von Hauself
Hallo zusammen!
Da ihr so fleißig Kommis geschrieben habt, bekommt ihr diese Woche noch ein drittes Chap... :-)
Gaaanz lieben Dank an Black, _*Dramione*_, Samara Black, Mia, Jucy Potter, Ju_lei und ~*moonlight*~ für eure Kommis. Hab mich wie immer total darüber gefreut!!!! :-)
@ Mia: An dem Titel des neuen Chaps kannst du schon erkennen, dass sich die beiden mit Sicherheit eher aus dem Weg gehen, als sonst etwas zu tun. ;-) Ich fürchte, mit Seamus und Mione muss ich dich enttäuschen... Der arme Kerl ist in meiner FF nicht wichtig genug für eine kleine Affäre oder ähnliches mit Hermine... :-D Also ich hoffe, dass ich nicht schlechter geschrieben habe - dann bin ich nämlich gespannt auf deine neusten Komplimente. ;-) Danke für dein liebes und langes Kommi!
Ach ja: Ein herzliches Willkommen an die neuen Leser! Und tausend Dank, dass ihr ein Kommi hinterlassen habt. :-) *kekseverteil*
So, nun lasst euch überraschen, was ich mir im neuen Chap hab einfallen lassen - es wird ein kleines bisschen... hmmm traurig? lustig? .... Lest selbst. :-)
Liebe Grüße,
Hauself
Die Wochen vergingen und der Spätsommer war schon bald einem windigen Herbst gewichen. Hermine und Harry hatten nach ihrem kleinen Techtelmechtel ein kurzes, nicht gerade angenehmes Gespräch gehabt. Beide gaben offenherzig zu, dass der Sex zwar schön gewesen war, aber mit Gefühlen nichts zu tun gehabt hatte. Hermine gab an, dass sie einfach verwirrt gewesen wäre über die Malfoy-Sache und Harry bestätigte, was Ginny bereits gesagt hatte:
Er war furchtbar einsam gewesen und Hermine war einfach im richtigen - oder falschen - Moment dort gewesen. Sie einigten sich darauf, dass dies eine absolut einmalige Sache gewesen war und nie wieder vorkommen würde. Und beide wussten mit Sicherheit, dass dies auch so sein würde. Ginny war Harrys große Liebe und da hatte sich auch nach dem Ausrutscher mit Hermine nichts dran geändert. Und da sie ihn nun häufiger besuchen kam, war die Sehnsucht nicht mehr ganz so groß - bzw. wurde sie häufiger gestillt, als vorher.
Ron hatte seine beiden besten Freunde einige Tage gekonnt ignoriert, doch Ginny hatte mit ihm gesprochen und ihm heftig ins Gewissen geredet. "Du hast mit der ganzen Geschichte überhaupt nichts zu tun, Ronald! Das ist eine Sache zwischen Harry und mir - und vielleicht noch Hermine. Ich habe das geklärt und wenn einer sauer auf die beiden sein sollte, dann bin ich das. Aber der Ausrutscher ist vergeben und vergessen, also solltest du das auch hinter dir lassen und aufhören zu schmollen. Ich kann gut auf mich alleine aufpassen!" Nach diesem Gespräch war Ron zwar eine Zeit lang wütend auf seine Schwester, sah aber letztendlich ein, dass sie Recht hatte und versöhnte sich mit seinen Freunden. Da beide nicht nachtragend waren und sie Rons Reaktion nachvollziehen konnten, war schnell alles wieder zwischen ihnen wie früher.
Hermine und Draco indessen waren ärgere Feinde denn je. Sie stritten sich zwar nicht öffentlich, doch die Ignoranz und die fast tödlichen Blicke, die sie einander zuwarfen, waren fast schlimmer als die verbalen Attacken.
Während Hermine sich immer mehr zurückzog, weniger aß und immer weiter in eine tiefe Lustlosigkeit absackte, war Dracos schlechte Laune kaum noch zu ertragen. Ständig lief er mit einem Gesichtsausdruck herum, als würde er gleich jemanden umbringen wollen und jeder, der ihn ansprach, bekam eine patzige Antwort. Harry, Ron und Blaise machten sich Sorgen um ihre Freunde und nicht nur einmal versuchten sie, die beiden zum Reden zu bringen. Doch nichts half. Mitte November wurde es ihnen zu bunt. Harry und Ron schnappten sich an einem Samstagnachmittag Hermine, Blaise Draco, um endlich ein klärendes Gespräch mit ihnen zu führen.
Es war kalt und regnerisch draußen, weswegen Harry und Ron Hermine in ihr Zimmer gebeten hatten. Ein warmes Feuer prasselte im Kamin und die drei Freunde machten es sich auf dem Sofa bequem, mit einer Tasse Tee in der Hand und, für Hermine, die eine schreckliche Frostbeule war, einer kuschelig-flauschigen Decke. „Verratet ihr mir nun endlich, weshalb ihr dieses Treffen anberaumt habt?“, wollte Hermine wissen, während sie ihre Tasse in den Händen hielt und immer wieder kleine Schlucke von dem süßen Tee trank. Ron warf einen kurzen Blick zu Harry, in der Hoffnung, dieser würde den Anfang machen. Harry tat ihm den Gefallen.
„Um ehrlich zu sein, Mione, geht es um Draco.“ Überrascht sah Hermine auf. „Malfoy? Wieso denn das?“ „Ach, Mione, mach uns doch nichts vor!“, platzte es aus Ron heraus. „Seit Wochen bist du schlecht gelaunt, läufst herum wie sieben Tage Regenwetter. Du bist total abgemagert und wir haben dich seit Ewigkeiten nicht mehr Lachen sehen!“ „Wir machen uns echt Sorgen um dich.“, warf Harry ein. Hermine betrachtete ihre beiden Freunde und ihr wurde warm ums Herz. Was hatte sie doch für ein Glück mit den beiden… „Ihr seit süß, Jungs, wirklich!“, sagte sie und kassierte von beiden einen strafenden Blick für das ‚süß’. „Aber ihr braucht euch keine Sorgen machen. Gut, momentan bin ich vielleicht nicht ganz die Alte, aber… ich hab eine schwere Zeit. Das geht vorbei.“
„Warum sagst du uns nicht einfach, was los ist? Wir sind deine besten Freunde. Und manchmal hilft es schon, wenn man über seine Probleme spricht.“ „Ron, das ist wirklich lieb von dir. Aber es gibt nichts, worüber es sich zu sprechen lohnt.“ „Natürlich gibt es das, Mione. Seitdem du mit Draco geschlafen hast, bist du so komisch.“, meinte Harry. Er bemerkte, wie Hermine kurz zusammen zuckte. „Damit hat mein Verhalten nichts zu tun.“, widersprach sie prompt. „Und womit dann?“ „Nun ja… Okay, indirekt hat es vielleicht schon mit Malfoy zu tun. Ich – ich kann einfach nicht verstehen, wie ich so blöd sein konnte, mit ihm zu schlafen. Ich meine, es ist Malfoy. Malfoy! Der Kerl ist… nun mal wie er ist. Das wissen wir alle. Bei Merlin, ich könnte mir selber in den Hintern treten, dass ich seinem Charme verfallen bin. Dabei hat er mir wenig später bewiesen, dass er dasselbe Arschloch ist wie eh und je.“
„Wie meinst du das, Hermine?“, fragte Harry erstaunt. „Das ist doch vollkommen egal. Ich hab herausgefunden, dass Malfoy ein Idiot ist und damit basta.“ „Aber…“, begann Ron, doch Hermine brachte ihn mit einem Blick zu Schweigen. „Nein, Ron. Kein aber. Nehmt es einfach so hin. Ich werd schon wieder normal werden, keine Angst. Es ist lieb, dass ihr euch Gedanken um mich macht. Aber ich komme klar. Es ist alles okay.“
Hermine stellte die leere Tasse auf den Tisch und wusste, dass weder Harry, noch Ron mit diesem Gespräch zufrieden waren. „Also: Entweder, ihr lasst das Thema nun sausen – und bitte, sprecht es nie wieder an! – und wir können noch einen lustigen Nachmittag verbringen, oder ich gehe.“ Harry und Ron warfen sich einen kurzen Blick zu. Sie wussten, dass für Hermine die Diskussion damit beendet war und sollten sie weiterhin darauf herumhaken, würde sie nur wütend werden und verschwinden. Aber erzählen würde sie mit Sicherheit nichts mehr, egal, wie viel sie sie löchern würden. Harry seufzte resigniert, was Ron zum Anlass nahm, das Thema ebenfalls fallen zu lassen. Stattdessen sagte er: „Wir haben schon seit Ewigkeiten kein Snape explodiert mehr gespielt. Habt ihr Lust?“
Blaise, der Dracos Verhalten nicht mehr dulden konnte, fand seinen besten Freund in der Bibliothek, ein aufgeschlagenes Buch vor sich und Löcher in die Luft starrend. Als all seine Überredungskünste nicht fruchteten und Draco sich vehement weigerte, mit ihm zu kommen, packte Blaise ihn kurz entschlossen fest am Arm und zog ihn, unter wilden Protesten, aus der Bibliothek. „Bist du des Wahnsinns, Blaise?“, fluchte Draco. „Was soll der Scheiß? Hör verdammt noch mal auf, mich wie einen Köter an der Leine hinter her zu ziehen.“ Blaise beachtete das Gekeife nicht, packte ihn nur fester und schleifte ihn zu ihrem Zimmer.
Dort angekommen stieß er Draco unsanft hinein, sodass dieser stolperte, verriegelte alle Türen und Fenster magisch und setzte sich dann in einen der grünen Sessel. Eine Zeit lang ließ er Draco wüten und toben. Der Blondschopf warf Gegenstände durch die Gegend, schrie und schleuderte alle möglichen Schimpfwörter auf Blaise. Als Blaise meinte, dass es nun genug sei, schoss er ein „Petrificus Totalus!“ gepaart mit einem „Silencio!“ auf Draco, ließ ihn zum Sofa schweben und ihn dort hinauf gleiten. Dann stellte er sich über ihn.
„So, nun ist es genug, mein Freund! Du hast dich lange genug ausgetobt. Nun wirst du mir zuhören: Ich habe keine Lust mehr auf deine schlechte Laune! Seit Wochen ertrage ich deinen miesepetrigen Gesichtsausdruck, dein ewiges Gezeter und deine patzigen Antworten auf jede noch so normale Frage, die man dir stellt. Ich will jetzt auf der Stelle wissen, was bei Merlins Bart mit dir los ist! Und ich lasse dich nicht eher gehen, bis du anständig mit mir geredet hast. Und wenn ich jetzt den ‚Silencio’ von dir nehme: Wage es ja nicht, mich noch mal anzuschreien.“
Blaise hob den einen Zauber auf und bekam einen vernichtenden Blick von Draco, bevor dieser sich seinem Ärger Luft machte: „Sag mal, hast du sie noch alle? Was fällt dir ein…!“ Und schon war er wieder leise, als Blaise ihn erneut verstummen ließ. „Ich sagte dir doch, du sollst ruhig sein. Und das wird so lange weitergehen, bis wir uns vernünftigen unterhalten können. Also, sei artig und mach es uns nicht unnötig schwer.“ Erneut nahm Blaise den Zauber von Draco.
„Blaise, ich warne dich. Sollest du das noch mal versuchen…“ Dracos Stimme klang leiser, doch Blaise spürte den unterschwelligen Zorn. „Gut, wir haben dazu gelernt. Den Lähmzauber werde ich vorsichtshalber noch nicht aufheben. Das ist mir zu gefährlich. Aber zum Reden musst du dich ja auch nicht bewegen.“ Er klang fast fröhlich, doch in Wirklichkeit machte er sich seit Wochen Sorgen um seinen besten Freund. So hatte er ihn noch nie erlebt. Er ließ sich so neben Draco nieder, dass dieser ihn sehen konnte. „Nun dann… Ich bin ganz Ohr.“ Draco stöhnte. „Was willst du von mir, Zabini?“ „Oh, hab ich das noch gar nicht gesagt? Ich möchte, dass du mir endlich verrätst, was mit dir los ist. Seit dem du mit Hermine geschlafen hast, bist du unausstehlich.“ Draco schwieg und Blaise seufzte.
„Also, ich hab den ganzen Nachmittag Zeit. Wir können auch gerne…“ „Verdammt, Blaise! Mich nervt es einfach, dass sie mich danach rausgeschmissen hat, okay? Einen Malfoy schmeißt man nicht einfach so danach aus dem Zimmer. Sie… verflucht, sie hat so ganz anders reagiert, als wie ich es gewohnt bin. So, nun ist es raus und du kannst mich auslachen.“ Doch Blaise sah Draco mitleidig an. „Ich glaube, da steckt noch etwas ganz anderes dahinter, als dein verletzter Stolz, mein Freund.“, murmelte er nachdenklich.
„Und was bei Merlins Bart soll das sein?“, fuhr Draco ihn an. Wieder seufzte Blaise. „Ich denke, dass solltest du lieber selber herausfinden. Ich kann dir nur einen Tipp geben: Rede mit ihr, dann wird sich alles wieder einrenken. Und du wirst nicht mehr wie sieben Tage Regenwetter herumlaufen.“ „Fick dich doch, Blaise. Da hat sich nichts einzurenken. Die Sache ist gegessen.“ Sein Freund schüttelte nur den Kopf. „Ich versteh dich nicht, Draco. Wo zum Teufel ist das Problem, mal miteinander zu reden? Ist dir eigentlich aufgefallen, dass Hermine ebenfalls seit Wochen wie ein aufgescheuchtes Huhn herumrennt?“ Dracos überraschter Blick sagte ihm, dass diesem das nicht aufgefallen war.
„Das ist absoluter Blödsinn, Blaise. Und das weißt du. Granger ist für mich gestorben und das ist auch gut so. Kann ich jetzt gehen?“ „Erst, wenn du mir etwas versprichst. „Und das wäre?“ „Da ja – deiner Aussage nach – alles okay ist: Pflaume mich und deine Umwelt doch bitte in Zukunft nicht mehr so an, klar? Ich bin zwar dein bester Freund, aber ein bisschen Höflichkeit habe auch ich verdient.“ Draco musste sich ein Grinsen verkneifen, daher nickte er nur langsam. „Lässt du mich jetzt endlich gehen?“ Blaise nahm den letzten Zauber von ihm und sah Draco nach, der sofort das Zimmer verließ. Dann seufzte er zum dritten Mal, während sich ein breites Grinsen auf sein Gesicht schlich. „Unglaublich… Unser kleiner Draco ist verliebt…“
In den kommenden Wochen bemerkte man zwar kleine Verbesserungen bei Hermine und Draco, aber sowohl Harry und Ron, als auch Blaise wussten, dass dies nur nach außen hin so erschien. Hermine aß, wenn sie mit ihren Freunden zusammen war, wieder ein wenig mehr. Dies aber sehr Lustlos und davon zu nehmen tat sie auch nicht. Hin und wieder stahl sich mal ein Lächeln auf ihr Gesicht und sie gab sich Mühe, wieder ein bisschen fröhlicher zu sein. Dennoch verbrachte sie viel Zeit alleine und dann ließ sie ihren wahren Gefühlen freien Lauf.
Mittlerweile hatte sie sich eingestanden, dass sie sich in Draco verliebt hatte. Natürlich war dies ein Ding der Unmöglichkeit, aber sie hatte keine Ahnung, wie sie das Gefühl verdängen konnte. Zwischendurch war sie kurz davor, die Regie beim Theater allein in Dracos Hände zu legen, damit sie sich nicht mehr so häufig sahen. Doch den Triumph wollte sie ihm nicht gönnen. In den kurzen Herbstferien fuhr sie nach Hause zu ihren Eltern, in der Hoffnung, etwas Abstand zu bekommen. Doch dort saß sie stundenlang alleine in ihrem Zimmer und grübelte. Ständig hatte sie Dracos Gesicht vor Augen, während er sie küsste. Das machte sie schier verrückt. Manchmal wünschte sie sich, alle Gedanken über ihn einfach abstellen zu können.
Sie wollte nicht in ihn verliebt sein, sie wollte ihn hassen. Mit Hass konnte sie besser umgehen als mit Liebe. Warum konnte sie die Gefühle also nicht umwandeln? Sie hatte ihn schließlich immer gehasst, da sollte das doch eigentlich leicht sein. Aber nein, das war es nicht. Es war schwer, sehr schwer sogar. Und als ihre Mutter sie innerhalb der ersten Woche immer wieder fragte, was mit ihr los sei, hielt es Hermine auch zu Hause nicht mehr aus.
Also machte sie sich wieder auf den Weg zur Uni, wo alle Gedanken und Gefühle erneut über sie hereinbrachen. Sie verweigerte wieder das Essen, ging stundenlang alleine Spazieren, konnte nachts nicht schlafen und fragte sich, ob sie nicht mittlerweile verrückt wurde. Wie zum Teufel hatte sie sich so dermaßen in Draco Malfoy verlieben können? Alles war so schnell gegangen, sie hatte sich gar nicht daran gewöhnen können, dass er ihr immer sympathischer wurde. Und schon hatte sie mit ihm geschlafen und dann war ihre Welt zusammen gebrochen. Sie erkannte sich ja selbst kaum wieder. Das war doch nicht mehr die Hermine, die sie einmal gewesen war! Immer für ihre Freunde da, unendlich perfektionistisch, was das Lernen betraf, allzeit bereit, auf Malfoy zu treffen und seine fiesen Sprüche zu erwidern. Es war zum Verzweifeln. Was sollte sie nur tun?
Anfang Dezember hatte sie eine kurze Draco-Erholungsphase. Die Prüfungen standen bevor und es war das erste Mal seit langem, dass sich Hermine wieder auf etwas konzentrieren konnte, ohne an Draco denken zu müssen. Sie lernte wie eine Besessene und als die Prüfungen beendet waren, war sie sich sicher, in allen ein „Ohnegleichen“ erreicht zu haben. Dann jedoch stürzte wieder alles über ihr zusammen. Erschöpfung machte sich in ihr breit. Das wochenlange wenige Essen und das Lernen bis zum Umfallen brachten sie an den Rand zur Ohnmacht. Dies war die Zeit, in der sie häufig die Heilerin auf der Krankenstation aufsuchte, um sich Aufpäppeltränke geben zu lassen. Nun konnte sie endlich wieder Schlafen, der Appetit kam zurück – aber die Sorgen blieben.
Draco hatte versucht, das Gespräch mit Blaise zu verdrängen. So wie er versuchte alles, was in irgendeiner Form mit Hermine zu tun hatte, zu verdrängen. Was nicht gerade leicht war, denn schließlich sahen sie sich jeden Tag im Unterricht und zusätzlich zu den Proben. Er hatte des Öfteren überlegt, ob er die Regie ganz an Hermine abgeben sollte, aber das war ihm dann doch sehr unreif und blöd vorgekommen.
Da er Blaises Blicke auf sich spürte, wann immer sie etwas gemeinsam unternahmen, setzte er seine Maske wieder auf, die er normalerweise vor seinem besten Freund abnahm, lachte und scherzte mit ihm und tat so, als wäre alles wieder in Ordnung. Nur in den Zeiten, in denen er für sich war, ließ er seinen Gefühlen freien Lauf. Er konnte sich nicht erklären, was er an Hermine so anziehend fand. Schließlich war er zu dem Entschluss gekommen, dass es ihre Sturheit war. Bisher hatte er jede Frau bekommen, wenn er nur mit dem Finger schnipste. Hermine jedoch war anders. Anstatt ihm für den tollen Sex zu danken, hatte sie ihn einfach rausgeschmissen. Das hatte wohl seinen „Jagdinstinkt“ geweckt und genau deswegen musste er nun ständig an sie denken und bekam sie nicht aus dem Kopf.
Daher war er froh, als endlich die Herbstferien hereinbrachen. Er fuhr eine Woche nach L.A., um seine alten Freunde wieder zu sehen. Und in der Zeit dachte er auch nur selten an Hermine. – Nur beim Aufwachen, einschlafen, nachts und zwischendurch. Als er jedoch den Rest der Ferien bei seinen Eltern auf Malfoy Manor verbrachte, brach wieder alles Sinnflutartig über ihn herein. Immer wieder fragte er sich, was bei Merlins Bart er an Hermine fand. Konnte es denn tatsächlich sein, dass es nur seine Arroganz und sein Stolz waren, sie zu erobern? Aber musste er deswegen ständig an sie denken? Es war doch wirklich zum verrückt werden. Sein Vater bemerkte natürlich nichts von seiner komischen Laune. Doch seiner Mutter konnte er nichts vormachen. Mehr als ein Mal fragte sie ihn besorgt, was denn mit ihm los sei. Also musste er auch zu Hause seine Maske auflassen, damit seine Mutter ihn nicht weiter nervte. Um keine Zweifel an seiner guten Laune aufkommen zu lassen, blieb er die gesamten restlichen Ferien zu Hause, auch wenn er liebend gerne gleich am ersten Abend wieder abgereist wäre. Aber das wäre einfach zu auffällig gewesen.
Und wie froh er war, als endlich die Prüfungen bevorstanden. So konnte er sich stundenlang in sein Zimmer verziehen, hatte immer Blaise gegenüber die Ausrede, dass er lernen müsse. – Und das tat er. Er lernte wie verrückt, stundenlang, bis tief in die Nacht hinein, bis er tot müde ins Bett fiel und traumlos bis zum nächsten Morgen schlief – um schnell vor dem Frühstück noch zwei weitere Lernstunden einzuschieben. Als er die Prüfungen hinter sich hatte, war er zwar der festen Überzeugung, diese gut gemeistert zu haben, doch damit begannen auch wieder seine Probleme. Also mischte er sich selber einen Aufbautrank und war froh, wieder Schlafen zu können und nicht mehr so fertig zu sein. – Seine Gedanken auslöschen konnte dieser Trank jedoch nicht.
TBC
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