von KengaChico
Hallo, erst einmal vielen Dank für die Kommis. Hier nun wieder ein kleines Kapitel, nur so für zwischendurch. Ich habe inzwischen Betaleser und werde alle Kapitel überarbeiten, so dass es mit weiteren eine Weile dauern kann. Ich hoffe,dass chap 12, euch trotzdem gefällt.
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12. Schreck am Sonntagmorgen
Irgendwann mitten in der Nacht wachte Petunia auf. Sie musste sich erst einmal orientieren, wo sie war. Jetzt erinnerte sie sich, dass sie von Harrys Familie gebeten wurden, über Nacht zu bleiben. Sie erinnerte sich auch, dass Molly, Lilys Großmutter, ihr gesagt hatte, sie könne das Zimmer neben Lily bekommen.
Für Emma, Petunias eigene Enkelin, war ein Bett neben Lilys gestellt worden. Sie hatte den Mädchen noch vorgelesen und musste dann wohl eingeschlafen sein. Vorsichtig, um sie nicht zu wecken, zog Petunia ihren Arm unter Lilys Kopf hervor. Die drehte sich zur anderen Seite, brummelte etwas Unverständliches im Schlaf und schlief weiter.
Ein Lächeln huschte über Petunias Gesicht, während sie vorsichtig eine Haarsträhne aus Lilys Gesicht strich.
?Was für ein bezauberndes kleines Mädchen.', dachte Petunia. Sie deckte Lily noch einmal sorgfältig zu und schaute noch zu Emma, die selig schlief, drückte ihr vorsichtig ein Kuss auf die Stirn und verließ leise das Zimmer der Mädchen.
Für einen Sonntagmorgen wurde sie relativ zeitig wach. Ein Blick auf ihre Armbanduhr sagte ihr, dass es gerade drei viertel Acht (viertel vor Acht ) war. Sie setzte sich auf und schaute sich erst einmal in dem Zimmer um. Gestern Abend hatte sie das alles gar nicht so wahrgenommen. Sie saß auf einem großen, breiten Himmelbett. An der einen Wand war ein alter, wie es schien recht kostbarer großer Holzschrank, der darauf schließen ließ, dass die Leute, die ihn vor langer Zeit erworben hatten, nicht nach dem Geld schauen brauchten.
An den Fenstern waren kostbare schwere Samtvorhänge, die im Moment noch das Tageslicht draußen hielten. Petunia stand auf, lief zum Fenster und zog sie zurück. Die Fenster gingen in den Garten. Sie öffnete sie, um frische Luft herein zu lassen und genoss die Morgenstille. Eine der Eulen, eine weiße, wie Harry sie hatte, flog gerade mit etwas im Schnabel auf das Eulenhäuschen zu. Anscheinend war sie auf Jagd gewesen.
Petunia ging zurück ins Zimmer, schlug die Bettdecke zum Auslüften zurück. Wieder ließ sie ihre Blicke durch das Zimmer schweifen. Ihr Blick fiel auf einen kleinen altertümlichen Schreibtisch, mit vielen kleinen Fächern. Auf dem kleinen Tischchen neben der Tür standen eine Flasche Mineralwasser und zwei Gläser.
Petunia beschloss sich frisch zu machen. Als sie fertig war öffnete sie vorsichtig die Tür zu Lilys Zimmer. Die saß schon angezogen im Schneidersitz auf ihrem Bett und las in einem Buch. Sie schaute zur Tür, lächelte als sie Petunia sah und zeigte auf das Bett neben ihr. Dort schien Emma noch fest zu schlafen. Lily stand leise auf, nahm ihre Puschen in die eine Hand und kam auf Zehenspitzen auf Petunia zu.
„Guten Morgen, Tante Petunia.“, sagte sie leise, nachdem sie die Tür geschlossen hatte.
Petunia erwiderte lächelnd den Morgengruß und fragte dann, „Hast du dich denn schon gewaschen, Lily?“
Lily nickte mit dem Kopf und sagte, „Ja, ich bin schon seit sieben Uhr wach. Aber die Haare kannst du mir noch machen.“ Dann nahm sie Petunia an die Hand und zog sie ins Badezimmer. Petunia nahm die Haarbürste, die sie von Lily bekommen hatte und bürstete erst einmal sorgfältig das Haar durch.
„Was hättest du denn gerne für eine Frisur?“, fragte Petunia Lily. „Egal, ich lass mich überraschen.“, antwortete diese.
Petunia überlegte kurz, dann teilte sie am Oberkopf die Haare in drei Teile, nahm mal eine Strähne von rechts, mal von links zur Mitte, bis sie einen wunderschönen französischen Kopf geflochten hatte. „Ich brauche mal einen Haargummi.“, sagte Petunia. Lily reichte ihr einen hoch, so dass Petunia ihr Werk beenden konnte.
„So, fertig!“ Lily schaute in den Spiegel, bedankte sich und zog Petunia dann aus dem Bad in den Flur.
„Wir gehen jetzt in die Küche.“, sagte sie bestimmt. Petunia wandte ein, „Aber geht das denn. Alle scheinen noch zu schlafen.“
„Natürlich geht das. Ich bin doch dabei.“, sagte Lily nun unbekümmert. „Mum und Dad schlfen sonntags meistens etwas länger. Dann machen uns Kreacher oder Nelly das Frühstück. Aber heute übernimmt das bestimmt Granny.“
„Und Kreacher und Nelly?“, fragte Petunia. „Die brauchen erst heute Mittag anfangen.“, antwortete Lily. „Granny übernimmt gerne das Frühstück, wenn sie hier ist. Sie ist bestimmt schon in der Küche, Tante Petunia.“ Petunia, die immer noch zögerte, wurde von Lily einfach mitgezogen.
Molly räumte gerade die Spülmaschine aus, als Lily und Petunia dazu kamen.
„Guten Morgen, Granny. Schau mal wen ich mitgebracht habe.“, begrüßte Lily ihre Großmutter.
Petunia schaute etwas verlegen zur Seite. Molly kam auf die beiden zu, um Lily kurz an sich zu drücken. „Guten Morgen ihr beiden. Habt ihr gut geschlafen?“
„Guten Morgen, Mrs. Weasley. Ich habe herrlich geschlafen, obwohl ich mitten in der Nacht umziehen musste. Ich bin wohl bei den Mädchen eingeschlafen.“
Molly lächelte ihr zu und bestätigte dies, „Ja und es sah sehr rührend aus. Emma lag auch noch mit auf Lilys Bett, ziemlich weit unten, aber wir haben sie dort wegnehmen können. Wir hatten befürchtet, dass, wenn Lily sich umdreht, sie Emma wehtun könnte, wenn sie zu sehr mit den Füssen arbeitet.“
Molly ging zurück in Richtung der Spülmaschine, um das saubere Geschirr wegzuräumen.
Lily lief zum Kühlschrank, holte eine Flasche Milch heraus und wollte gerade daraus trinken.
„Wir haben Gläser im Schrank, junge Dame!“, sagte Molly zu Lily. Lily verdrehte die Augen, nahm sich aber ein Glas aus dem Küchenschrank. „Na siehst du, geht doch.“, sagte Molly nun versöhnlicher.
Dann fragte sie die beiden, „Wollt ihr mir helfen, ein paar schöne Blumen für den Frühstückstisch zusammen zu suchen. Die Rosen blühen gerade so schön und ein paar Pfingsrosen sind auch noch im Garten.“
„Pfingstrosen mag ich sehr.“, sagte nun Petunia.
„Ja, das sind sehr schöne Blumen.“, bestätigte Molly. „Meine Tochter hat ein paar spätblühende Sorten im Garten. Wollen wir uns nicht mal umschauen, Mrs. Dursley?“
„Ja, gerne.“, sagte Petunia lächelnd.
„Komm Lily!“, rief Molly ihrer Enkelin zu. Lily stellte ihr Glas in den Abwasch und lief zu ihrer Großmutter und Petunia. Dann schaute sie Molly von oben nach unten an und fing an zu kichern.
„Was ist so lustig, junge Dame?“, fragte Molly irritiert.
Lily kicherte weiter und fragte, „Willst du so in den Garten gehen? Im Morgenmantel?“
Petunia schmunzelte auch, aber Molly entgegnete, „Wen sollte das stören? Ich bin schließlich nicht nackt.“ Und an Petunia gewandt, „Oder meinen Sie, ich sollte mich schnell umziehen?“
„Nein, nein“, versicherte Petunia zu sagen. „Ich denke nicht, dass ich berechtigt bin, Ihnen irgendwelche Vorschriften zu machen.“
„Dann können wir ja jetzt los. Aber vorher…“, begann sie zu sprechen. Dann ein Schlenker mit ihrem Zauberstab auf die Stühle, die sich so dann selbstständig auf den Tisch stellten.
„….werde ich ich noch die Küche ausfegen.“, fuhr sie fort und mit einem weiteren Schlenker ihres Zauberstabes fegte ein Besen die Küche wie von Geisterhand aus. Molly schaute zu Lily, die sie am Ärmel zupfte. „Ja, bitte?“. Lily zeigte nur giggelnd auf Petunia, die mit offenem Mund und weit aufgerissenen Augen da stand und sich ansah, was sich gerade in der Küche abspielte.
Molly schaute etwas verlegen, legte einen Arm auf den von Petunia, die augenblicklich zusammenzuckte.
„Oh, entschuldigen Sie meine Liebe. Ich hatte nicht daran gedacht, dass Sie damit nicht vertraut sind.“
„Sch---sch---schon gut. Sch---sch—schon gut.“, stammelte Petunia.
„Wollen wir dann bitte in den Garten gehen?“, fragte sie dann mit festerer Stimme.
Molly nickte eifrig, „Natürlich, natürlich.“
Lily nahm Petunias Hand und führte sie behutsam in den Garten.
Dort angekommen fragte Molly Petunia besorgt, „Ist alles in Ordnung mit Ihnen?“
„Ja, danke.“, versicherte Petunia ihr. „Wo fangen wir an?“, fragte sie danach betont munter.
Molly zuckte mit den Schultern, „Wo sie mögen. Ich gebe Ihnen noch eine Schere und ein paar Handschuhe. Wegen der Rosendornen.“ Dann wandte sie sich an ein Holzkästchen links neben der Tür und reichte Petunia Handschuhe und Schere. Selbst damit bewaffnet gingen die beiden älteren Damen auf die Beete zu, die links und rechts des Gartenweges lagen. Etwas weiter hinten konnte man ein Schaukelgerüst erkennen, auf das Lily nun zulief. Etwas versteckt von hohen Bäumen links und rechts davon, hatte Petunia es gestern wohl nicht wahr genommen, genauso wenig wie den Gartentisch mit den Holzbänken, der an der Hauswand stand.
„Vielleicht sollten wir uns aufteilen?“, meinte Molly zu Petunia. „Sie links und ich rechts?“
Petunia nickte und wandte sich dann den Beeten rechts des Gartenweges zu. Molly ging nach links.
Fünf bis zehn Minuten später hatten beide den Arm voller Blumen. Molly meinte zu Petunia, „Ich denke, dass sollte genügen. Lassen Sie uns die Blumen dort vorne am Tisch vorsortieren.“
Petunia nickte wiederum und folgte Molly stumm zu dem Gartentisch. Die Blumen wurden ausgebreitet. Rosa und dunkelrote Rosen, weisse, rosa- und zweifarbige Pfingstrosen waren dort zu sehen und ein wenig Schleierkraut.
Die beiden Frauen setzten sich und stellten zwei wunderschöne Blumensträusse zusammen. Zwischendurch schauten sie zu Lily, die dort begeistert schaukelt und ein paar mal rief.
„Schaut mal, wie hoch ich fliegen kann.“
Molly rief dann besorgt zurück. „Sei vorsichtig Lilymaus!“
Als die Sträuße fertig waren, rief Molly ihrer Enkelin zu, „Komm Lily, lass uns wieder ins Haus gehen. Du kannst mir beim Frühstück vorbereiten helfen.“
Lily, die gerade wieder ganz nach oben geschaukelt war, rief zurück, „Ja Granny, ich komme!“ Dann sprang sie ab.
Ein markerschütternder Schrei war zu hören, dem zorniges
„Na warte Lily Luna Potter, wenn ich dich in die Finger bekomme.
Der Schrei kam von Petunia, der Ausruf von der empörten Molly, die nun besorgt zu Petunia schaute, die sich zitternd die Hand auf das Herz legte und schwer atmete.
„Mrs. Dursley, Lily ist nichts passiert.“, sprach Molly Petunia behutsam an. „Schauen Sie!“
Petunia wagte einen Blick in die Richtung, in der sie wusste, das Lily sein müsste und sah, wie sie ein Bein nach vorne gestreckt, das andere nach hinten angewinkelt und die Arme ausgebreitet, langsam, einem Engel gleich zur Erde schwebte.
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