von Hermine&Ron
„Wow“, entgegnete Ginny. „das kommt aber ganz schön plötzlich“ Sie schien mit der Situation noch völlig überfordert. Hermine hatte den Blick immer noch nicht von Ron abgewandt, aber aus der Sprachlosigkeit bei Ron schien jetzt Wut zu werden. Er hielt ihrem Blick noch einige Sekunden stand, bevor er aufstand und seine leere Teetasse mit voller Wucht gegen die gegenüberliegende Wand schmiss. Die drei übrigen zuckten zusammen und sahen nur noch im Augenwinkel, wie er ohne ein weiteres Wort aus dem Zimmer stürmte.
Ginny und Hermine wechselten geschockte Blicke, während auch Harry aufstand und hinzufügte: „Ich schau besser mal nach ihm.“. Als Harry den Raum verlassen hatte war es wieder vollkommen still im Zimmer. Hermine war völlig in ihre Gedanken vertieft. Eigentlich müsste sie sich jetzt gut fühlen. Sie hatte gewonnen. Ron hatte die Fassung verloren und fühlte sich wahrscheinlich ziemlich schlecht. Aber sie fühlte sich bei diesem Gedanken nicht gut. Denn auch, wenn sie diese Schlacht gewonnen hatte, bedeutete Rons Ausraster eben viel mehr als ein Sieg. Es bedeutete, dass sie ihre letzte Chance verspielt hatte, die letzte Chance mit ihm zusammen zu kommen.
Als Hermine sich aus ihren Gedanken riss und aufblickte sah sie in Ginnys traurige Augen. Doch für eine Diskussion mit ihrer besten Freundin über ihre bevorstehende Abreise war sie jetzt nicht bereit. „Entschuldige mich, ich geh ins Bett.“. Hermine stand auf und verließ den Raum.
Eine Stunde später lag Hermine immer noch hellwach auf ihrem Bett und starrte die Decke des Raumes an. Was hatte sie da nur getan? Wie konnte ihr so etwas nur herausrutschen? Sie hatte sich doch sonst immer so gut im Griff. Das alles hätte nicht passieren dürfen, Lavender hin oder her. Ginny gab ruhige Atemgeräusche von sich. Sie war kurz nach Hermine ins Zimmer gekommen und erst vor wenigen Minuten eingeschlafen. Hermine hatte sich schlafend gestellt als Ginny hereingekommen war, aber fühlte sich dabei elend. Sie hatte heute nicht nur Ron enttäuscht, nein auch Ginny musste sie jetzt hassen. Hermine drehte sich noch einmal um. Sie konnte einfach nicht schlafen.
Zehn quälende Minuten später stand sie völlig erschöpft auf. Vielleicht würde ein Glas Milch ihr jetzt helfen. Sie zog sich eine Strickjacke über und schlich an Ginnys Bett vorbei. Langsam ließ sie die Tür ins Schloss fallen. Das grelle Licht im Flur blendete sie einige Sekunden. Vorsichtig stieg sie die Treppe zur Küche herab. Zu ihrer Überraschung war auch die Küche noch hell erleuchtet. Mrs Weasley hatte ein Kehrblech voll Scherben in der Hand und berührte sie mit ihrem Zauberstab. Die Scherben fügten sich zu einem nicht mehr ganz so schönen Becher zusammen. „Hermine, Liebes. Was machst du denn hier? Kannst du mir mal erzählen was ihr hier getrieben habt, während wir bei den Nachbarn waren? Wie konntet ihr nur einen von den guten Kaffeebechern kaputt schmeißen?“, sie schaute Hermine auffordernd an. „Das ähm, ich, ich, ich hab alles falsch gemacht.“, weiter kam sie nicht, da Mrs Weasley heftig mit dem Kopf schüttelte. „Glaub mir Liebes, du hast bestimmt nichts falsch gemacht. Dir gebe ich keine Schuld.“. Hermine wusste nicht, was sie sagen sollte. Sie hatte jetzt auch keine Lust die ganze Geschichte noch einmal zu erzählen und so versuchte sie die ganze Situation abzubrechen. „Ich muss ins Bett. Es ist schon viel zu spät.“, „Warte.“, sagte Mrs Weasley in sanftem Ton und mit einem leichten Tippen ihres Zauberstabes hatte sie ein Glas Milch heraufbeschworen: „Damit geht’s besser.“, lächelte sie Hermine an und verließ die Küche. Hermine musste schmunzeln. Manchmal hatte sie das Gefühl Molly konnte Gedanken lesen.
Auch Hermine verließ die Küche nur Augenblicke später mit dem Glas in der Hand und stieg die Treppen hoch in den 1. Stock. Als sie an der Tür von Rons Zimmer stand kam ihr plötzlich ein Gedanke. Warum klopfte sie nicht einfach an dieser Tür und bat Ron um ein Gespräch unter vier Augen. Sie könnte ihm alles erklären und ihm sagen, warum sie diesen ganzen Zirkus veranstaltet hatte.
Sie wollte gerade zu einem zaghaften klopfen ansetzten, als sie bemerkte, dass die Tür einen Spalt breit geöffnet war und plötzlich hörte sie die erregten Stimmen von Harry und Ron: „Ron, jetzt sag ihr doch einfach, was du für sie empfindest, sonst verlierst du sie in spätestens zwei Tagen. Und das wahrscheinlich für immer!“, „Harry, lass mich endlich in Ruhe. Wie oft muss ich es dir denn noch erklären? Ich empfinde nichts für Hermine, gar nichts. Sie ist hochnäsig und arrogant, vollkommen selbstverliebt und gefühlskalt. Soll sie doch nach Bulgarien ziehen. Ist mir nur Recht. Meinetwegen kann sie sich ruhig ein Land aussuchen das noch weiter von England entfernt ist. Hauptsache wir sind sie los!“. In diesem Moment rutschte Hermine das Glas Milch aus der Hand und zersprang auf dem Holzboden mit einem lauten Klirren in tausend Scherben. Harry öffnete reaktionsschnell die Tür von innen. Hermine starrte mit tränennassem Gesicht in die fassungslosen Gesichter von Harry und Ron. „Hermine.“, hauchte Ron voller Entsetzen. Doch Hermine nahm das schon nur noch verschwommen wahr. Sie rannte augenblicklich los, egal wohin Hauptsache weg. Ron folgte ihr, doch sie drehte sich um und brüllte ihn an: „Keine Angst. In zwei Tagen bin ich weg. Dann hast du endlich deine Ruhe!“.
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So, langsam nähern wir uns dem Höhepunkt dieser Geschichte. Ich hoffe es gibt da draußen noch ein paar wenige die diese fanfiction gespannt weiterverfolgen. Wenn ja, bitte hinterlasst doch ein kommi, damit ich weiß das es euch gibt!
Ich bin immer für Kritik offen!
lg Hermine&Ron
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