegt nicht daran, dass du nicht rasiert bist. Du hast Augenringe und bist blass und siehst krank und echt fertig aus.“
„Schlafmangel.“ Charlie zuckte die Schultern, „Das legt sich auch schon wieder.“
Nati biss sich auf die Unterlippe und nickte schwach. „Ja...“ Sie wollte ihn nicht weiter damit nerven, also ließ sie es einfach dabei bleiben.
Außerdem brachte es auch nichts, weil Charlie durch ihre Vorträge weder schneller noch besser schlief, eher im Gegenteil.
„Wohin gehen wir denn? Einfach in den Garten oder auf die Straße?“, wollte er dann wissen.
„Auf die Straße?“
„Okay.“ Er nickte leicht und trat mit ihr vom Grundstück herunter auf die Straße.
Nach einiger Zeit zog sie ihn auf eins der Felder und drückte ihn herunter ins Gras und legte sich zu ihm.
Sie schlang die Arme um ihn und legte ihren Kopf auf seine Brust.
Charlie strich ihr sanft über den Arm und über die Haare, küsste ihre Stirn.
Nati lächelte schwach und drückte sich an ihn.
Einige Augenblicke lang schwieg sie, dann meinte sie leise:
„Meine Mutter meinte früher immer, als ich gefragt habe wo mein Vater ist, dass er zu einem Licht geworden ist. Deswegen ist es auch nie vollkommen dunkel, wenn man die Augen zumacht und solange ich ihn nicht vergesse, wird er immer da sein und aufpassen.“
„Das klingt niedlich.“, nickte er und lächelte schwach, „Aber einem Kind kann man sowas auch gut erzählen. Nur bin ich eben 28 und keine 8.“
„Das weiß ich.“ Sie hob den Kopf ein wenig um ihn anzusehen und strich ihm wieder das Haar aus der Stirn.
„Aber du weißt auch nicht was wirklich nach dem Tod kommt? Vielleicht ja wirklich eine Art Paradies. Aber ganz egal was kommt... Fred würde nicht wollen, dass du dich wegen ihm so fertig machst. Wenn er hier wäre, dann würde er doch versuchen dich aufzumuntern und zum lachen zu bringen, oder nicht?“
„Sowas ist ja auch alles nur ein Standardspruch, Nati. Wir können doch keine Party feiern.“
„Natürlich nicht. Aber ihr könnt euch alle auch nicht einschließen und euch fertig machen. Ich weiß doch, dass das nicht einfach ist, aber ihr könnt nun mal nicht so weiter machen.“
Charlie lag so einiges auf der Zunge, aber er sagte lieber nichts sondern nickte nur brav.
„Natürlich. Du hast Recht.“
Sie küsste sachte sein Kinn und strich ihm über die Wange.
Er schloss leise seufzend die Augen und stricht die Haare aus seinen Augen.
Nati zog im selben Moment die Hand zurück und legte sich hin. Wagte nicht mehr irgendetwas zu tun oder zu sagen.
„Wir sollten wieder rein gehen.“
Beide erhoben sich also und machten sich langsam auf den Weg zurück zum Haus. Natalia griff vorsichtig nach seiner Hand, während sie neben ihm her ging.
„Dabei halte ich es im Haus gar nicht mehr aus. Es wird wirklich Zeit, dass ich endlich wieder arbeiten gehe.“
„Möchtest du mit mir zurück?“
„Das wäre mir lieber, ja.“
„Dann holen wir deine Sachen und apparieren zurück.“
Charlie nickte leicht und packte dann seine wenigen Sachen in seine Reisetasche.
„Okay, ich wäre fertig.“
„Dann lass uns gehen.“ Sie verließ mit ihm das Haus, nachdem sie sich verabschiedet hatten und apparierten in Natalias Wohnung. „Was möchtest du machen?“
„Ich weiß es nicht. Ist mir eigentlich egal. Vielleicht ein bisschen was essen. Das wäre ganz gut, ich hab etwas Hunger.“
„Gut, dann kochen wir.“, lächelte sie und zog Jacke und Schuhe aus, „Auf was hast du denn hunger?“
„Nudelpfanne... oder sowas. Ich weiß es nicht. Irgendwas leichtes und was warmes.“
„Okay. Für eine Nudelpfanne müsste ich alles da haben.“
Sie machte ein wenig Musik an und fing dann an Sachen aus ihren Schränken zu suchen.
„Wie wärs mit einer chinesischen?“
„Ja, das klingt gut. Ich nehms auch gerne ohne Fleisch.“
„Sicher? Ich hab doch noch extra welches für dich letztens welches gekauft. Das ist im Tiefkühlschrank.“
„Nee, ich möchte jetzt nicht unbedingt welches. Ich weiß auch nicht, habe ich keinen Hunger drauf.“
„Okay.“ Sie nickte und fing an mit den Pfannen und Zutaten herum zu werkeln.
„Soll ich dir irgendwie helfen?“
„Das wäre toll. Könntest du Rührei machen?“
„Ja, kein Problem.“Charlie nahm sich eine Tasse, schlug zwei Eier auf und verquirlte sie.
Als Nati fertig war und nur noch auf das Ei warten musste, legte sie die Arme von hinten um ihren Freund und lehnte ihren Kopf an seinen Rücken.
Charlie lächelte schwach.
„Isst du denn auch mit?“
„Ja, mache ich. Aber ich schaffe, glaube ich, nicht viel. Ich hab erst vor kurzem mit Leah gefrühstückt.“
„Das macht nichts, ich esse auch nicht wirklich viel.“
Er löste sich sanft von ihr und holte Teller sowie Besteck heraus.
Nati stand im ersten Moment ein wenig verloren mitten in der Küche, dann nahm sie rasch das Rührei und mische es unter die Nudeln mit den anderen Zutaten und tat ihnen beiden anschließend etwas auf.
Charlie setzte sich auf den Stuhl und zog Nati sanft auf seinen Schoß, reichte ihr eine Gabel.
„Guten Hunger.“
„Danke, dir auch.“ Sie nahm die Gabel entgegen und fütterte ihn dann ein wenig mit den Worten „Mund auf.“ und einem leichten Grinsen auf den vollen Lippen.
Charlie ließ sich das alles gefallen, aber nach der Hälfte war er schon pappsatt.
Nati gab ihm einen Kuss auf die Stirn und blieb noch ein wenig auf seinem Schoß sitzen, ehe sie beide den Tisch abräumten und das restliche Essen in Dosen im Kühlschrank verstaut war.
Danach setzte Charlie sich müde aufs Sofa, er war wirklich am Ende.
Nati setzte sich neben ihn. „Wir könnten uns einen Film anschauen.“, schlug sie vor.
„Ja, das klingt gut. An welchen hast du denn gedacht? Solange es kein Horrorfilm oder eine Komödie ist, bin ich zu allem bereit.“
Sie erhob sich und ging zum Regal herüber.
„Ansonsten hab ich noch Thriller, Drama und Liebesfilme, oh und Actionfilme auch. Und ansonsten noch Leahs Disney Filme.“
„Disney find ich gut.“, nickte er, „Da muss man nicht viel bei denken.“
„Okay. Einen bestimmten?“
„Nein, eigentlich nicht. Such einfach das aus, was am Nähsten steht.“
Also legte Nati den nächst besten Film ein und schon nach wenigen Augenblicken flimmerte Mary Poppins über den Bildschirm, während sie sich wieder neben ihn auf das Sofa setzte.
„Den Film hab ich ja seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen. Sowas schaut Leah?“, wollte er etwas ungläubig wissen und zog Nati in seine Arme.
„Ja, den hat sie letztes Jahr zu Weihnachten von meiner Mutter bekommen, weil sie eine Schwäche für singende Menschen in Filmen hat. Sie kann jedes Lied mitsingen. Und außerdem ist das alle mal besser als diese neuen komischen Kinderfilme in denen sie singen. Die sind grausam.“
„Ach, diese Musicalfilme mit schmalzigen Teenies und 23-jährigen die so tun als sein sie 17? Die sind schrecklich.
Sie nickte. „Sind sie. Deswegen soll sie besser das schauen.“
„Ja,stimmt wohl.“ Charlie lehnte sich an die Lehne an und drückte Nati sanft an sich. Wenig später war er auch schon eingeschlafen. Nati blieb bei ihm in der Hoffnung, dass er ruhig schlafen würde.
Diese Hoffnung wurde nur leider rasch enttäuscht. Charlie schlief noch unruhiger als zuvor und wurde urplötzlich wieder wach, seufzte leise.
„Das hat doch alles keinen Sinn...“
Nati seufzte leise. „Du solltest wirklich darüber nachdenken es mal mit Baldrian oder Schlaftabletten zu versuchen. Ich sollte jetzt auch Leah abholen gehen. Möchtest du mitkommen? Wir können unterwegs ja dann zu einer Apotheke.“
„Ich bleib lieber hier und koch mir einen Tee, dann versuch ich das mit dem Schlafen noch mal.“
Nati nickte und erhob sich. „Soll ich dir trotzdem die Tabletten mitbringen, falls nichts hilft?“
„Ja, das wäre ganz lieb.“, nickte er und gab ihr einen Kuss.
„Gut, ich beeile mich auch.“, lächelte sie aufmunternd, zog sich dann an und verschwand rasch.
Charlie kochte sich seinen Tee und legte sich dann im Schlafzimmer ins Bett, aber einschlafen konnte er nicht wirklich. Er hoffte doch sehr, dass Nati und Leah bald wieder kommen würden, dann könnten die Kleine ihn etwas unterhalten.
Tatsächlich dauerte es nicht lange bis die Wohnungstür aufging und man leise Natis Stimme hörte.
„Aber leise, ja? Damit du Charlie nicht weckst, wenn er schläft...“
„Oki.“ Leah steckte den Kopf durch die Schlafzimmertür und als sie sah, dass er nicht schlief rannte sie zu ihm und kroch aufs Bett.
„Daddy!“
„Hey Prinzesschen.“ Er nahm sie in den Arm und gab ihr einen Kuss auf die Haare.
„Na, wie geht es dir denn?“
„Bauch aua uand vieles Müde...“
Die kleine schlang die Arme um Charlies Hals und kuschelte sich an ihn.
„Daddy hiar bleiben?“
„Ja, ich bleib hier. Warum hast du denn Bauchweh? Hast du was schlechtes gegessen?“
Er strich ihr sanft über den Rücken.
„Gaaaaaanz vieles Schoki dedessen!“
„Achso. Naja, dann musst du dich jetzt ausschlafen. Nach dem Schlafen sind die Bauchschmerzen meistens weg.“
„Mummy macht Tee.“, erklärte sie und kuschelte sich an ihn, als auch schon Nati wieder kam.
„Ich hab dir die Tabletten mitgebracht.“, lächelte sie und reichte Charlie die Tabletten und ein Glas Wasser. Ihre Tochter bekam eine Schnabeltasse mit Tee.
„Danke. Aber ich denke, ich versuch es weiter ohne. Und wenn es bis heute Abend nicht geklappt hat, dann mach ich es mit. Meine Güte.“ Er runzelte die Stirn, „Das klingt, als würde ich über Sex reden.“
„Was das?“ Leah sah ihn neugierig an.
„Sex? Sex macht man, wenn man ein Baby haben möchte. Aber das kann man erst machen, wenn man 18 Jahre alt ist oder älter.“
„Wieso erst alt?“
„Weil das vorher nicht geht. Weißt du, das ist wie mit dem zur Schule gehen. Das kannst du ja auch erst machen, wenn du 6 Jahre alt bist.“
Leah nickte nachdenklich und trank an ihren Tee. „Abar Stolch blingt Babys! Wie bei Dumbo!“
„Ach, das ist Schwachsinn.“ Er schüttelte den Kopf.
„Kein Storch bringt Babys. Wie soll der denn auch ins Krankenhaus kommen, der Storch?“
„Aba Klantentaus nua, wenn viel aua.“
„Und wenn man ein Baby bekommt. Weil es dann sicherer ist. Da sind soooo viele Leute, die sich mit Babys auskennen, die helfen dann der Mummy, wenn sie ihr erstes Baby bekommt.“
„Leah auch wie tlein in Klantentaus?“
„Ja, da warst du auch. Aber nicht lange. Die meisten Babys müssen nicht lange im Krankenhaus bleiben, nur ein oder zwei Tage um zu schauen, ob alles okay ist.“
Leah nickte. Sie hatte jetzt genug zum denken bekommen und kuschelte sich an Charlie um ihren Tee zu trinken.
„Wenn dein Tee leer ist, halten wir dann einen Mittagsschlaf? Und fragen wir Mummy, ob sie mit macht?“
Sie nickte und hielt ihm den leeren Becher hin.
„Fetig.“, gähnte sie müde.
Charlie nahm den Tee entgegen und stellte ihn auf den Nachttisch.
„und was machen wir mit Mummy?“
„Flagen... Mummy au schlafen?“
Nati lächelte und legte sich zu ihnen.
„Ja, ich schlafe auch ein wenig.“, nickte sie.
„Dann ist gut.“ Charlie stand noch einmal auf, um die Rollos runter zu lassen, dann legte er sich wieder zu den beiden und nahm alle zwei in den Arm.
„Schlaft gut.“
„Du auch.“, lächelte Nati sanft und betrachtete Leah deren Augen schon zugefallen waren und die erschöpft beim einschlafen sich immer wieder eine von Natis Haarsträhnen um den Finger wickelte.
Auch Charlie schloss die Augen und döste langsam ein, schmiegte sich dicht an seine beiden Frauen.
Und dieses mal schliefen sie alle auch ruhig, doch irgendwann wurde Leah auch wieder wach und krabbelte leise aus dem Bett und ging in ihr Kinderzimmer um ein wenig zu spielen. Nach einiger Zeit kam die Kleine allerdings wieder zurück und stupste leicht ihre Mutter an.
„Mummy... hunger...“, meinte sie leise und Nati blinzelte verschlafen.
„Okay, aber leise. Damit wir Charlie nicht wecken.“
Sie erhob sich leise, nahm Leah auf den Arm und ging mit ihr herüber in die Küche um ihr die Nudeln warm zu machen und sich mit ihr an den Tisch zu setzen und der kleinen beim essen zuzusehen.
Ein paar Minuten später kam Charlie auch zu ihnen und rieb sich müde die Augen.
„Hallo ihr beiden.“
„Hey. Haben wir dich geweckt?“
„Nein, nicht direkt.“ Er schüttelte den Kopf und setze sich neben Leah auf einen Stuhl.
Die aß zufrieden und Beine baumelnd ihre Nudeln.
„Sondern? Du hast doch recht ruhig geschlafen.“
„Ich weiß es nicht. Ich war einfach wach und keiner war mehr da, da bin ich aufgestanden.“
„Leah hatte hunger.“, erklärte sie ihm.
„Ja, das macht ja auch nichts.“ Er strich der Kleinen über den Kopf.
„Schmeckt es dir denn wenigstens?“
„Jah.“ Sie nickte lächelnd und aß zufrieden weiter.
„Das ist doch klasse. Was möchtest du denn hinterher noch machen, Prinzesschen?“
„Pielen wir? Bitte!“
„Na klar. Was möchtest du denn spielen? Wir könne... hmm.. auf den Spielplatz. Oder zum Schwimmbad fahren oder was ganz anderes?“
„Schwimm.“, strahlte sie hell auf begeistert.
„Okay, dann gehen wir schwimmen. Und rutschen auch?“
Leah nickte wieder. „Jah!“
„Gut, dann machen wir das gleich. Nati, du kommst ja mit, oder?“
„Ja klar.“, lächelte sie.
„Sehr gut. Dann haben wir für heute ja was zu tun.“, nickte Charlie und lächelte.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Zwischen Harry, Ron und Hermine gibt es Unterschiede, zum Beispiel im Vokabular. Ron ist der britische "lad", etwas bildungsfern, wie wir hier sagen würden, jedenfalls der Welt der Theorie und Metaphysik nicht sonderlich zugetan. Sein Vokabular ist etwas gröber und eingeschränkter als das Hermines, die mehr die Intellektuelle ist und sehr elaboriert sprechen kann, jedenfalls wenn sie in Laune ist. Harry liegt dazwischen, mit Sympathien für Ron, wenn es darum geht, vermeintlich hochgestochenes Gerede zu verulken. Aber keiner spricht wirklich lax oder fehlerhaft.
Klaus Fritz