von Eulenkeks_96
...ähm... *räusper* Hallo...
Ich weiß, ich hab beim letzten Chap geschrieben, dass ich in Zukunft häufiger schreiben werde, aber naja...
Dieses Chap ist dafür ursprünglich ziemlich lang gewesen, sodass ich beschlossen hab, es zu teilen und erst einmal nur die erste Hälfte hochzuladen (wobei der erste Teil die kürzere Hälfte ist, also eher ein Übergangschap, das zu dem spannenden zweiten Chap hinführt).
Der zweite Teil ist aber auch schon fertig und kommt nächstes Wochenende.
@die maulende myrte: Es freut mich echt riesig zu sehen, dass ich eine neue Leserin hab! *hug* Schön, dass es Dir gefällt. :) Ich hoffe, Du findest wieder hierher, obwohl ich so lange nicht weiter geschrieben hab und Dir gefällt das neue Chap auch.
@Sunrise: Es ist echt toll, so eine treue Leserin zu haben. *hug* Danke für Dein großes Lob. Es macht echt glücklich, so was zu lesen. :) Dein Wettbewerbs-OS hat mir sehr gut gefallen, aber dazu hab ich Dir ja schon einen Kommi geschrieben. Hmm, ich beschreibe das, was Ginny tut, nur so weit, wie sie es selbst wahrnimmt, aber man kann ziemlich einfach erraten, was es ist.
Und jetzt kommt endlich die Auflösung: ____________________________________________
Ginny ging rasch den Gang entlang und die Treppe hoch. Sie wusste, dass sie schnell in den Gemeinschaftsraum zurückkehren musste, bevor jemand sie bemerkte. Sie war erschöpft und fühlte sich ein wenig schwummrig. Als sie am oberen Treppenabsatz ankam, nahm sie eine Bewegung am anderen Ende des Gangs wahr und bog schnell in einen anderen Korridor ab, ohne ihre Beine bewusst in diese Richtung zu lenken. In den Gemälden an der Wand schnarchten ein paar Zauberer. Schnarchten? Ginny warf einen bewussteren Blick auf die Bilder, wobei ihr auffiel, wie dunkel es war. Da fing sie an zu überlegen, was sie eigentlich hier um diese Uhrzeit machte. Und was hatte sie davor getan? Woher kam sie?
Ginny war verwirrt und bemerkte die Fette Dame erst, als sie direkt vor ihr stand. Sie döste mit dem Kopf an dem Rahmen ihres Porträts gelehnt. Automatisch nannte Ginny ihr das Passwort und mit einem lauten Schnarcher schwang sie vorwärts, ohne Ginny eines Blickes zu würdigen. Ginny kletterte in den leeren und ordentlich aufgeräumten Gemeinschaftsraum und huschte in den Schlafsaal.
Sie warf einen kurzen Blick in den Spiegel, um sich zu sammeln. Ein bleiches und verschrecktes Mädchen starrte ihr entgegen. Plötzlich stieß Ginny einen kurzen, spitzen Schrei aus: Ihr Umhang war voller Federn!
„Was’n los?“, murmelte Ella genervt. „Warum schreist du so? Warum schläfst du noch nicht?“
„Nichts... ähm – tut mir leid“, nuschelte Ginny vor sich hin und starrte auf ihren Umhang herunter. Wo waren die Federn hergekommen?
Ginny hörte, wie Ella sich auf die andere Seite drehte, in dem Versuch wieder einzuschlafen. Ginny setzte sich auf ihr Bett und zwang sich zur Ruhe. Sie durfte jetzt nicht die Nerven verlieren. Ihr Umherwandern im Schloss und die Federn auf ihrem Umhang hatten bestimmt eine Erklärung. Sie musste sich einfach daran erinnern, was sie heute Abend getan hatte. Angestrengt dachte sie nach. Sie erinnerte sich an den Besuch bei Hagrid und die Hühner, die er sich gekauft hatte. Auf dem Weg zurück ins Schloss waren sie, Chloe und Emily beinahe von Filch erwischt worden und hatten sich dann verlaufen. Als sie den richtigen Weg gefunden hatten, waren sie von Professor Dumbledore entdeckt worden, der sie allerdings nicht bestraft hatte. Danach war sie in ihren Schlafsaal gegangen. Und dann? War sie eingeschlafen? Aber wie hatte sie so durchs Schloss laufen können?
Sie nahm das Tagebuch von ihrem Nachtschränkchen und schrieb:
Lieber Tom, ich glaube, ich verliere mein Gedächtnis. Auf meinem Umhang sind überall Hühnerfedern und ich weiß nicht, wie das kommt.
Doch noch bevor Tom Riddles Antwort kam, hatte Ginny einen Geistesblitz und sie schlug das Tagebuch einfach wieder zu.
Sie war Schlafwandlerin!
Womöglich hatte sie unbewusst Hagrids Hühnern einen Besuch abgestattet. „Ja, so muss es gewesen sein“, dachte sich Ginny, die froh war, endlich eine logische Erklärung für diese komische Situation gefunden zu haben. Schnell zog sie ihren Pyjama an und legte sich schlafen. Sie träumte in dieser Nacht schlecht und am nächsten Tag erinnerte sie sich nur noch daran, dass ein Hahn darin vorgekommen war.
Am nächsten Tag hatte Ginny Schwierigkeiten, sich auf den Unterricht zu konzentrieren. Sie hatte einfach zu wenig geschlafen. Snape schien das sofort zu bemerken, wartete allerdings geduldig, bis Ginny endlich weggedöst war. Sofort baute er sich bedrohlich vor ihr auf. Emily schlug Ginny den Ellbogen in die Seite und Ginny fuhr erschrocken hoch.
„Da Sie Ihre Nächte scheinbar nicht zum Schlafen nutzen, werden Sie sie diese Woche in meinem Büro verbringen. Nachsitzen, Weasley! Heute Abend um 7 Uhr und wehe, Sie kommen zu spät!“
Die Slytherins lachten und machten Schnarchgeräusche. Ein paar Gryffindors warfen Ginny mitleidige Blicke zu. Ginny wurde wütend. Was konnte sie denn dafür, dass sie Schlafwandlerin geworden war? Ihre Wut hielt sie immerhin den Rest der Stunde wach.
In den nächsten Tagen dachte Ginny viel über ihr Problem nach und was sie dagegen unternehmen konnte. Snape zwang sie dazu, da er sie von Montag bis Freitag jeden Abend bis spät in die Nacht Kröten und ähnliche Kleintiere auseinandernehmen ließ. Diese widerliche Aufgabe und Snapes gehässige und abfällige Bemerkungen machten diese Stunden zu einer unglaublichen Qual. Auch wenn Ginny es sich nicht eingestehen wollte, war die Zeit, die sie in Snapes Kerker verbrachte, eine große Belastung für sie. Dazu kam, dass sie oft erst weit nach Mitternacht in ihren Schlafsaal zurückkehrte und immer mehr unter Schlafmangel litt.
Dummerweise wusste sie kaum etwas über Schlafwandeln, also nahm sie sich die leidige Aufgabe vor, in der Bibliothek darüber zu recherchieren, bis ihr eine bessere Idee kam: Hermine. Sie wusste schließlich alles.
Doch das stellte sich als schwieriger heraus als gedacht. Hermine war fast immer in Begleitung von Harry und Ron. Und so bot sich Ginny erst am Freitag eine Gelegenheit mit Hermine zu reden, als sie mit ihren Freundinnen an der Bibliothek vorbeilief und Hermine dort gerade hineinging. Schnell verabschiedete sie sich von Emily und Chloe unter dem Vorwand, sie müsse noch etwas nachlesen.
Sie lief Hermine hinterher, wartete, bis diese sich mit ein paar Büchern an einem der Tische niedergelassen hatte und setzte sich dann zu ihr. Hermine schien sich über Ginnys Gesellschaft zu freuen.
„Meistens bin ich alleine in der Bibliothek. Ron und Harry lassen sich hier nur selten blicken“, meinte Hermine nachdenklich.
„Also ich bin hier, um über etwas zu recherchieren“, begann Ginny. „Also, es geht um... ähm – um Schlafwandeln... Weißt du etwas darüber?“
„Wie kommst du denn darauf?“, fragte Hermine neugierig.
Ginny traute sich nicht Hermine zu erzählen, dass sie nachts im Schloss umhergewandert war (immerhin verstieß das gegen die Schulregeln), also meinte sie nur:
„Ein Mädchen aus meinem Schlafsaal, Amelia Hawkins, sie schlafwandelt!“ Ginny hatte Amelia den Streit immer noch nicht ganz verziehen und fühlte sich deshalb nicht schuldig, sie vorzuschieben.
„Oh“, machte Hermine. Sie schien nicht ganz überzeugt zu sein. „Und jetzt machst du dir Sorgen und willst ihr helfen?“
„Ganz genau“, meinte Ginny. „Ich möchte diese Krankheit verstehen. Woher kommt sie?“, fügte sie hinzu und starrte Hermine wissbegierig an.
„Na ja, ich bin da kein Experte, aber ein bisschen weiß ich schon darüber:
Oft kann man nicht genau erkennen, woher das Schlafwandeln kommt, aber manchmal hat es mit fiebrigen Krankheiten, Stress oder Ermüdung zu tun. In deinem Alter ist das allerdings ganz normal. Wenn ich mich recht erinnere, schlafwandeln circa fünfzehn Prozent aller Kinder mindestens ein Mal im Leben. Es ist eigentlich auch nicht gefährlich.“
Fiebrige Krankheiten, Stress oder Ermüdung, wiederholte Ginny in Gedanken. Sie hatte erst vor kurzem mit einer schlimmen Erkältung kämpfen müssen und mit ihrem Schulanfang in Hogwarts hatte sie viel mehr Stress und war viel müder als zuvor. Das würde auch erklären, warum sie davor noch nie geschlafwandelt war.
„Was tut man beim Schlafwandeln? Erinnert man sich danach daran?“, hakte Ginny nach.
„In leichteren Fällen setzt sich der Schlafwandler nur in seinem Bett auf und bewegt manchmal auch Kissen oder Bettzeug“, erklärte Hermine. „Es kann aber auch vorkommen, dass er aufsteht und Türen öffnet oder Treppen hinauf oder hinab geht. Im Normalfall bewegt er sich aber geradeaus. Und nein, wenn er wieder aufwacht, erinnert er sich nicht an das, was er getan hat.“
Ginny lauschte begierig jedem ihrer Worte. Das meiste passte, abgesehen davon, dass sie nicht immer geradeaus gegangen war auf dem Weg zu den Hühnern und wieder zurück in den Schlafsaal. Schließlich stellte sie die wohl wichtigste Frage: „Und was kann man dagegen unternehmen?“
„Eigentlich muss man nichts dagegen tun, oft hört es sowieso auf, wenn man älter wird. Aber wenn deine Freundin sehr oft schlafwandelt und unbedingt damit aufhören will, sollte sie mal mit einem Heiler darüber sprechen.“
Noch während Hermine das sagte, wusste Ginny, dass sie zu keinem Heiler gehen würde, schließlich war sie erst ein Mal geschlafwandelt. Sie versank in Gedanken, was sie denn sonst dagegen tun könnte und Hermine wandte sich wieder ihrer eigenen Recherche zu. Doch Ginny war so müde, dass sie kaum einen klaren Gedanken fassen konnte und nach einigen unnützlichen Ideen schlief sie schließlich ein. Unglücklicherweise bemerkte das Madam Pince, die es überhaupt nicht gerne sah, wenn man ihre heiligen Bücher als Kopfkissen benutzte. Sofort hielt sie einen lautstarken Vortrag darüber, wie man Leute, die ein Buch beschädigten, bestrafen sollte, doch Hermine, die noch nie ein Buch auch nur schief angesehen hatte, redete beruhigend auf sie ein, wodurch ihr Vortrag nur sehr kurz ausfiel.
Und dann kam Halloween...
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Jetzt wird's endlich spannend. Wie gesagt lad ich das nächste Chap wahrscheinlich nächstes Wochenende hoch und dann sieht man Halloween endlich mal aus Ginnys Sicht. Ich würde mich bis dahin riesig über Kommis freuen. :)
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