von KengaChico
Untitled
38. Schulanfang - Teil 3
Ben schlug die Augen auf und musste sich erst einmal orientieren, wo er war.
Richtig! Seit gestern war er in Hogwarts. Heute war der erste Tag eines neuen aufregenden Lebens. Gestern, nach dem leckeren Festessen, hatte er nicht mehr allzu viel mitbekommen. Er war einfach zu satt und zu müde, um noch allzu viel registrieren.
Mit den anderen Erstklässlern folgte Ben dem Vertrauensschüler seines Hauses, der ihnen die Schlafsäle zuwies.
Froh zu wissen, wo er schlafen würde, machte sich der frischgebackene Gryffindor auf den Weg zu seinem Schlafsaal, als ihm eine Hand auf die Schulter klopfte.
„Hey Ben. Herzlich Willkommen in Gryffindor, das beste Haus in Hogwarts.“
Ben drehte sich um und lächelte, als er erkannte, wer ihn da ansprach,
„Hi, ich freue mich auch, James.“, antwortete er, „Du bist ja hier schon ein „alter“ Hase.“
James schenkte ihm ein breites Grinsen,
„Du lebst dich auch ganz schnell hier ein. Gute Nacht, Ben.“
„Gute Nacht, James.“
Die vier Jungen, die, wie Ben, Gryffindor zugeteilt waren, schienen sich lautstark über etwas zu streiten. Es dauerte einige Momente, bis Ben mitbekam, dass es um ein bestimmtes Bett ging, in dem jeder der vier Jungen schlafen wollte.
Ben konnte das nicht wirklich verstehen, denn für ihn sahen alle Betten gleich aus. Fünf Himmelbetten, verkleidet mit tiefroten, samtenen Vorhängen. Er entdeckte, dass die Sachen der Schüler schon auf die Zimmer gebracht worden waren, schnappte sich seinen Pyjama und setzte sich auf das Streitobjekt, da es Ben am nächsten stand.
Urplötzlich hörten die vier Jungen auf zu streiten, sahen Ben teils verärgert, teils amüsiert oder bewundernd an.
Ein rotblonder Junge grinste,
„Du traust dich ja was! Wir streiten uns hier, wer in dem Bett schlafen darf und du…“
„Sorry Jungs“, antwortete Ben, „ich bin einfach zu müde, um zu warten, wie ihr euch entscheidet. Außerdem ist mir nicht ganz klar, was an diesem Bett anders sein soll, als an den anderen. Sie sehen doch alle gleich aus!“
Der Rotblonde lachte,
„Habt ihr das gehört!“, sagte er zu den anderen dreien gewandt, „Ihm ist nicht klar, in welchem Bett er schläft!“
Die drei schüttelten verständnislos den Kopf. Der Rotblonde erklärte Ben, auf sein Bett weisend,
„In diesem Bett hat Harry Potter während seiner Hogwarts-Zeit geschlafen. Verstehst du jetzt?“
Ben schüttelte den Kopf,
„nicht wirklich. Aber wenn wirklich Harry Potter in diesem Bett geschlafen haben sollte, trifft es sich ja gut, dass ich es jetzt bezogen habe…“
„Wieso das denn?“
„Harry Potter ist der Cousin meines Vaters und außerdem mein Patenonkel. Also nichts für ungut Jungs. Ich bin hundemüde und möchte schlafen gehen. Gute Nacht!“
Sprach´s, zog seine Vorhänge zu und war augenblicklich eingeschlafen.
Ben grinste in sich hinein, als er an den Vorabend dachte. Dann rekelte er sich noch einmal, zog die Vorhänge auf und begab sich in den Waschraum, um sich frisch zu machen.
Er war gerade beim Zähneputzen, als ihn jemand ansprach,
„Guten Morgen, Patensohn von Harry Potter!“
Ben drehte sich um, sah den Rotblonden vom Vorabend,
„Guten Morgen…“
„Ach ja, du hast uns gestern so „geschockt“, das wir uns noch gar nicht bekannt gemacht haben. Ich bin Aidan Finnigan.“
„Ben Dursley.“
Als die Jungen später ihre Schuluniformen angezogen hatten, gingen sie gemeinsam zum Frühstück hinunter.
********
Emma hatte sich nach dem Festessen gleich Rose angeschlossen, glücklich darüber, dass jemanden kannte, der mit ihr im gleichen Haus war.
Die beiden hatten dann auch zwei nebeneinander stehende Betten in ihrem Schlafsaal in Ravenclaw bezogen.
„Ich finde es gut, dass ich nach Ravenclaw gekommen bin.“, sagte Rose, „Bis jetzt waren alle Weasleys immer nur in Gryffindor.“
Emma sagte daraufhin,
„Ich freue mich auch in Ravenclaw zu sein. Hoffentlich kann ich immer das Rätsel beantworten, wenn ich reinkommen will.“
Rose meinte unbekümmert,
„Ach, das schaffst du schon. Der Hut weiß schon, was er tut, wenn er dich nach Ravenclaw schickt. Gute Nacht, Emma!
„Gute Nacht, Rose!“
*************
Der Schulalltag begann ruhig für die Erstklässler. Nach dem Frühstück wurden sie in ihren Gemeinschaftsräumen von ihren jeweiligen Hauslehrern begrüßt. Dort wurden ihnen einige wichtige Informationen gegeben, wichtige Schulregeln erklärt. Außerdem erhielten sie ihre Stundenpläne. Ben und Emma stellten erfreut fest, dass sie in einigen Unterrichtsfächern gemeinsam Unterricht haben würden, wie z. B. Zauberkunst oder Zaubertränke. Ben freute sich außerdem, dass er mit den Slytherins gemeinsam Verwandlung und Verteidigung gegen die dunklen Künste haben würde, hauptsächlich natürlich, weil er dann gemeinsam mit Albus Severus Unterricht haben würde.
In der Grossen Eingangshalle wartete die Direktorin Professor McGonagal auf die Erstklässler aus allen vier Häusern.
„Guten Morgen!“, begrüßte Professor McGonagal die Schüler, „Ich hoffe, Sie hatten alle eine angenehme erste Nacht. Ich möchte Sie nun ein wenig durch die Schule führen, um Sie ein wenig mit den Räumlichkeiten vertraut zu machen. Es gibt hier einiges zu beachten, wie zum Beispiel die Treppen, die wie Sie sicher schon von ihren Vertrauensschülern wissen, ab und zu ihre Richtung wechseln.“
Emma hatte ihren Bruder entdeckt, lief auf ihn zu, um sich flüsternd mit ihm zu unterhalten.
Natürlich entging das der erfahrenen Lehrerin nicht und sie bat,
„Mr. und Mrs. Dursley, so sehr ich es auch verstehe, dass Sie sich freuen, nach einer Nacht wieder zu sehen und sich austauschen wollen, möchte ich Sie doch bitten, ihre Privatunterhaltungen auf die Freizeit zu verschieben.“
Allgemeines Gekicher kam auf. Emma und Ben erröteten leicht,
„Entschuldigung, Professor McGonagal.“
„Gut.“, fuhr die Direktorin fort, „Bevor wir losgehen, bitte ich Sie sich ruhig zu verhalten, wenn wir in der Nähe der Unterrichtsräume sind, damit der laufende Unterricht nicht gestört wird.“
Die Schülergruppe nickte zustimmend und verstehend.
„Dann folgen Sie mir bitte!“, forderte McGonagal die Schüler auf, „Wir beginnen in den Kerkern.“
Dort zeigte Professor McGonagal den Schülern, wo sie ihren Zaubertränkeunterricht haben würden Im Erdgeschoss stellte sie den Kindern das Ehepaar Hopkins vor.
„Das ist das Hausmeisterehepaar Mr. Wayne Hopkins und Mrs. Eleanor Branstone-Hopkins.
Mr. Hopkins kümmert sich hauptsächlich um Reparaturarbeiten im Schloss und achtet darauf, dass das Zauberverbot auf den Gängen eingehalten wird. Eine weitere Aufgabe von Mr. Hopkins ist es, die Post aus diesem Kasten dort,“ sie wies auf einen großen Kasten, der mit den Worten „Muggelpost“ versehen war, „zu einem Muggelpostamt zu bringen, damit sie von dort aus ihre jeweiligen Empfänger erreichen kann. Wir haben diese Möglichkeiten für Schüler geschaffen, die aufgrund ihrer Wohnumstände bevorzugen, Post auf Muggelart zu verschicken. Das Prinzip ist ganz einfach. Sie schreiben wie üblich ihre Briefe, versehen sie mit den entsprechenden Adressen und werden dann die Briefe in diesen Kasten, statt sie den Eulen zu übergeben.“
Sie schaute kurz in die Runde,
„Wurde das soweit verstanden?“
Die Schüler nickten.
„Gut.“, sprach McGonagal dann weiter, „Mrs. Branstone-Hopkins verkauft an zwei Tagen in der Woche in unserem Schulkiosk einige Artikel, wie Süßigkeiten, Dinge, die für die Schule gebraucht werden und so weiter. Natürlich ist das Angebot nur klein, denn wie Sie alle sicher wissen, dürfen Sie ab Ihrem dritten Schuljahr mit Erlaubnis Hogsmeade besuchen. Wir möchten Ihnen natürlich nicht den Reiz nehmen, Hogsmeade zu besuchen, wenn Sie es dürfen. Bis dahin hoffen wir, das der Kiosk eine gute Lösung ist.“
Im Verlauf der Führung erfuhren die Erstklässler auch, wo die anderen Unterrichtsräume sind, wie zum Beispiel die Gewächshäuser, der Astronomieturm, wo sich der Krankenflügel befindet und wo die Schüler ihre Freizeit verbringen könnten.
„Nun, liebe Schüler.“, sagte Professor McGonagal abschließend, „Hiermit ist die Führung durch die Schule beendet. Nach dem Mittagessen wird Ihnen Professor Hagrid noch die Außenanlagen des Schlosses zeigen. Ich wünsche Ihnen allen einen schönen Tag.“
Beim Mittagessen wurde Ben von James angesprochen,
„Nachher ist Familientreffen bei Hagrid, zum Tee. Kommst du?“
„Familientreffen?“, fragte Ben verwirrt.
„Na, wir sind doch irgendwie verwandt. Durch unsere Väter.“, antwortete James.
Ben nickte.
„Und ich bin mit den Weasleys verwandt.“, fuhr James fort, „Also gehörst du auch zur Familie.“
Ben verstand diese Logik zwar nicht ganz, sagte aber zu.
„Super, Ben. Rose kommt auch und bringt deine Schwester mit.“
„Ok, James. Bis später.“, sagte Ben.
Nach dem Mittagessen ging Ben mit Aidan Finnigan vor das Schlosstor, wo die Schüler auf Hagrid warten sollten. Die beiden Jungen verstanden sich sehr gut und es schien, dass sich eine gute Freundschaft zwischen beiden entwickeln würde.
Einige Schüler warteten schon vor dem Tor, unter anderem auch Emma und Rose. Sie erzählte ihrem Bruder von der Einladung zum Tee bei Hagrid und freute sich, dass Ben auch dort sein würde.
„Hast du schon an Mum und Dad geschrieben?“, fragte Emma.
Ben schüttelte den Kopf. Er sagte,
„Ich werde es nach dem Abendessen tun.“
„Das hatte ich auch vor.“, sagte Emma, „Wir können uns ja dann in dem großen Gemeinschaftsraum, der, wie hatte sich Professor McGonagal doch ausgedrückt, häuserübergreifend für alle vier Häuser der Schule eingerichtet wurde, treffen.“
Ben stimmte zu, dann schwiegen die Zwillinge, weil Hagrid inzwischen eingetroffen war und seinen Rundgang beginnen wollte.
Nach einer kurzen Begrüßung führte er die Schülergruppe zu seiner Hütte,
„Hier findet der Unterricht „Pflege magischer Geschöpfe“ statt, aber erst ab dem dritten Schuljahr. Dieses Fach könnt ihr wählen, wenn ihr daran teilnehmen wollt.“
Dann wies er auf den Wald, der unweit hinter seiner Hütte begann.
„Das ist der Verbotene Wald und wie ihr wisst, ist es sämtlichen Schülern verboten, ihn zu betreten.“
Der Rundgang führte vorbei am See, am Quidditch-Stadion und dem neu erschaffenen Fußball-Feld.
„Das also ist ein Fußballfeld. Viele muggelgeborene Schüler hatten um einen Platz gebeten, wo sie den Sport ausüben können, den sie kennen. Mittlerweile habe ich auch ein wenig Gefallen an Fußball gefunden, auch wenn es ein Sport ist, der nicht auf Besen durchgeführt wird. Es gibt sogar einige Schüler, die erfolgreich in der Fußball- und Quidditch-Manschaft ihres Hauses spielen.“
Auf dem Weg zurück zum Schloss erfuhren die Schüler noch, wo die Eulerei war.
„So, hier wohnen die Schuleulen und die Eulen, die die Schüler von zu Hause mitgebracht haben. Von hier könnt ihr eure Briefe an eure Freunde und Familie abschicken.“
Wieder vor Schlossportal angekommen, verabschiedete sich Hagrid von den Schülern und wünschte ihnen noch einen schönen Nachmittag.
Ben machte sich mit Aidan zurück zum Gryffindorturm. Dort setzten sie sich in einen der knuffigen Sessel und unterhielten sich ein wenig. Kurz darauf gesellten sich ihre Zimmergenossen zu ihnen.
Ein Junge, mit halblangen blonden Locken, sagte,
„Ich denke, wir sollten langsam einmal wissen, wer wir sind. Schließlich werden wir die nächsten sieben Jahre Zimmergenossen sein.“
Ben reichte dem Jungen die Hand,
„Also, ich bin Ben Dursley.“
„Freut mich, Ben. Ich bin Graham Greene.“
„Justin Mitchell.“, stellte sich ein anderer Junge mit raspelkurzen, schwarzen Haaren vor.
„Und ich bin Finley McTyer“, sagte ein Junge, mit strubbligem, braunem Haar.
Aidan, den die Jungen ja schon kannten, forderte sie auf,
„Setzt euch doch!“
Die ließen sich nicht lange bitten und es begann eine angeregte Unterhaltung, bis Ben sich entschuldigte, weil er zum Treffen bei Hagrid gehen wollte.
Als Ben in Hagrids Hütte eintraf, waren alle anderen schon da.
„Na, das nenne ich ja mal eine volle Hütte!“, rief er überrascht aus.
„Hallo Ben.“, begrüßte ihn Hagrid, „Setz dich!“
James Sirius stellte den Zwillingen die Weasleys, außer natürlich Rose vor.
„Also das sind meine Cousins und Cousinen, Fred und seine Schwester Roxanne. Die beiden hübschen Blondinen sind Victoire und Dominique.“
Ben sagte überrascht zu Roxanne,
„Du bist doch auch in Gryffindor?“
„Ja, wie die meisten Weasleys und Potters.“, bestätigte Roxanne. „Aber inzwischen sind wir ja in fast allen Häusern vertreten. Nur in Hufflepuff ist noch niemand.“
Fred meinte,
„Vielleicht kommen ja Molly oder Lucy dorthin, wenn sie soweit sind.“
Hagrid goss reihum Tee ein, stellte eine große Schüssel mit Keksen dazu und fragte,
„Molly und Lucy?“
James antwortete,
„Onkel Percys Kinder.“
Emma und Ben griffen bei den Keksen mehrmals zu, während die anderen dies eher zögerlich taten. Sie kannten schließlich noch Hagrids Felsenkekse.
„Hagrid!“, rief James überrascht, „Die Kekse sind lecker!“
Auch Fred meinte begeistert,
„Wow! Seit wann kannst du so leckere Kekse backen?“
Hagrid strahlte über das ganze Gesicht,
„Na ja, da bedankt euch mal bei der Grandma von Emma und Ben. Sie hat mir dieses Rezept gegeben.“
Ben fügte hinzu,
„Sie hat sogar mit ihm gebacken!“
Hagrids Gäste waren begeistert und hörten nicht auf, zu essen, bevor der Teller leer war.
Nach dem Abendessen trafen sich die Zwillinge um ihren Brief an ihre Eltern zu schreiben. Als sie fertig waren, stöhnte Ben,
„Und jetzt noch einmal dasselbe an Grandma Petunia, Grandma Charlotte und Grandpa James und Grandpa Vernon.“
Rose, die ebenfalls an ihre Familie schreiben wollte und Emma begleitet hatte, meinte zu ihm
„Aber Ben, mache es dir doch nicht so schwer. Wie viel Briefe möchtest du noch schreiben?“
„Drei.“, sagte Ben.
„Dann gib mir doch bitte drei Bogen Pergament.“, bat ihn Rose. Sie legte die Bögen über den Brief, zog ihren Zauberstab, richtete ihn auf den Pergamentrolle und sprach,
"Geminio!“
Augenblicklich erschien auf den eben noch leeren Pergamentbögen der darunter liegende Brief.
„Wow!“, staunte Ben, „Den merke ich mir!“
Emma machte es mit ihrem Brief genauso. Dann stiegen die drei zum Eulenturm hinauf, um ihre Briefe Richtung Heimat zu schicken.
Die Zwillinge riefen ihre Eulen herbei, um ihnen ihre Briefe mitzugeben. Ginny und Harry flatterten ganz aufgeregt mit den Flügeln, weil sie endlich wieder Post austragen durften.
Rose nahm eine der Schuleulen für ihre Post.
Ben und Emma warfen noch je einen Brief für ihren Großvater Vernon in den Kasten im Erdgeschoß.
„Ich denke“, meinte Ben, bevor sich die drei trennten, um in ihre Schlafsäle zu gehen, „wir haben unseren Familien jetzt ein wenig das Wochenende versüßt.“
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