von KengaChico
Untitled
43. Melindas Geburtstags-Party
Es war Donnerstag, der 15. September - Melindas Geburtstag.
Dudley hatte sich leise aus dem Schlafzimmer geschlichen. Seine Melinda hatte heute Geburtstag und er wollte ihr eine kleine Freude machen.
Er wollte ein kleines leckeres Frühstück zaubern, hatte sich extra ein paar Stunden frei genommen.
Als er in die Küche kam, musste er unwillkürlich lachen. Sassen doch dort am Küchenfenster vier Eulen mit mehr oder weniger großen Päckchen.
Dudley öffnete das Fenster und nahm ihnen die Päckchen ab.
„Ah, von den Kindern und den Weasleys und von Rose. Da wird sich Melinda freuen.“
Er stellte die Päckchen auf den Tisch, damit sie Melinda gleich sehen würde, wenn sie herunter kam.
Dann hörte er die Wohnungstür gehen, wunderte sich und schaute nach.
„Guten Morgen, Dudley!“, sprach ihn Moji vergnügt an, einen bunten Blumenstrauß im Arm, „Ist Mel schon wach?“
„Nein, sie schläft noch.“, antwortete Dudley ihr, „Aber ich werde sie bald wecken. Der Kaffeetisch ist soweit fertig. Ich muss nur noch mal kurz los, den Rosenstrauß für sie vom Blumenladen holen.“
Moji nickte, kam in die Küche und ließ sich von Dudley eine Vase für ihre Blumen geben. Sie machten den nett gedeckten Frühstückstisch erst so richtig perfekt.
Als Dudley dann vom Blumenladen zurück war, saß Melinda gerade aufgestanden und kam die Treppe runter. Er ließ es sich nicht nehmen, sie vom Fleck weg in den Arm zu nehmen und ihr zu gratulieren.
Er überreichte ihr einen Strauß mit 38 roten Rosen, für jedes Lebensjahr eine.
„Oh, danke, Schatz. Du bist doch wohl verrückt!“, jauchzte Melinda begeistert, „Das muss ja ein Vermögen gekostet haben.“
„Für dich ist mir nichts zu teuer, Melinda.“
„Hey!“, rief Moji aus der Küche, „Jetzt ist aber genug mit Schmusen. Ich möchte auch noch gratulieren und hier warten ein paar Geschenke darauf, ausgepackt zu werden.“
Dudley und Melinda lachten, gingen dann Arm in Arm in die Küche.
Moji nahm ihre Freundin in den Arm, um ihr zu gratulieren, überreichte ihr ein kleines Päcken mit den Worten,
„Ich hoffe, es gefällt dir.“
Melinda riss das Päckchen auf und fand eine Kette, Armband und Ohrringe aus afrikanischen Holzperlen vor.
„Oh, wie hübsch!“, rief sie aus, „Danke, Moji.“
„So, bevor du die anderen Geschenke auspackst, wird erst einmal gefrühstückt!“, bestimmte Dudley, „Denn wenn ich an die Absender der Päckchen denke, könnte ich mir vorstellen, dass es eine Weile dauern wird, bevor du fertig bist.“
In aller Ruhe frühstückten die drei. Dann verabschiedete sich Dudley, um auf Arbeit zu gehen. Nun waren die beiden Freundinnen allein und Melinda hielt nichts mehr, die Päckchen aufzureißen.
„Oh, wie wundervoll!“, rief Melinda begeistert aus „Von George, im Namen aller Weasley-Kinder, die momentan in Hogwarts sind und Albus und James haben sich auch beteiligt.“
„Wer ist George? Wer sind die Weasley-Kinder?“, fragte Moji neugierig, „Albus und James sind ja die Söhne von Dudleys Cousin, so weit ich weiß.“
„George ist der Vater von Fred und Roxanne Weasley. Er hat in London, in der Winkelgasse, in der Zauberwelt einen Laden für Scherzartikel. Zu den Weasleys gehören Ron, wie gesagt George, Percy, Charlie und Bill - allesamt Geschwister von Harrys Frau Ginny.“
„Der hübschen Rothaarigen?“
„Ja, diese Generation Weasleys haben alle rote Haare.“, sagte Melinda, „Die Kinder von denen sind nun alle in Hogwarts, nein halt, Percys Kinder noch nicht und Hugo von Ron der Sohn auch noch nicht. Ach und Lily kommt auch erst in zwei Jahren nach Hogwarts.“
„Lily? Ach ja, Harrys Tochter?“
„Ja!“, bestätigte Melinda.
„Na, dann lass mal sehen, was dieser George dir eingepackt hat.“, drängte Moji neugierig.
Melinda ließ sich nicht zweimal bitten und packte aus,
„Ein paar Tagträume, wenn ich mich mal ein wenig ausklinken will, nach einem stressigen Tag oder so. Wie süß!“, rief Melinda aus, „Und hier ein paar Trickzauberstäbe.“
„Funktionieren die denn?“, fragte Moji, „Schließlich bist du ja keine Hexe, jedenfalls nicht im magischen Sinn.“
„Was soll das denn heißen?“, fragte Melinda amüsiert.
„Ach nur so.“, meinte Moji.
Melinda gab Moji einen von den Trickzauberstäben und forderte sie auf,
„Probiere doch einfach mal aus. Ben hatte mir gesagt, man braucht ihn nur zu schwenken.“
Moji tat es, mit ziemlich skeptischer Miene und hatte sofort eine Gummiente in der Hand.
Melinda und Moji gackerten los. Sie schienen immer mehr Gefallen am Auspacken zu haben.
„Was ist denn noch alles eingepackt?“
„Ein schicker Hut!“
„Setz ihn doch mal auf, damit wir sehen können, wie er dir steht!“, schlug Moji vor.
Gesagt, getan!
Moji kreischte entsetzt auf.
„MELINDA! WO IST DEIN KOPF GEBLIEBEN?“
Melinda kicherte laut und zog den Hut wieder vom Kopf.
„Oh, ich liebe diese Scherzartikel aus Georges Laden.“
„Du hast mich ganz schön erschreckt!“, keuchte Moji.
„Sorry!“
Melinda packte noch Würgzungen-Toffees (samt Gegenmittel und Anleitung natürlich), Kanarienkremschnitten und verzauberte Schreibfedern in verschiedenen Sorten aus.
Moji konnte es nicht lassen, von den Toffees zu probieren, obwohl Melinda sie warnte.
Natürlich kam, was kommen musste. Mojis Zunge wuchs ins Unermessliche, ehe sich Melinda vor Lachen wieder beruhigen und ihr das Gegenmittel geben konnte.
„Sind diese Kremschnitten auch so gefährlich?“, fragte Moji misstrauisch.
„So weit ich weiß, verwandeln sie dich für eine Minute in einen Kanarienvogel. Es hebt sich von selbst wieder auf.“
Moji guckte immer noch skeptisch, doch ihre Neugier siegte,
„Ich glaube, das probiere ich mal aus.“
Sie nahm sich eine Kremschnitte und war sofort ein wunderhübscher, gelber Kanarienvogel.
Nach einer Minute war sie wieder Melindas Freundin, Moji.
Dann packte Melinda endlich auch das Paket ihrer Kinder aus.
Ein paar Tränchen kullerten über ihre Wangen, als sie die liebevollen Worte auf der Karte las.
„Ach, ich wünschte, sie wären heute hier.“, seufzte Melinda.
Moji tröstete sie so gut sie konnte und bald hatte sich Melinda auch beruhigt.
Begeistert packte Melinda Bertie Botts Bohnen jeder Geschmacksrichtung aus, die Schokofrösche, den Blaskaugummi, die Lakritzzauberstäbe… und zu guter Letzt die Zahnweiß-Pfefferminz-Lakritz.
„Also, wenn ich es nicht besser wüsste“, konnte es sich Moji nicht verkneifen zu lästern, „würde ich meinen, du bist heute elf oder zwölf geworden und nicht schon achtunddreißig!“
„Nun, ich hatte solche schönen Sachen nicht, in meiner Kindheit.“, verteidigte sich Melinda, „Gönn mir doch meinen Spaß daran.“
Melinda freute sich natürlich auch sehr über das kleine Geschenk von Rose Weasley.
„Siehst du, Moji, hier ist doch noch ein Geschenk, dass meinem Alter angepasst sein dürfte.“, sagt sie Melinda zu ihrer Freundin.
„Was ist es denn?“
„Eine Schreibfeder, Tinte und Briefpapier-Pergament.“, antwortete Melinda, „Das werde ich nachher gleich benutzen, um den Kindern zu danken.“
*************
Emma und Ben waren gerade beim Frühstück, als die Post kam.
Gloria warf einen Brief bei Ben ab.
„Oh, von Dad!“, sagte er zu seinem Freund Aidan.
Lieber Ben, liebe Emma,
ich wollte euch nur wissen lassen, dass euer Paket gut angekommen ist.
Es sah heute Morgen echt lustig aus, als vier Eulen vor dem Fenster saßen,
um ihre Fracht los zu werden.
Ich habe Gloria geschickt, damit sich Ginny und Harry einen Tag ausruhen können.
Mum wird euch sicher auch noch einige Zeilen schicken, wenn sie ausgepackt hat.
Liebe Grüsse von Dad.
Ben gab die Nachricht an alle Weasley- und Potter-Kinder weiter, drückte den Brief Emma in die Hand und lief zum Unterricht in Zauberkunst.
Am nächsten Morgen kamen dann die Dankesbriefe von Melinda persönlich, an Ben und Emma, die Weasley-Kinder und natürlich auch an Albus und James.
„Wie es aussieht, ist die Überraschung gelungen.“, schlussfolgerte Ben.
„Ja, ist doch gut.“, antwortete Emma, „Ein wenig schade ist es nur, dass wir nicht bei Mums Party dabei sein können. Die wird bestimmt lustig.“
„Ja, da hast du schon Recht!“, meinte Ben, „Aber hier ist es doch auch schön. Morgen ist wieder Fußball-Training. Da freue ich mich schon drauf.“
„Und ich wollte mit Rose in die Bibliothek. Mal ein wenig durch die Regale streifen, nach interessanten Büchern.“
Samstagmorgen versammelten sich alle Fußballinteressierte wieder auf dem Fußball-Platz.
Heute sollten die Mannschaften aufgestellt werden.
Da es nicht genug Jungen und Mädchen gab, um je eine Jungen- und Mädchen-Mannschaft aufstellen zu können, wurden es einfach gemischte Mannschaften.
Für die Hogwarts-Schüler, oder besser den Zauberer-Kindern unter ihnen war dies nichts Besonderes. Schließlich kannten sie es nicht anders vom Quidditch, so dass sie keine Probleme damit hatten.
Die Kinder, die aus Muggel-Haushalten kamen, fanden das erst noch etwas seltsam, fanden sich aber schließlich damit ab und stimmten zu.
Dean Thomas war zur Unterstützung heute dabei, um Albus und James zu helfen, die Spreu sozusagen vom Weizen zu trennen.
Zuerst ließen sie alle Kinder aus Muggel-Haushalten gegeneinander spielen, suchten dann die besten aus. Danach waren die Zauberer-Kinder dran.
Bis auf Slytherin, konnten von allen Häusern vollständige Mannschaften aufgestellt werden.
Doch Dean Thomas machte ihnen Mut.
„Dieses Jahr sind sowieso noch keine Schulwettkämpfe und bis zum nächsten Jahr sind sicher genug Leute von Slytherin dabei. Wir werden sie schon noch überzeugen.“
Scorpius war da ganz zuversichtlich,
„Davon bin ich ganz überzeugt. Ein paar Neugierige sitzen ja schon auf den Zuschauerrängen. Mich habt ihr ja schließlich auch überzeugt. Und ich…und ich bin immerhin ein Malfoy!“
Alle um ihn herum kicherten.
Dann schlug Dean Thomas vor,
„So, jetzt wo wir vier Mannschaften haben, schlage ich vor, dass wir jedes Haus einen Mannschafts-Kapitän festlegen, der dann das Training übernimmt. Ich werde in der ersten Zeit bei allen unterstützend dabei sein. Dann müssen wir auch noch die Trainingszeiten festlegen und zwar so, dass das Quidditch-Training berücksichtigt ist, sollte jemand auch dort in der Haus-Mannschaft sein. Und natürlich dürfen die schulischen Sachen nicht zu kurz kommen. Am besten, ihr macht euch dazu mal Gedanken und teilt es mir bis nächsten Mittwoch mit.“
„Also für Slytherin haben wir schon einen Kapitän.“, sagte Scorpius, „Am meisten Ahnung von uns allen hat doch wohl Albus. Also soll er das Amt doch übernehmen, wenn Sie, Professor Thomas uns unterstützen, sollte es doch zu schaffen sein. Auch wenn wir erst im ersten Hogwarts-Jahr sind.“
„Gut, einverstanden.“, sagte Dean Thomas, „Sonst schon einige Vorschläge?“
James Sirius meldete sich,
„Ja, ich würde gerne das Amt für Gryffindor übernehmen, falls keiner was dagegen hat.“
„Ok!“, sagte Dean Thomas wiederum, nachdem sich niemand anderes meldete, „Dann haben wir also schon Albus für Slytherin und James für Gryffindor. Ravenclaw und Hufflepuff geben mir bitte bis Mittwoch Bescheid.“
***************
In Burford waren alle Gäste eingetroffen. Melinda hatte die Blumen in Vasen gestellt und die Geschenke ausgepackt, sie alle schön im Wohnzimmer drapiert, damit jeder, der wollte, sie sehen konnte.
Die Party fand allerdings draußen statt, denn das Wetter war herrlich.
Charlotte und Petunia spielten heute die Bedienung, gossen Kaffee oder Tee ein, reichten Kuchen herum und achteten darauf, dass alle immer gut versorgt waren.
Melinda hatte ihrer Freundin Moji inzwischen Hermione, Ron und Hugo Weasley vorgestellt und natürlich Kingsley.
Sie hatte auch dafür gesorgt, dass Kingsley und Melinda nebeneinander saßen.
Es schien auch so, dass sie sich auf Anhieb gut verstanden, so angeregt, wie sie sich unterhielten.
Für die Zeit nach dem Kaffee hatte sich Melinda etwas einfallen lassen.
Sie hatte Dudley gebeten, den Fernseh-Apparat und die Wii aufzustellen, damit sie mit ihren Geburtstagsgästen einige schöne Sport-Spiele machen konnte.
Sie hatte ihre Gäste paarweise zusammengestellt. Lily und Hugo spielten gegeneinander, dann Ginny und Hermione, Harry und Dudley, sowie Charlotte und Petunia.
Natürlich mussten Moji und Kingsley gegeneinander antreten.
Es schien allen viel Freude zu machen und kaum hatte man sich's versehen, stand Dudley am Grill und brutzelte Würstchen, Steaks, Geflügelkeulchen und Hamburger für das Abendessen.
Charlotte, Petunia und Melinda hatten ein kleines Buffet aufgebaut, mit verschiedenen Salaten, Brotsorten, Brötchen und Grill-Soßen.
Nach dem Abendessen legte Dudley Musik auf und es wurde getanzt. Dudley schnappte sich seine Melinda, um eine flotte Sohle mit ihr aufs Parkett zu legen.
Moji tanzte, sehr zur Freude von Melinda ziemlich oft mit Kingsley.
Ginny und Hermione hatten auch viel Freude am Tanzen.
Charlotte brachte zwischendurch Hugo und Lily zu Bett, die doch schon recht müde zu sein schienen.
Gegen zehn setzte sich Melinda zufrieden auf die Bank und schaute dem Treiben fröhlich zu.
Immer tanzten ihre Gäste noch und schienen sich gut zu amüsieren.
Dann setzen sich Kingsley und Moji links und rechts zu ihrer Seite.
„Melinda?“, wandte sich Kingsley breit grienend an sie, „Kann es sein, dass sie uns irgendwie verkuppeln wollen? Also mich und ihre Freundin Moji?“
„Was? Ich?“, tat Melinda ganz erstaunt, „Neeeeiiinnn!“
„Doch Kingsley, sie will es.“, kam es nun von Mojis Seite, „Nun, wir können dir sagen, dass du zumindest insoweit Erfolg hattest, dass wir uns verabredet haben, für den nächsten Sonntag in London. Du weißt ja, dass ich am Mittwoch wieder nach Hause fahre.“
„Na, bestens!“, rief Melinda begeistert aus, „Dann wünsche ich euch viel Spaß.“
„Den werden wir haben.“, meinte Moji.
„Kingsley, könnten Sie Schwierigkeiten bekommen, in ihrer Welt, wenn Sie mit einer Muggel-Dame befreundet sind. Und nehmen wir mal an, nehmen wir nur mal an, es wird nun ja, nun ja, es wird vielleicht ein wenig mehr daraus könnte es Probleme geben, weil Sie ja nun der Minister sind. Könnte man sie zwingen, Moji fallen zu lassen?“
„Na, na, so weit sind wir noch lange nicht!“, protestierte Moji, „Wo du mit deiner Fantasie schon wieder bist!“
„So schlecht finde ich die Frage gar nicht.“, sagt Kingsley nun sehr ernst, „Aber seien Sie versichert, ich würde mir meine Traumfrau nicht ausreden lassen. Ich würde mich in jedem fall für die Liebe entscheiden.“
Melinda lächelte ihn an,
„Es ist gut, das zu wissen. Egal ob es nun Moji sein wird oder eine andere Frau. Es ist gut, das Sie diese Einstellung haben, Kingsley.“
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