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Fanfiction

Zwillinge treiben um - Erfolg ĂĽberall - fast ĂĽberall! :(

von Probator

Zu Rafaelas Bedauern hatte Sirius bis zum Mittag seine Frage nicht vergessen und sie beherrschte auch noch keine Vergessenszauber. Ein Blick in seine Gedanken sagte ihr lediglich, dass er schon wusste, dass das Duell mit Nancy nicht der eigentliche Grund war, warum Dumbledore sie zu sich bestellt hatte.
Sie entschloss sich, das naive Mädchen zu spielen. „Okay, ich hab selbst gedacht, es geht um das Duell. Er hat mir erst die Wahrheit gesagt, als ich dort war. Ich habe mich gewundert, dass meine Schwester auch zu ihm musste. Er wollte wissen, ob wir uns erinnern was vor dem Tod meiner Eltern passiert ist.“ Sie fügte hinzu: „Ich glaube, er ist hinter Voldemort her.“
„Das denken wir schon lange“, meinte Sirius. „Krones, also James’, Vater sagt, wenn jemand Chancen hat, – ihn – zu besiegen, dann er, Dumbledore. – Was glaubt Dumbledore denn, warum Du-weißt-, warum Voldemort, deine Eltern umgebracht hat?“
Rafaela schnürte es die Kehle zusammen. „Meine Mutter war eine sehr gute Hexe und mein Vater nicht ganz so gut, aber muggel...-stämmig und das hat gereicht“, brachte sie heraus und simulierte einen Weinanfall. „Tut mir leid, aber es ist für mich immer noch schwer, darüber zu reden!“
Sirius konnte nicht anders als sie in den Arm zu nehmen. Sie ließ es geschehen, legte ihre Arme auf seine Schultern und las erneut seine Gedanken. Sirius schöpfte keinen Verdacht und schien nichts Böses gegen sie im Schilde zu führen. Rafaela atmete auf.
„Danke, das tut gut!“, sagte sie. „Was Mama genau vorhatte, hat sie nie erzählt.“

Sie genoss die Zweisamkeit mit Sirius, ehe sie sich in die BĂĽcherei zurĂĽckzog und weiter nach Traumdeutungen suchte. Sie musste unbedingt mit ihrer GroĂźmutter darĂĽber reden!
Ihr fiel ein, dass sie auch nach Gedächtniszaubern suchen wollte, doch fand sie nichts im offen zugänglichen Teil der Bibliothek. Sie traute sich zwar zu, einen normalen Passwortschutz zu knacken, sich unsichtbar zu machen und so in die verbotene Abteilung zu gelangen, doch wusste sie nicht, ob diese nur durch einfachen Passwortschutz gesichert war. In der allgemein zugänglichen Abteilung fand sie lediglich kurze Berichte über Wirkungen von Gedächtniszaubern.

Die nächsten Tage vergingen wie im Flug, doch am Samstagmorgen war Rafaela nervös: Wie würde sie sich beim Quidditch schlagen? Das Wetter war kalt, doch abgesehen von Schauern trocken.
„Du kennst die Spielregeln?“, fragte James auf dem Weg. Sie nickte.
Es waren wenige Schüler auf dem Feld. James erklärte, dass ein neuer Hüter und ein neuer Sucher gefunden werden mussten. Um den Hüterposten bewarben sich Remus und ein Sechstklässler namens Varg. Rafaela und zwei ihrer Jahrgangskollegen, Jack und Ollie, kandidierten für die Position des Suchers.
Jack schien in Zeitlupentempo zu fliegen, was auch James auffiel, denn er pfiff ihn herunter, bevor ĂĽberhaupt der Schnatz zum ersten Mal aufgetaucht war. Jack war beleidigt, doch James lieĂź nicht mit sich reden.
Rafaela fand James’ Art, die anderen herumzukommandieren, überhaupt recht grob. Ja, er war Sirius’ bester Freund, doch an diesem Tag würde ihr der Mannschaftskapitän der Gryffindors sicher nicht sympathischer werden, egal ob er sich für oder gegen sie entscheiden sollte.
Der Schnatz tauchte auf und Rafaela beschleunigte sofort in die entsprechende Richtung. Ollie hatte einen Moment später reagiert, doch er schien den besseren Besen zu haben und holte allmählich zu ihr auf. Rafaela legte sich flach auf den Besen und holte mit ihren Beinen zusätzlichen Schwung, sodass sie wieder Vorsprung gewann und den Schnatz fing.

James befahl einen weiteren Versuch, bei dem Ollie Rafaela am Bein packte, als diese startete.
„Spinnst du, Patterson?!“, brüllte James. „Glaubst du, ich bin blind oder die Schiedsrichter im Ernstfall sind es? – Punkt an Halcón wegen Foul, weiter!“
„Jetzt geht’s aber los!“, wehrte Ollie sich. „Bist wohl in sie verknallt, dass du sie bevorzugst?“
„Natürlich! Ich werde in Sirius’ Freundin verknallt sein und dir das noch sagen. – Ich sag dir was anderes, und das mein ich ernst: Halt’s Maul oder du kannst gleich gehen!“
„Ihr braucht wegen mir nicht streiten“, versuchte Rafaela zu vermitteln. „Probieren wir es noch einmal!“
Sie fing erneut den Schnatz; diesmal hatte sie ihn schon, als Ollie gerade startete.
„Okay, Ende!“, befahl James. „Euer Kapitän verkündet hiermit feierlich die neue Mannschaftsaufstellung: Hüter: Remus Lupin. Treiber: Eamon McLaggen, Hardy Correll, wie gehabt; Jäger: Jeanine Catterby, Sirius Black und meine Wenigkeit; Sucherin: Rafaela Halcón!“
Rafaela war ein bisschen stolz, zur Mannschaft zu gehören und noch dazu als Sucherin. Sirius freute sich mit ihr über den Erfolg.
Die Jäger übten noch einige Spielzüge und Rafaela fand, dass James, egal was man sonst über ihn sagen mochte, ein ausgezeichneter Jäger war.

Den Nachmittag genoss sie mit Sirius, bevor sie sich für den „Slug-Club“ am Abend zurechtmachten. Sie zog ihren seidenen Umhang, den ihre Mutter ihr zum Geburtstag geschenkt hatte, an, schminkte sich und lackierte ihre Fingernägel leuchtend rot.
Sirius erwartete sie im Gemeinschaftsraum. Auch er trug seinen besten Umhang. „Oh la, la!“, rief er, als sie kam. „Da werden sogar die Leute vom Ministerium weich werden, wenn sie dich sehen.“
Engumschlungen gingen sie durch die Gänge bis zu Slughorns Büro.
Vor Slughorns Büro stand bereits Lily Evans, ähnlich festlich zurechtgemacht wie Rafaela. Aus Gryffindor waren noch James Potter und ein Junge, der Frank hieß und in der siebten war, anwesend.
Uriella war ebenfalls gekommen, in ihrer Begleitung ein Junge mit halblangen, fettigen Haaren. Sie trug einen identischen Festumhang wie ihre Schwester und hatte sich ebenso frisiert und geschminkt – Der einzige Unterschied war, dass ihre Fingernägel hellgrün leuchteten.
„Der Kerl neben meiner Schwester hätte sich die Haare waschen können!“, flüsterte Rafaela Sirius halblaut zu, in der Hoffnung, dass Uriella es hören sollte.
„Das kann er nicht – sonst wäre er ja nicht Schniefelus“, antwortete Sirius in normaler Lautstärke. „Stimmt’s, Schniefelus, du Dreckbär!“
„Wo du Recht hast, hast du Recht, Tatze!“, stimmte James zu. „Immerhin hat er es inzwischen offensichtlich gelernt, Liebestränke zu mixen.“ Er schaute Uriella frech an.
„Lass ihn doch einmal in Ruhe, Black“, giftete Lily. „Und du auch, Potter!“
„Misch du dich nicht ein!“, fauchte Uriella sie drohend an. „Black ist ja nur neidisch, weil er außer ein bisschen Quidditch nichts auf dem Kasten hat. Komisch, Rafa, dass du den immer noch für den Märchenprinz hältst! – Und du, Potter, halt dein Maul, bevor ich es dir zuhexe!“

Die anwesenden Ravenclaws traten einen Schritt zurück und zeigten, dass sie mit der Streiterei nichts zu tun haben wollten, während zwei Hufflepuffs versuchten, zu vermitteln.
Als Slughorn die Tür öffnete, gaben alle Anwesenden Ruhe. Der Zaubertrankprofessor hatte aus seinem Büro einen feinen Speisesaal mit goldenen Kronleuchtern auf jedem Tisch gemacht. Tatsächlich waren Männer bei ihm, die er als Ministeriumszauberer vorstellte. „Mr. Crouch und Mr. Scrimgeour waren als Schüler ebenfalls hier im Slug-Club. Durch Ihre Fähigkeiten und, in aller Bescheidenheit, auch durch meine Förderung, haben sie es weit gebracht. Diese Möglichkeiten möchte ich auch Ihnen eröffnen“, erklärte er.
Das Essen wurde aufgetragen und obwohl sowohl das Essen in Hogwarts sehr gut war als auch Diana Halcón eine gute Köchin gewesen war, war Rafaela sich sicher, noch nie so fein gegessen zu haben. Slughorn scheute anscheinend keine Kosten und Mühen, seine Lieblingsschüler zu verwöhnen.
Nach dem Essen lobte er die Leistungen der meisten Schüler. Rafaela und Sirius kraulten sich gegenseitig unter dem Tisch die Oberschenkel und flüsterten sich gelegentlich Bemerkungen über die anderen ins Ohr. Zwischendurch versuchte Rafaela durch genaues Hinschauen und Gedankenlesen herauszubekommen, ob ‚Schniefelus’ wirklich der Freund ihrer Schwester war, doch Uriella merkte es und verschloss ihre Gedanken. Auch ihr Freund schien Okklumantik zu beherrschen, denn Rafaela erkannte auch bei ihm nichts Genaues.

„Miss Halcón!“ Rafaela schreckte auf, merkte aber, dass Slughorn sich ihrer Schwester zugewandt hatte.
„Sie haben auf Anhieb das Gegengift gegen einen Lähmungstrank zustande gebracht. Es ist schade, dass Albert Antivenon, der Direktor der Giftschutzabteilung, heute verhindert ist, aber irgendwann wird sich die Möglichkeit ergeben, Sie ihm vorzustellen!
Kein Wunder, dass Sie sich so gut mit Mr. Snape verstehen! Auch er ist seit seinem ersten Jahr einer meiner besten Schüler. Obwohl Ihr Vater, Mr. Snape, ein Muggel ist, haben Sie in Zaubertränken, aber auch, wie mir berichtet wurde, in Verteidigung gegen die Dunklen Künste, ein Niveau erreicht, das viele erwachsene Zauberer nicht haben.“
Uriellas Begleiter lächelte matt.
„Wenn ich aber von Miss Uriella Halcón spreche“, fuhr Slughorn fort, „darf ich nicht vergessen, dass sie zwar geringfügig schneller war als ihre Zwillingsschwester, diese aber den eher noch perfekteren Trank gebraut hat. Ich bin sehr stolz, auch Sie als Schülerin zu haben, Miss Rafaela Halcón!“
Rafaela stand artig auf, als der Professor sie ansprach.
„Ich sehe, wie Ihre Schwester haben auch Sie Geschmack bei der Wahl Ihres Begleiters bewiesen. Mr. Black ist nicht nur der Spross einer der ältesten und reinblütigsten Zaubererfamilien Englands, sondern auch ein ausgezeichneter Quidditchspieler und in vielen Fächern, wenn auch leider nicht in meinem, ein erstklassiger Schüler.
Wie geht es Ihren lieben Eltern, Mr. Black?“
Sirius brachte ein „Danke, gut!“, heraus.
Rafaela hatte sich gemerkt, was Sirius ĂĽber ihre Eltern gesagt hatte und ihr war, ohne dass sie seine Gedanken lesen musste, klar, wie schwer es ihrem Freund fiel, ĂĽber seine Familie zu reden.

Im Laufe des Abends waren noch mehrere Zauberer aus verschiedenen Bereichen erschienen und Rafaela, Uriella, Sirius und andere wurden gefragt, was sie nach der Schule werden wollten und man bot ihnen UnterstĂĽtzung an.
„Ich würde gerne Aurorin werden und Voldemort bekämpfen“, verkündete Rafaela selbstbewusst. Der Mann, der sie angesprochen hatte, immerhin selbst ein Ministeriumszauberer, erschrak. „Sie sind sehr mutig, dieses Ziel und noch dazu den Namen des Unnennbaren zu nennen. Sie wissen, worauf Sie sich einlassen?“
„Ich weiß. Voldemort hat meine Eltern getötet, weil sie gegen ihn gekämpft haben. Ich möchte sie rächen und die Zauberer und Muggel der Welt vor diesem Ungeheuer schützen.“
„Es gibt weit weniger gefährliche Berufe, in denen man es ebenso weit bringen kann“, versuchte der Mann, sie abzubringen. „Sie sind eine junge Frau, die eine glänzende Karriere vor sich haben könnte und sich nicht unnötig in Gefahr bringen sollte. Wir können nicht ausschließen, dass der Tag kommen wird, an dem der, dessen Name nicht genannt werden darf, die Herrschaft übernimmt. Darauf sollten wir gefasst sein. Was der Mann an Ihrer Seite wohl zu Ihren Plänen sagen wird?“
Der Zauberer hatte Sirius nicht direkt angeschaut, doch der antwortete prompt: „Ich sage, dass ich stolz auf meine liebe Rafa bin. Ich werde mitkämpfen und eher sterben als zulassen, dass Voldemort die Herrschaft völlig übernimmt.“ Er küsste sie leidenschaftlich, ungeachtet der Zuschauer. Sie erwiderte den Kuss.

Nach dem Treffen, auf dem Weg zum Gryffindorturm, gratulierte James Rafaela und Sirius. „Den Labertypen habt ihr’s aber gezeigt! Wetten, dass die Slytherins erschrocken sind!“
Auch Lily lobte den Mut der beiden, obwohl sie Sirius dabei kaum ansah. Später flüsterte sie Rafaela noch zu: „Wenn Sluggy noch einmal sagt ‚Obwohl Sie ein Muggelkind sind’ krieg’ ich die Krise!“

Am nächsten Morgen bekam Rafaela mit, wie Peter aufgeregt James etwas erzählte. Der begann sofort, laut zu lachen. „Hey, Tatze!“, rief er danach Sirius zu „Wurmschwanz hat etwas gesehen! Deine Perle hat mit Schniefelus geknutscht!“
Sirius prustete ebenso los wie Rafaela. Die sagte, nachdem sie sich etwas beruhigt hatte, ruhig zu Peter: „Kannst du dich nicht erinnern, dass ich eine Zwillingsschwester habe, die nach Slytherin gekommen ist?“
„Und einen leicht verirrten Geschmack hat“, vollendete Sirius. „Zum Glück hat sie den nicht mit dir gemeinsam.“ Er küsste Rafaela.
Peter schämte sich und entschuldigte sich bei Rafaela dafür, dass er sie verwechselt hatte. Die freute sich jedoch, zu wissen, dass zwischen Uriella und ‚Schniefelus’ tatsächlich etwas lief.
Sie fragte Sirius und James ĂĽber diesen aus, doch die wussten nicht viel, auĂźer, dass er in Wirklichkeit Severus Snape hieĂź und auch in Slytherin wenig Freunde hatte.
Auch Remus zuckte mit den Achseln. „Lily kennt ihn besser“, erklärte er.

Obwohl sie den Großteil des Tages mit Sirius unterwegs war, kam Rafaela zwischendurch dazu, einiges über Träume zu lesen. Sie erfuhr, dass Träume meist mit tatsächlichen Erlebnissen zu tun hatten, manchmal jedoch auch zukünftige Erlebnisse aussagten. Eines der Bücher, die sie ausgeliehen hatte, sagte ihr, dass der Mensch umso weniger träume, je glücklicher er sei. Vielleicht hatte sie deshalb in den letzten Tagen weniger von ihrer Mutter und ihrer Schwester geträumt.

Am Nachmittag traf Rafaela Lily und fragte sie über Severus aus. Die wurde traurig. „Eigentlich ist er ein armer Wicht“, erzählte sie. „Wir kommen aus demselben Dorf. Sein Vater ist ewig betrunken und seine Mutter schämt sich, eine Hexe zu sein. Soviel ich weiß, hatte er auch bei den Muggeln keine Freunde. Er könnte voll nett sein, wenn er nicht in Slytherin mit Typen wie Nott und Crabbe zusammenhängen würde. – Vielleicht nicht das Schlechteste, wenn deine Schwester mit ihm zusammen ist. Wenn sie einigermaßen so ist wie du, hat sie einen guten Einfluss.“
„Du tust, wie wenn du mich seit ewig kennen würdest.“
Lily grinste: „Dich nicht, aber Black. Der war letztes Jahr ein richtiges Ekel – schlimmer als Potter und das will was heißen. Und jetzt, seit er mit dir zusammen ist und sich nicht mehr vor jedem Mädchen aufblasen muss, ist er eigentlich ganz nett geworden.“
„Hoffentlich nicht zu nett!“, unkte Rafaela.
„Keine Angst! So schnell vergess’ ich das letzte Jahr nicht. Eher mach ich deiner Schwester Konkurrenz und versuch’, ihr Snape auszuspannen– aber sag das nicht Black oder Potter, sonst versuch’ ich, ob ich den Cruciatus zusammenbringe!“
„Lass das vor allem nicht meine Schwester hören! Die ist nämlich wirklich imstande, den Cruciatus oder andere Flüche zu verwenden, wenn ihr jemand in die Quere kommt. Ernst gemeint.“
„Traust du ihr das echt zu?“, fragte Lily entsetzt.
„Durchaus möglich. Und du weißt, wie der Cruciatus funktioniert?!“
„Ich hab gehört, dass er nur funktioniert, wenn man absolut kein Mitleid mit dem anderen hat.“
„Stimmt. Und deshalb könnte ich ihn wahrscheinlich nie – außer mir würde Voldemort persönlich über den Weg laufen. Der bekäme aber gleich den Avada-Kedavra.“

Am nächsten Tag nutzte Rafaela die Unterrichtsstunde bei Professor Binns, um weiterzulesen. Diesmal stieß sie auf etwas Interessantes: „Manchmal kommt es bei eng Verwandten oder magisch verbundenen Personen vor, dass jemand träumt, was der andere in diesem Moment tut oder vorhat zu tun. So soll der italienische Zauberer Andrea Vertincelli die Pläne seines Bruders, des berüchtigten Bruno Vertincelli, dem Ministerium vorzeitig mitgeteilt und so an der Verhaftung des letzteren im Jahr 1869 maßgeblichen Anteil gehabt haben.“ Sollte das heißen, Uriella hatte wirklich mit Voldemort Kontakt?

Rafaela ging am Abend, zu Sirius’ Enttäuschung, früh schlafen und versuchte, sich vor dem Einschlafen auf Uriella zu konzentrieren. Tatsächlich sah sie im Traum Uriella und Severus Hand in Hand am See entlang wandern, ihre Zauberstäbe ziehen und den Avada-Kedavra an Spinnen ausprobieren. War das tatsächlich passiert oder lag es an der Unterhaltung mit Lily am Tag zuvor?

Sirius war in der Nacht mit James gemeinsam unterwegs gewesen und wurde am nächsten Morgen zu Dumbledore zitiert. Beim Mittagessen erzählte er, dass er und James sich an zwei Slytherins gerächt hatten, die Zweitklässler aus Gryffindor in den See schweben lassen hatten. Sie hatten den beiden einige schmerzhafte Flüche verpasst, waren aber von Peeves beobachtet worden, der sofort Alarm geschlagen hatte.
In seinen Gedanken las Rafaela, dass Sirius von Dumbledore Veritasserum bekommen hatte und über sein Verhältnis zu seiner Kusine, die im Verdacht stand, Todesserin zu sein, befragt worden war. Dieses Verhältnis allerdings war miserabel.
„Schatz?“, fragte Sirius.
„Was ist?“
„Warum schaust du mich so komisch an?“
„So halt. Tut mir leid. – Ich hoffe, Dumbledore hat eingesehen, dass du nichts Schlechtes wolltest?!“
„Ich glaub schon. Jedenfalls habe ich nicht einmal eine Strafarbeit bekommen. Fünf Minuspunkte für Gryffindor holen wir wieder auf. Ich bin gar nicht so böse, dass er mich gleich selbst geholt hat – da haben wir es ihm erklären können.“

Am Samstag war von Sirius wenig zu sehen. Er erklärte, Remus sei krank und er müsse ihn besuchen. Als am Abend Sirius immer noch nicht da war, erkundigte Rafaela sich bei Donna, die nur wusste, dass Remus oft krank wurde.
Rafaela wartete bis spät in die Nacht auf ihren Freund, doch schlief sie im Gemeinschaftsraum ein, bevor Sirius kam. Auch am Sonntagmorgen war lange nichts von Sirius und James zu sehen. Statt dessen traf Rafaela unfreiwillig auf Uriella und Severus.
„Na? Hat Black dich endlich fallen gelassen?“, fragte Uriella gehässig.
„Als ob dich das interessieren würde“, gab Rafaela zurück. „Was willst du eigentlich mit Severus? Geld wohl kaum.“
„Geht dich das was an?“ Uriella hob drohend die Hand und Rafaela beschwor im letzten Moment mit beiden Händen einen Schildzauber herbei, sodass der goldgelbe Strahl zurückprallte.
„He!“, rief Professor Flitwick, den keine der Schwestern hinter dem Tisch gesehen hatte. „Da hat sich wohl jemand mit Zauberei ohne Zauberstab beschäftigt?! Nicht schlecht gemacht! Trotzdem je fünf Minuspunkte für Gryffindor und Slytherin. Zaubern außerhalb des Unterrichts bleibt verboten.“

Als Sirius doch auftauchte, blieb er recht einsilbig, was Remus betraf. Selbst als Rafaela seine Gedanken lesen wollte, versuchte er, sie zu verschließen; dennoch erfuhr sie, dass Remus ein Werwolf war und sich jeden Vollmond versteckt hielt – und wie Sirius, James und Peter als Animagi trotzdem mit ihm zusammen bleiben konnten.
Ehe sie sich versah, ließ Sirius sie plötzlich los: „He! Versuchst du, in meinen Gedanken zu lesen?“
Rafaela wurde rot. „Tut mir leid, Schatz!“, brachte sie heraus. „Ich hab es gesehen, aber ich werde es niemand sagen.“
„Darum möchte ich aber bitten“, antwortete er grimmig. „Es geht um Remus. Offiziell weiß es nur Dumbledore – und wenn es bekannt wird, muss der ihn wohl rausschmeißen. Remus muss jeden Vollmond verschwinden, damit... – jedenfalls ist bisher noch nichts passiert und Remus ist eigentlich vorsichtig genug.“

Sirius brauchte bis zum Nachmittag, um sich von dem Schrecken, dass seine Freundin in seine Gedanken eingedrungen war, zu erholen. Rafaela zog die Lehre, nicht länger in die Gedanken anderer zu schauen – sie wusste, dass man zwangsläufig dem anderen scharf in die Augen sehen musste und je länger man das tat, umso wahrscheinlicher wurde man bemerkt.

Am Nachmittag nahm Sirius sie wieder fest in die Arme und sie gingen am See spazieren, bis es stärker zu regnen anfing. Beide versuchten sie, das, was am Vormittag gelaufen war, zu vergessen, doch ihr Verhältnis zueinander hatte sich geändert.
Rafaela hatte den Eindruck, dass Sirius vor allem deshalb mit ihr zusammenblieb, weil er glaubte, von ihr Dinge lernen zu können, die er für kleine Gemeinheiten ausnutzen konnte.
„Sag mal“, flüsterte er ihr am Abend zu. „Du kannst Gedanken lesen und ohne Stab zaubern und du beherrschst Sprüche, die sonst niemand kann – was kannst du eigentlich noch?“
„Och“, antwortete sie, „ich weiß nicht, was normal ist.“
Das war kaum gelogen. Sie wusste zwar, dass ihre Mutter einige Fähigkeiten gehabt hatte, die nicht jeder Zauberer beherrschte, doch nicht im Einzelnen, welche das waren. Sie wusste nur ziemlich sicher – weil ihr Großvater es ihr erzählt hatte – dass sonst kein oder fast kein Zauberer ohne Hilfsmittel fliegen konnte – und Rafaela wagte nicht zu behaupten, sie könne wirklich fliegen. Zwar könnten sie und wohl auch ihre Schwester ohne Besen über den Verbotenen Wald kommen, doch spätestens nach vier bis fünf Meilen mussten sie beide landen.

Während der Woche nutzte Sirius die freien Stunden, um sich von Rafaela den Proprialux-Zauber beibringen zu lassen. Am Ende der Woche beherrschte er ihn zwar lange nicht perfekt, doch immerhin erkannte sie, dass er nun genug sah, um bei Nacht nicht zu stolpern.
In der Nacht von Donnerstag auf Freitag hatte Rafaela einen Traum, in dem sie ihre Mutter mit Voldemort kämpfen sah. Sie glaubte sogar, den Ort zu erkennen, wo sich die beiden duellierten.
Einen weiteren Traum konnte sie sich noch weniger erklären: Uriella hatte Sirius in der Luft gepackt und ließ ihn plötzlich stürzen.

Am Samstag war das lange erwartete Ereignis gekommen: Gryffindor spielte gegen Slytherin. Jacob Hornby, Donnas Schwarm, kommentierte: „Beide Mannschaften mit Änderungen: Gryffindor mit Lupin statt Petrell als Hüter, McLaggen, Correll, Catterby, Black, Potter, wie gehabt – und als Sucher ebenfalls eine Neue: Halcón, unser Talent aus Spanien. Slytherin tritt an mit Nott, Courtney, Flint, Lestrange, Cooper, Anderson und Black.“ Tatsächlich sah der Sucher der Slytherins Sirius ziemlich ähnlich. Er flog dicht an Rafaela vorbei, sodass diese den Schriftzug „Sauberwisch Sechs“ an seinem Besen lesen konnte. Als ob das sie beeindrucken würde!
„Das Spiel hat begonnen. Der Quaffel ist in der Luft, Black spielt Catterby an, die duckt sich unter einem Klatscher von Flint, Querpass zu Potter, der steht frei, wirft und – 10:0 für Gryffindor!“
Ohrenbetäubender Jubel erklang von den Gryffindor-Rängen.
Die Jäger der Gryffindors waren überlegen und gingen schnell mit 50:10 in Führung. Die Slytherins verlegten sich auf Foulspiel, doch Professor Hooch, die das Spiel pfiff, passte genau auf.
„Flint trifft mit dem Schläger Potters Kopf statt den Klatscher – Du Schwein!“, brüllte Jacob Hornby. Selbst McGonagall war wütend. Ein Pfiff erklang.
„Potter nimmt den Quaffel zum Freiwurf, fliegt nach vorne, lockt Nott von den Ringen weg, wirft und – daneben! Das darf nicht wahr sein!“
Rafaela schaute hinunter zu den Slytherinrängen und sah ihre Schwester wild gestikulieren. Sie wurde nervös: Sie konnte zwar um sich selbst einen beweglichen Schutzschild legen, doch den Zauber, ihn um andere so zu legen, dass die sich immer noch bewegen konnten, beherrschte sie nicht.
Folgerichtig stürzte bald Sirius’ Besen weg, sodass er böse gefallen wäre, wenn nicht Dumbledore dies magisch verhindert hätte und James blieb mitten in der Luft stehen, bis ihn ein Klatscher traf. Rafaela selbst baute den Schutzschild auf – keine Sekunde zu früh, denn sie sah einen fast durchsichtigen Fluch an selbigem abprallen.

Weder James noch Sirius waren ernsthaft verletzt und so holte Slytherin nur mäßig auf. Beim Stand von 80:50 sauste Regulus Black zu Boden. Rafaela flog hinterher, schaute aber gerade noch rechtzeitig: Der Junge versuchte den Wronski-Bluff.

Nach je einem weiteren Tor für Gryffindor und Slytherin sah Rafaela den Schnatz hoch über den Rängen der Gryffindors. Auch Regulus Black hatte ihn gesehen und legte sich flach auf seinen ausgezeichneten Besen. Rafaela drückte mit den Armen Luft beiseite und gewann einen geringen Vorsprung. Sie spürte, wie er nach ihrem Fußgelenk griff, doch da hatte sie schon den Schnatz. Ihr Gegner hielt sie fest, doch sie konnte den kleinen geflügelten Ball vorzeigen.

Der Jubel der Gryffindors war unbeschreiblich. Die ganze Mannschaft nahm nacheinander ihre Sucherin in die Arme. Sirius und sie flogen Arm in Arm eine Ehrenrunde. Nur als sie vor Uriella und Severus vorbei flogen, löste Rafaela kurz die Umarmung, um ihrer Schwester die lange Nase zu zeigen.

Am Abend gab es eine lange Party mit Butterbier und Firewhisky, die James den Küchenelfen abgeluchst hatte. Die Firewhiskyflaschen versah er mit harmlosen Etiketten, falls McGonagall stören sollte. Alle genossen die festliche Stimmung und auch McGonagall schickte sie erst nach zwölf ins Bett.

Rafaela träumte in den nächsten Nächten wieder von Uriella und Voldemort. In einer wachen Stunde überlegte sie sich, dass der letzte Traum – Uriella ließ Sirius fallen – während des Quidditchspiels wirklich passiert war: Uriella hatte Sirius’ Besen weggezaubert und dies geplant.
Aufgeregt rannte sie eines Morgens zu ihrer Großmutter und erzählte davon. Sie berichtete auch von den Träumen vom Kampf zwischen ihrer Mutter und Voldemort sowie der Unterhaltung ihrer Schwester mit demselben. Professor McGonagall nahm ihre Enkelin in den Arm und führte sie in ihr Büro.
„Du wirst Opa fragen müssen. Ich habe nur Gerüchte gehört, dass deine Mutter mit Du-weißt-schon-Wem gekämpft hat“, sagte sie. „Und was Uriella betrifft: Das ist verdächtig, aber kein Beweis.“
„Was soll ich also tun?“
„Aufpassen. Wir werden es auch tun. Versprochen! – Aber eines: Bitte sprich nicht überall darüber. Uriella kann genau so gut unschuldig sein und du solltest keine Gerüchte entstehen lassen.“

Als Rafaela nach etwa einer Stunde das BĂĽro ihrer Hauslehrerin verlieĂź, rannte sie geradewegs Sirius in die Arme.
„Sag Mal!“, flüsterte der, während er sie an sich drückte. „Was ist los und was für ein Verhältnis hast du zu McGonagall.“
„Ich hab schlecht geträumt und – zu McGonagall: Ich hab geglaubt, der Traum bedeutet irgendwas. Da hab ich sie gefragt – war aber harmlos.“
Sirius ließ sie los, als ob ihn der Blitz getroffen hätte: „Und McGonagall nimmt jedes Mädchen in den Arm, das schlecht träumt, ganz klar! Hör zu, Rafa: Du liest meine Gedanken, du erzählst mir Märchen – irgendwann reicht es! Vielleicht bist du mir in einigen Zauberkräften über, aber dumm bin ich nicht und auch nicht von dir abhängig!“


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