von cavendish1605
Kapitel 3
Bereits am nächsten Tag wurde es Rose sehr deutlich, wie schwer es sein würde, Scorpius Malfoy nicht zu beachten. Bereits bei der Stundenplanvergabe stand fest, dass in diesem Jahr die Slytherins und die Gryffindors zusammen unterrichtet wurden. Dies bedeutete, dass Rose jeden Tag mindestens sechs Stunden mit Scorpius Malfoy in einem Raum sitzen würde. Sie war sich allerdings sicher, dass sie ihn weitestgehend ignorieren könnte, denn sie wollte sich ja auf den Unterricht konzentrieren und mit ihren Leistungen vor den Lehrern brillieren. Diese Aufgabe hatte ihr ihre Mutter erteilt, schließlich war sie die Tochter von Hermine Granger, die das beste Examen gemacht hatte, das Hogwarts in den letzten hundert Jahren vergeben hatte. So schrieb Rose eifrig mit, wenn die Lehrer etwas sagten und meldete sich bei jeder Frage, die sie stellten. Sie bemerkte schnell, dass sie eine bessere Auffassungsgabe und ein besseres Hintergrundwissen hatte, als die anderen Schüler in der Klasse, allerdings merkte sie auch, dass es noch eine weitere Ausnahme gab. Auch Scorpius Malfoy beteiligte sich rege am Unterricht und gab durchaus qualifizierte Antworten. Ein paar Mal passierte es sogar, dass er etwas zu Rose' Antwort ergänzen konnte. Umgekehrt gelang es Rose allerdings auch seine Antworten zu vervollkommnen, was sie wieder ein wenig beruhigte. Immer wieder begegneten sich die Blicke von Scorpius und Rose, doch seine Blicke waren für Rose unergründlich. Das Lächeln aus seinen Augen, das sie bei der ersten Begegnung wahrgenommen hatte, war verschwunden und einer unergründlichen Weite im Blick gewichen. Eines Abends erwischte sich Rose dabei, wie sie sich Scorpius Augen ins Gedächtnis rief und ihr dabei das Wörtchen „schön“ durch den Sinn ging. Erschrocken versuchte sie sofort an etwas anderes zu denken.
Hinsichtlich sozialer Kontakte hatte Rose bereits am ersten Abend die Weichen gestellt und war ein wenig auf einem Abstellgleis gelandet. Bei den Mädchen aus ihrem Jahrgang war sie als Bücherwurm verschrien und auch ihr Kontakt zu Albus war nicht ganz so eng, wie sie es sich erhofft hatte. Zwar verbrachte er einige Zeit mit seiner Cousine, aber er war auch sehr oft mit seinen neuen Freunden auf dem Quidditchfeld. Sein großes Ziel war es, Sucher zu werden, genauso wie sein Großvater, sein Vater und sein älterer Bruder James, der aktuell Sucher von Gryffindor war und im kommenden Schuljahr wohl Kapitän des Teams werden würde. Rose wäre sehr einsam gewesen, wenn da nicht die Bücher in ihrer heiß geliebten Bibliothek gewesen wären und nicht zuletzt auch die Bemühungen, Scorpius Malfoy aus dem Weg zu gehen. Rose verbuchte es als Erfolg, dass er und sie im gesamten ersten Schuljahr kein einziges Wort miteinander gewechselt hatten. Am Ende des zweiten Schuljahres musste sie sich eingestehen, dass er ihr einmal ihren heruntergefallenen Zauberstab aufgehoben hatte, woraufhin sie höflich sein musste und sich bedankte und er wiederum zu ihrem Ärger nur nickte.
Im dritten Schuljahr änderte sich Rose' Situation als Einzelgängerin ein wenig, denn nun kamen ihr Bruder Hugo und ihre Cousine Lily nach Hogwarts. Nachdem klar war, dass auch die Beiden nach Gryffindor kamen, freute sie sich sehr auf die Gespräche mit Lily, denn die Cousinen verstanden sich ausgezeichnet. Nun gesellte sich auch immer häufiger Al zu ihnen. Seine Begeisterung für Quidditch hatte stark nachgelassen seit ihm klar geworden war, dass er das Talent seiner Eltern nicht geerbt hatte. Zu seinem Entsetzen stellte sich Lily allerdings sehr gut auf dem Besen an und James überlegte, ob er sie nicht zu seiner Ersatzspielerin ernennen sollte.
Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.
Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel