von Hauself
Einen wunderschönen guten Abend!
Und wieder sage ich tausend Dank für eure lieben Kommis! Hab eigentlich gar keine Zeit, wollte euch aber nicht noch länger auf ein neues Chap warten lassen.
@ Mia: Na, schnell genug? Extra für dich stehle ich mir heute ein paar Minuten, um das neue Chap reinzustellen. Hermine und Draco müssen nun zwangsweise miteinander reden... ;-) Es gibt insgesamt 16 Kapitel und nun sind wir beim 13. Danke für dein Kommi!
*keksefüralleaufeinentellerfüll*
So, nun gehts los.
Viele Grüße,
Hauself
Es war zwei Wochen vor Weihnachten und den Wintersemesterferien, als Hannah Abbott auf Draco zu rannte, während Hermine nur ein paar Tische entfernt in der Kantine saß und verwundert auf eine ihrer Schauspielerinnen starrte, die keuchend vor Draco anhielt. „Ihr müsst sofort ein Treffen der Theaterleute anberaumen, Draco. Lavender und Seamus sind krank geworden und laut der Heilerin werden sie bis zur Aufführung nicht fit sein.“ Hermine stieß einen erschrockenen Laut aus und eilte auf Hannah zu, Malfoy mal wieder ignorierend.
„Hannah! Weißt du ganz genau, dass die beiden bis zur Aufführung nicht wieder gesund sein werden?“ Hannah nickte. „Ja, sie haben sich eine schwere Lungenentzündung eingefangen und obwohl Miss Padfoot ihnen gleich einen Heiltrank verabreicht hat, müssen sie mindesten zwei Wochen lang im Krankenflügel bleiben. Wenn sie Glück haben, sind sie an Weihnachten zu Hause.“ „Oh man, das darf doch nicht wahr sein…“, seufzte Hermine. „Was machen wir denn nun?“ Endlich meldete sich auch Draco zu Wort. „Wir werden uns jetzt sofort mit den anderen Treffen. Hannah, sorg dafür, dass sich alle Schauspieler in zehn Minuten im Theater einfinden. Dann haben wir noch eine viertel Stunde zur Krisensitzung, bis die Mittagspause beendet ist.“ Mit diesen Worten erhob er sich und verließ die Kantine.
Hermine folgte ihm in einigen Abstand und setzte sich in die erste Reihe, während Draco auf der Bühne hin und her lief und sich nachdenklich das Kinn rieb. Als endlich alle versammelt waren, setzte er sich neben Hermine – um den Schein zu wahren, sie würden sich weiterhin verstehen - und schaute in die überraschten Gesichter der Schauspieler. Nun ergriff jedoch Hermine das Wort. „Die Meisten von euch werden es noch nicht wissen – Malf… Draco und ich haben es selber gerade erst durch Hannah erfahren: Lavender und Seamus sind krank geworden und werden bis zur Aufführung nicht fit sein.“
Ein erschrockenes Raunen ging durch die Menge. Dann prasselten gleich mehrere Fragen auf die beiden Regisseure ein. „Was machen wir denn jetzt?“ „Übernimmt jemand anderes die Rollen?“ „Werden wir das Stück absagen müssen?“ Draco hob die Hand und alle verstummten. „Zum Umlernen und Umverteilen der Rollen ist die Zeit zu knapp. Außerdem müssten wir dann Ersatz für die beiden bekommen, die dann die Hauptrollen übernehmen würden. Uns bleibt also nichts anderes übrig, als das Stück abzusagen – oder zumindest zu verlegen.“ Protest machte sich breit und erneut plapperten alle durcheinander. „Das können wir nicht machen!“ „Jedes Jahr wird ein Stück vom Theaterkurs vor Weihnachten aufgeführt.“ „Ich möchte so gerne spielen…“ Hermine seufzte. „Hat denn jemand einen anderen, besseren Vorschlag?“
Einen Moment lang war es still, dann rief jemand: „Ja, ich! Ihr beide übernehmt die Hauptrollen.“ Sprachlos starrten Hermine und Draco denjenigen, der die Nachricht verbreitet hatte, an. Doch bevor sie etwas erwidern konnten, rief Hannah: „Das ist die Idee! Eine perfekte Lösung! Ihr könnt die Texte auswendig. Ihr könnt beide schauspielern. Ihr müsst die Hauptrollen übernehmen!“ „Aber…“, wandte Hermine ein. „Wir haben seit Ewigkeiten nicht mehr selber gespielt. Wir müssten fast komplett von vorne anfangen. Und so gut können wir die Texte auch nicht…“ Draco nickte zustimmend. „Wollt ihr uns etwa im Stich lassen?“ „Das ist doch nur eine faule Ausrede.“ „Oder könnt ihr etwa gar nicht spielen?“
Hermine warf Draco einen verzweifelten Blick zu, der sie nachdenklich musterte. Dann zuckte er mit den Schultern, als wenn er sagen wollte, dass sie keine andere Wahl hatten. Seufzend wandte sich Hermine wieder der Truppe zu. „In Ordnung. Dann werden wir die beiden Hauptrollen übernehmen. Aber…“ Der Rest ging im allgemeinen Jubel unter. Draco packte seine Sachen, sah Hermine noch einmal an und wandte sich dann zum Gehen. Dann drehte er sich noch einmal um und murmelte: „Probe heute Abend um sieben bei mir, Granger.“ Damit verschwand er.
Hermine wusste nicht warum, aber sie war furchtbar nervös. Selten hatte sie so lange vor dem Kleiderschrank gestanden, um eine Auswahl zu treffen. Sie würde doch nur mit Malfoy proben! Sie konnten sich weiterhin nicht leiden, also warum machte sie sich so viele Gedanken? Schließlich entschied sie sich für eine Jeans und einen alten, viel zu weiten Pulli. Ein kurzer Blick in den Spiegel sagte ihr, dass sie genau so aussah, wie sie aussehen wollte: Wie jemand, der um zu Arbeiten einen verfeindeten Freund traf – oder einen befreundeten Feind? Hmm… war ja auch egal. Sie schnappte sich ihr Manuskript und verließ das Zimmer.
„Herein!“, rief Draco, als es an der Tür klopfte. Merlin sei Dank war Blaise heute mit Ron unterwegs und es würde spät werden. So hatte er das Zimmer für sich und er konnte ungestört mit Hermine Proben – ohne nachher bei Blaise Frage und Antwort stehen zu müssen. Er blickte auf und musste ein Grinsen unterdrücken, als er Hermine sah. Hatte sie extra für ihn ihren ältesten Pulli aus dem Schrank gekramt? Wie nett von ihr… „Setz dich doch. Möchtest du etwas trinken?“, fragte er höflich, während sich Hermine auf einen der Sessel fallen ließ. „Nein, danke. Lass uns am Besten gleich anfangen.“
„Okay. Also, an welche Szene hattest du gedacht?“ „Ich weiß nicht. Ich muss mir die Texte noch mal genauer ansehen. Vielleicht sollten wir direkt am Anfang starten.“, schlug Hermine vor. „Gut, dann lass uns anfangen. Dein Part.“
"Es war im Sommer 63, alle nannten mich Baby, und irgendwie hat mir das gefallen." (…)
Sie probten eine Stunde lang und wider erwarten klappte dies ohne besondere Vorfälle. „Ich denke, das reicht für einen Abend. Schauspielern können wir. Wir müssen uns nur noch die Texte genauer ansehen und dann funktioniert das schon.“, meinte Draco. „Das weit aus größere Problem ist: Wir müssen schnellstens Tanzen üben.“ Hermine seufzte. Das war wirklich ein riesiges Problem. Sie war zwar keine schlechte Tänzerin – aber tanzen mit Malfoy? Und dann auch noch für ein Theaterstück, verschiedene Tänze, die sie innerhalb von zwei Wochen lernen sollte? Das war schier unmöglich. „Und wer bitte schön soll uns das Tanzen beibringen?“, wollte sie wissen. Draco dachte einen Moment lang nach, dann grinste er. „Lass das mal meine Sorge sein. Ich hab da so jemanden im Hinterkopf. Komm morgen Abend um dieselbe Uhrzeit ins Theater. Dann findet unsere erste Trainingsstunde statt.“
Hermine hatte eigentlich nicht vor, Harry und Ron von ihrer neuen Rolle zu erzählen. Doch als sie sich am nächsten Abend auf den Weg ins Theater machte, kamen ihr die beiden vom Essen entgegen. „Hey, Mione! Warte mal.“ Schnaufend kamen sie angerannt und Hermine verkniff sich ein Grinsen. „Wir haben gehört, dass du und Draco nun die beiden Hauptrollen in eurem Stück übernehmen sollt.“, rückte Ron auch sofort mit der Sprache heraus. „Woher wisst ihr das?“ „Na, Blaise hat es mir erzählt.“ „Blaise?“ Hermine runzelte die Stirn. Es war ihr schleierhaft, dass Draco diese Sache sofort seinem besten Freund berichtet hatte. „Aber wieso? Ich meine, was hat Blaise denn mit der ganzen Sache zu tun?“ Harry und Ron warfen sich einen wissenden Blick zu, doch an Hermine gewandten zuckten sie nur die Schulten. „Das wirst du schon noch herausfinden, Mione. Viel Spaß beim Tanzen!“ Und mit diesen Worten verschwanden sie. Kopfschüttelnd machte sich Hermine wieder auf den Weg. Mittlerweile war sie zwar schon zu spät, aber es war ja nur Malfoy, der auf sie wartete – wenn er überhaupt schon dort war.
Er war dort. Als Hermine den Theatersaal betrat, sah sie Malfoy mit einem jungen Mann sprechen, der ihr den Rücken zugewandt hatte. Hermine betrat die Bühne. „Tut mir leid, Harry und Ron haben mich aufgehalten. Ich… Blaise!“ Die Gestalt hatte sich zu ihr umgedreht und grinste sie nun fröhlich an. „Gut erkannt, Minchen.“ Hermine hob eine Augenbraue bei diesem unbekannten Kosenamen, sagte jedoch nichts. „Was willst du hier?“ „Hat Draco es dir etwa noch nicht erzählt? Ich werde euch das Tanzen beibringen.“ Sprachlos sah sie ihn an, dann brach sie in Gelächter aus. „Alles klar, Blaise. Guter Witz. Aber nun verschwinde, wir müssen wirklich üben.“ Blaise rührte sich nicht vom Fleck. „Das war kein Witz, Schätzchen. Ich hab mehrere Tanzkurse in meiner Vergangenheit belegt und bei Dirty Dancing bin ich praktisch der absolute Profi. So, womit fangen wir am Besten an?“
Er durchblätterte das Manuskript, während Hermine noch völlig baff neben ihm stand. Draco beobachtete sie heimlich und grinste in sich hinein. Das war doch wirklich mal eine Überraschung gewesen! Nun durfte er sich nur nicht beim Tanzen blamieren…
„Ah, ich hab’s!“, rief Blaise kurze Zeit später. „Hier die Stelle, wo sie zu ‚Hungry Eyes’ tanzen und Baby immer wieder lacht, weil Johnny sie unbeabsichtig kitzelt. Hach, ich liebe diese Stelle!“ Entsetzt starrte Hermine ihn an. „Das ist doch nicht dein Ernst! Ich meine – das brauchen wir doch nicht zu üben! Das ist doch… Kein richtiges Tanzen.“ Sie wusste, dass ihre Entschuldigung lahm klang und genau deswegen ging Blaise auch nicht darauf ein. „Hier, Draco, du stellst dich hier hin. Hermine, du musst direkt vor ihn, na los, komm her. – Noch ein Stück näher, ihr müsst schon ein bisschen Körperkontakt haben, sonst wird das nichts.“ Blaise war ganz in seinem Element und im Inneren freute er sich diebisch über die peinlich berührten Gesichter seiner beiden Freunde. Draco wusste ja gar nicht, was er ihm hiermit für eine Freude bereitete.
„Hermine, du hast den Film doch bestimmt schon hundert Mal gesehen. Also weißt du doch, wie die beiden bei Beginn dort stehen. So, heb deinen linken Arm – Draco, du musst ihre Hand nehmen… Ja, so! Und nun musst du langsam an ihrer Seite nach unten streichen, während Hermine – also Baby – anfängt zu kichern.“ Doch in diesem Moment machte sich Hermine von Draco los. „Das ist doch albern, Blaise!“, sagte sie wütend.
„Albern? Ich bitte dich, Hermine. Die Einzige, die hier albern ist, bist du! Bist du nun eine Schauspielerin, oder nicht? – Na siehst du! Also schalte dein Gehirn ab und versetz dich in die Situation rein. So, und nun noch mal!“ Hermine feuerte noch einen wütenden Blick zu Blaise, der diesen vollkommen ignorierte. Dann zwang sie sich, sich vorstellen, sie sei Baby und hinter ihr stände Patrick Swayze und nicht Draco. Doch als er nun an ihrem erhobenen Arm langsam an ihrer Seite hinunter strich, vergaß sie vollkommen, dass sie hier schauspielerten. Eine angenehme Gänsehaut lief ihr den Rücken hinab und ab liebsten hätte sie sich zu Draco umgedreht und ihn leidenschaftlich geküsst. Aber nein – sie war Baby und das hinter ihr war Johnny. Und genau so musste sie sich auch verhalten. Also schaltete sie, wie von Blaise befohlen, ihr Gehirn ab und spielte ihre Rolle.
Hermine so dicht an sich gedrängt zu fühlen, bedeutete endlose Qualen für Draco. Zu seinem Missfallen reagierte sein Körper sofort auf sie und als er nun sanft mit der Hand über ihre Arme hinunter zu ihrer Hüfte fuhr, hätte er sie am liebsten zu sich herum gedreht und sie heftig geküsst. Aber nein. Er war Johnny und Hermine Baby. Sie spielten eine Rolle, mehr nicht. Und als er merkte, wie Hermine leicht erschauderte, zwang er sich daran zu denken, dass sie eine gute Schauspielerin war. Das hatte nichts mit ihm zu tun. Gar nichts. Sie spielte nur ihre Rolle. So wie er auch – so wie er es tun sollte. Also machte er seinen Kopf frei von jeglichen Gedanken, die mit Hermine zu tun hatten, und versetzte sich in die Lage von Johnny.
Als Hermine an diesem Abend im Bett lag, war sie vollkommen fertig. Blaise hatte sie drei Stunden lang getriezt und sie drei verschiedene Tänze immer und immer wieder Proben lassen. Er war ein guter Tänzer und ein noch besserer Lehrer, das musste Hermine ihm lassen. Aber er war auch daran schuld, dass sich Hermines Körper nun schmerzlich nach Dracos sehnte. Sie hatte nicht gewusst, dass sie immer noch so auf ihn reagierte. Aber ihn so nah bei sich zu spüren, seine Hände auf ihrem Körper und seine Augen direkt auf ihre gerichtet, während sie tanzten, hatte ihr Blut in Wallung gebracht. Was gäbe sie darum, nun einfach aufstehen zu können, zu ihm zu gehen und sich ihrer Sehnsucht hinzugeben. Hermine seufzte und legte sich auf die andere Seite. Wie konnte sie nun schlafen, wenn sie doch die ganze Zeit an Draco dachte? Unmöglich. – Sie schlug die Decke zurück und stand auf. In der Küche füllte sie ein Glas mit Wasser, setzte sich ans Fenster und starrte in die Nacht hinaus. Erst, als ihr vor Müdigkeit die Augen zu fielen, ging sie zurück ins Bett.
Seit zwei Stunden lag Draco im Bett und warf sich von einer Seite auf die andere. Er konnte nicht schlafen, weil er ständig an Hermine und seine Hände auf ihrem Körper denken musste. Es war zum Verzweifeln. Noch nie hatte er sich so nach einer Frau gesehnt. Sein ganzer Körper schmerzte und besonders in der Lendengegend pochte es unaufhörlich. Er zwang sich, nicht daran zu denken. Es kam selten vor, dass er sich selber Erleichterung verschaffte. Normalerweise hatte er immer eine Frau zur Stelle, die dies für ihn übernahm. Aber er wollte nur Hermine und sie war nun mal nicht da.
Draco seufzte, stand auf und ging zur Tür. Mit einem Glas Feuerwhiskey kam er zurück in sein Zimmer, stellte sich ans Fenster und trank zwischendurch das beruhigende Getränk. Ein Blick auf die Uhr sagte ihm, dass er bereits seit einer guten Stunde hier stand. Und noch immer machten ihm die Gedanken an Hermine einen Strich durch die Rechnung, endlich schlafen gehen zu können. Unwirsch stellte er das leere Glas ab, legte sich ins Bett und schloss die Augen. Die Bilder, die sich vor seinem geistigen Auge abspielten, machten ihn verrückt. Schließlich hielt er es nicht mehr aus. Sich seinem Körper fügend wanderte seine Hand unter der Decke nach unten, in seine Boxershorts und begann, seine schmerzende Erregung zu massieren, um sich endlich Erleichterung zu verschaffen.
TBC
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