von Hermine*Granger
Hallo zusammen,
Endlich schaffe ich es, ein neues Chap hochzuladen. Es tut mir furchtbar Leid, dass es immer so lange geht, aber ich habe im Moment viel Stress in der Schule und deshalb wenig Zeit!
Jetzt wĂĽnsche ich euch viel Spass!
Lg. Hermine
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Fleur
„Meine Güte, nicht einmal mit Aline wirst du fertig. Das ist ja schrecklich!“
Schon wieder wachte Bill auf, weil die Delacours Streit hatten. „Die akzeptiert aber auch gar niemanden ausser deinem Au-pair – und ausgerechnet ihn willst du loswerden. Ich fasse es nicht! Willst du nun jemanden, der auf deine Kinder aufpasst, oder willst du das lieber nicht? Niemand scheint dir gut genug dafür!“ – „Hugues, er hat Gabrielle als Arschloch beschimpft!“ – „Vielleicht hatte er ja Grund dazu? Jetzt sag mir doch endlich, was ich mit Aline tun soll!“ Bill hörte die Verzweiflung in M. Delacour’s Stimme, dann knallte eine Tür. Aline schrie aus Leibeskräften und M. Delacour versuchte, sie mit einem Lied zu beruhigen, was das Baby jedoch eher noch mehr aufregte, da M. Delacour fürchterlich falsch sang.
Bill stand auf, öffnete die Tür und ging ins Wohnzimmer. „Ah, Bill, Sie sind meine Rettung!“ M. Delacour’s Stimme überschlug sich beinahe vor lauter Aufregung und Nervosität. „Sie können mir Aline geben, M. Delacour, ich werde Ihnen zeigen, wie man mit ihr umgeht.“ Bill streckte die Arme aus und nahm Aline entgegen. Das kleine Mädchen wurde augenblicklich etwas ruhiger und sah Bill aus seinen grossen Augen an. „Jetzt nehmen Sie eine Flasche und füllen die zum einen Teil mit warmer Milch, zum anderen Teil mit warmem, abgekochtem Wasser. Das wird Aline gleich beruhigen.“ Kaum hatte Bill dem Baby die Flasche gegeben, schlief es auch schon seelenruhig ein.
„Sie müssen Apolline verstehen“, erklärte M. Delacour, „sie ist völlig am Ende ihrer Kräfte. Es ist ihr zu viel mit dem Haushalt, den Kindern und der Praxis, aber sie kann es doch nicht sein lassen und will trotzdem alles auf einmal tun. Ich flehe Sie an, Bill, bleiben Sie noch bei uns, bitte. Ich werde ein gutes Wort für Sie bei Apolline einlegen, ganz bestimmt.“ Abschätzend blickte Bill M. Delacour an. Er hatte ihn kaum je zu Gesicht bekommen, weil M. Delacour tagsüber immer im Büro war, früh morgens raus ging und erst spät abends heimkam. „Ich würde Ihnen ja gern glauben, aber es scheint mir nicht so, als ob Sie Mme Delacour irgendetwas vorschreiben könnten.“ – „Wenn ich Ihnen helfe – und ich verspreche das, ich werde alles tun, was in meiner Macht steht – helfen Sie mir dann auch, Bill?“ Eifrig nickte Bill, was von M. Delacour als Zeichen gedeutet wurde, fortzufahren. „Ich möchte Apolline und die Kinder gerne drei Tage zu Apollines Mutter aufs Land schicken. Würden Sie sich zutrauen, das Haus drei Tage alleine zu hüten? Ich könnte auch bei einem Kollegen schlafen, das stellt kein Problem dar. Wir brauchen etwas Abstand vom Alltag, wissen Sie.“ – „Einverstanden“, sagte Bill und die Männer machten sich an die Feinbesprechung ihres Unterfangens.
Das Wochenende war gekommen. Mme Delacour und die drei Kinder waren schon früh morgens abgereist und M Delacour war noch viel früher gegangen. Bill putzte wieder einmal das ganze Haus. Alles sollte perfekt sein. „Eigentlich könnte ich ein Buch rausgeben“, dachte Bill, „mit dem Titel: ‚Wie bringe ich ein Haus in 36 Stunden auf Hochglanz.“ Er polierte gerade die Küchenabdeckung aus weissem Marmor und fragte sich, wie man so viel Geld scheffeln konnte, um sich ein solch grandioses, sündhaft teures Haus mit allem Luxus anschaffen zu können. Plötzlich hörte Bill, wie jemand kurz auflachte. Nanu? Das konnte doch niemand der Familie sein? Aber wie hätte auch sonst jemand so unauffällig reinkommen können? Bill drehte sich um, auf alles gefasst – und blickte in das Gesicht eines Mädchens. „Ah, Sie sind wohl das neue Au-pair. Ist das wieder eine von Apollines abstrusen Ideen?“, fragte die blonde junge Frau. Als sie ihn anlachte, erkannte Bill sie gleich wieder. „Du bist das Mädchen von der Zeichnung, nicht?“, fragte er schüchtern. „Gut kombiniert“, kam die kecke Antwort, „ich bin aber auch Hugues Tochter. Tja, irgendwann haben meine Eltern halt Streit bekommen und er hat sich Apolline, diese Schlampe, geangelt, ist mit ihr abgehauen und hat drei kleine Biester auf die Welt gestellt. Naja, Aline geht noch, aber Gabrielle…“ Bill musste grinsen, so ähnlich dachte er ja auch. „Und du bist am Putzen, wie es aussieht.“, stellte die Blonde fest, „übrigens, ich bin Fleur. Wie heisst du eigentlich?“ Bill streifte sich die Hände an den Hosen ab, ging auf Fleur zu und wollte ihr die Hand schütteln. „Nee, bei uns geht das anders“, sagte diese, „wir geben uns ein Küsschen.“ Bill nickte, na klar, das hätte er eigentlich schon längst gelernt haben sollen. Aber wie denn? Zu seinen Gasteltern hatte er eine nicht wahnsinnig enge Verbindung, zu Gabrielle schon gar nicht, Luc war eher sein Kumpel und Ségolène würde sich wohl kaum mit Küsschen begnügen. Dann wären da noch seine Kolleginnen vom Französischkurs für Au-pairs, deren Namen er ja kaum kannte. Aber eigentlich war das auch egal, die sahen sowieso alle gleich aus und waren nur in der Gruppe anzutreffen. „Wie heisst du denn nun?“, fragte Fleur, „oder willst du mir das nicht sagen?“ Bill räusperte sich: „Doch, doch, ich bin Bill.“ – „Ok, Bill… schöner Name übrigens… was bedeutet er eigentlich…? Du, Bill, das muss doch für dich schön langweilig sein, die ganze Zeit zu putzen, nicht?“ – „Das Haus muss halt sauber sein, wenn Madame und die Kinder wiederkommen. Dein Dad hat mich gebeten, das zu regeln.“ Fleur nickte, wenn auch nicht ganz überzeugt. „Schade eigentlich, du hast eine gute Figur!“ Bill blieb die Spucke weg. Da fragte sie ihn übers Putzen aus und urteilte schliesslich auch noch über sein Aussehen. „Na ja, ich suche ein Modell und heute steht der Mond gerade besonders schön… Ich zeichne nämlich!“ Bill nickte, das hatte er inzwischen kapiert. „Ich hole dich heute um halb acht ab, in Ordnung?“, wieder nickte Bill und sie war auch schon zur Tür raus.
Der Zeiger sprang auf halb acht. Es klingelte an der Haustür. Meine Güte war die pünktlich. „Ich komme“, rief Bill, schlüpfte in seine Jacke, packte den Hausschlüssel und löschte das Licht. Schnell stieg er ins Auto, wo Fleur schon auf ihn wartete. Die Fahrt verlief ruhig. Beide waren sie zu scheu, etwas zu sagen, also schwiegen sie einander an. Bill betrat hinter Fleur ihre kleine Wohnung. Im Winter musste es hier ganz schön kalt sein, immerhin war es nur eine unbenutzte Garage. Aber es war gemütlich hier. „Du kannst dich gleich nebenan ausziehen, im Schlafzimmer, das hier ist mein Atelier.“, erklärte Fleur. „Ausziehen?“, fragte Bill entgeistert. „Ja, ich bin Aktmalerin und du bist mein Modell!“ Bill gehorchte verwundert und ging ins Nebenzimmer. Sie hatte einen guten Geschmack. Das Schlafzimmer war in sanften Blau- und Grüntönen eingerichtet. Er entledigte sich seiner Kleider und ging zurück ins Atelier. „Gut, setz dich auf den Boden… Ja, so... Noch etwas mehr nach rechts… Den Kopf etwas schräg halten… Perfekt… Jetzt nicht bewegen!“ Fleur nahm einen Kohlestift und zeichnete etwas. Er konnte nicht sehen was. Sie sah ihn nur immer wieder prüfend an. „Könntest du mich bitte anschauen, das wirkt besser, als wenn du zu Boden blickst wie ein geprügelter Hund.“ Bill schaute auf. „Viel besser!“ Die hatte ja Ansprüche. Er beobachtete ihr Gesicht. Sie war schön, hatte eigentlich sinnliche Züge. Nur etwas zu viel schwarz um die Augen, wenn es nach ihm ging. Langsam spürte er jeden einzelnen Knochen in seinem Leib. „Gleich bin ich fertig.“, munterte sie ihn auf. Bill grunzte, da er sich ja nicht bewegen durfte. Nach einer halben Ewigkeit stand sie auf und meinte prüfend: „Gut, das wär’s! Ich bring dich dann gleich nach Hause.“
Sie fuhr schnell, aber sicher. Bill wunderte sich andauernd, wie sie sich so gut in dieser Stadt auskennen konnte. „Du bist wohl etwas scheu, was?“, fragte Fleur. Bill schaute sie nur von der Seite her an. Sie war wirklich schön…
„Oh mein Gott! Dieser Scheisskerl!“, Fleur hatte auf die Bremse gedrückt und parkte das Auto nun in eine Parklücke. Derweil hatte Bill die Möglichkeit, zu sehen, was sie so erregte. „Was? Das ist Sarah von meinem Französischkurs!“, staunte Bill. „Ja, mit meinem Vater!“, erzürnte sich Fleur, „und du bist wohl auch süchtig nach ihr, wie es scheint.“ Sie lachte auf, also gehen wir.
Vor dem Haus packte Bill die Hausschlüssel aus. „Willst du mit reinkommen? Ich mach uns ein schönes Abendessen.“ Fleur schüttelte den Kopf. Er wollte schon aussteigen, als sie ihn zurückzog: „Ein andermal? Morgen?“
Und dann ging alles wie im Zeitraffer. Sie zog ihn an sich und küsste Bill. Kaum hatten sie sich gelöst, ging das Gartentor der Nachbarin auf und Ségolène kam in einem engen Minikleid hindurchgeschritten. Bill winkte ihr lächelnd zu, bemerkte Fleurs Gesicht nicht. „Du kennst sie?“ – „Nicht wirklich, nur vom Sehen!“, bemühte Bill sich eilig zu versichern. Doch schon war er aus dem Wagen draussen und Fleur spurlos verschwunden.
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