von Federflügel
12. November 1979
Liebe, süße Lily,
ich wäre so gerne bei dir und würde mich auch liebend gern bei einer Tasse Schokolade auf die Terrasse setzen. Das erinnert mich an unsere Flitterwochen im Juli: Zusammen auf der Decke am Strand liegen, die Kühlbox mit einem riesen Haufen Essen neben uns (damit wir ja in den zwei Stunden am Strand nicht verhungern oder verdursten) und wir betrachten gemeinsam, wie die Wolken vorbei ziehen und die Sonne sich langsam dem Horizont zuneigt. Ich glaube, das war seit meiner Kindheit die unbeschwerteste und glücklichste Zeit, die ich jemals hatte. Du machst mich so glücklich, aber in den Flitterwochen waren wir so abgeschnitten von allen Sorgen und Nöten. Das hat uns jetzt leider eingeholt. Ich wünschte, wir könnten immer noch dort am Strand liegen und dem Meer zuhören und den Kindern, die mit ihren Eimern Sandburgen bauen und ihre Eltern nerven, weil sie sich nicht eincremen wollen. Ich hoffe, wir werden auch einmal eine Horde Kinder haben, denen wir mit der Sonnencreme in der einen und einem Sonnenhut in der anderen Hand hinterherlaufen. Und du wirst trotz der ganzen Schwangerschaften die hübscheste und attraktivste Frau weit und breit sein, die Haut von der Sonne gebräunt und einen Bikini am Leib, dass allen Männern die Augen aus dem Kopf fallen. So stelle ich mir unsere Zukunft vor, Lily mein Engel!
In meinem Wunschtraum gibt es allerdings keinen Sirius, der mich unbedingt im Sand einbuddeln möchte. Er hat gesagt, wenn wir mal zusammen ans Meer fahren (was wir hoffentlich niemals tun), dann macht er das. Und drückt jedem von unseren Kindern einen Eimer in die Hand, damit sie Wasser über meinen Kopf schütten. Sind das nicht wunderbare Aussichten?
Sirius und Remus waren sehr bestürzt über die Nachricht von Oliver Kelly. Sie kannten ihn etwas näher, weil sie mal zusammen einen Todesser fangen sollten. Remus sagt, dass Kelly erst vor zwei Jahren geheiratet hat und einen kleinen Sohn hat. Schreib mir bitte, wie es ihm geht. So etwas geht allen nahe.
Hier ist heute auch schon ein kleiner Vorfall passiert. Einer der Leute ist beim Bespitzeln von seinem Todesser gesehen worden. Der wollte natürlich gleich angreifen, aber unser Mann konnte zum Glück gleich disapparieren. Aber der Todesser ist jetzt bestimmt total misstrauisch. Wir haben die ganze Truppe, die auf ihn angesetzt war, ausgetauscht. Die Neuen müssen jetzt besonders vorsichtig sein und sich jeden Tag verkleiden oder verwandeln. Sirius hat es mit der Tarnung am leichtesten, aber wir sagen natürlich keinem, dass er sich in einen Hund verwandeln kann. Erstens würden uns bestimmt irgendwelche Trottel mit dem Gesetz kommen und zweitens würden sie ihn dann dort einsetzen, wo es brenzlig ist. Ihm würde das zwar nichts ausmachen, aber Remus und mir schon. Wir würden bestimmt nicht mit versetzt. Weil wir zu jung sind, zu unerfahren, zu tollkühn… Du kennst ja die ganze Leier auch schon zu Genüge.
Es gibt hier aber auch lustige Momente. Abends beim Kartenspielen kann es schon ziemlich heiß her gehen. Das ändert aber nichts daran, dass ich dich vermisse. Auch ich will alle schönen Momente mit dir teilen. Ich glaube, seit wir zusammen sind, hatte ich nur noch schön
e Momente. Oder die unschönen hast du aus meinem Gedächtnis gelöscht. Das ist sehr wahrscheinlich. Manchmal glaube ich, du bist direkt vom Himmel auf die Erde geschickt worden, um mich glücklich zu machen. Das ist aber eine ziemlich egoistische Vorstellung. Es ist eher so, dass wir dafür bestimmt sind, einander glücklich zu machen. Ich werde dich trotzdem weiterhin meinen Engel nennen. So siehst du nämlich aus, wenn du im langen weißen Nachthemd vor dem Schlafzimmerfenster stehst und den Mond betrachtest. Als würdest du dich nach deiner wahren Heimat sehnen, aber aus Liebe zu mir hier auf Erden bleiben.
Bis zum nächsten Mal, mein wunderschöner Engel,
dein James.
*****************************************************
Hallo zusammen!
Schon 21 Kommis! Bitte nur weiter so!
Ihr seid spitze!
Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.
Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel