von Hermine&Ron
Hallo alle zusammen!
Nach einer sehr langen pause habe ich mich doch noch dazu entschieden diese fanfiction zu Ende zu stellen (mit einem etwas zufriedenstellenderem Ende als bisher ;-)).
Ich hoffe ihr lest alle gespannt weiter!
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Hermine unterschrieb den letzten Vertrag für heute mit ihrer gut lesbaren und feinen Unterschrift und schlug die schwere Dokumentenmappe zu. ‚Geschafft‘, dachte sie sich im Stillen. Es war wieder einmal ein langer Arbeitstag geworden. Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass es bereits 19:30 Uhr war, 2 ½ Stunden nach dem offiziellen Dienstschluss. Aber daran hatte sie sich bereits gewöhnt. In den vier Monaten in Bulgarien als Leiterin des Aurorenbüros war sie selten früh nach Hause gegangen. ‚Nach Hause‘, das war auch einer dieser Begriffe der in Hermines jetziger Situation nicht passte. Sie hatte kein zu Hause. Sie lebte immer noch in der kleinen Pension, die ursprünglich nur als Übergangslösung gedacht war. Die Besitzerin, Miranda, machte ihr einen guten Preis, den Hermine mit ihrem guten Gehalt bezahlen konnte. Und so wurde aus der Übergangslösung eine Lösung auf Dauer. Hermine verstand sich sehr gut mit Miranda. Sie war eine der wenigen Bezugspersonen, die Hermine in Bulgarien gefunden hatte. Ihr gehörte nicht nur die kleine Pension, sondern auch eine Kneipe im Erdgeschoss. Und so saß Hermine jeden Abend an der Bar in Mirandas Kneipe und unterhielt sich mit ihr oder einem der Stammgäste bis sie hoch auf ihr Zimmer ging. Irgendwie waren Miranda und ihre Stammgäste schon fast eine Art Familienersatz für sie geworden.
Hermine steckte den Federkiel in das Tintenfass und ließ den Blick noch einmal prüfend über den Schreibtisch wandern. Sie hatte wirklich alles abgearbeitet. Außer dem aktuellsten Brief von Ginny, den sie heute bekommen hatte lag nichts mehr herum. Hermine nahm ihn und faltete ihn noch einmal auseinander. Wieder einmal war Ginny nicht auf die Fragen eingegangen die Hermine zu Ron gestellt hatte. Ja, Hermine hatte ihrem Vorsatz Ron zu vergessen nicht lange Stand gehalten. Ihr gingen die letzten Worte von Ginny am Bahnhof nicht mehr aus dem Kopf. Wieso hatte Ron sie aus Liebe gehen lassen? Das war sicher nur so daher gesagt. Hermine faltete den Brief und stand auf. Sie packte alles in ihre Tasche, als es an der Tür klopfte. „Herein.“, entgegnete Hermine in entnervtem Ton. Bitte nicht noch mehr Arbeit, dachte sie bei sich. Viktor trat ein. „Erminne, willst du mitkommen. Meine Kumpels und ich machen heute eine Kneipenrunde.“, „Viktor, deine Kumpels finden mich ätzend. Wir sind einfach nicht auf einer Wellenlänge. Das hat schon die letzten Wochen nicht geklappt. Ich gehe heute direkt nach Hause. Euch wünsche ich trotzdem viel Spaß“, ergänzte sie und ging schnellen Schrittes an ihm vorbei und den Flur entlang. Sie hatte wirklich keine Lust auf noch so einen Abend. Und jedes Mal versuchte er sie doch dazu zu überreden. Aber in Wirklichkeit gingen Hermine nicht nur Viktors Freunde auf die Nerven. Nein, auch von Viktor hatte sie genug. Sie hatten keinerlei Gemeinsamkeiten, das musste Hermine doch sehr schnell einsehen. Ihre Freundschaft war für Hermine schon lange nicht mehr vorhanden. Außerdem hatte sie außer Miranda keine Kontakte geschlossen. Man konnte sagen, dass sich alle Befürchtungen von Hermine bestätigt hatten. Sie vermisste ihre alten Freunde und fand keine Neuen. Der einzige Hoffnungsschimmer war eigentlich ihre Arbeit. Allerdings kam sie nicht oft aus ihrem Büro heraus und hatte so viel zu tun, dass sie keine Zeit hatte ihre Arbeitskollegen kennen zu lernen.
Hermine stieß die schwere Tür zu Mirandas Kneipe auf und steuerte auf die Bar zu. „Hi!“, entgegnete sie Miranda und setzte sich an ihren Stammplatz. Außer Hermine saß nur Sam an der Bar. „Guten Abend, die Dame. Lass mich raten: Wie immer?“, Miranda lächelte sie an. „Ja, bitte.“, antwortete Hermine. Miranda begann sofort Hermine einen Tee zu machen. Sam lächelte herüber: „Hermine, in einer Kneipe trinkt man keinen Tee! Wann wirst du endlich mit mir einen Feuerwhiskey trinken?“. „Da muss ich dich enttäuschen, da wirst du noch lange warten müssen.“, lächelte Hermine zurück. Er versuchte es doch jeden Abend wieder. Trotzdem mochte Hermine Sam. Er war jeden Abend hier, ganz offensichtlich nur wegen Miranda. Und auch Miranda freute sich doch immer wieder über Sams Anwesenheit. Eigentlich war es nur noch eine Frage der Zeit, bis die beiden zusammen kamen. Da war sich Hermine sicher.
„Du bist ganz schön früh wieder da. Wir hatten dich viel später erwartet.“, Miranda stellte Hermine ihren Tee hin. „Warum?“, fragte Hermine. Eigentlich war sie doch schon spät dran. „Viktor hat einen Brief geschickt. Er meinte ich solle mir keine Sorgen machen, es würde heute etwas später. Ihr würdet noch in ein paar Kneipen gehen.“, sie hielt ein Blatt Pergament hoch. „Er hat was gemacht?“ Hermine beugte sich über den Tresen und riss Miranda den Brief aus der Hand. Hastig überflog sie die drei Sätze während Sam und Miranda sich amüsiert anlächelten. „Das ist ja wohl die Höhe.“, Hermine war entrüstet. Was nahm er sich da eigentlich heraus. War er sich so sicher gewesen, dass sie mit ihm und seinen Kumpels um die Häuser ziehen würde? Sie schüttelte den Kopf. „Frechheit!“. „Sei nicht so streng mit ihm. Er gibt sich doch nur Mühe damit du dich hier in Bulgarien wohl fühlst.“, versuchte Sam sie zu beruhigen.
Hermine verdrehte die Augen. Sie war sich sicher, dass da mehr hinter steckte. Viktor deutete nun schon seit mehreren Wochen an, dass er mehr als nur Freundschaft für Hermine empfand. Doch im Gegensatz zu Viktor fühlte Hermine nichts. Selbst nur mit ihm befreundet zu sein fiel ihr plötzlich schwer. Sie sahen sich den ganzen Tag, und die meiste Zeit davon ging er ihr auf die Nerven. Hermine war mit ihren Gedanken so abgeschweift, dass sie erst sehr spät mitbekam, dass Miranda bereits mit dem Spültuch vor ihren Augen wedelte. „Hermine, bist du noch da?“. „Ähm, ja klar. Wie war denn euer Tag?“, Hermine rührte mit gesenktem Blick in ihrem Tee. Miranda und Sam warfen sich vielsagende Blicke zu bis Miranda endlich anfing zur reden: „Da war heute ein junger Mann da, der dich sehen wollte.“. Miranda konnte sich das schmunzeln nicht verkneifen, während Hermine sie plötzlich hellwach und mit großen Augen anschaute: „Mich? Wer?“. Miranda nahm sich eines der gespülten Gläser und begann es zu polieren. Mit einer gespielt gelangweilten Stimme fuhr sie fort: „Ich weiß auch nicht mehr so genau. Irgendwas mit Ron Weasley.“. Hermine fiel augenblicklich der Mund auf und sie schaute weiterhin Miranda mit großen Augen an. „Ron war hier?“. Jetzt klinkte sich auch Sam wieder in das Gespräch mit ein. „Nein Schätzchen, er war nicht hier. Er ist es immer noch.“, auch Sam strahlte. Miranda fuhr fort: „Ich habe ihm das Zimmer neben deinem gegeben. Er will zumindest erst einmal eine Nacht bleiben, hat er gesagt. Das war vor einer Stunde. Da dachte ich noch du würdest jeden Moment wieder kommen. Als dann der Brief von Viktor kam habe ich ihm etwas zu essen gebracht und ihm gesagt, dass du noch mit ein paar Freunden unterwegs wärst.“
Hermine hatte genug gehört. Sie stand wie unter Schock auf und hastete Richtung Treppenhaus. Miranda und Sam blickten ihr schmunzelnd nach. „Ich hab dir doch gesagt zwischen den beiden läuft was.“, grinste Sam. „Ja, ich glaube du hattest Recht. Der sympathische junge Mann dort oben scheint der wahre Grund für ihr Heimweh zu sein.“ Miranda polierte weiter das Glas in ihren Händen, während sie gedankenverloren den Blick nicht vom Treppenhaus lassen konnte. „Ich glaube die Kleine wird uns schon bald wieder verlassen. Sie wird mir fehlen.“, fügte sie hinzu. Sam nahm einen großen Schluck von seinem Bier und antwortete: „Auf den Schreck trinken wir zwei Hübschen uns erst einmal einen Feuerwhiskey!“.
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So, das war nun das erste Kapitel (nach der Pause).
Ich hoffe es hat euch gefallen und ihr verfolgt die fanfiction bis zum Ende. Ich versuche ab jetzt wieder regelmäßig zu schreiben. Seid aber nicht enttäuscht, wenn es mal ein, zwei Wochen dauert!
Hinterlasst doch bitte noch ein kommi
lg hermine&ron
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