von Hauself
Hallo meine Lieben!
Gaaaaaaaaaanz lieben Dank fĂĽr eure Kommis, ĂĽber die ich mich tierisch gefreut habe!!! :-)
Ich muss mich entschuldigen, irgendwie habe ich gedacht, ich hätte diese Woche schon längst wieder ein Chap reingestellt... *rotwerd* Aber hier ist es nun!! Und dafür gibt es gleich Samstag noch eins, da ich dann ab Sonntag für 8 Tage im Urlaub bin. - Portugal ich komme!!!! :-)
@ Mia: Danke fĂĽr die Blumen und die Pralinen. :-) Da du so ein liebes Kommi hinterlassen hast, teile ich die Pralinen sogar mit dir. ;-)
@ draco*love: Hab dich schon vermisst, eine Dramione-Story und du tauchst nicht auf... ;-) Aber schön, dass du nun da bist. :-) Danke für dein Kommi!
So, weiter gehts!
Liebe GrĂĽĂźe,
Hauself
Die Woche verging wie im Flug und schon nahte das Wochenende. Hermine verfluchte sich, sich auf die Wette mit Malfoy eingelassen zu haben. Nun musste sie einen ganzen Tag mit ihm verbringen und er durfte diesen auch noch planen. Samstagmorgen um acht Uhr früh klingelte Hermines Wecker. Stöhnend stellte sie ihn ab und schwankte ins Bad, um zu duschen und sich zu schminken. Natürlich trug sie nicht viel Make-up. Nur ein wenig Mascara und einen leicht glänzenden Lipgloss. Malfoy sollte schließlich nicht denken, dass sie sich für ihn besonders zu Recht machte. Die Frage der Klamotten war allerdings ein größeres Problem. Da hier in der Gegend auch Muggel lebten, viel ein Zaubererumhang schon mal flach. Und da sie nicht wusste, was Malfoy vorhatte, stand sie eine geschlagene halbe Stunde vor dem Kleiderschrank.
„Nützt ja nichts.“, murmelte sie dann und griff nach einer hautengen Jeans, einem schwarzen Kaschmirpullover und ihrer Sommerjacke. Nach einem kurzen Blick auf die Uhr stellte sie erschrocken fest, dass es bereits kurz vor zehn Uhr war. Sie hatte noch nicht mal mehr Zeit, zu frühstücken. Seufzend schnappte sie sich ihre schwarze Handtasche, steckte den Zauberstab ein – für alle Fälle – und verließ leise die Wohnung. Gerade als sie die Tür verschloss, spürte sie eine Hand auf ihrer Schulter. Hermine stieß einen gellenden Schrei aus und drehte sich mit klopfendem Herzen um. „Bei Merlins Bart, Malfoy! Was zum Teufel machst du hier?“ Er grinste sie amüsiert an. „Na, dich abholen, was denkst du denn? Wir haben schließlich heute ein Date. Oder dachtest du, du könntest dich aus dem Wohnheim schleichen und dich den ganzen Tag vor mir verstecken?“ „Sei nicht albern. Zu solchen primitiven Mitteln muss ich nicht greifen. Also, gehen wir dann endlich?“
Als Draco den Weg zum Restaurant ansteuerte, stutzte Hermine. „Wo gehen wir hin?“, fragte sie überrascht. „Erstmal frühstücken, würde ich vorschlagen. Oder hast du etwa schon gegessen?“ Sie schüttelte den Kopf und wie auf Kommando begann ihr Magen zu rumoren. Malfoy grinste wieder und seine gute Laune ging ihr langsam auf die Nerven. Wenn das den ganzen Tag lang so weiterging, konnte er sich noch auf etwas gefasst machen. Dabei konnte sie nicht ruhig bleiben…
Während des Frühstücks erntete das ungleiche Paar einige überraschte Blicke. Es hatte sich bereits auf dem Campus herum gesprochen, dass sich Hermine Granger und Draco Malfoy nicht ausstehen konnten. Und dann sah man sie – fast friedlich vereint – an einem Samstagmorgen beim gemeinsamen Frühstück. Hermine war die meiste Zeit still und ließ Draco reden. Dieser jedoch schien noch nicht den Drang zu haben, Konversation zu führen, also aßen sie fast schweigend. Hermine fragte sich, wie sie wohl einen ganzen Tag mit diesem Fiesling aushalten sollte. Aber das sollte sie wohl noch früh genug erfahren, denn Draco stand bereits auf und winkte der Kellnerin wegen der Rechnung.
Als sie das Frühstück beendet hatten und sich auf den Weg machten, den Campus zu verlassen, kamen ihnen Ron und Blaise entgegen. Als sie die beiden entdeckten, grinsten sie und tuschelten hinter vorgehaltener Hand. „Guten Morgen ihr zwei Turteltauben!“, schnurrte Blaise. „Viel Spaß bei eurem ersten Date.“ Hermine funkelte ihren besten Freund wütend an, während sie Blaise gar nicht beachtete. „Das erste und letzte Date.“, zischte sie böse. Draco legte provozierend den Arm um sie. „Da wäre ich mir nicht so sicher, Süße. Aber nun lass uns nicht von den zweien hier aufhalten lassen, wir haben noch eine Menge vor heute.“ Hermine schnaubte und warf Draco einige unfreundliche Dinge an den Kopf, während er sie weiter zog. Nur ganz nebenbei hörte sie das fröhliche Gelächter von Blaise und ihrem – ehemals – besten Freund.
„Also, was hast du nun geplant?“, fragte Hermine, als sie und Draco den Campus verließen und zu Fuß in Richtung Stadt gingen. „Zehn Meilen von hier findet heute ein Zaubererrummel statt. Du weißt schon, wie dieser Muggelkram mit den ganzen Karussells und so. Nur eben verzaubert. Ich bin da früher mal mit meinen Eltern gewesen. Ist wirklich spaßig – oder war es zumindest damals.“ „Hört sich gut an. Ich bin noch nie auf einem Zaubererrummel gewesen. Apparieren wir da hin?“ „Ja, das geht am Schnellsten. Halt dich an mir fest, ich kenne die Adresse.“ Hermine konnte kaum glauben, dass sie ein fast zivilisiertes Gespräch führten. Daher hielt sie sich auch, ohne zu Murren, an seinem Arm fest und spürte schon bald das vertraute Gefühl, durch einen Gummischlauch gezogen zu werden. Wenig später waren sie angekommen.
„Wow!“, staunte Hermine. „Hier ist ja richtig was los.“ Draco lachte. „Natürlich, was hast du denn gedacht? Sie haben fast so viele Zauber auf dieses Gebiet gelegt wie bei der Quidditchweltmeisterschaft vor ein paar Jahren. Da muss das hier schon gut besucht sein, sonst lohnt sich der ganze Aufwand nicht. Wollen wir dann?“ Er blickte Hermine an und als sie nickte, stürzten sie sich in das Getümmel. Der Lärm war fast ohrenbetäubend. Überall standen Zauberer und Hexen, priesen ihre Künste, Süßigkeiten und Getränke an. Ganze Schwärme von Magiern drängelten sich durch die Straßen oder standen in Gruppen beisammen, fröhlich und laut schwatzend. Hermine gefiel es hier sofort, obwohl sie kaum ein Wort verstehen konnte, das Draco ihr zurief.
Aufgeregt beobachtete Hermine ihre Umgebung. Es war wirklich – zauberhaft hier und das Ganze hatte tatsächlich etwas Magisches. Sie hätte stundenlang hier herum gehen können und einfach nur die Augen hin und her schweifen lassen. Aber Draco riss sie aus ihren Gedanken, denn er berührte sie kurz am Arm, um ihre Aufmerksamkeit zu erlangen. Sie blickte ihn an und sah, dass er die Lippen bewegte. Aber sie verstand kein Wort. „Was?“, schrie sie gegen den Lärm an. Draco schüttelte grinsend den Kopf, wies auf eine Art Karussell auf der rechten Seite und zog sie, nach ihrer Hand greifend, mit sich.
Kaum standen sie vor dem Ungetüm, dass Hermine noch nicht richtig identifiziert hatte, wurde es ruhiger um sie herum, als wären sie gerade durch eine Wand getreten und waren nun im Inneren eines Raumes. Die Stimmen drangen nur noch gedämpft zu ihnen. „Was ist das hier?“, fragte Hermine und sah sich um. „Das ist der magische Wald der unsterblichen Seelen.“, erklärte Draco geheimnisvoll und Hermine blickte ihn entsetzt an. „Was? Aber… das ist doch ein Märchen. Diesen Wald gibt es doch gar nicht.“, stammelte sie. „Es ist natürlich nicht der echte. Aber sie haben ihn nachgestellt und ich kann dir sagen – du denkst, du bist in der Realität, wenn du erstmal drin bist.“ Hermine wurde es mulmig zu Mute.
Der magische Wald der unsterblichen Seelen war – ein Wald mit unsterblichen Seelen. Einem Märchen zu Folge gab es weit draußen in den Wäldern Kanadas ein Gebiet, in das sich noch nie jemand getraut hatte – oder aus dem niemand lebend wieder heraus gekommen war. Dieses Gebiet war durch ein Moor abgetrennt und jeder der es schaffte, dadurch zu kommen – was bei den sich immer dort befindenden Nebelwänden schon ein Wunder wäre – wurde nie wieder gesehen. Man erzählte sich, dass sich in diesem Stück Wald die Seelen derjenigen befanden, die eines grausamen Todes gestorben waren. Opfer und auch Täter. Die Seelen, deren Körper noch nicht bereit waren, aus der realen Welt zu scheiden. Die aber nicht die Möglichkeit hatten, als Geist zurück zu kehren. –
Entweder, weil sie Entsetzliches getan hatten, oder so schlimm zugerichtet worden waren, dass man sie nicht mehr hätte zusammen fügen können. Entschieden sie sich dennoch, nicht weiter Richtung Tod zu gehen, sondern stehen zu bleiben, wanderten ihre Seelen in den magischen Wald. Und dort mussten sie bleiben, bis ans Ende aller Tage. Kein Weg führte zurück und die einzige Nahrung, die sie je bekamen, war das Gedächtnis derjenigen, die den Fehler machten, diesen Wald zu betreten.
Draco spürte, wie Hermine erschauderte. „Keine Angst. Wie gesagt, das hier ist nicht echt. Nachgestellt mit Magie. Hier kann dir nichts passieren.“ Als Hermine schwieg, fuhr er, etwas ungeduldig fort: „Was ist, kommst du nun?“ Widerwillig ließ sich Hermine mitziehen. In diesem Fall war sie froh, dass er ihre Hand genommen hatte und diese auch nicht los ließ, als sie nun den Wald betraten. Sofort verschwanden jegliche Geräusche. Kein Stimmengewirr, keine Fußschritte, nichts. Absolut nichts. Es war, als wären sie plötzlich taub geworden. Verwirrt blickte Hermine zu Draco, doch der schien nichts Ungewöhnliches zu bemerken. Er starrte angestrengt in die vor ihnen liegende Dunkelheit, damit sich seine Augen daran gewöhnten. Hermine tat es ihm gleich. Dann setzte sich Draco in Bewegung und da er weiterhin Hermines Hand hielt, musste sie ihm folgen.
Einige Minuten gingen sie schweigend nebeneinander her. Immer noch war kein Laut zu hören und auch Draco hatte noch kein Wort gesagt. Sie schienen immer tiefer in den Wald zu gehen und langsam kroch Hermine eine Gänsehaut über den Rücken. Hier drin schien es gar kein Leben zu geben. Keine Kriechtiere, keine Vögel. Nichts. Sie bemerkte nicht, dass sie Dracos Hand fester griff, doch er warf ihr einen kurzen Blick zu und wandte sich dann lächelnd wieder nach vorne. In diesem Moment stieß Hermine einen ohrenbetäubenden Schrei aus. „Oh mein Gott! Was ist das?“ Völlig außer sich starrte sie auf einen grauen Klumpen, der vor ihnen auf dem Weg lag und den sie als einen Stein angesehen hatte.
Nun jedoch bewegte sich der Stein und seine Farbe änderte sich. Die Masse wechselte von neonpink zu grasgrün, bis sie schließlich eine beige Farbe annahm. Zu ihrem Schrecken erkannte Hermine Augen, eine Nase und schließlich einen Mund. „Das ist eine der unsterblichen Seelen.“, flüsterte Draco ihr leise zu. Hermine stieß langsam die Luft aus und wollte das Etwas umrunden, doch da setzte es sich schon in Bewegung. Wie angewurzelt blieb Hermine stehen. Dann ertönte eine grausame, Gänsehaut bereitende Stimme aus dem Klumpen. Es war eher ein Keuchen, Krächzen und Wimmern zusammen. Etwas Grauenvolleres hatte Hermine noch nie gehört. Sie klammerte sich fest an Draco, während sie ihre Augen nicht von dem vermeintlichen Stein abwenden konnte.
„Fremde. Ihr seid in unseren Wald eingedrungen, ohne um Erlaubnis zu fragen. Nun müsst ihr euch meine Geschichte anhören, mein Leid und meinen grausamen Tod.“ Hermine quiekte und drückte sich weiter an Draco. Dieser hatte bereits schützend einen Arm um ihre Schulter gelegt, starrte aber weiter auf das Etwas am Boden. „Los, hören wir uns seine Geschichte an.“, murmelte er fasziniert. Doch Hermine schüttelte den Kopf. „Nein, niemals! Lass uns hier weg gehen, Draco. Ich möchte hier raus.“ Sie packte seinen Arm und zog ihn mit sich. Gerade hatte sie den Stein umrundet, als die Stimme wieder zu ihnen sprach. „Eindringlinge, nehmt euch in Acht. Wer ohne Bewilligung den Wald verlässt, ohne auch nur eine Geschichte gehört zu haben, wird nie wieder das Sonnenlicht sehen.“ Das war zuviel für Hermine. Sie ließ Dracos Arm los, nahm die Beine in die Hand und rannte. Rannte, bis ihre Lungen zu zerbersten schienen und bis die Seitenstiche sie fast am Laufen hinderten. Dann erkannte sie eine Tür, riss diese auf und – fand sich gleich darauf an der Stelle wieder, an der sie mit Draco den Wald betreten hatte. Erleichtert atmete sie auf. Das Stimmengewirr war wieder da und sie sah die Hexen und Zauberer, die durch die Gänge strömten und keine Notiz von ihr nahmen. Völlig außer Puste ließ sich Hermine auf den Boden sinken, um zu Atem zu kommen.
„Wie nett, dass du auf mich gewartet hast.“, hörte sie da eine Stimme neben sich. Sie blickte auf, direkt in Dracos grinsendes Gesicht. „Wie bist du entkommen?“, fragte sie erstaunt. „Entkommen? Hermine, du hast doch nicht wirklich geglaubt, dass an diesem magischen Wald etwas dran ist, oder? Ich habe dir doch bereits vorher gesagt, dass dies einfach Nachgestellt wurde.“ Sie bemerkte, wie seine Augen amüsiert funkelten. „Was soll…? Ich dachte… Aber…“, stotterte sie. Draco lachte und streckte ihr eine Hand entgegen, um ihr aufzuhelfen. „Hast du schon mal daran gedacht, dass wir hier auf einem Zaubererrummel sind, Süße? Hier besteht alles aus Magie. – Lug und Trug, Schein und Sein. So ist das nun mal auf einem Rummel und bei Zauberern.“ Hermine konnte es immer noch nicht fassen.
Sie war… Er hatte sie reingelegt! – Und sie war natürlich auch sofort reingefallen. Innerlich schalt sie sich selbst, aber dass ihr die ganze Sache furchtbar peinlich war, versteckte sie recht gekonnt vor Draco. Dieser ergriff wieder ihre Hand, die sie ihm wütend entziehen wollte, jedoch schwächer war und schließlich aufgab. „Was wollen wir jetzt machen?“, wollte Draco gut gelaunt wissen. „Nach Hause gehen.“, kam Hermines prompte Antwort. „So weit kommt das auch noch! Ich habe die Wette gewonnen und du stehst mir somit den ganzen Tag zur Verfügung.“ Hermine grummelte in ihren nicht vorhandenen Bart. „Dann lass uns etwas Essen gehen.“, schlug sie seufzend vor.
Den Rest des Tages verbrachten sie weiter auf dem Rummel, suchten sich aber weniger erschreckende Dinge als den magischen Wald aus. Schließlich hatte sich Hermine wieder weitestgehend beruhigt und sie hätte – wäre sie nicht mit Malfoy unterwegs gewesen – den Tag fast genossen. Als es zu Dämmern begann, schlug Hermine vor, sich auf den Heimweg zu machen. Draco stimmte nach einer kurzen Pause zu und meinte, Hermine hätte die Wettschulden so gut wie eingelöst. Was dieses „so gut wie“ bedeutete, erfuhr sie jedoch erst auf dem Campus.
Draco brachte Hermine bis zur Tür ihres Zimmers, dass sie mit Lavender bewohnte. Von drinnen war kein Geräusch zu hören, daher beugte sich Draco leicht zu Hermine herunter und fragte grinsend: „Willst du mich nicht herein bitten?“ „Bestimmt nicht. Du hast gesagt, ich habe meine Wettschulden eingelöst. Also endet hiermit unser Da… Treffen.“ „Nun, noch nicht ganz. Da gibt es noch eine Sache…“ Und bevor Hermine auch nur den Mund aufmachen konnte, um zu fragen, was Draco damit meinte, spürte sie bereits seine Lippen auf ihren. Erst ganz sanft, denn fordernder. Sie versuchte, sich dem Kuss zu entziehen, doch Draco legte eine Hand in ihren Nacken und zog sie enger an sich heran. Ein leises Stöhnen entwich ihr und sie begann langsam, den Kuss zu erwidern. Eine halbe Ewigkeit später lösten sie sich voneinander. Sie sahen sich einige Augenblicke lang schweigend an. Dann lächelte Draco leicht und flüsterte: „Gute Nacht, Hermine.“ Und ohne auf ihre Antwort zu warten drehte er sich um und ging davon.
TBC
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