von KengaChico
Untitled
27. Zu Besuch im Fuchsbau
Der Fahrende Ritter hielt in St. Ottery Catchpole, am Fuße des Wieselkopfes.
„Wir sind hier ganz in der Nähe vom Fuchsbau. Nur noch ein paar Minuten zu laufen.“
Als dann ein Haus auftauchte mit fünf wacklig aufeinander getürmten Stockwerken und vier oder fünf Schornsteinen, meinte James lachend,
„Das kann nur der Fuchsbau sein. Kein normales Haus würde noch stehen, wenn es so gebaut wäre.“
Auch Dudley grinste, „Nein, unmöglich. Ist die Schwerkraft in Ohnmacht gefallen, als sie das Haus gesehen hat oder ist es einfach nur Magie?“
Harry schmunzelte, „Wohl beides, Dudley. Aber es ist neben Hogwarts und meinem Haus in London….“
„…der schönste Platz auf der Welt!“, vollendeten Dudley, Melinda, die Zwillinge, James und James Sirius im Chor.
„Ganz genau!“, sagte Harry lachend.
Minuten später wurden sie von Molly in Empfang und in den Arm genommen,
„Seid herzlich willkommen, im Fuchsbau!“, sagte sie mit einem strahlenden Lächeln.
Arthur kam aus dem verwilderten Garten, zog sich gerade Arbeitshandschuhe aus,
„Entschuldigt bitte, ich war gerade beim Entgnomen. Herzlich willkommen, im Fuchsbau.“
Molly hatte die Zwillinge rechts und links im Arm und fragte, „Freut ihr euch schon auf die Tage bei uns?“
„Ja, sehr.“, antwortete Ben, „Können wir auch einmal auf dem Besen fliegen?“
„Das können auf jeden Fall machen“, antwortete James Sirius, „Grandma und Grandpa haben hinter dem Hügel eine alte Pferdekoppel, wo man gut üben kann. Man darf nur nicht höher fliegen, als die Bäume sind, damit uns die Muggel nicht sehen können.“
Die sieben wollten gerade ins Haus gehen, als Ginny mit dem Wagen angerauscht kam und quietschend im Hof vor der Garage hielt.
Molly stemmte die Arme in die Hüften und ging dann mit erhobenem Zeigefinger auf ihre Tochter los, „Ginny! Wie oft habe ich dir schon gesagt, dass du nicht so schnell fahren sollst? Gerade, wenn du die Kinder dabei hast.“
„Mum, beruhige dich.“, sagte Ginny gelassen, während sie aus dem Kofferraum das Gepäck für ihre und Dudleys Kinder holte, „Wir sind alle heil angekommen und es ist auch keinem schlecht geworden.“
Lily und Albus, Charlotte und Petunia waren inzwischen ausgestiegen und streckten sich ein wenig.
„Das war eine sehr angenehme Fahrt, Molly.“, versicherte Charlotte. „Du tust deiner Tochter Unrecht.“
„Das kann ich nur bestätigen.“, pflichtete Petunia ihr bei, „Wir haben unterwegs noch einmal anhalten, weil etwas besorgen mussten.“
Melinda grinste verschwörerisch, „Ihr habt es also gekauft?“
„Ja, haben wir.“, antwortete Petunia und grinste ebenso verschwörerisch zurück.
Molly begrüßte auch die neu dazu gekommenen herzlich mit einer Umarmung. Zu Petunia, die sich ein wenig zierte, weil sie nicht sicher war, ob sie die Umarmung erwidern sollte, meinte Molly, „Ach, Petunia, nun stell dich nicht so an! Du gehörst doch zur Familie!“
Petunia lächelte verlegen und druckste ein wenig herum, „Ich bin ja eigentlich nur…“
Molly legte den Arm um ihre Hüften und zog sie langsam in Richtung Haus. “Petunia, du bist Harrys Tante, also gehörst du zur Familie und damit basta!“, meinte Molly bestimmt.
Petunia nickte mit einem Lächeln und legte auch ihrerseits den Arm um Mollys Hüften.
Zu den anderen sagte Molly, „Aber jetzt hinein mit euch. Das Essen ist in einer Viertelstunde fertig.“
Sie hielt die Tür zur Küche auf und ging dann als letzte, nach Petunia, hinein.
„So, Emma und Lily, ihr bekommt Ginnys altes Zimmer, die Jungs das der Zwillinge. Bitte bringt eure Sachen nach oben. Dann kommt ihr wieder herunter und helft mir im Garten den Tisch zu decken.“
Lily zog Emma mit sich, „Komm, ich zeige dir, wo Mums Zimmer war.“
Die Mädchen nahmen ihre Reisetaschen und stiegen in den ersten Stock, wo einst Ginny gewohnt hatte. Die Jungs mussten einen Stock höher.
Währenddessen hatten sich die Erwachsenen an den Tisch gesetzt, wo Molly einen Krug mit Kürbissaft und mehrere Gläser hingestellt hatte.
Melinda, Petunia und Charlotte schauten sich neugierig in der Küche um. Schließlich waren sie in einem magischen Haus. Auf dem Sims des Küchenkamins standen etliche Bücher. An der Wand waren zwei Uhren, die eine zeigte an, welche Tätigkeiten ausgeführt werden mussten, die andere zeigte an, wo jemand aus der Weasley-Familie befand.
„Eine richtig gemütliche Küche habt ihr.“, sagte Melinda.
Molly nickte stolz, „Danke. Wir haben vor zwei Jahren renoviert und die Möbel erneuert.“
„Du weißt nicht, was wir uns den Mund fusslig geredet haben, bis das passiert ist.“, sagte Ginny, „Jahrelang haben wir auf sie eingeredet, wir, Ron und Hermione, George, Percy, Bill und Charlie, aber immer haben sie sich gesträubt.“
Sie stand am Herd und schaute in die Töpfe, rührte da etwas um oder fügte bei einem anderen Topf etwas hinzu.
„Wir haben eben an unseren Möbeln gehangen.“, sagte Molly.
Ginny schmunzelte, „Ja, ich weiß. Jedenfalls haben wir sind wir dann eines Tages mit Malern und Raumausstattern hier angerückt und haben sie vor vollendete Tatsachen gestellt. Die Leute haben sich in Absprache mit meinen Eltern alles angesehen und nur das aussortiert, was nicht mehr zu reparieren gewesen wäre. Die anderen Möbel wurden neu gepolstert und bezogen, Türen ausgewechselt und so weiter. Dann wurden alle Räume frisch tapeziert oder gemalert.“
Melinda, Petunia und Charlotte schauten sich um und meinten, „Es ist aber gelungen. Schöne helle Farben.“
Molly lächelte stolz, „Ja, wir sind sehr froh, das unsere Kinder das für uns gemacht haben. Die meisten Möbel konnten wir behalten und der Rest…na ja, der war wirklich schon Schrott gewesen.“
Dann wandte sich Molly wieder dem Herd zu.
„Harry? Erinnerst du dich noch, als du das erste Mal hier in dieser Küche gesessen hast?“
„Ja“, meinte Harry lächelnd, „Anfang des zweiten Hogwartsjahres. Aber Molly hat mir zuerst ziemlich Angst gemacht, weil sie so sauer war.“
„Oh, das tut mir leid, aber du weißt ja, das es nicht dir galt.“, meinte Molly entschuldigend.
„Ja, ich weiß. Ron und die Zwillinge hatten mich in einer Nacht-und-Nebel-Aktion von Little Whinging abgeholt…“ Petunia war um einiges blasser geworden, schwieg aber.
„In einem unangemeldeten Auto! Noch dazu sind sie geflogen! Und sie waren minderjährig!“, grummelte Molly los.
„Molly, Liebling.“, sagte Arthur besänftigend zu ihr, „Es ist doch schon so lange her und es ist nichts passiert. Und der Ford Anglia ist ja nun auch nicht mehr hier.“
„Zum Glück.“, sagte Molly.
„Wo ist das Auto denn jetzt? Verschrottet?“, fragte James.
„Im Verbotenen Wald von Hogwarts.“, antwortete Harry.
„Wie kommt er denn dahin?“, fragte James.
„Wir sind am 1. September, als unser zweites Hogwartsjahr begann, nicht durch das magische Tor zum Gleis gekommen. Es war geschlossen, obwohl wir pünktlich waren. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie peinlich das war, als alle Koffer durch die Gegend flogen und Hedwigs Käfig!“
„Ach, du je. Was ist passiert?“, war nun James Frage. Auch die anderen folgten gespannt Harrys Worten. Lediglich Ginny schmunzelte in sich hinein.
„Dobby, der damalige Hauself der Familie Malfoy, hatte ihn verschlossen, damit ich nicht nach Hogwarts fahren kann. Dobby hat auch sämtliche Briefe abgefangen, die ich von meinen Freunden geschickt bekam.“
„Was ist dann passiert?“, fragte nun Charlotte.
„Ja, da standen wir ein wenig ratlos da.“, meinte Harry grinsend, „Wie kommen wir jetzt nach Hogwarts?“
„Mit unserem Auto!“, sagte Molly, bevor Harry weiterreden konnte, „Arthur hat vielleicht einen Ärger am Hals gehabt! Und Strafe musste er zahlen! Wir konnten froh sein, dass Arthur nicht entlassen wurde! Schließlich hat er in der Abteilung gearbeitet, die solche Dinge verfolgt, den Missbrauch von Muggelartefakten.“
„Muggelartefakte?“, fragte Melinda.
„Dinge von Muggeln, wie Autos, Staubsauger und so.“, meinte Ginny.
„Aber wieso, ist das Auto jetzt im Verbotenen Wald von Hogwarts und nicht bei euch?“, fragte Charlotte.
„Das Auto hatte einen Defekt und ist in einen Baum gefallen, der Peitschende Weide heißt. Der hat es uns dann auch ordentlich gegeben. Ich meine, der Baum. Das Auto war wohl auch nicht so beigeistert davon, hat unsere Sachen rausgeschmissen, einschließlich Hedwigs Käfig und ist dann beleidigt in Richtung Wald davon gefahren. Aber es hat uns später noch einmal geholfen, als wir einer Übermacht von Spinnen ausgeliefert waren.“. antwortete Harry.
„Und wenn er nicht total verrostet ist, fährt er wohl noch glücklich und zufrieden klappernd durch den Wald.“, meinte Ginny abschließend.
Alle lachten und sogar Molly ließ sich anstecken.
Dann sagte Arthur voller Stolz,
„Aber jetzt steht ein zugelassenes Auto in der Garage. Ich habe vor fünfzehn Jahren meinen Führerschein gemacht und darf nun ganz offiziell fahren.“
„Kingsley, also der Zaubereiminister, hat einige Jahre nach Voldemorts Tod, den Fuhrpark im Ministerium erneuert. Die alten Autos wurden zum Verkauf angeboten, mit allen magischen Finessen.“, erläuterte Harry.
„Ich weiß gar nicht, warum wir ein Auto brauchen.“, sagte Molly, „Wir können doch apparieren oder mit dem Flohnetzwerk reisen.“
Ginny lachte und sagte, „Aber Mum, du hast mir selbst gesagt, das du inzwischen ganz froh bist, das Auto zu haben. Beim Einkaufen zum Beispiel.“
„Ja, du hast ja Recht!“, sagte Molly.
Inzwischen hatten die Kinder den Tisch gedeckt. Molly bat alle in den Garten zu gehen. Die Frauen ließen es sich nicht nehmen, die verschiedenen Schüsseln und Platten hinaus zu bringen.
Es gab französische Zwiebelsuppe (ein Rezept von Fleur, wie Molly verriet), danach Roastbeef mit Kartoffelgratin und grünen Bohnen. Zum Nachtisch servierte Molly eine Siruptorte.
Als alle satt waren stellten die die Kinder die Teller, Schüsseln zusammen und wollten es in die Küche bringen.
„Laßt nur“, meinte Molly und ließ die gestapelten Teller und Schüsseln vor sich her in die Küche schweben.
„Wir helfen dir beim Abwaschen“, sagte Petunia.
„Nein, ihr seid Gäste hier. Außerdem haben wir eine selbst abwaschende Spüle. Aber ihr könnt beim Abtrocknen und Wegräumen helfen, wenn ihr unbedingt wollt.“
Melinda und Petunia griffen sich ein Geschirrtuch und begannen abzutrocknen. Charlotte und Ginny räumten das Geschirr in die Küchenschränke.
Danach legte Molly die Schürze ab und sagte zu den Melinda, Charlotte und Petunia, „Schauen wir mal, was die Männer machen.“
****************
Gelächter hörten die Frauen, als sie in den Garten traten.
Sie gingen dem Lachen nach und konnte sehen, wie Arthur und Harry, Dudley und James gerade erklärten, wie man Gnome aus dem Garten wirft.
„Ihr müsst sie am Kopf aus den Löchern ziehen, an den Füssen packen, kopfüber baumeln lassen….“
Dudley und James führten aus, was ihnen gesagt wurde.
„Molly, was machen die Männer denn da?“, wollte Charlotte wissen.
„Sie entgnomen den Garten.“, antwortete Molly. „Lästige kleine Biester. Sie knabbern an den Wurzeln unserer Pflanzen und verschandeln den Garten.“
Dann verfolgten die Frauen weiter das Schauspiel, das ihnen geboten wurde.
„Und schön weit von euch weg halten, sie können ganz schön treten mit ihren Füssen. Dann dreht ihr sie ein paar Mal über eurem Kopf, damit ihnen schwindlig wird…“
James und Dudley taten auch dies,
„Ja, genau so!“, meinte Arthur zufrieden, „Und dann lasst ihr sie los und schleudert sie so weit wie möglich über die Hecke!“
Einen Moment später flogen vier Gnome über die Hecke. Die Männer lachten wieder.
„Ich glaube meiner hat fünfzehn Meter geschafft!“, meinte Dudley.
Harry meinte, „Aber meiner ist weiter geflogen!“
„Ha, das kann ja jeder behaupten.“, konterte Dudley.
„Los, machen wir einen Wettbewerb. Wessen Gnom am weitesten fliegt, der muss…ähm, das Auto des anderen waschen.“, schlug Harry vor, „Ich ohne Magie dein Auto, wenn ich verliere und du mein Auto von Hand, wenn du verlierst.“
„Ok.“, sagte Dudley, reichte Harry die Hand, „Arthur oder James, ihr seid Zeugen und Juroren.“
„Topp, die Wette gilt!“, meinte James.
Dudley und Harry griffen nach einem Gnom, hielten sie an den Füssen und begannen sie kreisen zu lassen.
Dann ließen sie die Gnome los.
„Dudleys ist meiner Meinung nach etwas weiter geflogen.“, meinte Arthur.
„Ja, ich denke auch. Tut mir leid, Harry.“, sagte James.
„Na ja, Pech gehabt.“, sagte Harry gelassen, „Wann soll ich denn meine Wette einlösen?“
„Ach, das hat Zeit.“, meinte Dudley gnädig, „Wir werden uns schon einig.“
Die Kinder kamen angelaufen.
„Mum!“, rief Ben ganz aufgeregt, „Ich bin gerade ein paar Runden geflogen. Dort hinter den Bäumen.“ Ben zeigte auf eine Baumgruppe hinter ihm.
„Das ist schön, Ben. Ich hoffe, du bist schön vorsichtig und übertreibst es nicht.“, sagte Melinda.
„Keine Sorge, Tante Melinda.“, sagte James Sirius ernst, „Albus und ich passen auf. Ben ist gut. Für das zweite Mal auf einem Besen ist er wirklich gut.“
Melinda lächelte dazu und wandte sich an Emma, „Bist du auch geflogen?“
Emma schüttelte den Kopf, „Nein, noch nicht. Aber Lily und dann hat sie sich mit den Jungs immer Äpfel zugeworfen und gefangen. Sie sind ziemlich gut, glaube ich. Auch Ben.“
Melinda schmunzelte dazu und meinte, „Wer weiß, vielleicht haben wir bald den ersten Quidditch-Spieler bei den Dursleys.“
Molly rief alle zum Kaffeetrinken. Wieder versammelten sich alle um den Tisch im Garten, wo Molly Apfelkuchen und Kirschkuchen servierte. Dazu gab es Kaffee, Tee oder Kürbissaft.
„Molly, wir sind dir sehr dankbar, dass du auf die Kinder aufpasst, während wir in Hogwarts sind.“, sagte Melinda, „Wir hoffen, es wird dir nicht zu viel, mit fünf Kindern.“
„Ach, was.“, sagte Molly, „Hier sind sieben Kinder groß geworden. Ich freue mich, dass mal wieder etwas Leben in die Bude kommt. Und Arthur auch.“
Arthur nickte und meinte, „Es ist manchmal richtig unruhig, dies Stille im Haus. Molly vermisst es, Kinder um sich zu haben, obwohl unsere Enkelkinder häufig vorbei kommen.“
Melinda schwieg eine Weile und dann fragte sie,
„Wie machen es eigentlich die jungen Mütter in der Zaubererwelt, wenn sie arbeiten gehen wollen. Wo bleiben dann die Kinder?“
Molly zuckte mit den Schultern, „Bei den Grosseltern oder bei Freunden.“
„Aber es ist ja auch möglich, dass es keine Grosseltern oder Freunde gibt oder die Freunde selbst arbeiten müssen. Was passiert dann mit den Kindern?“
„Dann muss die Mutter zu Hause bleiben.“
Melinda lächelte und sagte dann, „Wie wäre es, wenn du dich um solche Kinder kümmerst? Du hast genug Platz im Haus, weil deine Kinder schon selbst Familien haben.“
„Was ist das denn schon wieder?“, fragte Molly skeptisch, aber nicht abgeneigt, „Irgendso ein Muggelding?“
Melinda nickte, „Ja, wir nennen es Tagesmutter. Du kannst doch eine Anzeige schalten und anbieten, dass du Kinder betreuen willst, im Alter von, was weiß ich 3 bis 11 Jahren oder so.“
„Molly!“, sagte Arthur begeistert, „Das wäre doch etwas genau nach deinem Geschmack. Du hilfst den jungen Müttern, das sie arbeiten gehen können und hier ist wieder Leben im Haus.“
„Hmmm.“, murmelte Molly, „Muss mal drüber nachdenken.“
Ginny grinste, „Die Sache ist gebongt. Mum wird es früher oder später machen, wenn sie sich darüber im Klaren ist, wie sie es am besten anstellen kann.“
Melinda schmunzelte und sagte, „Oh, ich habe da noch so einige Ideen im Kopf, aber darüber müssen wir ja nicht unbedingt heute sprechen.“
Inzwischen war der Kaffeetisch geräumt und ein Krug mit Kürbissaft und einige Flaschen Butterbier standen auf dem Tisch.
Melinda verschwand kurz im Haus und kam mit einem kleinen Päckchen zurück.
„So, Molly und Arthur. Gegen den Rat eurer Tochter haben wir euch hier zwei Handys …“
„So ein Muggelkram kommt mir nicht ins Haus!“, protestierte Molly sofort.
„Was habe ich dir gesagt!“, meinte Ginny.
„Ach Molly!“, mischte sich nun Petunia ein, „Stell dich nicht so an!“
Molly schaute sie mit großen erstaunten Augen an.
„Ja, schau mich nicht so erstaunt an.“, sprach Petunia weiter, „Nicht alle Muggelsachen sind schlecht. Ich habe auch akzeptiert und gelernt, das viele Dinge in deiner Welt schön sein können und mir durchaus gefallen.“
Molly war schwer am atmen und hatte sich leicht verfärbt.
Arthur schaute sie besorgt an.
Petunia sprach weiter, „Also eure Eulenpost, gut und schön. Inzwischen bin ich ja fast ein Fan davon, besonders, wenn ich Briefe von Lily bekomme. Aber wie ist es, wenn du mal schnell Hilfe brauchst? Einen Arzt oder wie das bei euch heißt, brauchst? Oder Ginny braucht dringend Hilfe? Deine Enkel wollen dir unbedingt etwas Schönes erzählen oder so?“
„Nun, wir haben den Kamin und das Flohnetzwerk.“, meinte Molly.
„Aber, du wirst doch von deinen Enkeln nicht verlangen,“, sagte Petunia entrüstet und stemmte die Hände in die Hüfte, das sie ihren Kopf in die Asche stecken?“
„Ich glaube, was Petunia uns sagen will“, sprang Arthur Petunia helfend bei, „dass wir es einfach mal mit einem Handy versuchen sollten.“
Molly schaute immer noch wenig überzeugt, aber stimmte widerstrebend ein,
„Aber ich habe doch gar keine Ahnung, wie das geht!“, sagte Molly nun, „Du hast doch gesehen, wie ich mich angestellt habe, als Hermione angerufen hat.“
Petunia zuckte mit den Schultern, „Ja, und wenn ich alte Frau noch etwas lernen kann, kannst du es doch wohl auch! Es gibt kleine Heftchen, wo genau erklärt ist, wie man was macht.“
„Tante Petunia!“, sagte Harry lachend und auch Ginny hielt sich schon den Bauch vor Lachen, „Du wirst mir immer unheimlicher. Bist du sicher, dass du wirklich meine Tante Petunia bist?“
Petunia wurde ein wenig rot und lächelte, „Ja, bin ich.“
Harry stand auf, ebenso Ginny und beide nahmen sie in den Arm,
„Wir haben uns den Mund fusslig geredet, ebenso die anderen Kinder von Arthur und Molly und Arthur selbst und du schaffst das? Wahnsinn! Das muss ich nachher Hermione erzählen. Die glaubt das nie im Leben!“, sagte Ginny.
„Na ja, ist doch wahr!“, meinte Petunia leise, so das es nur die beiden hören konnten, „Wie kann man nur so stur sein.“
„Danke, Petunia!“, sagte nun auch Melinda erleichtert, „Nun die Handys sind ein Geschenk von uns, wie ihr es nennt, Muggeln. Es ist alles schon eingerichtet und wir haben Handys ausgesucht, mit großen Tasten und ohne besonderen Schnickschnack, also keine Kamera oder so, nur dass ihr telefonieren könnt und SMS verschicken.“
Arthur und Molly nickten, dass sie verstanden hatten.
„Die Kinder haben als Hausaufgabe von uns den Auftrag, euch zu helfen, mit dem Handy umzugehen. Sie geben euch also quasi Unterricht. Aber eigentlich ist alles ganz einfach. Die grüne Taste ist zum Annehmen eines Gespräches und die rote zu Auflegen, also Beenden.“
Wieder nickten Arthur und Molly, dass sie alles verstanden hatten.
Jetzt reichte sie den beiden einen Zettel mit zwei Nummern darauf.
„So, die Nummern sind in den Farben geschrieben, wie die Handys sind. Das heißt, die blaue Nummer, ist für das blaue Handy, die schwarze Nummer, ist für das schwarze Handy.“
„Gut.“, sagte Arthur begeistert, „Welches Handy willst du haben, Molly?“
„Das Blaue!“, sagte sie kurz entschlossen.
Melinda hatte die Handys inzwischen ausgepackt und Molly das blaue, sowie Arthur das schwarze gegeben.
„Es ist von uns eigentlich so gedacht, das ein Handy hier im Fuchsbau bleibt und eins derjenige mitnimmt, der unterwegs ist. Für den Fall, das etwas Unvorhergesehenes passiert.“
Molly und Arthur nickten wieder.
„Unsere Nummern sind alle eingespeichert, also von uns, Petunia, Ginny usw. Aber damit könnt ihr euch nachher befassen, wenn wir weg sind. Jetzt rufe ich euch erst einmal an, um zu sehen, wie das klappt, mit dem Telefonieren.“
Melinda holte ihr Handy aus der Tasche und drückte eine Taste, dann klingelte es auf Arthurs Handy,
„Oh, das ist bei mir!“ Arthur brauchte einen kleinen Moment, bis er die gründe Taste gefunden hatte. Dann drückte er darauf und hielt es ans Ohr.
„Ja? Arthur Weasley hier.“
„Ja und hier ist Melinda. Gut gemacht, Arthur.“
Es sah natürlich ulkig aus, wenn zwei Menschen miteinander telefonierten, die sich gegenüber am Tisch saßen. Die Kinder kicherten auch ausgiebig, auch die anderen Erwachsenen konnten sich ein Schmunzeln nicht verkneifen.
Dann probierte es Melinda bei Molly. Auch hier klappte es erstaunlich gut. Sie hatte wohl gut aufgepasst.
„Schön!“, sagte Melinda erfreut, „Ich rufe euch nachher noch einmal an, wenn wir wieder in London sind, ob es klappt.“
Ginny sagte zu ihren Eltern, „In der Küche sind zu viele magische Geräte. Da spielen die Handys verrückt. Aber in den anderen Räumen oder draußen klappt es sehr gut, mit dem Telefonieren. Die Handys sind Prepaid-Handys, das heißt, es ist ein bestimmtes Guthaben, das ihr vertelefonieren könnt. Danach müsst ihr im Dorf zur Post gehen und dort das Guthaben wieder aufladen. Ebenso wie die Akkus der Handys. Aber das dauert noch eine Weile und die Kinder werden euch alles genau erklären.“
Arthur bedankte sich begeistert, „Dass ich das noch erleben darf? Ein Telefon in meinem Haus!“
„Dann habt ihr also gemeinsame Sache gemacht?“, fragte Molly ihre Tochter, „Du und Melinda und Petunia?“
„Und Charlotte, bitte!“, sagte Charlotte.
„Ja.“, gab Ginny zu, „Aber, ich habe nicht daran geglaubt, dass wir es schaffen.“
Harry schaute auf die Uhr, „Oh je, wir müssen langsam los. Ich denke, Hermione wird bald mit ihren Eltern da sein!“
„Nichts da!“, rief Molly bestimmt, „Ihr geht nicht ohne Abendessen. Strafe muss sein!“
„Aber dein Essen ist doch keine Strafe!“, meinte Dudley.
Harry sagte, „Ok, ihr alle bleibt hier und ich appariere zum Grimmauldplatz. Die Grangers kennen sich zwar aus bei uns, aber ich finde es besser, wenn einer von uns dort ist.“
Die anderen waren einverstanden. Harry verabschiedete sich von allen. Dann verschwand er im Garten der Weasleys mit einem Plopp.
Als dann am Abend gegen zehn Uhr auch die anderen wieder in London waren, sagte Ginny zu Harry, „Das war eine gute Idee, dass du vorgegangen bist. Es hat sich ja noch ein wenig hingezogen, bis wir wieder hier waren. Wir hatten noch ein wenig Spaß mit Mum und Dad und den Handys.“
Melinda vergaß auch nicht bei den Weasleys anzurufen und es klappte wider Erwarten sehr gut.
Gegen zwölf mahnte Ginny alle, ins Bett zu gehen, denn am nächsten Morgen müssten alle früh raus, um rechtzeitig am Hogwarts-Express zu sein.
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